Einführung in die Demographie

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Transkript:

Einführung in die Demographie ROLAND RAU Universität Rostock, Wintersemester 2014/2015 03. Dezember 2014 Roland Rau Einführung in die Demographie 1 / 52

Roland Rau Einführung in die Demographie 2 / 52

Geburt ("Fertilität") Größe und Struktur einer Bevölkerung Tod ("Mortalität") Zu- und Fortwanderung ("Migration") Bevölkerungsbilanzgleichung ( The Balancing Equation of Population Change ) P t1 + B t1 D t1 + I t1 E t1 = P t2 Roland Rau Einführung in die Demographie 3 / 52

Migration optionale Komponente der Bevölkerungsbilanzgleichung weniger im Fokus der demographischen Forschung als die beiden anderen Parameter Fertilität und Mortalität. Wichtigste Themen in demographischen Artikeln: Familie & Fertilität 50% Mortalität & Gesundheit 22% Methoden & Daten 17% Sozioökonomische Themen 16% Migration 9% Rest 12% Mehrfachnennungen möglich, n = 1002 Quelle: Eigene Zusammenstellung nach Rößger (2014): Demographic Perspectives on International Migration. Roland Rau Einführung in die Demographie 4 / 52

Warum spielt Migration eine solch relativ geringe Rolle in der Demographie? Methoden: Problem der Messung: Was ist eine MigrantIn? Schwieriger zu messen als Geburten und Sterbefälle. Daten: begrenzte Verfügbarkeit von Daten (im Vergleich zur Fertilität und Mortalität). Vergleichbarkeit: Migrationsdaten werden mit den unterschiedlichsten Verfahren erhoben (Bevölkerungsregister, Melderegister, Volkszählungen, Zählungen bei Grenzübertritten), daher große Probleme bei der Vergleichbarkeit. Relevanz anzutreffende Ansicht, dass Migration neben Geburten und Sterbefällen eher zweitrangig ist. Politische Sensibilität Die Unterpunkte greifen natürlich ineinander über. Quelle: Eigene Zusammenstellung nach Rößger (2014): Demographic Perspectives on International Migration. Roland Rau Einführung in die Demographie 5 / 52

Überblick: (ausgewählte) Theorien der Migration? Roland Rau Einführung in die Demographie 6 / 52

Überblick: (ausgewählte) Theorien der Migration Die dominierenden Theorien der Migration sind ökonomische Theorien: neoklassische Theorie der Migration MAKROPERSPEKTIVE: Schwerpunkt dieser Theorie: Gehaltsunterschiede zwischen Ländern. Migrationsbewegungen von Ländern mit niedrigem Einkommen in Länder mit hohem Einkommen. Es wird zusätzlich angenommen, dass in den Ländern mit hohen Einkommen eine relativ hohe Arbeitsnachfrage herrscht, während in den Ländern mit niedrigem Einkommen ein relativ hohes Arbeitsangebot herrscht. MIKROPERSPEKTIVE: Annahme, dass Individuen ihre Entscheidungen zur Migration (ja/nein) als reine Kosten-/Nutzenrechnung verstehen (beziehen dabei aber natürlich unbekannte Faktoren mit ein, wie z.b. das vermutete eigene zukünftige Einkommensniveau in beiden Ländern) Frage: Ist ein solcher Ansatz realistisch? Roland Rau Einführung in die Demographie 7 / 52

Überblick: (ausgewählte) Theorien der Migration Die dominierenden Theorien der Migration sind ökonomische Theorien: neoklassische Theorie der Migration Im Gegensatz / als Ergänzung zur neoklassischen Theorie der Migration betont die new economics of migration Theorie, dass es selten einzelne Individuen sind, die eine Migrationsentscheidung treffen sondern eher Paare, Familien, Haushalte,.... Demzufolge ist es nicht notwendigerweise das Einkommen eines Individuums sondern das gemeinsame Einkommen. Soziologische Theorien versuchen den relativ engen Rahmen der ökonomischen Theorien zu erweitern. nicht ökonomische Push/Pull Faktoren: Klima, Schulsystem,... bestehende (oder fehlende) Netzwerke können die Migrationsbewegung selbst erleichtern (oder erschweren). Es gibt natürlich auch noch weitere Theorien, sowohl innerhalb der Ökonomie und der Soziologie als auch außerhalb (z.b. in der Politikwissenschaft). Für einen guten Überblick empfehle ich Zlotnik (2006). Roland Rau Einführung in die Demographie 8 / 52

