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10%, 7,57 kb 20%, 5,3 kb 30%, 4,33 kb 40%, 3,71 kb 50%, 3,34 kb. 60%, 2,97 kb 70%, 2,59 kb 80%, 2,15 kb 90%, 1,62 kb 99%, 1,09 kb

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GPWL / GP-PPS Einleitung Übersicht Digitale Pathologie Übersicht Digitale Pathologie (DP) Komponenten & Schnittstellen HL7 Informationssystem Pathologie (IS-P) Präparatverwaltung Blockverwaltung Slideverwaltung Befundverwaltung HL7 MWL/ MPPS MWL/ MPPS Materialeingang Zuschnitt & Makroskopie Schnitterstellung & Färbung Mikroskopie Telepathologie Storage / Commit. Digitalisierung Mikroskopiescanner PACS Präparatfotos Okularfotos Digitale Slides Structured Reports Q/R SR/PS Virtuelles Mikroskop & Befunderstellung Veröffentlicht 2007 : Computer methods and programs in biomedicine. Zwönitzer, Kalinski, et.al. Digital pathology: DICOM-conform draft, testbed and first results 2

Grundlagen Kompressionsrate bei verlustbehafteter Bildkompression Grundlagen der verlustbehafteten Bildkompression image x compressor c=m(x) bit-stream c decompressor x =M -1 (c) reconstruction x Quelle : Taubman, JPEG 2000 Verlustfrei R = 1:1 Verlustbehaftet R = 100:1 Verlustbehaftet R = 500:1 WSI erfordert verlustbehaftete Kompression der Bilddaten. Geringere Qualität Q durch Informationsverlust wenn x x Quantitativer Qualitätsverlust ist messbar (Differenz zum Original). Untersuchung des qualitativen Informationsverlustes nur klinisch. 3

Grundlagen Vergleich JPEG2000 und JPEG JPEG2000 JPEG Bilder : Foos, Moui, 1999 Clunie, Dicom Compression, 2002 Diskrete Wavelet Transformation (DWT) Unterteilung frequenz- und auflösungsbasiert 1 bis 16 Bit pro Komponente Verlustfrei gleicher Algorithmus Progression integriert Praktisch keine Limits Diskrete Cosinus Transformation (DCT) Unterteilung räumlich in 8x8 Blöcke 8 oder 12 Bit pro Komponente Verlustfrei anderer Algorithmus Progression als Sonderfälle Maximal 64k Spalten / Zeilen Bildqualität 20-40% besser als bei JPEG Besonders bei sehr hoher Kompressionsrate Hoher Ressourcenbedarf für die Kompression Bis zu 10x gegenüber JPEG bei sehr großen Bildern JPEG LS/NLS leider lizenzrechtlich verbrannt 4

Qualitätsprogression Auflösungsprogression Grundlagen Progression JPEG2000 Warum JPEG2000? Überblick Auflösungsprogression Positionsprogression Qualitätsprogression Farbprogression Detail Weitere Merkmale Selbstenthaltung Übertragungsprotokoll JPIP (Part9) Multidocument Positionsprogression Bilder : Taubman, Prandolini, 2003 Architecture, Philosophy and Performance of JPIP 5

Methode Architektur Client Architektur virtuelles Mikroskop Präsentation Fallübersicht Bilddarstellung Zusatzinformationen Storage : DICOM Send der erzeugten Annotationen oder Reports an das Archiv. Aufgaben Auftragskommunikation Query / Retrieve in JPIP Transfer Syntax an Archiv Streamingfähige Bilddarstellung als Komponente Virtuelles Mikroskop (GPWL / GP-PPS) Ref. Q/R IS-P J2k Viewer (Komponente)??? Archiv Welcher Übertragungsweg ist für WSI geeignet? 6

SCP SCU Methode Bildverteilung Pathologie Bildverteilung DICOM (store and forward) Archiv (PACS) Viewer DICOM Send Überblick DICOM Lokale Kopie Zoom Weite Verbreitung in der Medizin Auf beiden Seiten ist DICOM Software nötig. Anzeige erst nach Übertragung des kompletten Bildes Ungeeignet für WSI in der Digitalen Pathologie 7

