Grußwort von Herrn Minister Uwe Schünemann anlässlich der Veranstaltung Ehrenamt und Engagement im Sport am

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Transkript:

1 Grußwort von Herrn Minister Uwe Schünemann anlässlich der Veranstaltung Ehrenamt und Engagement im Sport am 04.05.2012 in Osnabrück - Es gilt das gesprochene Wort! - Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger. Dieses schöne Zitat stammt nicht von mir. Das geht schon deshalb nicht, weil es bereits über 2500 Jahre alt ist. Den Satz hat vielmehr Perikles formuliert (etwa 500 v Chr.), einer der führenden Staatsmänner in der griechischen Antike. So alt dieser Satz ist, so richtig und aktuell ist er auch heute noch. Denn die Stärke unserer Kommunen spiegelt sich im Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger! Eine aktive Bürgergesellschaft ist für den Zusammenhalt vor Ort unverzichtbar.

2 Damit begrüße ich Sie alle sehr herzlich zu unserer zweiten Regionalveranstaltung zum Thema Ehrenamt und Engagement im Sport hier in Osnabrück. Das ist ein Thema, das Sie als Vereinsvorstände und Vereinsmitglieder, gleichermaßen aber auch die Sportfachverbände sowie die Kommunen und das Land betrifft. Ein besonderer Gruß gilt dem 1. Vorsitzenden des SSB Osnabrück, Herrn Wolfgang Wellmann und Herrn Hans Wedegärtner vom KSB Osnabrück Land. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich zudem ganz herzlich bei dem Hausherrn und Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Osnabrück, Herrn Johannes Hartig, bedanken. Ich finde es ganz großartig, dass wir heute hier in der Sparkasse Osnabrück tagen können! Ich freue mich, dass auch der Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, Herr Boris Pistorius, sowie Herr Dr. Michael Lübbersmann vom Landkreis Osnabrück mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung des Themas untermauern.

3 Mein Dank gilt ferner der Lotto-Sport-Stiftung für die eindrucksvolle Unterstützung. Es freut mich sehr, dass die heutige Ehrenamtsveranstaltung von den Vereinsvertretern hier in Osnabrück so gut angenommen wird! Das zeigt: In Osnabrück ist Bürgerengagement kein Fremdwort! Ehrenamtliches Engagement ist das Fundament unserer Gesellschaft und das größte Kapital unserer Sportorganisationen. Deshalb geht es mir ganz besonders darum, das Ehrenamt zu stärken. Eben zu diesem Zweck haben wir gemeinsam mit dem Landessportbund Niedersachsen diese Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen.

4 Am 7. Mai 2011 fand in Hannover der Auftakt unter Anwesenheit zahlreicher Vereinsvorstände und Vereinsmitglieder statt. Am 16. März haben wir diese Veranstaltungsreihe in Hildesheim eingeläutet. Im Laufe dieses Jahres finden in den verschiedenen Regionen Niedersachsens weitere Workshops zum Thema Ehrenamt und Engagement im Sport statt. Unter anderem heute hier in Osnabrück. Unser Ziel ist es, mit den Vereinsmitgliedern und Vertretern der Sportbünde ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln Lösungsansätze, die sicherstellen, dass es den Vereinen auch in Zukunft gelingt, engagierte Ehrenamtliche zu gewinnen. Es gilt, Politik und Wirtschaft für das Ehrenamt zu sensibilisieren und den Wert dieser unentgeltlichen Tätigkeiten für unser Gemeinwesen herauszustellen.

5 Umso mehr begrüße ich es und bin dankbar dafür, dass auch der Stadt- und der Kreissportbund Osnabrück dieses Schlüsselthema heute auf die Agenda gesetzt haben und diese Veranstaltung ausrichten. Noch drei weitere werden in diesem Jahr folgen. Wir werden die Ergebnisse aller fünf Regionalveranstaltungen, die unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten stehen, zusammentragen und ein zukunfsweisendes Handlungskonzept entwickeln. Schon jetzt freue ich mich auf Ihre Beiträge! Die niedersächsischen Sportvereine und -verbände haben in den mehr als sechs Jahrzehnten des Bestehens unseres Bundeslandes eine großartige Arbeit geleistet. Das Rückgrat sind die vielen ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern,die sich freiwillig in den Dienst der Gemeinschaft stellen.

