Grundlagen Chemischer Gleichungen



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6. Tag: Chemisches Gleichgewicht und Reaktionskinetik

Transkript:

Grundlagen Chemischer Gleichungen Lehrprogramm zum Erlernen der Grundlagen zum Aufstellen und verstehen Chemischer Gleichungen und Formeln. Björn Schulz, Berlin 2004 www.lernmaus.de www.polarographie.de Inhalt Chemische Symbole und Formeln Symbole Tabelle Formeln Chemische Gleichungen Beachte Aufstellen von Gleichungen Zusammenfassung Größe und Masse der Atome Atomare Masseneinheit u Die Stoffmenge des Mol Stoff- und Teilchenbezeichnungen Wertigkeit Molmasse - Molekülmasse Die Masse von Stoffmengen Schon vergessen? 1 / 14

Chemische Symbole und Formeln Symbole: Symbole sind Abkürzungen des lateinischen, griechischen etc. Namen von Elementen aus dem periodischen System. Sie bedeuten die Stoffmenge (1 mol) des Elements und symbolisieren 1 Atom dieses Elementes. Die Symbole enthalten dabei folgende Bedeutungen: 1. das Element an sich (z. B.: Hg: bedeutet 1. das Element Quecksilber) 2. ein Atom des Elements (z. B.: Hg: bedeutet 2. ein Atom Quecksilber) 3. eine ganz bestimmte Stoffmenge des Elementes (1 mol) (z. B.: Hg: bedeutet 3. ein Mol Quecksilber, das sind 200,6 g) Lerne folgende Symbole auswendig: deutscher lateinischer / griechischer Symbol Name des Elements Wasserstoff Hydrogenium H Natrium Natrium Na Eisen Ferrum Fe Platin Platinum Pt Kupfer Cuprum Cu Silber Argentum Ag Gold Aurum Au Zink Zincum Zn Quecksilber Hydrargyrum Hg Aluminium Aluminium Al deutscher lateinischer / griechischer Symbol Name des Elements Kohlenstoff Carboneum C Zinn Stannum Sn Blei Plumbum Pb Stickstoff Nitrogenium N Phosphor Phosphorus P Antimon Stibium Sb Sauerstoff Oxygenium O Schwefel Sulfur S Chlor Chlorum Cl Werden Symbole kombiniert, erhält man chemische Verbindungen, die durch Formeln dargestellt werden: Formeln: Eine Formel ist die chemische Schreibweise für Elemente, Atome oder Moleküle. Man kann mit Formeln die Zusammensetzung (Summenformel) und auch die räumliche Anordnung (Strukturformel) von Atomen in einem Molekül darstellen. Beispiel für eine Summenformel: SO 2 Beispiel für eine Strukturformel: O=S=O Im einfachsten Falle werden die Symbole einfach aneinandergereiht: z.b.: CaO 1 Molekül Kalziumoxid ZnS 1 Molekül Zinksulfid HCl 1 Molekül Salzsäure Es kommt aber häufig vor, dass in einem Molekül mehrere Atome des gleichen Elements vorkommen. Dabei wird ihre Anzahl durch Indizes hinter dem Elementsymbol angegeben: CO 2 1 Molekül Kohlendioxid, besteht aus einem Atom Kohlenstoff und zwei Atomen Sauerstoff Al 2 O 3 1 Molekül Aluminiumoxid ( Korund ), besteht aus zwei Atomen Aluminium und drei Atomen Sauerstoff 2 / 14

Übersichten zum Lernen Symbole: Formeln: Reaktionsgleichungen haben drei Bedeutungen: 1. stoffliche Bedeutung 2. teilchenartige Bedeutung 3. quantitative Bedeutung Symbol: Mg Formel: Cu 2 O stoffliche Bedeutung das Element Magnesium die Verbindung Kupfer(I)oxid teilchenartige Bedeutung 1 Atom Magnesium 1 Molekül Kupfer(I)oxid, bestehend aus 2 Atomen Kupfer und 1 Atom Sauerstoff quantitative Bedeutung 1 Mol Magnesium = 64g = 6,023 10 23 Atome 1 Mol Kupfer(I)oxid = 144g = 6,023 10 23 Moleküle Formel 2 Zn + O 2 2 ZnO stoffliche Bedeutung Zink + Sauerstoff Zinkoxid teilchenartige Bedeutung 2 Atome Zink + 1 Elementmolekül Sauerstoff 2 Moleküle Zinkoxid quantitative Bedeutung 2 Mol Zink = 130g (= 2 65g) = 2 6,023 10 23 Atome + 1 Mol Sauerstoff = 32g (= 2 16g) = 6,023 10 23 Elementmoleküle 2 Mol Zinkoxid = 162g (= 2 81g) = 2 6,023 10 23 Moleküle Massenerhaltung 162 g = 162 g 3 / 14

