Ablauf Schlussgottesdienst Eleanor Rigby Bergüssung Was würde es einer Schülerin nützen, wenn sie einmal eine weltberühmte Forscherin würde, oder einem Schüler, wenn er die Nummer 1 im Tennis würde was würde all der Erfolg diesen jungen Menschen also nützen, wenn sie dabei ihr Leben, ihre Seele verlieren würden Mit diesem leicht abgeänderten Vers aus dem Matthhäusevangelium (16, 26) begrüsse ich Sie sehr herzlich zu diesem Gottesdienst hier im Moos. Begrüsst hat uns bereits das Vokalensemble des Schulhauses Moos, mit seinem Leiter, Roman Keller. Das nächste Lied wird uns dann der Chor aus dem Schulhaus Seidenberg singen mit seinem Leiter Simeon Jakob. Begrüssen möchte ich im weiteren die Beatles-Band mit jungen Musikern aus unserer Gemeinde. Liebe Gemeinde, dieser heutige Gottesdienst zu Liedern der Beatles soll einerseits eine Abschlussfeier für dieses wirklich grosse Musikprojekt sein, dass die Schulen Seidenberg und Moos zusammen erarbeitet haben andererseits werden wir uns Gedanken machen zu ein paar ausgewählten Beatles- Texten. Manchmal habe ich die Lieder auch einfach als Anregung gebraucht, um eigene Texte zu schreiben. Stellen Sie sich einmal vor, Sie seien in der Stadt, es ist kurz vor Mittag und Sie haben Hunger. Weil Sie grad in der Marktgasse sind, und das Wetter schön und warm ist, kaufen Sie sich im Migros ein Sandwich und setzen sich auf die Steintreppen vor d. Migros. Das Sandwich ist gar nicht so schlecht und Sie haben sich dazu wegen den Vitaminen noch einen Fruchtsaft gekauft. Sie kauen langsam und entspannen sich zunehmend. Vor Ihnen ziehen hunderte von Menschen vorbei. Manche telefonieren ganz aufgeregt. Manche plaudern mit ihren BegleiterInnen. Manche erwecken einen sehr wichtigen und geschäftigen Eindruck. Manche schieben Kinderwagen vor sich her. Manche scheinen etwas zu suchen. Andere scheinen traurig und einsam zu sein. Sie sitzen einfach ruhig da und schauen diesen Menschen zu. Manche Liedtexte der Beatles versteht man aus dieser Optik besser: zb das Lied, das wir grad vorhin gehört haben, Eleanor Rigby. Lueg au die einsame Lüt a. Di Frou, wo i dr Chiuche ds Riis ufsmmlet, wo vom letschte Hochzit isch blibe lige. U dr Pfarrer, wo ä Predigt schribt, wo niemer wird ghöre.
U de beärdiget dr Pfarrer schliesslech die einsami Frou mitem Riis, aber a d Beärdigung isch niemer cho. Lueg mau: au die einsame Mönsche wo chöme sie äch här? U wo ghöre si eigentlech hi? Das nächste Lied heisst Nowhere Man und scheint auch an der Marktgasse geschrieben worden zu sein: Lue dä Ma dert, wo niene highört u imene Land läbt, wo s nid git u au sini Plän für niemer macht u zu nüt ä Meinig het u är weiss nid woner hi söu ga isch dä nid ä chly wi du u i? Mir chunnts vor, aus sig d Sunne sit Jahre nümm hinger de Wulche fürecho. Aber itz chunnt d Sunne u i ha ds Gfüehl, aues wird guet. Mini Liebe: ds Lächle chunnt i üsi Gsichter zrügg! Mir gschpüre, wi ds Iis langsam schmilzt u äs schiint mer, aus sigi d Wäut sit Jahre nümme so klar u rein gsi Itz chunnt d Sunne Itz chunnt üses grosse Liecht Itz chunnt d Liebi, wo über aues schrtahlet häu u schön d Liebi wo keni Gränze kennt u mir wüsse: aues chunnt guet AMEN Hei, nimm dr Zit, pressier doch nid äso la eifach aus la si wie s isch bis öpper chunnt u dir hiuft - Nowhere Man Here comes the sun Chor S Nowhere Man Chor S Gebet zu: Here comes the sun We mir itz hie i auer Rueh zäme si de isch das ä chly, wi we d Sunne chunnt. Mi dünkts: itz wird aues guet. Aber di letschti Zyt isch gsi wiene länge u chaute Winter. Text zu Yesterday Geschter da si aui mini Sorge no so wit wäg gsi Hüt gseht us, aus blibte si no nes Zitli Aber i gloube a geschter