6 Rund 41 % der niedersächsischen Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich. Damit nimmt Niedersachsen bundesweit eine Spitzenposition ein. Und gerade der Breitensport lebt nicht nur vom Vereinsvorsitzenden, vom Schatzmeister oder vom Übungsleiter, der das Training bei Wind und Wetter macht, sondern auch von denjenigen, die die Aufgaben drum herum übernehmen. Ohne dieses großartige Engagement wäre unser Vereinsleben nicht denkbar. Die ehrenamtlich geleistete Arbeit kann mit Geld nicht bezahlt werden. Sie verdient unsere größte Anerkennung und Wertschätzung. Hierfür bedanke ich mich bei Ihnen allen ausdrücklich! Allerdings: Die klassische ehrenamtliche Vereinsarbeit ist dieser Tatsache müssen wir leider ins Auge sehen auf dem Rückzug.

7 Immer weniger Menschen sind bereit, auf Dauer ehrenamtliche Funktionen in Vorständen in Vereinen zu übernehmen. In Niedersachsen auch im Sportbereich ist die Gesamtzahl der ehrenamtlich tätigen Funktionsträger deutlich gesunken. Darüber hinaus geht die Zahl der Mitglieder in den Sportvereinen zurück. Vielfach fehlt es an Nachwuchs. Zwar besteht kein Grund zur Panikmache, aber erst recht kein Grund, sich entspannt zurück zu lehnen. Ehrenamt und Engagement im Sport ist ein Thema von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, das unsere volle Aufmerksamkeit verdient! Die heutige Veranstaltung widmet sich der Gewinnung von Frauen für die Vereinsführung. Oft sind die Bedingungen in den Vereinen noch auf Männer zugeschnitten. Dies hat nicht selten eine Dominanz der Männer zur Folge, die Frauen kommen zu kurz.

8 Ausgewogenheit und Gerechtigkeit für Frauen und Männer zu erreichen, ist jedoch das Ziel in unseren Sportvereinen, in denen wir ja unsere Freizeit entspannt verbringen möchten. Deshalb müssen wir die unterschiedlichen Stärken beider Geschlechter nutzen und gewinnbringend einsetzen. Diese gegenseitige Ergänzung dient allen. Nur, wenn Frauen und Männer gemeinsam am Gelingen der Arbeit im Verein beteiligt sind, erwächst eine neue Vereinskultur, die allen zugute kommt. Diese Herausforderungen müssen wir gemeinsam anpacken! Neben dem heutigen, sehr wichtigen Thema sind für die Zukunft des Ehrenamts im Sport folgende Fragen von zentraler Bedeutung: 1. Wie müssen sich Vereine im Hinblick auf neue Organisations- und Kommunikationsformen aufstellen und welche Unterstützung benötigen Sie vor Ort? 2. Wie gelingt es den Sportvereinen und Sportverbänden künftig, engagierte Ehrenamtliche zu gewinnen und zu binden?

9 3. Wie gelingt es insbesondere, junge Menschen mit Migrationshintergrund für die Vereine zu gewinnen? 4. Wie kann die Kultur der Wertschätzung weiter gestärkt werden? 5. Wie können Anreize für die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements in der Arbeitswelt geschaffen werden? 6. Welche rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sind notwendig? Es ist ganz entscheidend, dass die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement stimmen! Hier sind Bund und Länder gleichermaßen gefordert, bürokratische Hindernisse zu beseitigen und Regelungen pro Ehrenamt auf den Weg zu bringen.

10 Damit komme ich zum Schluss. Ich bin gespannt auf die weiteren Ausführungen und freue mich sehr auf eine lebendige Diskussion mit Ihnen. Ich hoffe auf viele interessante Beiträge, die uns in der Sache voran bringen. Vielen Dank!