Chemische Gleichungen Die Chemie befasst sich mit den Stoffen, ihren Eigenschaften und ihren Umsetzungen, also ihren Reaktionen. Chemische Reaktionen werden durch chemische Gleichungen dargestellt. Chemische Gleichungen werden mit Hilfe von Symbolen und Formeln aufgeschrieben. Reagieren z.b. Wasserstoff und Sauerstoff, was man im Chemieunterricht wunderbar durch die Knallgasreaktion vorführen kann, zu Wasser, so kann diese Reaktion mit Hilfe einer Reaktionsgleichungen beschrieben werden: 2 H 2 + O 2 2 H 2 O Ausgangsstoffe Reaktionspfeil Produkte Links vom Reaktionspfeil stehen dabei die Ausgangsstoffe (auch Edukte genannt), rechts vom Reaktionspfeil stehen dabei die Produkte (auch: Reaktionsprodukte, Endprodukte ). Die Formeln behalten dabei ihre drei oben genannten Bedeutungen bei. Die Gleichung 2 H 2 + O 2 2 H 2 O sagt damit folgendes aus: 1.) Die Elemente Wasserstoff und Sauerstoff reagieren zu der Verbindung Wasser 2.) 2 Elementmoleküle Wasserstoff reagieren mit einem Elementmolekül Sauerstoff zu zwei Molekülen Wasser 3.) 2 mol Wasserstoff reagieren mit einem mol Sauerstoff zu 2 mol Wasser Achte bei chemischen Gleichungen immer auf folgendes: - die Anzahl der Atome auf der rechten Seite ist immer gleich der Anzahl der Atome auf der linken Seite (niemals können Atome verloren gehen!!!) - Die Gesamtmasse der Ausgangsstoffe (Summe aus den einzelnen Massen der beteiligten Atome oder Moleküle) ist stets gleich der Gesamtmasse der Produkte (Summe aus den einzelnen Massen der beteiligten Atome oder Moleküle): Gesetz der Erhaltung der Masse - Bestimmte Elemente, z.b. Sauerstoff, O 2, Stickstoff, N 2, Chlor Cl 2, Wasserstoff H 2 etc. kommen in der Natur als zweimolekulare Gase vor, sie werden Elementmoleküle genannt. 4 / 14

Aufstellen von Gleichungen: 1. Schreibe die Wortreaktionsgleichung auf: Beispiel: Eisen + Kupferoxid Eisen 2. Ersetzte die Elemente in der Wortgleichung durch die entsprechenden chemischen Symbole oder Formeln: Beachte dabei immer die Wertigkeit der umgesetzten Elemente! Beispiel: Eisen + Kupferoxid Eisenoxid + Kupfer wird zu Fe + CuO Fe 2 O 3 + Cu denn Fe: dreiwertig Cu: zweiwertig O: zweiwertig 3. Ausgleichen: prüfe nach, ob auf beiden Seiten die gleiche Anzahl an gleichen Atomen auftreten. Ist dieses nicht der Fall, so muss man durch Vervielfachen der Symbole und Formeln auf beiden Seiten die gleiche Anzahl an Atomen herstellen. Dabei werden ganze, natürliche Zahlen (später kann man auch rationale Zahlen verwenden) den Symbolen bzw. Formeln vorangestellt und gelten für die darauffolgende Formel bzw. Symbol, bis das nächste Zeichen (+ oder ) kommt. Formel an sich darf nicht verändert werden, wenn ihre Zusammensetzung experimentell ermittelt wurde: Es gibt Eisen(II)oxid FeO und Eisen(III)oxid Fe 2 O 3, ändere nichts an dieser Formel, wenn ein bestimmtes Eisenoxid vorgegeben wird: NIE! Fe 2 O 3 FeO Unser Beispiel: links 1 Fe links 1 O links 1 Cu rechts Fe 2 = 2 Fe rechts O 3 = 3 O rechts 1 Cu Da auf der rechten Seite die Symbole 2 Fe und 3 O auftreten, muss die linke Seite folgendermaßen geändert werden: 2 Fe + 3 CuO Fe 2 O 3 + Cu Jetzt stimmt die Anzahl von Fe und O auf beiden Seiten. Gleichzeitig stimmt jetzt aber die Anzahl vom Symbol Cu auf der rechten Seite nicht mehr. Daher muss man jetzt auf der rechten Seite die Anzahl an Cu der linken Seite angleichen, indem man Cu mit 3 multipliziert. Daraus folgt: 2 Fe + 3 CuO Fe 2 O 3 + 3 Cu 5 / 14

