D i e E ntstehung der USA

Ähnliche Dokumente
Modelltest Orientierungskurs

2. Die englischen Kolonien in Nordamerika

Einführung. Organisation I: Master of Education-Prüfung. VL Parlament & Regierung

Der Wiener Kongress 1814/15

Einbürgerungstest. Testfragebogen. für Frau Karin Mustermann geboren am in Bangkok / Thailand

Grundwissen Geschichte der 8. Klasse

UseNeXT - Site Officiel Téléchargez à vitesse DSL maximale. Gratuit Pendant 14 Jours!

Das politische System in der Schweiz

Typologie politischer Systeme

The Germanic Europe Cluster. Folien-Download:

Pierre-Joseph Proudhon. Theorie der Steuer. Herausgegeben und übersetzt von. Lutz Roemheld. mit einer Einführung von. Dirk Löhr A

MINISTERIUM FÜR INTEGRATION

9 Der Bundespräsident. 1. Welches ist der Unterschied zwischen einem parlamentarischen und einem präsidentiellen Regierungssystem?

Das schweizerische Regierungssystem - ein Sonderfall

Tutorium für LehramtskandidatInnen Sommersemester 2012

Erste Erkundungen Englands und Frankreichs in Nordamerika England: Virginia Jamestown (Virgina) Mayflower 1620

Diese Prüfung ist nur für Kandidaten nach Art. 41, Repetenten und Kandidaten mit nicht beibringbaren Berufsschulnoten bestimmt. Serie 2/2.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika

3.4.1 Kant Theoretiker des Rassismus Hegel und die Neger...230

Der Kanton und der Bund im Vergleich

Modelltest Einbürgerungskurs

Dimensionen sozialer Ungleichheit. [ Sozialer Wandel ] Ansätze zur Erklärung und Überwindung sozialer Ungleichheit Klassische Theorien

Was verstehen wir unter einem guten Leitbild?

DIE ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE (Kurzfassung)

Stellung und Aufgaben des Landtages

Literaturempfehlungen

Das politische System in Namibia und Deutschland

Inhaltsverzeichnis. Kapitel 1: Natürliche" und bürgerliche Gleichheit" im älteren deutschen Naturrecht der Aufklärung 15.

Die Europäischen Institutionen und ihre Beziehungen: Rat der Europäischen Union/ Ministerrat:

piratenpartei Inhaltsverzeichnis Positionspapier zur Rechtsstaatlichkeit

La politique. Les systèmes politiques, leurs fonctionnements et leurs racines historiques

Bundesverfassungsgericht (BVerfG)

Sperrfrist: Ende der Rede Es gilt das gesprochene Wort.

DIE EUROPÄER UND DIE SPRACHEN

Inhalt. Einleitung. Kapitel 1 Von den Anfängen bis zu den Napoleonischen Kriegen

am 31. Mai 2006 Aufgaben (01) Welche Bedeutung haben Erst- und Zweitstimme bei der Bundestagswahl und wer wird damit gewählt?

Art. 21 Abs. 1 GG. Der Begriff der Partei 2 Abs. 1 PartG

Wir sind die Partei DIE LINKE. Das wollen wir mit unserer politischen Arbeit. geschrieben in Leichter Sprache

Silber aus Peru und Mexiko Flandernarmee Atlantikflotte + portugiesische Flotte

Rechtsstaat. Verfas s ungs prinzipien Rechtsstaatsprinzip

Werte, die uns verbinden. in Österreich

Neue Entwicklungen im Hochschulwesen der USA

Die Europäische Union. Inhaltsverzeichnis

L Ä N D E R B E R I C H T. Die Verfassungsreform in Rumänien wirft Fragen auf

Inhalt. Inhalt 5. Einleitung... 11

Adipositas kann eine Behinderung im Sinne der Richtlinie über die Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf sein

Kurzes Wahl-Programm der FDP

Der tanzende Kongreß Wien 1814/15

Besuch des Landesmuseums in Zürich. Teil A Die Schweiz, ein Land der Einwanderer? Bereich: Dauerausstellung zur Geschichte der Schweiz

UNSER LEBEN IN DER EU

Verfassungsvergleich der 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Datenschutz in der Europäischen Union: Die Rolle der nationalen Datenschutzbehörden Stärkung des Grundrechtesystems in der Europäischen Union II

E N T S C H E I D S A U S Z U G

Auf dem Weg zum Bundesstaat ( )

