Erkennen & Vorbeugen / Bekämpfung von neuen Schaderregern: Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

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Transkript:

Erkennen & Vorbeugen / Bekämpfung von neuen Schaderregern: Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) Dr. Beate Wende Schloss Wackerbarth 17. Mai 2017 Projekt Kirschessigfliege Abteilung Weinbau Sachgebiet Rebschutz & Rebphysiologie

Inhalte Herkunft/ Verbreitung der Kirschessigfliege Systematik und Merkmale Forschungsansätze aktuelle Forschungs - Ergebnisse Lebenszyklus/ Phänologie Schadbild Einführung Binokular Diskussion Auge in Auge mit der KEF

Herkunftsgebiet der Kirschessigfliege Ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum (Japan, China, Korea, Thailand) Erstbeschreibung 1931 (Shonen Matsumura) Verursacht dort große Schäden an Heidelbeeren

Verbreitung der Kirschessigfliege

Verbreitung der Kirschessigfliege in Europa Erstnachweis Ausbreitungsgeschwindigkeit: 1400 km/jahr* * Calabria et al. 2012: Journal of Applied Entomology 136: 139-147 Meist passiv verschleppt! Asplen et al., 2015

Systematik Taufliegen (Essig-, Gär-, Most-, Obstfliegen): Drosophilidae über 3000 Arten weltweit 50 Arten in Deutschland Taufliegen fliegen überwiegend morgens und abends (Auftreten von Tau)

Systematik Taufliegen (Obstfliegen) Drosophilidae Fruchtfliegen (Bohrfliegen) Tephritidae Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) entomart Larven leben in Pflanzen und Früchten in Olivenplantagen Ernteausfälle von bis zu 100 %.

Allgemeine Merkmale der Taufliegen Taufliegen (Essig-, Gär-, Most-, Obstfliegen): Drosophilidae Kennzeichen: 1 Flügelpaar 2 4 mm groß behaarte Augen Antennen mit federartigen Fortsatz gedrungene Gestalt 3 Borsten auf jeder orbitalen Platte Flügel Rudimentärer Flügel (Haltere)

Lebensweise der heimischen Taufliegen Benötigen zur Eiablage gärende/ faulende Substanzen vorgeschädigte Früchte werden von den ansässigen Hefen angelockt, nicht von dem Geruch des Obstes Becher et al. 2012: Yeast, not fruit volatiles mediate D. melanogaster attraction, oviposition and development. Functional Ecology, 26, 822-828

Unterschied KEF heimische Taufliegen Weibliche KEF legen Eier in reife, gesunde Früchte Legebohrer mit extrem starken Zähnen ermöglicht das Aufschneiden der Fruchthaut reifender /reifer Früchte Rasterelektronen- Mikroskop-Aufnahme

Schadbild der Kirschessigfliege Legebohrer mit extrem starken Zähnen Aufsägen reifer Früchte möglich https://youtu.be/vr_bm5bvciu (Fachvideo von Agroscope, zeigt KEF bei Eiablage)

Unterschied KEF heimische Taufliegen Weibliche KEF stark gezähnter Legebohrer heimische Taufliegen schwach gezähnter Eiablageapparat Legebohrer Kirschessigfliege Legebohrer heimischer Taufliegen-Arten

Unterschied KEF heimische Taufliegen Kirschessigfliegen befallen gesunde, reife Früchte Eine Vorschädigung der Frucht ist für Befall nicht nötig Bevorzugt werden rote/ blaue Früchte befallen Heimische Taufliegen legen ihre Eier in vorgeschädigte Früchte Gesunde Früchte ohne Verletzung können nicht befallen werden Keine Selektion nach Farbe

Breites Wirtspflanzenspektrum

Phänologie Reproduktion 5-10 Generationen abhängig von Temperatur/ Nahrungsangebot Überwinterung (frostgeschützte Stellen)

Jahresmonitoring Rebanlagen in Franken Monitoringfläche Himmelstadt Fangflüssigkeit: 330 ml Wasser 330 ml Apfelessig 70 ml Rotwein 10 ml Himbeersirup 1 Tropfen Spülmittel

Jahresmonitoring Rebanlagen in Franken Monitoringfläche Himmelstadt N Fallen Wald Weinberge Ackerflächen Saumstrukturen

Jahresmonitoring KEF in Franken Ganzjährige Monitoringfalle wöchentliche Leerung/ Auswertung Himmelstadt 2014 Himmelstadt 2014 Populationsaufbau Ende August; Peak in Oktober/ November