Zusammenfassung: Chemische Reaktionsgleichung: 1. Wortgleichung: Zink + Sauerstoff Zinkoxid 2. Formelgleichung: 2 Zn + O 2 2 ZnO 3. Darstellung im Teilchenmodell: Zn + Zn + O O Zn O + Zn O 4. Bedeutung: Die Elemente Zink und Sauerstoff reagieren zu Zinkoxid. 5.1 Menge: 1 Atom Zink + 1 Elementmolekül Sauerstoff reagieren zu der 2 Molekülen der chemischen Verbindung Zinkoxid. 5.2 Menge: 2 mol Zink + 1 mol Sauerstoff (O 2 ) reagieren zu 2 mol Zinkoxid. Formel: Die Formel ZnO hat drei wesentliche Bedeutungen: ZnO ist 1. eine chemische Verbindung ZnO 2. ein Molekül ZnO 3. ein Mol (Stoffmenge an) ZnO Begriffe: Ein chemisches Symbol besteht aus einem oder zwei Buchstaben (Anfangsbuchstabe + evtl. weiterer Buchstabe) des entsprechenden lateinischen oder griechischen (o.ä.) Namens des beschriebenen Elementes. Eine chemische Formel besteht aus den chemischen Symbolen und evtl. Zahlen, die als Indizes angegeben werden. Eine chemische Gleichung gibt bei einem chemischen Umsatz die Ausgangsstoffe und Endprodukte an, die Verlauf der Reaktion wird durch einen Reaktionspfeil gegeben. Die Gesamtmasse an Ausgangsstoffen ist gleich der Gesamtmasse an Endprodukten. Die Anzahl an Atomen eines jeden in einer chemischen Reaktion umgesetzten Elementes ist auf beiden Seiten des Reaktionspfeils gleich groß. 6 / 14

Größe und Masse der Atome Atome sind winzig klein. Atome unterschiedlicher Elemente haben eine unterschiedliche Größe. Z.B. ist das Wasserstoffatom das kleinste Atom unter den Elementen. Nehme man an, ein einziges Atom hat eine Gestalt einer Kugel und der Radius eines Wasserstoffatoms [nach Pauling] habe einen Radius von 37 pm, das sind 0,0000000037 cm. Mit V = 4 / 3 π r 3 kann man dann das Volumen eines einzigen Wasserstoffatoms ausrechnen: V = 0,0000000000000000000000002122 cm³! Ein Wasserstoffatom hat die Masse: M H = 0,000 000 000 000 000 000 000 06070 g. Die atomare Masseneinheit u Es ist umständlich mit diesen kleinen Massen umzugehen. Daher hat man ein handlicheres Bezugssystem eingeführt. Die Masseneinheit der Atome wird demnach mit der Atommasseneinheit u angegeben. 1 Dabei ist 1 u definiert als die Masse von des Kohlenstoffatoms 12 (genauer: des Kohlenstoffisotops 12 C). Hat ein Atom dann z.b. die Masse 45 u, dann heißt das, dass es 45 mal schwerer 1 als die Masse von des Kohlenstoffatoms. 12 Merke: Die atomare Masseneinheit u gibt an, um wie viel ein bestimmtes Atom schwerer ist als 1 / 12 der Masse des Kohlenstoffatoms(-isotps) 12 C. Für jedes Element gibt es eine charakteristische (unterschiedliche) Größe. Die Größe der Atommasseneinheit muss in Tabellenwerken in speziellen Atommassentabellen nachgesehen werden. Sie werden zu schulischen Zwecken gerundet. Vereinfachend kann man sagen, dass ein Atom eines Elements eines bestimmte Atommasse hat, z.b. Wasserstoff hat die Atommasse 1 u, Sauerstoff 16 u, Kupfer 64 u etc. 7 / 14

