PROGRAMM KONZERT IM FRÜHJAHR KASSELER SINFONIEORCHESTER SONNTAG 26. MÄRZ UHR FRIEDENSKIRCHE KASSEL

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Transkript:

2017 KONZERT IM FRÜHJAHR KASSELER SINFONIEORCHESTER JAN WILHELM BENNEFELD, KLARINETTE DIRIGENT: ESTEBAN CORDI PROGRAMM SONNTAG 26. MÄRZ 17.00 UHR FRIEDENSKIRCHE KASSEL EINTRITT: 15 ERMÄSSIGT: 10 JUGENDLICHE UNTER 18 FREI

Richard Wagner (1813-1883) VORSPIEL ZUR OPER Die Meistersinger von Nürnberg (1868) aus WWV 96 * Carl Maria von Weber (1786-1826) KONZERT FÜR KLARINETTE UND ORCHESTER (1811) Nr. 1 in f-moll I. Allegro II. Adagio ma non troppo III. Rondo (Allegretto) * PAUSE * César Franck (1822-1890) SYMPHONIE IN d-moll (1889) I. Lento, Allegro non troppo, Lento, Allegro non troppo, Lento, Allegro, Lento II. Allegretto III. Allegro non troppo

Jan Wilhelm Bennefeld Der Klarinettist Jan Wilhelm Bennefeld (*Sept. 1997) erhielt seinen ersten Unterricht im Alter von neun Jahren. 2013 wurde er Jungstudent an der Musikakademie in Kassel und erhielt Unterricht bei Manfred Hadaschik (Soloklarinettist Göttinger Symphoniker). Er wechselte 2014 an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo er Unterricht bei Prof. Johannes Peitz erhielt und später Kurse bei Prof. Johannes Gmeinder und David Krakauer besuchte. Seit Okt. 2016 studiert Jan Wilhelm Bennefeld bei Prof. Ralph Manno an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Orchester- und Kammermusikerfahrung sammelte der Klarinettist mit der Jungen Norddeutschen Philharmonie, dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen, dem Jugendsinfonieorchester Kassel unter namhaften Dirigenten wie Dominik Beykirch, Prof. Nicolas Pasquet und Lorenzo Viotti. Jan Wilhelm Bennefeld ist seit 2015 auch Mitglied des Apollum Quintetts. Durch seine rege Orchestertätigkeit kann er auf Rundfunkmitschnitte im hr-sendesaal sowie auf zahlreiche Konzerte im In-und Ausland zurückblicken. So war er auch u.a. in der Alten Oper Frankfurt, dem Kurhaus Wiesbaden und beim Rheingau-Musikfestival zu hören.

Esteban Cordi wurde 1980 in Argentinien geboren. Er studierte in Buenos Aires an der Universität der Künste Klavier und Cello. Dort schloss er sein Studium mit einer Goldmedaille ab. Als Stipendiat der Argentinischen Katholischen Universität studierte er von 2000 bis 2004 Dirigieren, Komposition, Chorleitung, Alte Musik und Zeitgenössische Musik. 2005 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Er lernte bei Prof. Guillermo Scarabino und Néstor Andrenacci. Weitere Ausbildungsimpulse bekam er von Prof. Karl-Heinz Bloemecke, Prof. Constantin Alex und Werner Pfaff. Besondere musikalische Anregungen bekam er durch die Zusammenarbeit mit Charles Dutoit, Michel Corboz und Alejo Pérez. Er dirigierte den Chor und das Orchester der Katholischen Universität in Buenos Aires, wurde 2004 ans Teatro Colón in Buenos Aires berufen, wo er als Opernassistent von Alejo Pérez arbeitete. Während der Documenta 12 leitete er Uraufführungen von Orchesterwerken aus dem Studio für Neue Musik der Musikakademie Kassel. Er dirigierte unter anderem das Schlagzeugensemble für moderne Musik und den Kammerchor der Musikakademie Kassel; das Orchester des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik Carl Maria von Weber und das Jugend-Sinfonie Orchester der Musikakademie Marktoberdorf. Das Kasseler Sinfonieorchester entstand 1974 aus dem Kasseler Kammerorchester und ist seit seiner Gründung zu einem festen Bestandteil des Kasseler Musiklebens geworden. Die Mitwirkenden sind Musikliebhaber aller Altersstufen mit verschiedenstem beruflichen Hintergrund, darunter auch einige mit professioneller musikalischer Ausbildung. 1991 wurde es mit dem Paul-Dierichs-Preis der gleichnamigen Stiftung ausgezeichnet, die zum Ziel hatte, das gesellschaftliche Zusammenleben zu fördern und mit dem Preis den Wert ehrenamtlichen Engagements für das soziale, politische und kulturelle Leben herauszustellen. Ein- bis zweimal im Jahr werden an mehreren Wochenenden gemeinsam große sinfonische Konzertprogramme mit anspruchsvollen Werken aller Epochen erarbeitet und in Kassel und der nordhessischen Umgebung zur Aufführung gebracht. Bedeutende Solowerke unter Mitwirkung namhafter Solisten haben darin ebenso ihren fes-