Jahresmonitoring KEF in Franken Ganzjährige Monitoringfalle wöchentliche Leerung/ Auswertung Himmelstadt 2015 Populationsaufbau September; Peak im November

Jahresmonitoring KEF in Franken Ganzjährige Monitoringfalle wöchentliche Leerung/ Auswertung Himmelstadt 2016 Populationsaufbau und Peak im August

2014 Jahresverlauf Franken Klimatische Bedingungen für erfolgreichen Populationsaufbau entscheidend 2015 2016 Optimal: hohe Luftfeuchtigkeit Temperaturen 25 28 C

Lebenszyklus Eiablage durch Weibchen 1-10 Eier pro Frucht (> 300 Eier) 1-3 Tage Ei mit Atemanhängen 1.Larvenstadium 2.Larvenstadium 5-7 Tage Larve 3.Larvenstadium Puppe Puppe 4-15 Tage Adultes Tier Safttropfen durch Fraßtätigkeit Adulte (nächste Generation)

Lebenszyklus pro Frucht werden pro Weibchen meist 2 3 Eier abgelegt pro Tag kann ein Weibchen 7 16 Eier legen insgesamt legt ein Weibchen bis zu 400 Eier Häufig Verschorfung der Eiablagestelle Atemschläuche

Lebenszyklus Eier anderer Drosophila-Arten

Lebenszyklus Kriterien für Eiablage Reifende und unverletzte Früchte Farbumschlag Zuckergehalt ~ 60 Öchsle Mikroklima: feucht und ca. 25-28 C Noch nicht vollständig geklärt Atemschläuche

Lebenszyklus Larve schlüpft nach 24-78 Stunden Fraßbeginn Nach Larvenschlupf ist oft ein Safttropfen auf der Frucht zu sehen Generell sind die Schlupfraten in Trauben gering

Lebenszyklus Larve schlüpft nach 24-78 Stunden Fraßbeginn 3 Larvenstadien in 5-13 Tagen Larven sind nicht bestimmbar!

Lebenszyklus Verpuppung halb in der Frucht Entwicklungsdauer insgesamt 8 25 Tage

Schadbild Kirschessigfliege Früchte fallen innerhalb kürzester Zeit zusammen nicht mehr vermarktungsfähig Befallene früchte/ _ sorten Teilweise bis zu 100 % Schaden

Schadbild Kirschessigfliege Erster Hinweis auf Befall durch Safttropfen Zusammenfallen der Früchte durch Larvenfraß Sekundäre Infektionen mit Pilzen (z.b. Botrytis)

Schadbild Kirschessigfliege Weintraube ist nicht die optimale Frucht für D. suzukii Schlupfrate je nach Rebsorte und Mikroklimatischen Bedingungen bis zu 18 %

Schadbild Kirschessigfliege Eiablagebonituren 2015 Acolon Bacchus Cabernet Dorsa Domina Dornfelder Dunkelfelder Frühburgunder Grauburgunder Kerner Merlot Muscat Bleu Portugieser Regent Rondo Silvaner Blauer Silvaner Spätburgunder Traminer

Schadbild Kirschessigfliege Kategorie Sorte Anzahl untersuchte Einzelfrüchte Anzahl Einzelfrüchte mit Eiablage % belegte Einzelfrüchte Rotweintrauben Acolon 150 6 4% Rotweintrauben Cabernet Dorsa 1120 79 7% Rotweintrauben Domina 470 12 2% Rotweintrauben Dornfelder 2740 288 11% Rotweintrauben Frühburgunder 382 3 1% Rotweintrauben Pinotin 300 52 17% Rotweintrauben Pinot Nova 50 6 12% Rotweintrauben Portugieser 400 10 3% Rotweintrauben Regent 2975 167 6% Rotweintrauben Rondo 1000 80 8% Rotweintrauben Schwarzriesling 283 7 2% Rotweintrauben Spätburgunder 720 11 2% Weißweintrauben Bacchus 150 0 0% Weißweintrauben Blauer Silvaner 450 11 2% Weißweintrauben Grauburgunder 600 2 0% Weißweintrauben Müller-Thurgau 200 0 0% Weißweintrauben Optima 50 0 0% Weißweintrauben Roter Muskateller 50 28 56% Weißweintrauben Roter Traminer 270 0 0% Weißweintrauben Siegerrebe 250 2 1% Tafeltrauben Muscat Bleu 300 0 0% Tafeltrauben New York Muscat 150 1 1% Tafeltrauben Ontario 100 0 0% Tafeltrauben Venus 50 2 4% Tafeltrauben Palatina 50 0 0%