Zusammenfassung: Magnesium Kohlenstoff Magnesium Kohlenstoff Atommassen Absolute Atommassen 0,000 000 000 000 000 000 000 004 g 0,000 000 000 000 000 000 000 002 g Relative Atommassen 0,000 000 000 000 000 000 000 004 g 12 u 0,000 000 000 000 000 000 000 002 g 0,000 000 000 000 000 000 000 002 g 12 u 0,000 000 000 000 000 000 000 002 g = 24 u = 12 u Die relative Atommasse gibt das Verhältnis an, in dem die Atommassen der Elemente zu einem Zwölftel der Masse der Kohlenstoffatome (Kohlenstoffisotope 12 C) stehen! Die relative Molekülmasse ist die Summe der relativen Atommasse aller in einem Molekül enthaltenen Atome. 8 / 14

Die Stoffmenge des Mol Einzelne Atome haben eine sehr geringe Masse. Das ist beim Rechnen mit Massen, z.b. bei chemischen Reaktionen äußerst ungünstig. Daher fasst man eine ganz bestimmte Anzahl an Atomen einheitlich in eine wohldefinierte Stoffmenge zusammen. Dadurch ergibt sich aus einer sehr, sehr kleinen Zahl mal einer sehr, sehr großen Zahl eine normal große, handliche Zahl. Die Größe, die die Teilchenmenge angibt, wird als Stoffmenge n bezeichnet. Es trägt die Einheit 1 mol: Stoffmenge: n Einheit: mol 1 n = 1 mol Merke: Die Stoffmenge 1 mol eines Elementes oder auch Moleküls, ist die Stoffmenge, die genauso viele Teilchen enthält, wie Atome in 12g des Kohlenstoffs ( 12 C Kohlenstoffisotops) enthalten sind. Da man jetzt genau weiß, wie groß die Anzahl der Atome der Stoffmenge 1 mol ist, könnte man, würde man sie zählen auf eine genaue Zahl stoßen. Man weiß also, dass in der Stoffmenge 1 mol einer Verbindung oder eines Elementes 6,0221367 10 23, also ungefähr 6,022 10 23 Teilchen enthalten sind. Merke: Ein mol (n = 1 mol) gibt an, dass 6,022 10 23 Teilchen in einer Stoffmenge (mit charakteristischer Masse m) eines Elementes oder Moleküls enthalten sind. Diese Konstante wird: a) zu Ehren eines italienischen Chemikers (Avogardro) mit N A = 6,022 1023 Teilchen / mol oder b) zu Ehren eines anderen Chemikers (Loschmidt) mit N L = 6,022 1023 Teilchen / mol angegeben. 9 / 14

Beispiele: 1 Mol Kupfer Schwefel Wasser Sauerstoff Magnesiumoxid Cu S H 2 O O 2 MgO 64g 32g 18g 32g (= 2 16g) 40g = 6,023 10 23 Atome Kupfer Atome Schwefel Moleküle Wasser Elementmoleküle Sauerstoff Moleküle Magnesiumoxid Stoff- und Teilchenbezeichnungen: Übersicht: Reinstoffe Gemische Elemente chemische Verbindungen homogene Gemische heterogene Gemische Atome Teilchen Elementarteilchen Moleküle Elementmoleküle Begriffe: gr. atomos unteilbar lat. moles Masse Eine weitere Reaktion: Bedeutungen: 2 Al + 3 CuO Al 2 O 3 + 3 Cu 1.) Das Element Aluminium reagiert mit der chemischen Verbindung Kupferoxid zu der chemischen Verbindung Aluminiumoxid und dem Element Kupfer 2.) Zwei Atome Aluminium reagieren mit drei Molekülen Kopferoxid zu einem Molekül Aluminiumoxid und drei Atomen Kupfer 3.) Zwei mol Aluminium reagieren mit drei mol Kupferoxid zu einem mol Aluminiumoxid und drei mol Kupfer 10 / 14