Was ist überhaupt eine Migrantin/ein Migrant?... international migrant is defined as any person who changes his or her country of usual residence. Quelle: United Nations (1998, S. 17) dauerhafte Verlagerung des Wohnortes Binnenmigration dauerhafte Verlagerung innerhalb des eigenen Landes (z.b. Deutschland) Internationale Migration dauerhafte Verlagerung über die Grenzen eines Landes (z.b. von Deutschland nach Schweden) Somit sind beispielsweise kurzfristige Pendler, Geschäftsreisende Diplomatische Vertreter Touristen keine Migranten. Roland Rau Einführung in die Demographie 9 / 52

Definitionen: Migranten Ausländer/-innen Personen mit Migrationshintergrund Migrant(en)/innen Migrant(en)/innen sind Personen, die nicht auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik, sondern im Ausland geboren sind ( foreign born ). Sie sind nach Deutschland zugezogen (Zuwanderer). Sie können je nach Staatsangehörigkeit Deutsche (z. B. Spätaussiedler) oder Ausländer/innen sein. Sie gehören zu den Personen mit Migrationshintergrund Quelle: Statistisches Bundesamt Roland Rau Einführung in die Demographie 10 / 52

Definitionen: Migranten Ausländer/-innen Personen mit Migrationshintergrund Ausländer/innen: Ausländer/innen sind Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Ausländer/innen gehören zu den Personen mit Migrationshintergrund. Sie können in Deutschland geboren oder zugewandert sein. Quelle: Statistisches Bundesamt Grundgesetz Artikel 116 (1) Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat. Roland Rau Einführung in die Demographie 11 / 52

Definitionen: Migranten Ausländer/-innen Personen mit Migrationshintergrund Personen mit Migrationshintergrund: Zu den Personen mit Migrationshintergrund gehört die ausländische Bevölkerung - unabhängig davon, ob sie im Inland oder im Ausland geboren wurde - sowie alle Zugewanderten unabhängig von ihrer Nationalität. Daneben zählen zu den Personen mit Migrationshintergrund auch die in Deutschland geborenen eingebürgerten Ausländer sowie eine Reihe von in Deutschland Geborenen mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen sich der Migrationshintergrund aus dem Migrationsstatus der Eltern ableitet. Zu den letzteren gehören die deutschen Kinder (Nachkommen der ersten Generation) von Spätaussiedlern und Eingebürgerten und zwar auch dann, wenn nur ein Elternteil diese Bedingungen erfüllt, während der andere keinen Migrationshintergrund aufweist. Außerdem gehören zu dieser Gruppe seit 2000 auch die (deutschen) Kinder ausländischer Eltern, die die Bedingungen für das Optionsmodell erfüllen, d.h. mit einer deutschen und einer ausländischen Staatsangehörigkeit in Deutschland geboren wurden. Quelle: Statistisches Bundesamt Roland Rau Einführung in die Demographie 12 / 52

Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland (siehe Migrationsbericht 2010) Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 13 / 52

Messung der Migration Unterscheidung zwischen Bestandsgrößen und Flussgrößen: Roland Rau Einführung in die Demographie 14 / 52

Messung der Migration Unterscheidung zwischen Bestandsgrößen und Flussgrößen: Bestandsgrößen: Bestand zu einem Zeitpunkt (z.b. Anzahl der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland am 03. Dezember 2014) Flussgrößen: Veränderung über einen Zeitraum (z.b. die im Jahr 2011 zugewanderten Personen). Roland Rau Einführung in die Demographie 15 / 52