ten Platz wie große romantische Werke, aber auch unbekanntere Literatur. In den ersten Jahren stand das Orchester unter der Leitung seines Gründers Hubert Schminke (1948-1981). Von 1981 bis 2014 leitete Jürgen Oßwald, ehemals Kapellmeister am Staatstheater Kassel, das Orchester. Mit seinem neuen Leiter Esteban Cordi versucht das Orchester nun, an die Kontinuität der vergangenen Jahrzehnte Die Meistersinger ziehen in feierlichem Gepränge vor dem Volke in Nürnberg auf..., so beginnt die ausführliche Erläuterung, die Richard Wagner (1813 1883) seinem festlichen, heiter pathetischen Vorspiel mit auf den Weg gibt. Wagner lässt wirkliche Personen aus der Zeit Nürnbergs im Zeitalter der Reformation, im 16. Jahrhundert auftreten, darunter den Dichter Hans Sachs, den wohl bekanntesten Vertreter der Meistersinger. Das Wort Meister-Singer besitzt eine doppelte Bedeutung. Einerseits waren alle Mitglieder der damaligen Gilden Meister in ihren jeweiligen Berufen, andererseits bildeten die Meistersinger in vielen deutschen Städten eine eigene, angesehene Zunft, in deren fünfstufigem Rangsystem der Meistertitel analog zum Handwerkerberuf nur durch ein wirkliches Meisterstück errungen werden konnte. Richard Wagner Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent gilt als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik. Seine Neuerungen in der Harmonik beeinflussen die Entwicklung der Musik bis in die Moderne. anzuknüpfen, sich dabei gleichzeitig organisatorisch neu zu strukturieren und weiter für neue Mitglieder zu öffnen. Interessierte Mitspieler, vor allem Streicher, sind daher herzlich willkommen und können sich jederzeit an den Vorstand oder den Dirigenten wenden oder eine E-Mail an Fiona Dancy senden: (fiona.dancy@web.de) Ricgard Wagner - Vorspiel zu Die Meistersinger von Nürnberg Um in Ruhe komponieren zu können, bezieht Richard Wagner im April 1862 ein am Rheinufer gelegenes Landhaus in Biebrich. Dort entsteht die Ouvertüre zu Die Meistersinger von Nürnberg in wenigen Wochen. Diese als Vorspiel bezeichnete Orchestereinleitung wird schon im Jahr der Entstehung, bevor die ganze Oper fertig ist, bei einem Konzert im November unter Wagners Leitung im Gewandhaus in Leipzig dem Publikum vorgestellt. Erst sechs Jahre später wird