Die Wertigkeit: Unter Wertigkeit versteht der Chemiker die Anzahl der Wasserstoffatome, die durch ein anderes Atom (oder Atomgruppe) ersetzt oder gebunden werden können. Die Anzahl gleichartiger Atome oder Atomgruppen, die sich zu einem Molekül vereinigt haben, nennt man stöchiometrische Zahl. Sie wird durch herabgesetzte arabische Indexzahlen gekennzeichnet. Erstellen von Formeln Wasserstoff ist immer einwertig, Kalium ist immer einwertig, Sauerstoff ist immer zweiwertig, Stickstoff ist immer dreiwertig, Kohlenstoff ist immer vierwertig, Aluminium ist immer dreiwertig, Eisen kann zweiwertig oder dreiwertig sein. Magnesium ist immer 2 wertig. Man muss die Wertigkeit der beteiligten Elemente kennen. Man muss die Gesamtwertigkeit angeben (eine Art Hauptnenner ) Man muss Ausgleichen, so dass die Elemente der Gesamtwertigkeit genügt: 1. Beispiel: SO 2 (Schwefeldioxid) - Schwefel ist vierwertig - Sauerstoff ist zweiwertig - Gesamtwertigkeit ist hier 4 - Wir brauchen 1 Schwefelatom (4 = 1 4) und zwei Sauerstoffatome (4 = 2 2) - Wir erhalten: SO 2 2. Beispiel: Eisen(III)oxid - Eisen ist dreiwertig (angegeben durch die römische III in den Klammern) - Sauerstoff ist zweiwertig - Gesamtwertigkeit ist hier 3 2 = 6 - Wir brauchen 2 Eisenatome (6 = 2 3) und drei Sauerstoffatome (6 = 3 2) Wir erhalten: Fe 2 O 3 3. Beispiel: Phosphor(V)oxid - Phosphor ist fünfwertig (angegeben durch die römische V in den Klammern) - Sauerstoff ist zweiwertig - Gesamtwertigkeit ist hier 5 2 = 10 - Wir brauchen 2 Phosphoratome (10 = 2 5) - und fünf Sauerstoffatome (10 = 5 2) Wir erhalten: P 2 O 5 11 / 14

Molmasse Molekülmasse Ebenso wie für die Teilchen einer einzelnen Sorte (also Elementen), kann man auch für die Teilchen unterschiedlicher Sorten (also Molekülen) eine Stoffmenge von 1 mol definieren. Auch hier gilt die gleiche Definition: Beispiel: Ein mol (n = 1 mol) gibt an, dass 6,022 10 23 Teilchen in einer Stoffmenge (mit charakteristischer Masse m) eines Elementes oder Moleküls enthalten sind. Diese Konstante wird: a) (Avogardro) mit N A = 6,022 1023 Teilchen / mol b) (Loschmidt) mit N L = 6,022 1023 Teilchen / mol angegeben. Welche Masse hat ein mol Aluminiumoxid. Wir erinnern uns, dass die Masse eines Stoffes in g mit der Stoffmenge 1 mol der Größe mit der Teilchenmasse, die in u angegeben wird übereinstimmt. Die Molekülmasse (Masse eines Molekülteilchens) ergibt sich durch Addition der Atommassen der darin erhaltenen Atome (Gesetz zur Erhaltung der Masse). Die Atommassen müssen im periodischen System der Elemente nachgesehen werden, sie werden dort in Gramm [g] pro einem Mol [1 mol] angegeben! Auf 1 mol bezogen gilt dann: 1 mol Al: 27g 1 mol O: 16g (Achtung: Elementmolekül, 1 mol O 2 : 32g) Al 2 O 3 enthält 2 Al und 3 O 2 Al: 2 27g = 54g 3 O: 3 16g = 48g 1 mol Al 2 O 3 enthält 54g (2Al) + 48g (3O) = 102g Zusammenfassung: Jedes Symbol hat drei Bedeutungen: a) Das Element überhaupt b) Ein Atom des Elementes und seine Atommasse in u c) Ein Mol des Elementes Jedes Formel hat drei Bedeutungen: a) Die Verbindung überhaupt b) Ein Molekül der Verbindung und seine Molekülmasse in u c) Ein Mol der Verbindung 12 / 14