Messung der Migration Indikatoren der Migration: Zahl der Zuzüge / Fortzüge Zuzugsrate/Fortzugsrate (Zuwanderungsrate/Fortwanderungsrate): Zuzugsrate t = I t N t ( 1000) Fortzugsrate t = F t N t ( 1000) Wanderungssaldo / -bilanz (Nettomigration) Wanderungsvolumen (Bruttomigration) Roland Rau Einführung in die Demographie 16 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Zuwanderung in den Jahren 1995 bis 2001 nach MV nach Geschlecht 125000 100000 47.9% 48.1% 48.6% 47.1% 48.7% 48.6% 48.5% 48.5% 48.0% 47.3% 48.8% 48.5% 48.8% 48.6% 49.0% 48.9% 48.8% Zuwanderer 75000 50000 25000 0 1995 2000 2005 2010 Jahr Prozentangaben beziehen sich auf den Frauenanteil Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 17 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Fortwanderung in den Jahren 1995 bis 2001 nach MV nach Geschlecht 125000 48.1% 48.7% 49.0% 49.4% 48.9% 49.4% 100000 48.9% 48.2% 48.8% 47.9% 48.8% 48.7% 49.0% 49.0% 48.4% 48.4% 48.4% Fortwanderer 75000 50000 25000 0 1995 2000 2005 2010 Jahr Prozentangaben beziehen sich auf den Frauenanteil Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 18 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Migrationssaldo im Jahr 2011 nach MV nach Geschlecht und Alter Zuwanderer minus Fortwanderer 1000 0 1000 1995 2000 2005 2010 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 Jahr Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 19 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Zuwanderung im Jahr 2011 nach MV nach Geschlecht und Alter 10000 9000 Frauen Männer 8000 51.9% Zuwanderer 7000 6000 5000 4000 47.2% 42.3% 3000 2000 1000 47.6% 50.4% 48.6% 55.3% 38.3% 36.8% 41.7% 44.1% 43.9% 49.5% 69.3% 40.6% 51.1% 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 Alter Prozentangaben beziehen sich auf den Frauenanteil Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 20 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Fortwanderung im Jahr 2011 nach MV nach Geschlecht und Alter 10000 9000 51.5% Frauen Männer 8000 44.9% 7000 Fortwanderer 6000 5000 4000 38.8% 3000 2000 1000 55.8% 47.3% 48.3% 46.0% 36.2% 37.0% 39.5% 42.4% 45.2% 67.7% 52.8% 50.0% 56.7% 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 Alter Prozentangaben beziehen sich auf den Frauenanteil Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 21 / 52

Binnenmigration in Mecklenburg-Vorpommern Migrationssaldo im Jahr 2011 in MV nach Geschlecht und Alter Zuwanderer minus Fortwanderer 400 300 200 100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistisches Amtes Mecklenburg-Vorpommern Roland Rau Einführung in die Demographie 22 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland http://demo07.wiwi.uni-rostock.de/apps/migrationgermany/ Roland Rau Einführung in die Demographie 23 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Wanderungen bzw. Wanderungssaldo (in 1000) 0 250 500 750 1000 1250 1500 Zuzüge Fortzüge Saldo 1990 1995 2000 2005 2010 Jahr Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 24 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Zuwanderung im Jahr 2010 nach Deutschland nach Geschlecht und Alter (incl. Frauenanteil) Zuwanderer 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Frauen Männer 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 0% 20% 40% 60% 80% 100% Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 25 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Fortwanderung im Jahr 2010 aus Deutschland nach Geschlecht und Alter (incl. Frauenanteil) Fortwanderer 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Frauen Männer 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 0% 20% 40% 60% 80% 100% Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 26 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Migrationssaldo im Jahr 2010 in Deutschland nach Geschlecht und Alter Zuwanderer minus Fortwanderer 12000 11000 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 1000 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 27 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Zuwanderungsrate im Jahr 2010 nach Deutschland nach Geschlecht und Alter (pro 1000) 35 30 Frauen Männer Gesamt Zuwanderer pro 1000 25 20 15 10 5 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 28 / 52

(Internationale) Migration von und nach Deutschland Fortwanderungsrate im Jahr 2010 nach Deutschland nach Geschlecht und Alter (pro 1000) 35 30 Frauen Männer Gesamt Fortwanderer pro 1000 25 20 15 10 5 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 Alter Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des Statistischen Bundesamtes Roland Rau Einführung in die Demographie 29 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) EU-Binnenmigration von Unionsbürgern Die Europäische Union gewährt Unionsbürgern (Staatsangehörigkeit ist entscheidend, nicht Herkunfts-/Zielland) und ihren Familienangehörigen Personenfreizügigkeit. Roland Rau Einführung in die Demographie 30 / 52