HTML & Dateizugriff Flash Methode Bildverteilung Pathologie Bildverteilung Zerlegung (z.b. silverzoom, Zoomify) Archiv (Dateisystem) WEB - Browser Anfrage HTTP Überblick Anfrage JPG proprietär Zoom Bildzerlegung und -verteilung erzeugt hohe Ressourcenlast Verteilungsprobleme durch aktiven Teil im Browser (z.b. Flash) Datenformat und Protokoll proprietär, keine Integration in DICOM Ungeeignet für die Archivierung großer Datenmengen 8

HTTP/HTML & JPIP JPIP Client Methode Bildverteilung Pathologie Bildverteilung JPEG2000 / JPIP (streaming) Archiv (PACS) JPIP Viewer (optional JAVA) 40:1 Anfrage 5:1 JPIP / HTTP Überblick 1:1 JPEG 2000 Anfrage Zoom Format JPEG2000 & JPIP sind standardisiert und in DICOM integriert. Kompression aufwändig, Bildberechnung im Client. Verteilungsprobleme durch aktiven Teil im Browser (JPIP Client) Für Intranet geeignet, Probleme im Internet 9

JPIP AJAX HTML SCP Methode Bildverteilung Pathologie Bildverteilung JPEG2000 / JPIP (AJAX) Archiv (PACS) DICOM Send JPIP-TS WEB Browser (Javascript) JPIP-URL HTML 40:1 Anfrage 5:1 HTML Anfrage Überblick 1:1 Zoom JPEG 2000 Berechnung der Bildteile auf Anfrage im Server. Zugriff auf JPEG2000 durch JPIP oder direkt. Kein JPIP Client nötig, Parallelbetrieb durch einheitliches Format. Für Intranet und Internet geeignet, jedoch höhere Serverlast 10

Ergebnisse Bildverteilung Pathologie Bildverteilung JPEG2000 / JPIP / AJAX 11

Ergebnisse Ergebnisse Ressourcen Zoomify Ressourcenbedarf Zoomify und JPEG2000 (n=427) Zoomify Jpeg2000 Directory Anzahl Files Directories GB Files Directories GB Histo Allg Patho 13.039.000 153.149 121 71 0 89 Histo Spez Patho 7.880.209 92.576 68 48 0 54 Histo Goe Patho 32.379.107 382.007 239 273 0 230 Histo Lymph Patho 8.489.158 99.839 80 89 0 72 Summe 61.787.474 727.571 508 481 0 445 Material 427 Präparate, ca. 10TB unkomprimiert Software W2k3 X32, Zoomify Droplet, JPEG2000 Kakadu V6.0 Hardware HP-Proliant DL380 G5, Xeon 4-core 2.33GHz, 3GB RAM 12

Ergebnisse Ergebnisse Ressourcen Zoomify Lehrpräparate patho.med.uni-magdeburg.de 13

Ergebnisse Ergebnisse Ressourcen Zoomify Ressourcenbedarf JPEG2000 JPEG2000 Bildarten Präparate [n] Größe [GB] Maximum [GB] Allgemeine Pathologie 70 89,1 2,8 Spezielle Pathologie 48 53,7 2,4 Makroskopie 83 7,2 0,4 Biopsie-Studien 521 963 15,2 Histologie Sonstiges 609 1083 2,9 Summe 1331 2196 Material 1331 Präparate, ca. 62TB unkomprimiert Software W2k3 X64, JPEG2000 Kakadu V6.0 Hardware HP-Proliant DL580 G3, Xeon 12-core 2.66GHz, 32GB RAM 14

Zusammenfassung Anforderungen der Routinediagnostik Effiziente verlustbehaftete Kompression mit integrierter Progression Auf Streaming basierende Bildverteilung aus dem Archiv Integration in DICOM Kompatibilität mit Voraufnahmen und zusätzlichen Dokumenten JPEG2000 JPEG2000 / JPIP mit Auflösungsprogression ist geeignet und in DICOM integriert. Bildverteilung JPIP / AJAX erfüllt medizinische und technische Anforderungen. Alle Bildarten können verarbeitet werden. Ressourcenbedarf der Kompression ist sehr hoch aber kalkulierbar. Noch zu lösen: Zusammenfassung Weitere Optimierung der Kompressionszeiten Medico-legale Untersuchungen zur Kompressionsrate und Qualität Farbeichung in Medizin einzigartig 15

Ausblick Reduktion Ressourcenlast Ausblick 16

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 17