Schadbild Kirschessigfliege Eiablagebonituren 2015 Apfel (vorgeschädigt) Aronia Birne Brombeere Ebersche Eibe Feuerdorn Gojibeere Hagebutte Hartriegel Himbeere Holunder Indianerbanane Kirsche Kornelkirsche Liguster Mahonie Sanddorn Schlehe

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Lebensraum Gemäßigtes Klima mit feuchter Witterung und nicht zu heißen Temperaturen Aktivität zwischen 10 C und 30 C Optimal für Vermehrung 20-25 C Über 28 C reduziert sich die Schlupfrate deutlich Männchen ab 32 C steril Wichtig: frostfreie Überwinterungsquartiere (adulte Tiere überwintern) bisher unbekannt, wohin sich die Tiere zurückziehen

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Kulturmaßnahmen Versuch: KEF-Befall begünstigt bei hoher Begrünung? Höhere Luftfeuchtigkeit direkte Sonneneinstrahlung vermindert niedrige Begrünung hohe Begrünung

Kulturmaßnahmen 60 Eiablagen in Cabernet Dorsa auf je 50 Beeren 50 40 30 niedrige Belegte Begrünung Beeren Belegte Beeren Anzahl Eier hohe Begrünung 20 10 0 hohe Begrünung Belegte Beeren Anzahl Eier Anzahl Eier 14.09.15 22.09.2015 28.09.2015 05.10.2015 13.10.2015 Bei kurzer Begrünung ist die Eiablage stark vermindert

Kulturmaßnahmen Kann durch Entblätterung die Eiablage vermindert werden? Vergleich Rebanlagen ohne Entblätterung frühe Entblätterung späte Entblätterung

Anzahl bel. Beeren pro 50 Beeren Kulturmaßnahmen 10 9 Entblätterungsvarianten 8 7 6 5 4 3 2 1 Kontrolle früh entblättert spät entblättert 0 16. Aug 18. Aug 20. Aug 22. Aug 24. Aug 26. Aug 28. Aug 30. Aug 01. Sep 03. Sep 05. Sep 07. Sep 09. Sep 11. Sep 13. Sep 15. Sep 17. Sep 19. Sep 21. Sep Entblätterung (frühe und späte) vermindert die Eiablageaktivität

Kulturmaßnahmen Erzeugung eines ungünstigen Mikroklimas in den Rebanlagen: Freistellen der Trauben (gute Besonnung und Abtrocknung ermöglichen) Kurze Begrünung bei Vorlese/ Bestandsregulation: Früchte aus Anlage entfernen Faulende Früchte aus Anlage entfernen angemessene Entsorgung Boden: Durchfrieren ermöglichen

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Wirkungsweise Physisische Barriere Physisische Barriere Physisische Barriere Physisische Barriere Physisische Barriere Vergrämung Vergrämung Vergrämung Vergrämung Vergrämung Repellents Substanz Silico Sec (Kieselgur aus fossilen Kieselalgen) Muscovit Glimmer (Silikat) Kaolin (weiße Tonerde) Salatöl (50 %ig) Kokosöl (10 %ig) Kaffee (starke und mittlere Konzentration) Tabaksud Katzenminze (pur, 5%ig und 2%ig) Propionsäure (2%ig) Bitterholzsud Laborversuche: 10 Substanzen in jeweils mehreren Konzentrationen getestet Eiablagen teils erhöht teilweise unwirtschaftliche Konzentrationen nötig teilweise Früchte stark verändert 2 Substanzen (Kaolin, Silico Sec) konnten die Eiablage reduzieren, wenn auch nicht in allen Wiederholungen

Repellents Freilandversuch mit SilicoSec und Kaolin SilicoSec Kaolin (Surround) Deutlich sichtbarer Belag auf den Beeren (ungeeignet für Tafelbeeren) Aufgrund der trocken-heißen Witterung konnte kein ausreichender KEF-Befall generiert werden Wiederholung im Freiland Herbst 2017 Aktuell laufen Versuche mit stark duftenden ätherischen Ölen und Kräuteressenzen (Zitrone, Pfefferminze, Knoblauch etc.) --> Nachweisbarkeit im Wein (Geruch/ Geschmack)?