EU-Binnenmigration von/nach Deutschland im Jahr 2010 Herkunftsland/Zielland Zugezogene Fortgezogene Insgesamt Deutsche Ausländer/ Insgesamt Deutsche Ausländer/ -innen -innen Belgien 4934 1937 2997 4523 2283 2240 Bulgarien 39387 272 39115 23785 243 23542 Dänemark 3265 960 2305 3322 1265 2057 Estland 1209 63 1146 779 54 725 Finnland 2185 273 1912 2191 401 1790 Frankreich 20266 6124 14142 18691 6559 12132 Griechenland 13717 1194 12523 12641 1159 11482 Irland 2319 833 1486 2011 861 1150 Italien 27188 2668 24520 24268 2806 21462 Lettland 7689 94 7595 4165 63 4102 Litauen 6143 136 6007 3713 111 3602 Luxemburg 2897 575 2322 2226 789 1437 Malta 220 79 141 159 106 53 Niederlande 12460 3042 9418 10602 3462 7140 Österreich 17859 6537 11322 19889 10831 9058 Polen 125861 11135 114726 103237 9434 93803 Portugal 7257 839 6418 7266 810 6456 Rumänien 74585 733 73852 48868 637 48231 Schweden 3600 1048 2552 4053 1668 2385 Slowakei 8613 179 8434 7328 155 7173 Slowenien 1886 101 1785 1764 198 1566 Spanien 21543 7936 13607 16071 6705 9366 Tschechische Republik 7190 661 6529 6067 880 5187 Ungarn 30015 795 29220 21330 905 20425 Vereinigtes Königreich 16565 6426 10139 17259 8530 8729 Zypern 395 148 247 335 178 157 Quelle: Statistisches Bundesamt Roland Rau Einführung in die Demographie 31 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Spätaussiedler Regelung nach 4 Bundesvertriebenengesetz deutsche Volkszugehörige, die unter einem Kriegsfolgenschicksal gelitten haben Wer nach dem 31.12.1992 geboren wurde, ist kein Spätaussiedler mehr. Roland Rau Einführung in die Demographie 32 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Spätaussiedler 450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 33 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Studium / Ausbildung ausländische Studienanfänger WS 2010/2011: 60514 ausländische Teilnehmer an einem Sprachkurs: 5501 sonstige Ausbildungszwecke: 4916 Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 34 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Studium Gesamtzahl: 66.413 9,3 % 5,9 % 5,7 % 50,5 % 5,2 % 4,7 % 4,1 % 3,2 % 4,1 % 3,7 % 3,5 % Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 35 / 52