Swiss Quiz Wie viel weisst Du über die Schweiz? Beantworte die folgenden Fragen! Zeit: 20 min. / Einzelarbeit

Verfassungsgeschichte

le français canadien

Techniker Fernstudium

: Aus der Militärdiktatur in die Staatskrise: 4 Dekaden politischer Entwicklung in Griechenland

VORWORT... 6 INHALTSVERZEICHNIS... 7 EINLEITUNG DIE KANONISCHEN GRUNDLAGEN DER KIRCHENFINANZIERUNG... 19

Militarismus in Deutschland

Test: Grundkenntnisse über die Europäische Union

Das Öffentlichkeitsgesetz des Bundes: Von der Idee zum Gesetz

U R T E I L S A U S Z U G

Wirtschaft und Gesellschaft

Demokratische Außenpolitik und Geheimdienste: (k)ein Widerspruch?

Verfassung des Freistaates Sachsen vom 27. Mai Inhaltsverzeichnis. 1. Abschnitt: Die Grundlagen des Staates Sehe


Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Abiturfragen - Grundwissen Geschichte - Teil 3

I. Irak. Globaler Wissenstransfer Hintergrund. 2. Aktivitäten. a. Verfassungskolloquien in Heidelberg

Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Läuft der Politik die Wählerschaft weg? Wahlenthaltung eine Herausforderung für unsere Demokratie

Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen Vom (GVBl. NRW, S. 127), zuletzt geändert durch Gesetz vom (GVBl. NRW, S.

Teil I Gegenstand, Probleme, Theoriekonstruktion

Die Crypto-Party eine Einführung

Grußwort des Staatsministers. zur Verleihung des Max-Friedlaender-Preises des Bayerischen Anwaltverbands an Max Mannheimer

Das US-Notenbank-System Federal Reserve Sie macht die Welt-Geldpolitik. Claus Isert Wirtschafts- und Finanzanalyst

Vertretungen der Öffentlichen Bibliotheken. Schulungsunterlagen der AG RDA

Der ETH-Rat beschränkt für einen bestimmten Studiengang die Anzahl Studienplätze (numerus clausus).

Sozialgericht Dortmund. Urteil

Schleswig-Holstein Was ist Politik?

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

4th Chinese-German Symposium on International Security, Bejing, November 2004

Die Palästinensische Nationalcharta 17. Juli 1968

Stockholmer Right Livelihood Award Stiftung belohnt Einsatz für Menschenrechte, Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten und Kampf gegen den Klimawandel

Inhaltsverzeichnis. die herrschaft des nationalsozialismus. die Weimarer Republik. Geschichte / Politik Arbeiten mit Entdecken und Verstehen 7

Völkerrecht I: Begriff, Regelungsbereich

Wahldividende 2015 Kurze Übersicht. Anhang zur Einladung vom 20. März 2015 zur ordentlichen Generalversammlung vom 24. April 2015

BERGISCHES STUDIENINSTITUT FÜR KOMMUNALE VERWALTUNG Staats- und Europarecht

Das Recht eine Orientierung im Diskriminierungsschutz

WIR GEHÖREN ALLE DAZU

Wie man wählt: Die Bundestagswahl

Religionsfreiheit. Federal Ministry for Foreign Affairs of Austria

Studienvereinigung Kartellrecht Arbeitsgruppe Österreich Kartellrecht quo vadis? Wien, 14. Oktober 2015

Die Europäische Union

Einführung in die Politikgeschichte des industriellen Zeitalters

Vertrauenswürdige Infrastrukturen leicht gemacht Sicherheit für die Datenverarbeitung in der Cloud

Hauptabteilung Politische Bildung

Aufstieg und Fall der Apartheid: Fotografie und Bürokratie des täglichen Lebens

Transkript:

