Responsible Lending and Borrowing 3. September 2009/Brüssel Europäische Kommission, Charlemagne



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Transkript:

Responsible Lending and Borrowing 3. September 2009/Brüssel Europäische Kommission, Charlemagne McCreevy, Internal Market and Services Commissioner Wesentliche Aussagen: Es ist notwendig, das Vertrauen in die Kreditwirtschaft wiederherzustellen. Die Kreditnehmer sollten ihre Kreditentscheidung auf informierter Grundlage treffen. Als problematisch wird eine aggressive Hypothekarkreditvermittlung gesehen. McCreevy will folgende Punkte regeln: - Der Hypothekarkredit sollte reguliert werden. - Die Kreditvermittlung sollte Grenzübergreifend möglich sein. - Es soll höhere Eigenkapitalvorschriften für Banken geben, die FWK Kredite vergeben. McCreevy gibt jedoch auch zu bedenken, dass keine Regulierung financial education ersetzen kann. MEP Sharon Bowles, Chairperson, Economic and Monetary Affairs Committee Hypothekarkredite sind eine eigene Kategorie, die einer Regulierung bedürfen. Bevor es eine weitere Richtlinie gibt, sollte die Konsumentenkreditrichtlinie (CCD) evaluiert werden. MEP Bowles: Ich möchte einfache Regeln, die intensiv beaufsichtigt werden. Zusammenfassung Panel 1: Helping consumers choose appropriate products Moderator: Jacqueline Minor, Director, DG Health and Consumers: Ziel ist es, die Information zu verbessern, ohne zu viel Informationen aufzuzwingen. Kritisch wird der Interessenkonflikt zwischen Provision und Best Advice gesehen. In Diskussion steht, wie die Zukunft der Provision aussieht, ohne die Beratung abzuschaffen. Wollen wir die Provision verbieten - wie soll dann eine Beratung stattfinden? Aufsichtsstärkung ist ein Vorschlag. Alain Gourio, Heas of Group Legeal Coordination, BNP Paribas: Die Beratung sollte nicht obligatorisch werden. Die meisten Kreditnehmer würde eine Beratung nicht benötigen, da ihnen alle wichtigen Informationen zur Verfügung stehen. Die Hypothekarkredite sind um 40 % zurückgegangen. Im Moment herrscht intensiver Wettbewerb. Ich bitte den europäischen Gesetzgeber zu differenzieren. Marta Gellová, Secretary Gerneral, Association of Financial Intermediaries and Financial Advisors of the Czech Republic: Kreditvermittlung ist wesentlich, damit der Kunde einen Vergleich anstellen kann. Es sollte auch Nettoprodukte geben, um die unabhängige Kreditvermittlung zur vermitteln. Eine Regulierung in Europa führt zu 27 unterschiedlichen Umsetzungen. Der Verbraucher wird häufig von den Anbietern zum Konsum verführt - gerade dort sollte das Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden. Mary O Dea; Acting Chief Executive and Consumer Director, Irish Financial Services Regulatory Authority: In Irland wurden bestimmte Phrasen für die Kreditvergabe festgelegt um zu garantieren, dass der Kunde die Probleme versteht. Natürlich müssen Kreditinstitute verantwortliche Arbeitgeber sein. Insbesondere die internen Provisionen sollten überdacht 1

werden um klarzustellen, ob diese eine Belohnung oder ein Anreiz sind. Es ist auch nicht im Interesse der Kreditinstitute, schlechte Kredite zu vergeben. Kreditnehmer wollen nicht für die Kreditberatung bezahlen. Die Kreditvermittlungswirtschaft muss seine Dienstleistung sein und insbesondere in der Beratung erläutern und erklären, warum diese Dienstleitung wertvoll ist und bezahlt werden sollte. Der Verbraucher sollte verstehen, dass er nicht nur die monatlichen Raten einzeln zahlt sondern insgesamt das gesamte Haus bezahlen muss. Gewisse Praktiken sollten verboten werden. Zum Beispiel automatische Erweiterungen von