das ganze Werk, die einzige heitere Oper Richard Wagners, aufgeführt. Das Vorspiel trägt die Form einer Symphonischen Dichtung. So steht das Hauptthema im Allegro, das Seitenthema im Andante, und der Durchführungsteil hat Scherzo-Charakter. In der Schlussphase wird wieder Bezug auf das Anfangsthema genommen. Die Ouvertüre ist ein Wunderwerk Wagner scher Kontrapunktik mit freier linearer Polyphonie, die unverkennbar auf J.S. Bach zurückgeht. Friedrich Nietzsche, Freund und Kritiker Wagners, beschreibt dieses hoch- Carl Maria von Weber (1786 1826) Komponist, Dirigent, Klaviervirtuose von Strawinsky als Fürst der Musik bezeichnet, wird durch den Freischütz zum Schöpfer der deutschen romantischen Oper. Seine wichtigsten Mentoren in der Zeit seiner Ausbildung zum Musiker und Komponisten sind Michael Haydn in Salzburg und Abbé Vogler in Wien, der ihm auch das erste Engagement als Kapellmeister in Breslau vermittelt. 1813 geht Weber als Operndirektor nach Prag, drei Jahre später an das Hoftheater in Dresden. Obwohl gesundheitlich schon sehr geschwächt, komplexe Vorspiel sehr treffend mit folgenden Worten: Was für Säfte und Kräfte, was für Jahreszeiten... sind hier gemischt, mal altertümlich, fremd, herb und überjung, nicht selten schelmisch, noch öfter derb und grob, das hat Feuer und Mut, nichts von südlicher Helligkeit des Himmels, nichts von Grazie, kein Tanz... Als das eigenständige Werk, das es von Anfang an war, hat das Vorspiel die Konzertpodien der Welt erobert. Birgitta Frigger Carl Maria von Weber - Klarinettenkonzert Nr. 1 f-moll, op.73 dirigiert er noch 1826 die Uraufführung des Oberon in London. Weber hat sich mit besonderer Liebe dem konzertierenden Element in der Instrumentalmusik gewidmet. Das Klarinettenkonzert Nr.1 in f-moll, op.73 spielt dabei eine besondere Rolle und ist ein Zeichen der Freundschaft Webers mit Heinrich Joseph Baermann, dem hervorragenden Klarinettisten der Münchner Hofkapelle, dem es auch gewidmet ist. Spätere Ergänzungen Baermanns, wie brillante Verzierungen, die er hinzugefügt hat, sind zwar bis heute bei Interpreten geläufig, wurden jedoch von Weber im Erstdruck 1822 nicht berücksichtigt. Nach dem Erfolg des ersten Konzertes im Jahre 1811 hat der bayerische König Max Joseph für seinen hochgeschätzten Solomusiker sofort bei Weber ein zweites Konzert in Auftrag gegeben, das Klarinettenkonzert in Es-Dur, op. 74. Beide Werke sind ausgesprochene Virtuosenstücke, in denen der Solist