Die Massen von Stoffmengen Stöchiometrische Berechnungen ( chemisches Rechnen ) dienen dazu, die Masse an Reaktionsprodukten und/oder Ausgangsstoffen zu berechnen. Sie dienen dazu, damit, z.b. ein Apotheker die richtige Mengen für ein bestimmtes Präparat bereitstellt, oder für große Ansätze in der chemischen Industrie (Kesselreaktor). Zu diesen Berechnungen benötigt man einen mathematischen Zusammenhang zwischen der Stoffmenge (Anzahl der Mole eines Stoffes) und der Masse m eines Stoffes. Diesen Zusammenhang liefert uns die molare Masse. Es gilt: m M = n Dabei sind: M: molare Masse / Molmasse in g/mol m: Masse in g n: Stoffmenge in mol Diese Gleichung gibt an, dass wenn man die Masse eines Stoffes in g durch die Anzahl der in der gegebenen Masse enthaltenen Mole, erhält man ein eine konstante Molmasse. Durch Umformen erhält man m = M n, woraus man bei gegebener Molmasse (aus dem periodischen System) und Anzahl der Mole (aus der Formel oder Gleichung) die Masse eines Stoffes errechnen kann. Die Masse eines Stoffes erhält man, indem man die gegebene Stoffmenge mit der gegebenen Molmasse multipliziert. Beispielaufgabe: Berechne die Masse von 4 Mol Aluminiumoxid. Aluminiumoxid ist Al 2 O 3, hat 2Al und 3O, ein Mol Al 2 O 3 wiegt daher 2 27g + 3 16g = 102g, denn 1 mol Al wiegt 27g und 1 mol O wiegt 16g. Al 2 O 3, hat daher eine molare Masse von 102g/mol. m(al 2 O 3 ) = n M m(al 2 O 3 ) = 4 mol 102g/mol m(al 2 O 3 ) = 408 g Antwort: Die Stoffmenge 4 mol Aluminiumoxid hat eine Masse von 408g. 13 / 14

Wendet man diese Kenntnisse auf chemische Gleichungen an, kann man über die Stoffmengen, die man ja aus der chemischen Gleichung direkt ablesen kann, die Masse in g genau ausrechnen, die man benötigt, um eine bestimmte Masse an einem Reaktionsprodukt zu erhalten. Befinden sich die Ausgangsstoffe in exaktem errechneten Verhältnis vor, dann werden sie vollständig umgesetzt. Man spricht in diesem Fall von einem stöchiometrischen Verhältnis. Liegt ein anderes Verhältnis vor, d.h. ist einer der Ausgangsstoffe überschüssig vorhanden, dann wird die überschüssige Menge letztendlich nicht umgesetzt und bleibt zum Schluss übrig. Schon vergessen? Atommasse: Mol: Unter dem Wort Atommasse versteht der Chemiker stets die Summe der Massen von Atomkern und Atomhülle. Er unterscheidet: a) Die absolute Atommasse m a, sie ist jene Masse des Atoms, welche in Masseneinheiten (atomare Masseneinheit) ausgedrückt wird. u = 1,6606 10 27 kg b) Die relative Atommasse m r, sie ist jene Masse des Atoms, welche der absoluten Atommasse gleichgestellt ist, jedoch durch 1 / 12 der Kohlenstoffmasse m( 12 C) dividiert wird. Sie ist dimensionslos. Früher nannte man die Atommasse auch das Atomgewicht. Im Sprachgebrauch der Chemie versteht man unter Atommasse immer die relative Masse. Unter einem Mol versteht der Chemiker die Stoffmenge in g, welche 6,023 10 23 Atome oder Moleküle enthält. Dabei sind 6,023 10 23 Teilchen genau in 12 g des Kohlenstoffs (Kohlenstoffisotops 12 C) enthalten. Man schreibt:. N A = 6,023 10 23 Teilchen mol 14 / 14