D i e E ntstehung der USA Ursachen des Konfliktes zwischen Kolonien und Mutterland AUSGANGSPUNKT: Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich in Europa u. Amerika Europa: Siebenjähriger Krieg (1756-1763) zwischen Preußen (mit Großbritannien) und Österreich (mit Frankreich) um Schlesien (Friedrich d. Gr. Maria Theresia) - preußischer Sieg über Österreich Schlesien bleibt preußisch Amerika: French and Indian War (1754-1763) - Kolonialkrieg um die Besitzungen in Nordamerika - britischer Sieg, auch der Kolonisten - Friede von Paris (1763): Frankreich verliert alle Kolonien (Kanada, Große Seen, Mississippi) an Großbritannien - Bedeutung: Selbstbewusstsein der Kolonisten durch den Erfolg britischer Versuch der Kostenbeteiligung der Kolonisten FOLGE: restriktive Politik Großbritanniens gegen die amerikanischen Kolonisten Politik Großbritanniens Widerstand der Kolonisten merkantilistische Handelspolitik - Einordnung der Kolonien in ein dirigistisches britisches Handelssystem - auf die Bedürfnisse des Mutterlandes zugeschnitten vgl. Kapitel Wirtschaft in den Kolonien 1763 Verbot des Landerwerbs im Westen (Appalachen Mississippi) begrenzt wirksam verschärfte Steuergesetze zur Beteiligung der Kolonisten an den Kriegskosten (z. B. Stamp Act 1765: Gebühren für Urkunden, Zeitungen usw.) verstärkte politische Kontrolle - einige Kolonien werden königlich - dabei Gouverneur als Statthalter der Krone - jedoch parlamentarische Vertretungsrechte für die Kolonisten Gegenstandpunkt Großbritanniens: - Krone und Unterhaus sind auch für die Kolonien zuständig - Nichtigkeit der zuwiderlaufenden Beschlüsse der Kolonien trotzdem Aufhebung einiger Gesetze, nicht jedoch des einträglichen Teezolls Strafmaßnahmen gegen Massachusetts Empörung, Gewalt, Boykott britischer Waren Stempelsteuer-Kongress (1765): Ablehnung der Stempelsteuer - Kolonien sind im engl. Unterhaus nicht vertreten - Steuern nur mit Zustimmung von Vertretern der Kolonien ( No taxation without representation ) Boston Tea Party (1773): Rebellen versenken englische Teeladung in Boston Einberufung des 1. Kontinentalkongresses (1774) nach Philadelphia (12 Kolonien): Protest gegen Briten Beginn des Unabhängigkeitskrieges 1775 ideologische Grundlagen Fortsetzung >>>>>

>>>>> Fortsetzung [Ursachen des Konfliktes zwischen Kolonien und Mutterland] ideologische Grundlagen des Widerstands der Kolonisten: Theorien englischer Juristen (z. B. W. Blackstone: ideale Verfassung mit gemischter Natur der Krone und gegenseitige Kontrollen) Naturrecht: aus der Natur des Menschen abgeleitete und mit der Vernunft begründete Rechte, die unveränderlich sein sollen, z. B. Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde (Gegensatz: positives = gesetztes Recht) Grundlage: Aufklärung Locke: Gesellschaftsvertrag zwischen Krone und Volk zur Garantie von Freiheit und Eigentum, Repräsentationssystem Country-Ideologie: - Misstrauen gegen Herrschende - dagegen Schutz durch Tugenden -- Nächstenliebe, Fleiß, Sparsamkeit, Ehrlichkeit, Sittenstrenge -- moralische Integrität, Bürgersinn, selbstloser Einsatz für das Gemeinwesen Insgesamt: Eskalation des Konflikts mit zunehmendem Selbstbewusstsein der Kolonisten - Ablehnung des Rechts des Parlaments zur Steuererhebung in den Kolonien - generelle Ablehnung der Geltungskraft des imperialen Steuerrechts - Ablehnung der englischen Gesetzgebungskompetenz für die Kolonien - Grundsatzstreit über gerechte Repräsentation, legitime Regierungsautorität und staatliche Souveränität Exkurs: Die Revolution und die Ausbildung des parlamentarischen Systems in England gewisse parlamentarische Tradition: 1215 Magna Charta; king in parliament = Zusammenwirken von König und Parlament jedoch absolutistische Bestrebungen der ersten Stuart-Könige Jakob I. und Karl I. (1603-1649) Karl I. regiert 1629 1640 ohne Parlament (kurze Zeit des Absolutismus) Konflikt zwischen Führungsschichten und König auch in religiösen Fragen (Anglikaner Puritaner) Auswanderung von Puritanern (z. B. Pilgerväter 1620) Bürgerkrieg (1642 1646) führt zum Sieg des Parlaments Folgen: Republik, Hinrichtung des Königs, Militärdiktatur (O. Cromwell) Restauration der Monarchie 1660 Verfolgung religiöser Gruppen Auswanderung bald jedoch wieder Konflikt durch Rekatholisierungspolitik Jakobs II. (1685-1688) Folge: Glorreiche Revolution (1688) - Dynastiewechsel: Wilhelm von Oranien - Bill of Rights (1689): Stärkung der Parlamentsrechte - Bedeutung: -- König stellt sich unter das Gesetz seine Kompetenzen sind eingeschränkt -- Krone beruht nicht mehr auf göttlichen Recht, sondern auf Vertrag mit dem Parlament -- England wird konstitutionelle Monarchie