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Pflanzenschutzmittel Exirel Spintor Spruzit Minecto One NeemAzal-T/S Mospilan Karate Zeon Zusatzstoffe für Insektizide CC1000 Prev-B2 Insektizide Wirkstoff Cyazypyr Spinosad Natur-Pyrethrum Cyazypyr Azadirachtin biologisches Insektizid Fenpyroximat Lambda-Cyhalothrin (synthetisches Pyrethroid) modifizierte hochamylosehaltige Stärke (aus Erbsen) Orangenöl und Fettalkoholethoxylat Vorversuche im Labor und Halbfreiland (Versuchskäfig) Freilandversuch: Einzeltests und Spritzabfolge (2x SpinTor, Mospilan SG) 2015 und 2016: ab September trockenheiße Witterung kein aussagekräftiger KEF-Befall Wiederholung Herbst 2017 Neues Projekt mit mikroverkapselten SpinTor Labor-Applikationsanlage

% belegte Beeren 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Cabernet Dorsa 2016 Insektizide Behandlungstermine Insektizide S S M Kontrolle Spritzfolge Praxis 5% Labor-Applikationsanlage

Öchsle Insektizide 95 Reifeverlauf Cabernet Dorsa 2016 90 85 80 75 Kontrolle 70 Praxis 65 60 61 Einnetzung 55 50 16. Aug. 18. Aug. 22. Aug. 24. Aug. 31. Aug. 8. Sep. 14. Sep. 21. Sep. 29. Sep. Labor-Applikationsanlage

Oechsle Insektizide 90 91 Gärkurven Einzelausbauten Cabernet Dorsa 2016 80 70 60 50 Kontrolle Praxis Einnetzung 40 30 35 20 Labor-Applikationsanlage 29. Sep. 30. Sep. 1. Okt. 2. Okt. 3. Okt. 4. Okt.

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Lockstoffe Ziel: Superlockstoff für Köderfalle Vergleich der Fangwirkung von Aceton Erythritol (Süßstoff) Beta-Cyclocitral (Blattduftstoff) NuLure (Fraßstimulanz) CombiProtec (Fraßstimulanz) LWG-Fangflüssigkeit

Anzahl Kirschessigfliegen pro Falle Lockstoffe Lockwirkung von β-cyclocitral (BCC) auf Kirschessigfliegen (Mittelwerte aus vier Wiederholungen) 300 250 200 150 100 50 0 D. suzukii D. suzukii Vergleich der Fangwirkung Keine der getesteten Substanzen war erfolgreicher als die LWG-Fangflüssigkeit Substanzen verringerten Fängigkeit der LWG-Falle Problem: reifende/ reife Früchte viel attraktiver als LWG-Falle

Lockstoffe assoziierte Hefen Heimische Taufliegen werden von den ansässigen Hefen angelockt, nicht von dem Geruch des Obstes (Becher et al. 2012*) Bei D. suzukii ähnlich? Hefeflora roter und weißer Rebsorten zu unterschiedlichen Reifezeitpunkten Aktuell: Versuch, ob Hefekulturen D. suzukii anlocken Untersuchung der flüchtigen Fruchtduftstoffe *Becher et al. 2012: Yeast, not fruit volatiles mediate D. melanogaster attraction, oviposition and development. Functional Ecology, 26, 822-828

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Fünf heimische Drosophila Parasitoide: Larvenparasitoide: Leptopilina heterotoma Asobara sp. Puppenparasitoide Pachycrepoideus vindemmiae Spalangia sp. Trichopria drosophilae Parasitoide Asobara japonica parasitiert Drosophila suzukii- Larve in einer Heidelbeere Einheimische Parasitoide sind in der Lage D. suzukii zu parasitieren Wird zur Zeit genauer untersucht (JKI Darmstadt, laufende Doktorarbeit von C. Englert)

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Chemische Behandlungen Geplante Versuche 2017 Atemschläuche Untersuchungen, ob bestimmte Substanzen die Atemschläuche verkleben oder auflösen Konsequenz: Ei stirbt ab keine Entwicklung zur Larve? Testsubstanzen: Begasung mit CO 2, N 2 Speiseöle Asche (Auswirkung auf Wein?) etc.