Plötzlech bini nume no ne haubi Portion da isch ä riisige Schatte über mir Warum dass si mi verlah het weiss i nid si hets nid gseit viellech hani öppis Fautsches gseit Itz wetti gärn, äs wär wider geschter Geschter isch d Liebi für mi no gsi wienes liechts Schpiu Hüt möchti ä Platz, woni mi drin cha verstecke u verschlüüfe Aber gliich: i gloube a ds Geschter Dazu passt auch das Lied The long and winding road die längi u kurvegi Schtrass : Auch hier geht es um den Liebeskummer, um den Wunsch, dass die Trennung überwunden werden könnte. Yesterday +Chor S The long and winding road Gedanken zu Can t buy me love Liebe Gemeinde, im Alten Testament kommt der König David vor. Er gilt bis heute als ein religiöses Vorbild für die Juden. Er ist einer der Vorfahren Jesu, einer der wichtigsten Männer im Alten Testament. Der mächtige König David sieht eines Tages eine wunderschöne junge Frau. Er begehrt sie. Leider ist sie verheiratet. Zum Glück(?) mit einem jungen Offizier aus Davids Armee. Der schlaue König David schickt den Offizier an die Front, dorthin, wo es am gefährlichsten ist und die List gelingt: der junge Mann kommt in der Schlacht ums Leben und David Zugang zu seiner schönen Witwe. Soweit reicht das Spektrum menschlicher Themen im Alten Testament. Es ist eine Geschichte um die erotische Liebe und die Frage: können wir die Liebe kaufen, organisieren, planen? Money can t buy me love heisst es im nächsten Lied, das uns die SchülerInnen singen werden. Was können wir uns überhaupt alles kaufen? Ich erinnere mich an einen Kinofilm, in dem Robert Redford einen älteren Multimillionär spielt. Ihm gefällt eine junge, aber verheiratete Frau so gut, dass er ihr und ihrem Ehemann ein Angebot macht: Für eine Nacht mit der schönen Frau würde er dem Ehepaar eine Million Dollar bezahlen. Nun, das Ehepaar könnte diese Million natürlich gut gebrauchen... So ergeben sich im Film ganz interessante und schwierige Diskussionen zwischen den Ehepartnern. Was ist also alles käuflich? Selbst wenn die Frau und ihr Mann in das Geschäft einwilligen, wird der Millionär damit wohl kaum die Liebe
der Frau kaufen können höchstens ihren Körper für ein paar Stunden. Aber kann sie denn ihren Geist, ihre Seele, von ihrem Körper trennen? Hinterlässt eine solche Nacht in ihrer Seele nicht unauslöschlich Spuren? Can t buy me love so heisst der Titel des nächsten Liedes, das uns das singen wird. Geld kann mir keine Liebe kaufen. Das Lied ist für mich so etwas wie eine geniale Umsetzung von dem, was Jesus seinerzeit in ganz anderen Worten gesagt hat: Die Liebe wird geschenkt. In der Kirche wird da häufig von Gnade gesprochen. Natürlich wird eben auch die Liebe zwischen zwei Menschen geschenkt. Ich kann nicht darüber entscheiden, ob meine Frau mich liebt oder nicht. Ich kann mir zwar mir eine Woche lang sehr Mühe geben und unsere Blumenläden in Muri leerkaufen aber: 1. halte ich das nicht allzulange durch und 2. garantieren mir all die Rosen noch lange nicht, dass sie mich liebt. Liebe wird geschenkt. Meine Frau schenkt mir ihre Liebe. Jesus hat gesagt, Gott schenkt uns seine Liebe oder sein Licht, seine Sonne, würden die Beatles sagen. Aber ich muss die Liebe meiner Frau annehmen, ich muss GLAUBEN, dass sie mich liebt. Wenn ich das übersetze für die Liebe Gottes, die mir laut Jesus geschenkt wird, könnte das Folgendes bedeuten: Ich glaube, dass mich eine Kraft erschaffen hat, die das Leben will eine Kraft, die nicht nur DAS Leben will, sondern eben genau MEIN Leben. Ich glaube dass diese Kraft will, dass ich lebe und meine Fähigkeiten entwickle und ausschöpfe. Dieser Kraft sagen manche Menschen Gott. Jesus hat für diesen Gott viele Bilder gebraucht und Geschichten erzählt aber er hat nie eine Theorie entwickelt, die wir glauben müssten. Jesus hat aber gesagt: wer an die Macht der Liebe glaubt, der / die hat ein Leben gewonnen, das auch durch den Tod nicht zerstört wird. Wer aber nicht an die Macht der Liebe glaubt, sondern an die Macht des Geldes, des Erfolges und des Besitzes dieser Mensch ist eigentlich mitten im Leben schon gestorben. Liebe SchülerInnen, liebe LehrerInnen, am Dienstag haben wir uns hier in dieser Turnhalle zum ersten Mal zu einer geminsamen Probe getroffen. Gestern und vorgestern habt Ihr nun Konzerte gesungen, die wahrscheinlich kaum jemand vergessen wird, der dabei gewesen ist. Schüler und SchülerInnen aus zwei verschiedenen Schulhäuser haben miteinander gesungen. SchülerInnen aus der Real, der Sek und der Spezsek. Mädchen und Jungen.
Ganz Schöne und etwas weniger Schöne, ganz Coole und etwas weniger Coole. Ganz Brave und etwas weniger Brave. Sportliche und Unsportliche. Solche mit ganz reichen Eltern und solche, die sich nicht immer die angesagtesten Kleider leisten können. Für ein paar Stunden hat es keine Rolle gespielt, woher Ihr kommt, wer eure Eltern sind, wie gut Ihr in der Schule seid. Die Musik hat nicht alle gleich gemacht, aber Ihr habt zusammen etwas gemacht. Musik ist eigentlich Liebe, die eine Form gefunden hat. Es ist allerdings eine flüchtige Form. Musik berührt uns im Herzen, bewegt uns und dann ist sie wieder vorbei, verklungen... Aber die Energie wirkt in uns drinnen weiter. Durch die Musik haben wir für einen Moment etwas Neues erlebt, wir waren für einen Moment aus der Zeit herausgehoben, von unserem Alltag befreit. Ricky von Madagaskar: Der Musiker lebt auf der Grenze zwischen zwei Welten, der Welt unseres Alltags und der geistigen Welt von daher kommt schlussendlich auch die Musik. Die Aufgabe der Musik ist es, den Menschen, die im Alltag leben, die Tür zur geistigen Welt, zur Welt der Liebe, einen Spalt aufzumachen. Das habt ihr in den letzten Tagen gemacht. Danke AMEN Money can t buy me love Can t buy me love Fürbitte zu Imagine In unseren Gottesdiensten gibt es immer mindestens 2 Gebete. Das zweite Gebet ist eine Für-bitte. Wir beten für andere Menschen. Wir beten und bitten auch für unsere gemeinsame Welt. In der Fürbitte wird es uns bewusst, dass wir Menschen alle miteinander verbunden sind. Es wird uns auch bewusst, dassw ir mit der ganzen Schöpfung verbunden sind: mit der Erde, dem Wasser, der Sonne, den Pflanzen und den Tieren. Das Lied Imagine bildet den Hintergrund für unsere heutige Fürbitte, für unser heutiges Gebet für unsere gemeinsame Welt und die armen und unterdrückten Mitmenschen: Schteu dr vor, äs gub ke Himmu Das geit scho we de wosch Ke Höu wo muesch Angscht ha Nüt aus Blöii über üs Schteu dr au di Lüt vor: Di läbe au für hüt
Refr.: Du chasch säge i sig ä Tröimer Aber dr Einzig bini nid U du bisch doch sicher ou drby U di ganzi Wäut wird zämecho Schteu dr vor, s gub keni Länder Das faut eim nid so schwär Ke Grund für z Schtärbe oder z Töde S git keni Tämple meh Schteu dr au di Lüt vor Wo zfride zäme si Martin Grütter und Jürg Läderach Segen Geht in der Kraft, die Gott Euch gegeben hat Geht einfach und ruhig. Geht mit leichten Füssen. Geht auf Sohlen, die die Erde sanft berühren sie ist unsere Mutter und Heimat auf Zeit Atmet unsere gemeinsame Luft Und spürt sie als die Liebe Gottes die Ihr mit jedem Einatmen in Euch aufnehmt Und beim Ausatmen an unsere gemeinsame Welt weitergebt Schteu dr vor, äs ghört eim nüt meh I weiss nid ob das chasch Ke Grund für Giz u Hunger Aui Mönsche zeue gliichviu Schteu dr au di Lüt vor Wi si teile was es het AMEN Let it be Chor S Imagine Dank Moos, Roman Keller Chor Seidenberg, Simeon Jakob Band: Toni Kretz, Amadeo Nicoletti, Fabian Liechti, Beni Etter, Andreas Renggli Pfarrer Philippe Stalder, philippe.stalder@rkmg.ch