Die Unabhängigkeit der USA Th. Paines Pamphlet Common Sense Ablehnung der Monarchie - Monarchie widerspricht der Gleichheit der Menschen - der englische König ist teuer und überflüssig Forderung nach Trennung von England - Amerika soll sich aus den europäischen Streitigkeiten heraushalten - England ist nicht geeignet, Amerika zu regieren - wirtschaftliche Vorteile einer Trennung Virginia Bill of Rights (12. Juni 1776) Grundrechte für Virginia - alle Menschen sind von Natur aus frei und gleich - alle Macht kommt vom Volk - Gültigkeit von Mehrheitsbeschlüssen - Gewaltenteilung - Prinzipien zum Wahlrecht - Rechte von Angeklagten vor Gericht - Pressefreiheit - Vorrang der Miliz vor stehenden Heeren - freie Religionsausübung Wegbereiter zur Unabhängigkeitserklärung Grundlage: Aufklärung, Idee der Volkssouveränität Bedeutung: erstmals Festschreibung von Grundrechten, abgeleitet aus dem Naturrecht Muster für die Zusätze zur Bundesverfassung (Bill of Rights 1791) Unabhängigkeitserklärung (4. Juli 1776) von 13 Kolonien Grundsätze - Gleichheit der Menschen - unveräußerliche Rechte: Leben, Freiheit, Glück - Machtlegitimierung durch Zustimmung der Regierten - Recht des Volkes zur Änderung der Regierung Bedeutung: Beschwerden gegen den britischen König (hier Beispiele) - Drangsalierung des Volkes durch Ämter - stehendes Heer - Krieg gegen das amerikanische Volk - Anzettelung von Aufständen unter Einbeziehung der grausamen Indianer Erklärung - Unabhängigkeit der Vereinigten (13) Kolonien - Entbindung von der Treuepflicht gegen die britische Krone - volle Souveränität (z. B. Erklärung von Krieg und Frieden) Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien (1775 1783) Zweiter Kontinentalkongress 1775 in Philadelphia: - Erklärung des Verteidigungszustandes - G. Washington als Oberbefehlshaber Unterstützung der Amerikaner durch Frankreich, Niederlande und Spanien Steuben (aus Preußen) als Drillmeister der amerikanischen Armee 1781 Kapitulation der britischen Truppen Friede von Paris (1783): erstmals Aufkündigung des Gehorsams einem vermeintlich tyrannischen Herrscher Basis: - Naturrecht - Gesellschaftsvertrag Gesellschaftsvertrag: - Ursprung des Staates durch freiwilligen Zusammenschluss des Volkes - Entstehung staatlicher Gewalt durch Vertrag des Volkes mit dem Herrscher - Großbritannien erkennt die Unabhängigkeit der USA an - Mississippi als Westgrenze der USA