100 % 90 % 3,9 4,6 3,8 1,6 4,9 6,2 6,6 4,8 7,9 4,0 5,5 4,4 6,6 6,7 2,4 0,2 7,0 0,1 6,1 7,5 5,6 80 % 70 % 60 % 39,5 30,6 11,8 15,1 12,2 12,0 13,8 17,9 12,6 16,3 15,4 13,7 51,3 45,2 44,1 24,3 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % 19,1 22,2 10,7 20,1 33,5 37,1 37,3 39,6 31,6 30,8 24,9 23,8 16,8 12,3 17,1 24,7 10,5 18,6 25,1 5,7 27,5 14,2 17,6 32,9 18,1 19,4 18,1 9,9 4,6 Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 36 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Erwerbstätigkeit Werkvertragsarbeitnehmer (nach Beendigung des Vertrags von max 2, 3, oder 4 Jahren, Aufenthalt im Heimatland von gleich Länge (aber max 2 Jahre) für neuen Werkvertrag notwendig: 17981 (im Jahr 2010) Saisonarbeitnehmer (max. 9 Monate pro Jahr) und Schaustellergehilfen (max. 8 Monate pro Jahr): 293711 (im Jahr 2010) IT-Fachkräfte und akademische Berufe (Vorrangprüfung! Entfällt bei Personen mit Abschluss an deutscher Hochschule) 2347 & 3336 (im Jahr 2010) Leitende Angestellte und Spezialisten: 2118 (im Jahr 2010) Internationaler Personalaustausch: 5932 (im Jahr 2010) Gastarbeitnehmer: 607 Vermittlungen im Jahr 2010 Grenzarbeitnehmer: 1144 im Jahr 2010 für EU-Grenzgänger Kranken- und Altenpflegepersonal: 116 im Jahr 2010 Haushaltshilfen: 1948 (im Jahr 2010) Au-Pair Beschäftigte: 7498 (im Jahr 2010) Bestimmte Berufsgruppen mit speziellen Qualifikationen (z.b. 225 Sprachlehrer, 3029 Spezialitätenköche) Künstler und Artisten: 1701 (im Jahr 2010) Hochqualifizierte: 607 im Jahr 2010 Selbständige (250000 Euro Investitionen + 5 Arbeitsplätze, nach 3 Jahren Möglichkeit der Niederlassungserlaubnis; 1040 im Jahr 2010) Forscher: 211 im Jahr 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 37 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) humanitäre Gründe jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion (im Jahr 1993: 16597, seither nahezu kontinuierlich sinkend; im Jahr 2010: 1015) Asylzuwanderung Einreise aus weiteren völkerrechtlichen, humanitären und politischen Gründen. Roland Rau Einführung in die Demographie 38 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Asylantragsteller von 1990 bis 2010 Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 39 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) Asylantragsteller nach Herkunftsland im Jahr 2010 Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 40 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) familiäre Gründe leitet sich primär aus Art 6 (1) GG ab: Schutz von Ehe und Familie gilt prinzipiell nur für die Kernfamilie (Ehepartner und Kinder) Voraussetzungen: keine Inanspruchnahme öffentlicher Mittel für nachgezogene Person beide Ehegatten 18 Jahre oder älter. Sprachkenntnisse der nachziehenden Person. Roland Rau Einführung in die Demographie 41 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) familiäre Gründe Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 42 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) familiäre Gründe Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 43 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) illegale / irreguläre Migration Ohne benötigten Pass/Passersatz ohne Aufenthaltstitel (z.b. Visum, Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis) naturgemäße Schwierigkeit der statistischen Erfassung Harald W. Lederer (2004): Indikatoren der Migration. Zur Messung des Umfangs und der Arten von Migration in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Ehegatten und Familiennachzugs sowie der illegalen Migration. Bamberg: efms Roland Rau Einführung in die Demographie 44 / 52

Arten der Zuwanderung (siehe Migrationsbericht 2010) illegale / irreguläre Migration Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 45 / 52

Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland (siehe Migrationsbericht 2010) Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 46 / 52

Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland (siehe Migrationsbericht 2010) Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 47 / 52

Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland (siehe Migrationsbericht 2010) Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 48 / 52

Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland (siehe Migrationsbericht 2010) Quelle: Migrationsbericht 2010 Roland Rau Einführung in die Demographie 49 / 52

Nächste Woche: kurze Wiederholung der heutigen Veranstaltung Fallbeispiel: Migration Mecklenburg-Vorpommern Replacement Migration? Hauptthema: Bevölkerungsalterung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Roland Rau Einführung in die Demographie 50 / 52

Literatur: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2010). Migrationsbericht 2010. Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregierung. Bundesministerium des Innern. United Nations (1998). Recommendations on Statistics of International Migration. Revision 1. Statistical papers series m, no. 58, rev. 1, United Nations. Department of Economic and Social Affairs. Statistics Division, New York. Zlotnik, H. (2006). Theory of International Migration. In G. Caselli, J. Vallin, and G. Wunsch (Eds.), Demography. Analysis and Synthesis, Volume II, Chapter 59, pp. 293 308. Amsterdam, NL: Elsevier. Roland Rau Einführung in die Demographie 51 / 52

Kontakt Universität Rostock Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Demographie Ulmenstr. 69 18057 Rostock Germany Tel.: +49-381-498 4044 Fax.: +49-381-498 4395 Email: roland.rau@uni-rostock.de Sprechstunde im WS 2014/2015: Mittwochs, 09:00 10:00 (und nach Vereinbarung) Roland Rau Einführung in die Demographie 52 / 52