Vor der Eiablage Ansatzpunke der Bekämpfung Nach erfolgter Eiablage Kulturmaßnahmen Abschreckende Stoffe ( Repellents) Insektizide Lockstoffe Verwirrung Absterben der Eier (bevorzugt) oder Larven durch: Parasitoide Chemische Behandlungen Massenfang

Massenfang und Monitoring Rebschutzwarte Aufhängen von Monitoring-Fallen in gefährdeten Rebanlangen Regelmäßige Fallenkontrolle und gegebenenfalls Eibonitur RSW erhalten Fallen und Binokulare von der LWG Meldung an die LWG Veitshöchheim Information der Winzer in Franken durch Weinbaufax seitens der LWG (amtlicher Warndienst) Aufwandsentschädigung Jährliche Schulung der RSW an der LWG Veitshöchheim

Monitoring Kirschessigfliege Amtlicher Warndienst Franken Maindreieck Taubertal

Monitoring Kirschessigfliege Amtlicher Warndienst Franken Maindreieck Betreuung des Standorts durch: Mitarbeiter der LWG Rebschutzwarte und weitere Winzer Standorte der Binokulare Taubertal

Massenfang und Monitoring

Massenfang und Monitoring

Massenfang und Monitoring Fallenmonitoring Fallenflüssigkeit Herstellung: 330 ml Wasser 330 ml Apfelessig 70 ml Rotwein 10 ml Himbeersirup 1 Tropfen Spülmittel Aufbewahrung: dunkle Flasche Kühlschrank

Probenahme: Beeren 20 kleine Traubenteile aus dem Weinberg verteilt entnehmen (Zufallsprobe!) 50 Einzelbeeren aus den Traubenteilen rausschneiden (Zufallsprobe!) Meldung: Befallene Beeren pro 50 Beeren Massenfang und Monitoring

Mareike Wurdack Sina Werner Sonja Heinkel Monika Adelhardt

Praktische Übungen Einführung Binokular 1. Ein Binokular (Stereomikroskop) ist ein spezielles Lichtmikroskop, bei dem für beide Augen ein getrennter Strahlengang bereitgestellt wird. Das Objekt wird mit beiden Augen betrachtet! 2. Der optische Apparat des Binokulars besteht aus einer fest zusammengesetzten Kombination aus jeweils zwei Okularen und Objektiven, die einen echten 3-D-Eindruck des Präparats erzeugen und die Vergrößerung bewirken. 3. Das Binokular bietet eine Vergrößerung zwischen 8-35.

Praktische Übungen Einführung Binokular 1. Fest montierte Brillenträger-Okulare 10 2. Traggriff 3. Vergrösserungswechsler (8x bis 35x) 4. Fokussiertrieb 5. Integrierte LED-Auflichtbeleuchtung 6. Beleuchtungssteuerung 7. Integrierte LED-Durchlichtbeleuchtung

Praktische Übungen Einführung Binokular Beleuchtung

Praktische Übungen Einführung Binokular Einstellung Augenabstand Das ideale Bild Der Augenabstand ist richtig eingestellt, wenn Sie bei der Betrachtung einer Probe ein kreisrundes Bild sehen. Hinweis für Brillenträger Wenn Sie Brillenträger sind, stülpen Sie die Augenmuscheln nach hinten ansonsten stülpen Sie die Augenmuscheln nach vorne. Augenabstand einstellen 1. Blicken Sie in die Okulare. 2. Fassen Sie die Okulare mit beiden Händen. Schieben Sie die Okulare zusammen oder drücken Sie sie auseinander, bis Sie ein kreisrundes Bild sehen.

Praktische Übungen Einführung Binokular Fokussieren Beim Fokussieren wird das Stereomikroskop mittels Fokussiertrieb gehoben und gesenkt. Sobald sich die Probe im Brennpunkt des Objektivs befindet, wird sie scharf abgebildet. Der Fokussiertrieb kann sowohl links- als auch rechtshändig bedient werden.

Praktische Übungen Einführung Binokular Fokussieren 1. Stellen Sie den Vergrösserungswechsler auf die niedrigste Stufe. 2. Stellen Sie den Arbeitsabstand auf ca. 10 cm ein, um grob zu fokussieren. 3. Stellen Sie den Vergrösserungswechsler auf die höchste Stufe. 4. Verwenden Sie erneut den Fokussiertrieb für die Feinfokussierung. 5. Nachdem die Vergrösserung eingestellt worden ist, bleibt sie auch beim Wechseln der Vergrösserungsstufen konstant 10 cm

Praktische Übungen Einführung Binokular Vergrößerung durch das Binokular 8 x Kontrolle auf Eibelegung 35 x

Männchen Praktische Übungen Merkmale KEF Weibchen 1. Dunkler Flügelfleck nach 2 Tagen ausgefärbt Eiablageapparat mit Säge 2. Zwei schwarze Kämme an den Vorderbeinen

Praktische Übungen Merkmale KEF