Die Verfassung der USA Erste Verfassung: Konföderationsartikel (1777/1781) Souveränität für jeden Einzelstaat Bündnis der Staaten zur Verteidigung Einkammerlegislative (Kongress) mit beschränkten Zuständigkeiten für gemeinsame Angelegenheiten - Schlichtung zwischenstaatlicher Konflikte - Münzkompetenz - Streitkräfte, Krieg und Frieden schwacher Präsident Konföderation (Staatenbund): lockeres Bündnis, gewollte Kraftlosigkeit (ursprünglicher Gedanke: Autonomie der Menschen ist nur in kleinen Einzelstaaten, keinem Großstaat zu verwirklichen) dadurch jedoch gemeinsame Lösung der Probleme (bürgerkriegsähnliche Situation) nicht möglich Erfordernis eines Bundesstaates mit handlungsfähiger Zentralgewalt Konföderation = Staatenbund: Bund souveräner Einzelstaaten Beispiele: USA 1781, Deutscher Bund (1815-1867) Föderation = Bundesstaat: Bund von nicht souveränen Gliedstaaten Souveränität liegt beim Gesamtstaat Beispiele: USA heute, Deutschland heute Zweite (heutige) Verfassung (1787): Bundesstaat a.) Staatsaufbau im Überblick Legislative Exekutive Judikative Kongress: starke Stellung - Repräsentantenhaus - Senat: je zwei Senatoren der Bundesstaaten - gleichberechtigte Teilnahme an der Gesetzgebung Präsident: starke Stellung - Staatsoberhaupt u. Regierungschef - militärischer Oberbefehlshaber - indirekte Wahl durch das Volk - Amtszeit: 4 Jahre (eine Wiederwahl möglich) - suspensives Veto gegen Kongressbeschlüsse Oberster Gerichtshof Bundesgerichte repräsentative Demokratie; präsidentielles System mit starker Trennung der Gewalten b.) Prinzipien: Republikanismus, Volkssouveränität Gewaltenteilung hierbei System der checks and balances : gegenseitige Beschränkung und Kontrolle der staatlichen Gewalten Beispiele: - Veto des Präsidenten Kongress kann das Veto überstimmen - Präsident ernennt die Richter des Obersten Gerichtshofes Senat bestätigt diese Ernennungen Föderalismus: Aufteilung der Regierungsgewalt zwischen Bund und Einzelstaaten Zuständigkeiten der Bundesstaaten: Kultur, Verkehr, Justiz, Polizei Grundrechte (vgl. Bill oft Rights 1791) Prinzipien zeugen vom Misstrauen gegenüber Machtmissbrauch und übermächtigem Staat Fortsetzung >>>>>

>>>>> Fortsetzung [Die Verfassung der USA] c.) Vergleich der politischen Systeme USA Deutschland Verhältnis Legislative Exekutive: Kabinett: USA ausgeprägte Gewaltenteilung Präsident hat keine Mehrheit im Kongress; keine Fraktionsdisziplin Beratungsgremium d. Präsidenten; Zugehörigkeit zu Kongress und Regierung: inkompatibel Präsident indirekt (Wahlmänner) vom Volk gewählt nicht möglich jedoch Impeachment (Amtsanklage) nicht möglich Deutschland Mehrheit des Bundestages und Kabinett bilden Regierungsmehrheit (Gewaltenverschränkung) Kollegialorgan; Zugehörigkeit zu Bundestag und Regierung: kompatibel Kanzler vom Bundestag gewählt konstruktives Misstrauensvotum möglich Wahl des Chefs der Exekutive: Abwahl des Chefs der Exekutive: Vertrauensfrage, Parlamentsauflösung: Opposition: nicht vorhanden vorhanden: Minderheit des Bundestages Rolle der Parteien: marginal zentral Exekutive: geschlossen: Präsident ist Chef der Exekutive und Staatsoberhaupt geteilt: Kanzler und Bundespräsident d.) Bill of Rights (1791) als Zusatzartikel zur Verfassung - Religions- und Meinungsfreiheit - Recht auf Waffenbesitz - Beschränkung der Einquartierung - Schutz vor willkürlicher Hausdurchsuchung oder Verhaftung - Recht auf ordentliches Gerichtsverfahren - Schutz vor grausamen Strafen Grundrechte nach dem Vorbild der Virginia Bill of Rights (1776) e.) Theoretische Grundlegung für die Bundesverfassung: The Federalist Papers (1787/88) Autoren: A. Hamilton, J. Madison, J. Jay Ziel: Unterstützung der Bundesverfassung während deren Ratifikation Inhalt (unter anderem): - großflächiges Gebiet lässt als gefährlich angesehene Mehrheitsbildungen (Faktionen) besser neutralisieren - durch ein Repräsentationssystem (Kongress als Repräsentant der Bürger), das als Filter für eine kluge Entscheidungsbildung wirkt - damit strikte Ablehnung von Rousseaus Theorie der direkten Demokratie Bedeutung: - maßgebender Verfassungskommentar zur US-Verfassung - Dokument der Begründung der liberalen Repräsentationsdemokratie Großräumigkeit als vermeintlicher Nachteil für die Demokratie wird zum Vorteil Ergebnis Abwendung von den ursprünglichen radikalen Ideen von 1776 (erste Verfassung) dafür Hinwendung zu gemäßigten Vorstellungen von einer balance of power im Sinne der englischen konstitutionellen Tradition insgesamt Beginn der modernen Verfassungsentwicklung