alle Möglichkeiten seines Instruments erschöpfend zur Geltung bringen kann. Das Konzert, das Sie heute hören, ist in klassischer, dreigliedriger Form gehalten, beginnt im Allegro mit einer zarten, motivisch wichtigen Basseinleitung, bis dann nach einer Fermate das Orchestertutti das prägnante Hauptthema ausbreitet. Die Soloklarinette erklingt in stark lyrischer Kontrastthematik, wuchtige Tuttiblöcke heben sich in einer spielerisch gelösten Form von rein konzertierenden Episoden ab. Ganz behutsam klingt der 1. Satz aus. Das dreiteilige Adagio ma non troppo wird mit einer wehmütigen Klarinettenmelodie eröffnet. Nach einem bewegten Mittelteil schließt sich ein hochromantischer Hornsatz an, der dann wieder in die Anfangsthematik mündet. Die feierliche Stimmung dieses 2. Satzes wird durch den Schlusssatz vertrieben. Das Allegretto, ein tänzerisches Finale, erweist sich als spritziges Rondo. Virtuose Spielfreude verbindet sich mit einer edlen, gesangartig getragenen Melodie und sprüht vor Lebensfreude. Birgitta Frigger César Franck wurde 1822 in Lüttich geboren und hat dort seine Jugendjahre verbracht, gilt wegen seines lebenslangen Wirkens in Paris jedoch als französischer Komponist. Er genoss eine umfassende musikalische Ausbildung zunächst in Lüttich, später am berühmten Pariser Conservatoire, und beeindruckte schon früh durch sein exzellentes Klavierspiel. Dem Willen des Vaters, der ihn schon als Kind auf Konzertreise durch Belgien geschickt und feste auf eine Solistenkarriere als Pianist gezählt hatte, beugte er sich jedoch nicht. Stattdessen verdiente er seinen Lebensunterhalt zunächst als Musiklehrer, Pianist und als Organist an verschiedenen Pariser Kirchen, um sich daneben vor allem dem Komponieren widmen zu können. 1858 wurde Franck dann Kantor und Organist an Sainte-Clotilde, wo ihm eine neue große Orgel des großen französischen Orgelbaumeisters Aristide Cavaillé-Coll zur Verfügung stand, an der er bis zu seinem Lebensende seinen Dienst versah. César Franck Symphonie in d-moll An der Orgel galt er bald als großer Komponist und Improvisationskünstler, sodass ihm 1872 schließlich auch die Orgel-Professur des Pariser Conservatoire anvertraut wurde. Francks wichtigste Kompositionen anderer Gattungen entstanden erst im letzten Drittel seines Lebens, darunter im Alter von 64 Jahren auch seine einzige, lediglich dreisätzige Symphonie, die nur ein Jahr vor seinem Tod uraufgeführt wurde. Mit einer Symphonie in Frankreich zu punkten, war zu seiner Zeit allerdings nicht eben leicht. Nicht umsonst waren fast 50 Jahre vergangen, seit ein französischer Komponist (nämlich Hector Berlioz mit der Symphonie fantastique) zuletzt eine große Symphonie geschrieben hatte. Zum einen hatten auch in Frankreich Beethovens Symphonien Maßstäbe gesetzt, an die sich kaum jemand herantraute, zumal Symphonien als deutsche Kunst galten, die nach Frankreichs Niederlage im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 nicht ge-

rade favorisiert wurde. Zum anderen interessierte man sich ohnehin eher für Oper oder auch Operette und Ballett. Prompt stieß die Symphonie erst einmal auf deutliche Ablehnung mit teilweise äußerst bissigen Kommentaren: "Das soll eine Symphonie sein? Hat man je gehört, dass in einer Symphonie ein Englisch-Horn vorkommt?" wird ein Professorenkollege Francks zitiert. Und der Komponist Ambroise Thomas: "Was ist das für eine d-moll-symphonie, bei der das erste Thema im neunten Takt nach des, im zehnten nach ces, im einundzwanzigsten nach fis moduliert?" Gounod schließlich ätzte sogar, in dem Werk sei "das Bekenntnis zur Unfähigkeit, bis zum Dogma getrieben". Noch Hanns Eisler geißelte die Komposition viel später als "tiefsinnigen Schwulst". Erst allmählich wurden die Bedeutung und die Originalität des Werkes, das längst einen festen Platz im sinfonischen Kanon hat, erkannt. Charakteristisches Merkmal ist vor allem die zyklische Konstruktion. Das von den tiefen Streichern vorgestellte Eingangsmotto der langsamen Introduktion bildet das Grundmaterial der Hauptthemen aller drei Sätze, die durch Themenübernahmen und Themenverwandlungen eng miteinander verbunden sind. Franck verfolgt dabei nicht das klassisch-sinfonische Prinzip des Fortschreitens und der Entwicklung. Vielmehr arbeitet er in der d-moll-symphonie mit chromatischen Modulationen auf engstem Raum und einer dichten Kontrapunktik. Der Mittelsatz ist eine Verschmelzung des langsamen Satzes mit dem Scherzo: Zunächst erklingen die Abschnitte nacheinander, dann im Schlussteil übereinandergeschichtet. Charakteristisch ist auch die Instrumentation, die stark vom Klangbild der Orgel beeinflusst ist. Die Bedeutung des Werkes, das gemeinsam mit der fast zeitgleich entstandenen Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns den Höhepunkt der französischen Symphonik des 19. Jahrhunderts nach Berlioz markiert, für die Weiterentwicklung der klassischen Symphonie wird durchaus mit der spätromantischen Symphonik Bruckners und Brahms' auf eine Stufe gestellt. Gerade zu Bruckner gibt es einige Parallelen: Beide galten als zurückhaltende, etwas skurrile Professoren, beide schrieben ihre Meisterwerke erst im fortgeschrittenen Alter, beide waren tiefgläubige Katholiken und hochgeachtete Organisten, was in der registermäßigen Orchestrierung bei beiden deutlich hörbar ist. "Ich habe viel gewagt, aber beim nächsten Mal wage ich noch viel mehr", kommentierte Franck sein Werk. Doch dazu kam es nicht mehr: Ein Jahr nach der Uraufführung seiner Symphonie erlitt er einen Unfall, bei dem seine Droschke mit einem Pferde-Omnibus kollidierte und von dessen Folgen er sich nicht mehr erholen sollte. Er starb wenige Monate später in dem Haus am Boulevard du Montparnasse, in dem er die letzten 25 Jahre gelebt hatte. Marieke Hopmann

