Aktualisierung der BEE-Prognose. Entwicklung der Erneuerbaren Energien bis 2020

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Transkript:

Aktualisierung der BEE-Prognose Entwicklung der Erneuerbaren Energien bis 2020 Berlin, 20. September 2017

Entwicklung der Erneuerbaren Energien bis 2020: Die zentralen Ergebnisse der BEE-Prognose (Update) Deutschland droht neben seinem Klimaschutzziel auch das für die EU verbindliche Erneuerbare-Energien-Ziel für 2020 deutlich zu verfehlen. Dem verpflichtenden EU-Ziel entsprechend müsste der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch im Jahr 2020 18 Prozent betragen. Dieses Ziel ist nach einer Prognose des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.v. unter derzeitigen Bedingungen (Trendanalyse) nicht zu erreichen. Der BEE hat eine im April dieses Jahres vorgelegte Prognose im September auf Basis der Zahlen vom ersten Halbjahr 2017 aktualisiert. Nach diesem Update der Trendanalyse der Erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor sowie des jeweiligen Verbrauchs dieser Sektoren wird ihr Anteil am gesamten Endenergieverbrauch von 14,6 Prozent im Jahr 2016 auf lediglich 16,0 Prozent im Jahr 2020 steigen. Hintergrund: Die Verpflichtung von 18 Prozent ist die Bundesregierung gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG für das Jahr 2020 eingegangen. Für die gesamte EU beträgt die Vorgabe im Durchschnitt sogar 20 Prozent. Der Grund für die noch höhere Zielverfehlung gegenüber der Prognose des BEE im April 2017 ist ein höherer Verbrauch in den Sektoren Verkehr und Wärme im ersten Halbjahr 2017. Vor einem halben Jahr hatte der BEE für 2020 noch 16,7 Prozent prognostiziert. Der Kraftstoffverbrauch ist im ersten Halbjahr 2017 insgesamt um 4,2% gewachsen (2016 1,6%), Dieselkraftstoffe haben um 4,5% und Ottokraftstoffe erstmals um 3,4% zugelegt (2016 2,4% bzw. -0,2%). Der Flugtreibstoffverbrauch hat sogar um 10% zugenommen (2016 7,5%). Für die Aktualisierung der BEE-Prognose hat der BEE konservativ angenommen, dass sich der aktuelle Trend im Verkehrssektor halb so hoch bis 2020 fortsetzt (Diesel-und Ottokraftstoffe 2%, Flugtreibstoffe 5%). Der Erdgasverbrauch ist im ersten Halbjahr 2017 um 3,1% gestiegen. Bereinigt um Temperatur, Schalttage und fluktuierenden Brennstoffeinsatz in den Gaskraftwerken beträgt die Erdgaszunahme sogar 7,2% (2016 bereinigt 9 %). Die Gründe für diese Entwicklung liegen im höheren Einsatz von Erdgas im Wärmemarkt, der Industrie und für die Stromerzeugung. Für das Update der BEE-Prognose hat der BEE die Annahme getroffen, dass sich der aktuelle Trend im Wärmesektor vermindert bis 2020 fortsetzt und zu einer jährlichen Steigerung von 1% führt (Raum- und Prozesswärme). Der Entwicklung des Stromverbrauchs liegt die Annahme zu Grunde, dass der Anstieg von 1% im ersten Halbjahr 2017 sich für das gesamte Jahr 2017 fortsetzt. Für die Folgejahre bis 2020 geht der BEE von einem gleichbleibenden konventionellen Verbrauch aus, der bis 2020 nur leicht um 1 TWh für den zusätzlichen Strombedarf für Wärmepumpen und Elektromobilität steigt. Das Ziel von 18 Prozent Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2020 wird in noch weitere Ferne rücken, wenn sich der Verbrauchsanstieg im Wärme-, Verkehrs- und Stromsektor ungemindert fortsetzt. 2

3 BEE-Prognose

Quellenverzeichnis AG Energiebilanzen (2017). Erdgas und Erneuerbare legen spürbar zu. Berlin, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.v. AG Energiebilanzen (2017). Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2016. Berlin, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.v. BAFA (2017). Amtliche Mineralöldaten für die Bundesrepublik Deutschland. Monat: Juni 2016. Eschborn, Bundesamt für Wirschaft und Ausfuhrkontrolle. BDEW (2017). Entwicklungen in der deutschen Erdgaswirtschaft im 1. Halbjahr 2017. Berlin, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.v. BDEW (2016). Entwicklungen in der deutschen Erdgaswirtschaft 2016. Berlin, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.v. BMUB (2017). Verordnung zur Anrechnung von Upstream-Emissionsminderungen auf die Treibhausgasquote (Upstream-Emissionsminderungs-Verordnung UERV). Bearbeitungsstand: 29.03.2017. N. Bundesministerium fu r Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit. BMWi and AGEE Stat (2017). Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik. BWP (2016). BWP-Branchenstudie 2015. Szenarien und politische Handlungsempfehlungen. Daten zum Wa rmepumpenmarkt bis 2015 und Prognosen bis 2030. Berlin, Bundesverband Wa rmepumpe (BWP) e.v. Deutsche WindGuard (2016). Status des Offshore- Windenergieausbaus in Deutschland. Varel, Deutsche WindGuard GmbH. Deutsche WindGuard (2016). Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland. Varel, Deutsche WindGuard GmbH. Europa ische Union (2009). Richtlinie 2009/28/EG des Europa ischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur Fo rderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur A nderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG. L 140/16. Europäisches Parlament and Rat der Europäischen Union. Walberg, D. and T. Gniechwitz (2016). Bestandsersatz 2.0 - Potenziale und Chancen. Studie zur aktuellen Bewertung des Wohngeba ude- bestands in Deutschland unter Beru cksichtigung von Neubau, Sanierung und Bestandsersatz. Kiel, Arbeitsgemeinschaft fu r zeitgema ßes Bauen e.v. 4

Kontakt Bundesverband Erneuerbare Energie e.v. (BEE) Invalidenstraße 91 10115 Berlin Carsten Pfeiffer Leiter Politik und Strategie Telefon: 030-275 81 70 21 E-Mail: carsten.pfeiffer@bee-ev.de Björn Pieprzyk Referent Wissenschaft und Kennzahlen Telefon: 030-275 81 70 19 E-Mail: bjoern.pieprzyk@bee-ev.de 5