Kreditkarten. Mick McAteer, Director, Financial Inclusion Centre and member of FIN-USE: Kunden müssen nicht überredet werden, Kredite aufzunehmen. Die Mitarbeiter einer Bank sollten nicht nach verkauften Produkten bezahlt werden. Die Spanne zwischen normalen Zinsen und Überziehungszinsen sind viel zu hoch. 19 % Zinsen für eine Kontoüberziehung sind zu viel. Wir sollten sagen, ähnlich zu Rauchen ist gefährlich auch: Kredite sind gefährlich. Das System in England und Irland hat versagt. Es sollte mehr Verbrauchervertreter in Aufsichtsräten und anderen Gremien geben. Verschieden Gäste: Eine unabhängige Beratung sollte gefördert werden. Selbstregulierung hat keine Zukunft, man muss aus den Fehlern lernen und strenge Regelungen für Hypothekarkredite finden. Vertreter von BIPAR: es sollte gleiche Regelungen für Investitionen und Kredite geben. Es sollte eine Wartefrist für Kredite geben. Viele Mitarbeiter von Banken wurden krank, weil diese in der Krise die Produkte nicht mehr verkaufen wollten. Die Vorgaben der Bank an die Mitarbeiter sind ein Problem. Zusammenfassung Panel 2: An appropriate framework for non-bank lenders and credit intermediaries Monique Goyens, Director-General, European Consumers`Organisation (BEUC) Jan-Erik Nyberg, Project Leader, Swedish Consumers` Association: Bis zur Krise war das Verbrauchervertrauen in die schwedischen Banken sehr hoch. Jetzt ist das Vertrauen stark gesunken. Zur Steigerung dieses Vertrauens habe ich sieben Vorschläge: 1) Politik, die mehr Arbeitsplätze schafft. 2) Die Abhängigkeit der Ratings sollte geändert werden (Antizyklische Kreditvergabe). 3) Den Verbrauchern müsse man mehr Kenntnisse (financial education) angedeihen lassen. 4) Die Kosten und Aktivitäten der Finanzinstitute müssen transparenter werden. 5) Der erste Kreditgeber muss verantwortlich bleiben, auch wenn der Kredit verkauft wird. Der erste Kreditgeber sollte Ansprechpartner und Verantwortlicher sein. 6) Unabhängige, unparteiische Beratung fehlt. Am besten wäre es, die Verbraucher davon zu überzeugen, für Beratung zu bezahlen. 7) Das Vertrauen kann zu nieder oder zu hoch sein. Es sollte eine Diskussion über Gefahren in der Finanzwirtschaft geführt werden. Theodor Kockelkoren, Member of the Board, Dutch Financial Market Authority: Die Krise zeigt, wie wichtig eine verantwortungsbewusste Kreditvergabe ist. Die Verbraucher warnen davor, dass Banken hauptsächlich in ihrem Interesse arbeiten. 2

Was kann man tun? In den Niederlanden haben wir ein Lizensierungssystem für Banken aber auch für Vermittler und Berater eingeführt. Die Sorgfaltspflichten beinhalten einen Geeignetheitstest und Informationspflichten. Zwischen Kunden und Kreditgeberinteressen gibt es Unterschiede, die erst bei näherer Betrachtung erkennbar sind. Wir würden folgenden Rahmen vorschlagen: Kreditgeber sind für die sorgfältige Kreditvergabe verantwortlich. Berater dürfen nur geeignete Kredite verkaufen. Beide sollen bestimmte zeitgerechte Informationen geben. Alle Kreditvermittler und die Kreditinstitute sollten die gleichen Wohlverhaltensregeln haben, da es weniger ausmacht; von wem man den Kredit bekomm, sondern welche Kredite man bekommt. Tony Ward, Chief Executive, Home Funding Limited: Im System gibt es viele Lücken. Diese haben wir häufig bei den Vermittlern ausgemacht. Es gibt sehr unterschiedliche Regulierungen in Österreich. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Marktteilnehmern. Nicht-Banken sollten nicht die selben Regelungen haben wie Banken. Die Erfahrungen zeigen, dass gerade Banken und nicht-banken Schwierigkeiten haben, obwohl die Anforderungen geringer sind. Wir sollten einheitliche Eigenkapitalvoraussetzungen in Europa haben (bei Banken und bei Nicht-Banken). Eine abschließende gemeinsame Regulierung lehne ich aber ab, da die Unterschiede in den Märkten zu groß sind. Hervé Wignolle, President, French Association of Credit Intermediaries: Man sollte die Verbraucher beraten und unabhängig beraten können. Diplom und Berufszulassung sind die einzigen zielführenden Qualifizierungsmaßnahmen. Es gibt leider keine dezidierte Ausbildung von Kreditvermittlern. Mindestkapitalanforderungen sind notwendig. Die Kreditvermittler müssen weiterarbeiten dürfen, auch wenn eine Regulierung kommt. Wir müssen uns an die Aktualität anpassen. Die menschliche Beziehung sollte bleiben. Es sollte keine Teilausbildung geben, sondern alle Kreditvermittler sollten eine umfassende Ausbildung erhalten. Notwendig sind einheitliche Regelungen. In Europa arbeiten tausende Kreditvermittler. Piero Antonio Rumignani, Head of Business Development, UniCredit Household Financing: Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine weitere Regulierung erst nach Implementierung und Überprüfung der CCD erfolgen sollte. Wir arbeiten viel mit Kreditvermittlern zusammen. Diese Kooperation ist wichtig. Die Rollen zwischen Kreditgeber und Kreditvermittler sollten genau festgelegt sein. Überregionale Kreditvergabe ist sehr selten. Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe. Kreditvermittler sollten keine Kreditauskünfte bekommen. Aus dem Publikum: Vertrauen in unabhängige Kreditvermittler ist im letzten Jahr gestiegen. Der Konsument sollte entscheiden, wer seine Kreditauskunft bekommt. Angeführt wird das Problem in den USA, wo es ein paralleles nicht beaufsichtigtes Kreditvergabesystem gab. Wir benötigen dieselben Regelungen für alle kreditvergebenden Unternehmen. 3

Ein Unterschied sollte nur zwischen unabhängigen und abhängigen Kreditvermittlern gemacht werden. Die zwischengeschalteten Stellen die von einer Bank abhängig sind benötigen keine Regulierung weil hier sowieso die Bank haftet. Wir sehen keinen Zusatznutzen in einer Regelung für Hypothekarkreditvermittlung. Speech MEP Malcolm Harbour, Chairperson, Internal Market and Consumer Protection Committee Wir haben bereits letztes Jahr intensive über standardisierte Kreditinformationen gesprochen. Das Thema Kreditvermittlung Die Kreditgeber sollten für das Einhalten der Wohlverhaltensregeln der Kreditvermittler verantwortlich. Wir benötigen höhere Eingangsqualität bei der Kreditvermittlung. Zur Bonität ist es nicht nur wichtig, dass diese festgestellt wird sondern, dass diese Information auch verwendet werden muss. Eine weitere Regelung in der Kreditvergabe sollte erst gestaltet werden wenn die CCD umgesetzt und evaluiert wurde. Die Kommission muss - auch wenn sie von Regierungschefs darum gebeten wurde - keine Aktivitäten in der Hypothekarkreditvergabe setzen. Zusammenfassend wollen wir hier gerne weiterarbeiten, aber erst dann eine weitere Richtlinie vorstellen, wenn die CCD umgesetzt und evaluiert wurde. Zusammenfassung Panel 3: Assessing Suitability and Creditworthiness Manfred Westphal, Head of Financial Services Department, Federation of German Consumer Organizations: Die Prüfung der Kreditwürdigkeit ist unverzichtbar. Fraglich ist, wie sie gemacht wird. Bei einem Test durch die SCHUFA wurde festgestellt, dass 45 % der Daten falsch und die Korrektur schwierig sei. Kreditgeber sollten sich nicht nur von Kreditauskunfteien leiten lassen, sondern sollten sich den Kreditnehmer genau ansehen. Lockvögel und Wucherkredite sind ein Problem in Deutschland. Wir arbeiten an einer vorvertraglichen Informationspflicht in Deutschland. Edward Harley, Retail Policy, UK Financial Services Authority: Die Kreditgeber setzen sich zwar für eine verantwortliche Kreditvergabe ein. Es gibt jedoch immer mehr Kreditnehmer, die hohe Zinsen für Kredite zahlen und Kreditgeber, die diese Kredite gerne vergeben. Es gibt unterschiedliche Geschäftsmodelle im englischen Kreditwesen, die teilweise auch nur kurz am Markt waren. Diese Flexibilität möchten wir nicht verlieren. Wir kennen keinen Zusammenhang zwischen Kredithöhe und Einkommen zu Rückzahlungsproblem. Didier Muraille, Member of the Expert Group on Credit Histories, Banque Nationale de Belgique: Es ist wichtig, klarzustellen, dass die Kreditauskunfteien/Kreditregister selbst keine Kredite vergeben und keine Kreditentscheidungen treffen. Verbraucher und Kreditgeber haben kein Interesse an länderübergreifender Kreditvergabe. Um dies zu verbessern, wären vergleichbare Daten notwendig und auch, dass in allen Ländern Positiv-und Negativdaten aufgebaut werden. In manchen Ländern gibt es nur Negativdaten. Zusätzlich sollte der Markt selbst wählen, welche Zusammenarbeit gewünscht wird (nur Abfrage, Abfrage und Meldung von Daten, usw.). 4

Gefordert wird, dass die Verbraucher zumindest einmal im Jahr eine gratis Abfrage machen dürfen bzw. ein Schreiben mit den Kreditinformationen erhalten. Jan Molenaar, Executive Vice President and Head of Domestic Lending, Rabobank Nederland: Es gibt zwar keine grundsätzlich zu gefährlichen Produkte, jedoch einige Vereinbarungen, die verboten werden sollten. Darunter fallen Lock-In (Ausstiegsgebühren) und versteckte Gebühren. Natürlich ist es wesentlich, einen Eignungstest durchzuführen. Wir schlagen vor, dass Kreditvermittler gegenüber der Aufsicht immer darlegen müssen, dass das Produkt am besten für den Kunden ist, und dass Kreditvermittler und Bankmitarbeiter ausreichend qualifiziert sind. Ein Ziel ist es, die Rückzahlungsschwierigkeiten zu minimieren. Dies könnte zum Beispiel durch eine maximale Kredithöhe gegenüber dem Einkommensverhältnis passieren und durch stabile Zinsraten. Aus dem Publikum: Von SCHUFA, die 45 %-Rate ist nicht richtig. Ein Großteil der Fehler sind fehlende Girokonten. Die Ausbesserung der Daten ist einfach. Die SCHUFA beschäftigt hundert Mitarbeiter, die nur mit Verbesserung von Daten beschäftigt sind. In Europa ist die Ausfallrate bei Krediten sehr gering. Gründe für diesen Ausfall sind regelmäßig Kündigungen oder andere Schicksale, eine Überregulierung aufgrund von Ausfällen in den USA ist nicht notwendig und sollte überdacht werden. Speech Meglena Kuneva, Commissioner for Consumer Affairs Die Verbraucherkreditrichtlinie reicht nicht weit genug. Insbesondere die Beratung und der Hypothekarkredit benötigen weitere Regelung, da bisher kaum welche bestehen. Verbraucher vertrauen Kreditvermittlern (Financial Advisors), obwohl dieses Vertrauen nicht immer gerechtfertigt ist. In Deutschland wurde bei einer Konsumentenuntersuchung festgestellt, dass von 25 Fällen 24 eine ungeeignete Kreditempfehlung bekomme haben. Die Provisionen sind der wahre Empfehlungshintergrund und nicht das Interesse des Kunden. Eine Richtlinie sollte auch geeignete Enforcement Measurements vorsehen. Closing Statement: Jörgen Holmquist, Director General, DG Internal Market and Services Mir ist noch nicht bekannt, was wir genau vorschlagen werden. Wir haben sehr viele Rückmeldungen zu unserer Konsultation erhalten. Eine Zusammenfassung der Kommentare werden wir Ende September veröffentlichen. Mag. Philipp H. Bohrn GF Fachverband Finanzdienstleister Brüssel, am 3.9.09 5