KASSELER SINFONIEORCHESTER Mitwirkende im Frühjahr 2017 (alphabetisch) Violine I: Karl-Ernst Gent, Antje Menzel, Christiana Nobach, Ruth Riepe, Claudia Schark, Barbara Schiffner, Björn Schmidt-Hurtienne, Martin Voelker, Helmut Weimann Violine II: Jutta Beier, Christina Berger, Lupita Egoavil, Birgitta Frigger, Susanne Gerber, Christian Sieg, Marion Schult Viola: Brigitte Bauer, Traute Dönitz, Hella Germelmann-Petersen, Katrin Lange, Hanns-Georg Poppe Cello: Heide Albrecht, Dorothea Bendiek, Frederike Roelke, Stefanie Sauder, Gerburg Schünemann, Guntram Velde, Ursula Witzig, Barbara Zimmermann Kontrabass: Laura Charton, Jürgen Freymuth, Gerhard Hadem Flöte: Eberhard Enß, Karin Völker, Gundula Wölk Oboe: Christopher Hilmes, Giorgi Kalandarishvili Oboe u. Englischhorn: Fiona Dancy Klarinette: Andreas Fiebig, Marieke Hopmann Bassklarinette: Ulrich Mau Fagott: Eduard Menzel, Wolfgang Neumann Horn: Martin Härtelt, Elisabeth Mayer, Werner Seim, Tabea Zimmermann Trompete: Stephan Günther, Julian Klute, Mailyn Knoch, Robert Puzik Posaune: Alexander Kraft, Drago Sandor Bassposaune: Martina Sandor Tuba: Michael Schüte Pauke: Andi Grizhja Schlagzeug: Lukas Prelle, Bernardo Sastre Herrera Harfe: Elena Anger Leitung: Esteban Cordi

Unser herzlicher Dank gilt der Gerhard-Fieseler-Stiftung, der Firma Braun (Melsungen) und dem Kulturamt der Stadt Kassel und allen anderen Spendern und freiwilligen Helfern, die das Zustandekommen dieses Konzerts ermöglicht haben. Werden Sie Mitglied im Förderverein Kasseler Sinfonieorchester e. V.! Der gemeinnützige Förderverein Kasseler Sinfonieorchester e.v. dient in erster Linie der finanziellen Unterstützung unseres Orchesters. Wir sind auf Mitgliedsbeiträge und Spenden zur Deckung unserer Unkosten (Noten, Plakate, Solisten etc.) dringend angewiesen. Über Ihre Unterstützung würden wir uns sehr freuen! Bitte senden Sie die ausgefüllte Beitrittserklärung an: Hanns-Georg Poppe Twernegasse 18 34134 Kassel Telefon 0561-41610 E-Mail: hage.poppe@gmx.net Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Förderverein Kasseler Sinfonieorchester e.v. Mit Wirkung vom (Datum) Name: Strasse: PLZ/Ort: Ich werde bis auf Wiederruf meinen Jahresbeitrag von (mind. 25 ) bis zum 30.06. eines jeden Jahres auf das Konto des Fördervereins bei der Kasseler Sparkasse IBAN: DE61 5205 0353 0000 0655 79 BIC: HELADEF1KAS überweisen. Datum: Unterschrift: