Notfall? Hodens. für Urologie, keine. Hodentorsion. Operation bereits. Hoden. Typisch. Samenstrang. Samenstrang

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Das Leben ist zu schön für Schmerzen.

Transkript:

Akute schmerzen Sind schmerzen ein Notfall? Welche Ursachen und Folgen können schmerzen haben? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Sind schmerzen ein Notfall? Ja! In der Kinderurologie gibt es nur ganz wenige Notfälle. Einer davon ist die torsion (verdrehung). Sie kann innerhalb weniger Stunden dazu führen, dass der abstirbt. Deswegen muss man bei akuten schmerzen nüchtern bleiben und sofort eine kompetente Abteilung für Urologie, Kinderurologie oder Kinderchirurgie aufsuchen und NICHT erst mal abwarten oder zeitaufwändige Umwege über Hausarzt und Radiologen in Kauf nehmen. Welchee Ursachen und Folgen können schmerzen haben?? 1. torsion. Der Samenstrang verdreht sich, die Blutgefäße des s werden stranguliert und der bekommt kein Blut mehr. Warum das passiert ist nicht genau bekannt. Es gibt 2 Häufigkeitsgipfel: Im 1. Lebensjahr und während der Pubertät (12-17 Jahre). Samenstrang g mit Torsion Die meisten Patienten, die sich akutt bei Im Ultraschall kann man oft sehen wie der Samenstrang g verzwirbelt ist (Torsion, gelbe uns vorstellen, haben keine Pfeile). Die rote und blaue Farbe stellt den torsion. torsionen sind auch Blutfluss dar und hat in diesem Bild keine nicht häufig, aber gefährlich. 40% der besondere Bedeutung. B Patienten kommen zu spätt und mann kann den nicht retten, weil er vor der Operation bereits abgestorben ist. Das Zeitfenster bis zur operativen Rückdrehung des s sollte unter 6 STUNDEN liegen. Je stärker Samenstrang verdreht ist (meistens zwischen 180 und 720 ), desto stärker wird die Blutzufuhr des eingeschränkt und desto schneller treten Schäden auf. Typisch für eine torsion ist: PLÖTZLICHER STARKER SCHMERZ IN EINEM HODEN, manchmal begleitet von Übelkeit/Erbrechen. Der steht höherr und ist sehr druckschmerzhaft, derr sack ist bald gerötet

2. Hydatidentorsion Fast jeder Bub/Mann hat am eine sogenanntee Hydatide. Das ist ein Rest der weiblichen Geschlechtsanlage, aus der sich beim Mädchen die Gebärmutter und Eileiter entwickeln. Falls sich diese Hydatide beim Buben irgendwann im Leben verdreht, kann sie absterben. Die abgestorbene Hydatidee schimmertt bläulich Typisch ist anfangs ein leichter durch (sog. bluee dot sign) Schmerz in einem, der manchmal vorübergehend für f etwa einen Tag verschwind det. Danach baut derr Körper die abgestorbene Hydatide im Rahmen einer Entzündungsreaktion ab. Estreten langsam (über Stunden und Tage) zunehmende Schmerzen auf, verbunden mit Rötung und Hydatide Druckschmerzhaftigkeit, wobei der Druckschmerz oft ziemlich genau am Oberpol des s lokalisiert werden. Manchmal sieht man die abgestorbene Hydatide als reiskorngroße bläuliche Verfärbung durchschimmern (). Hydatidentorsionen dürften relativ häufig sein und laufen oft so wenig dramatisch ab, dass kein Arzt aufgesucht wird. Sie sind überhaupt meist folgenlos. Manchmal haben sie aber ein ausgeprägtes Akutstadium und sind nicht eindeutig von einer torsion zu unterscheiden. Im Ultraschall kann man manchmal die abgestorbene Hydatide alss nicht durchblutetes Knötchen sehen, kaum mehr als 1 oder 2 mm groß. In diesemm Bild sieht man sehr viel Farbe als Ausdruck einer gesteigerten Durchblutung im Zuge der Entzündungsreaktion in der Umgebung der Hydatide. 3. Nebenhodenentzündung (Epididymitis) Sie ist im jungen Alter ziemlich selten. Typisch sind langsame Zunahme von Rötung, Schwellung und Schmerz innerhalb weniger Tage - ausgehend vom sog. Nebenhodenschwanz, der sich am Unterpol des ss befindet. Bei Entzündung wird der Nebenhodenschwanz dann hart und sehr druckschmerzhaft. Die Entzündung kannn sich innerhalb von Tagen auf den gesamten Nebenhoden und auch den ausbreiten.

Manchmal kann man Bakterien im Harn feststellen, oft aber nicht. Dann muss man sich damit abfinden, dass man die Ursache der Entzündung nicht so richtig kennt. Wir gehen davon aus, dass so manche vermutete Nebenhodenentzündung in Wirklichkeit eine unerkannte Hydatidentorsion ist. Buben mit angeborenen Fehlbildungen des Harntrakts haben manchmal eine Neigung zu Nebenhodenentzündungen (z.b. Harnleiter-Fehlmündungen, Harnröhren-/Samenblasen-Fehlbildungen, Blasenekstrophie). 4. Orchialgie Viele Buben/Männer haben ab und zu schmerzhaftes Ziehen in einem oder beiden OHNE fassbare Veränderung, also KEINE Rötung, KEINE Schwellung, KEIN Schmerz. Die Ursache ist unbekannt (Orchialgie heißt auch nur schmerzen auf griechisch). Die Schmerzen vergehen von selbst wieder. Manche Patienten empfinden die Beschwerden aber als sehr unangenehm und werden kurzzeitig mit einem Schmerzmittel behandelt. 5. Akutes idiopathisches Skrotalödem Hier handelt es sich um eine entzündliche Veränderung der Haut des sackes und NICHT der selbst. Die Haut ist hellrot und teigig verändert, WENIG SCHMERZHAFT. Normalerweise ist der ganze sack betroffen, oft geht die Veränderung auch auf Penis und Vorhaut über. Diese Veränderung bildet sich oft innerhalb von 1-2 Tagen spontan zurück, kann aber wieder kommen. Sie steht in Zusammenhang mit einer Neigung zu solchen Hautschwellungen auch an anderen Körperstellen, v.a. Lippen und Augenlider (sog. Angioödem, Quinke-Ödem, Angioneurotisches Ödem). Manchmal ist die Diagnose anfangs nicht eindeutig und man verabreicht ein Antibiotikum, wenn man den Verdacht hat, es könnte sich um eine infektiöse Hauterkrankung handeln (Erysipel, Phlegmone). 6. Hydrocele (Wasserbruch) und Hernie (Leistenbruch) Eine Hydrocele ist im Kindesalter in der Regel angeboren und tut nicht weh. In seltenen Fällen wird sie aber plötzlich bemerkt und kann etwas Unbehagen verursachen. Meist sind sehr kleine Kinder betroffen, die sich noch nicht differenziert äußern können. Daher sind Eltern oft beunruhigt, wenn sie zum ersten mal die pralle Schwellung des sackes sehen. Die Hydrocele entsteht, wenn sich eine angeborene Verbindung zwischen Bauchhöhle und hüllen (sog. offener Processus vaginalis) nicht wie üblich zurückgebildet hat. Dann kann Flüssigkeit von der Bauchhöhle in die hüllen sickern und wie ein geschwollener aussehen.

Wenn sich auch der Darm in diesen offenen Processus verirrt, handelt es sich um einen Leistenbruch. Die Schwellung betrifft dann nicht nur den sack, sondern auch die Leiste. Sind eindeutige Schmerzen vorhanden, sollte man das Kind sofort an einer kompetenten Stelle vorstellen (Kinderchirurgie). Denn fallss der Darm in der Leiste stranguliert wird, kann er Schaden nehmen und sogar absterben (sog. eingeklemmte Leistenhernie). Welchee Behandlungsmöglichkeitenn gibt es? 1. torsion: sofortige OP, zurückdrehen und so festnähen, so dasss er sichh in Zukunft nicht mehr verdrehen kann (sog. skrotale Orchidope exie, ein kleiner Eingriff von 20 min., mit Narkose ca. 1 Stunde). Sinnvoll ist auch, den anderen gleich noch zu pexieren, denn die Neigung zu einer torsion n um 360, intraoperatives Bild torsion ist anlagebedingt und beidseitig. Ursache ist zu viel Platz in den hüllen. 2. Hydatidentorsion: Wenn die Diagnose sicher ist, wird ein entzündungshemmendes Medikament gegeben (Nureflex, Voltaren, Parkemed, etc.). Wenn man nur den geringsten Zweifel an der Diagnose hat, muss man ebenfalls operativ freilegen, f um eine torsionn nicht zu übersehen. Wenn die Entzündungsreaktionn recht ausgeprägt ist oder sich nicht Eine abgestorbene Hydatide bei der OP. medikamentös beeinflussen lässt, kann man die Hydatide ebenfalls operativ entfernen (kleinerr Eingriff, 15 min, mit Narkose 1 Stunde)

3. Nebenhodenentzündung: entzündungshemmende Medikamente (Nureflex, Voltaren, Parkemed, etc.), Antibiotika, Schonung, hochlagern und kühlen. Langwieriger Verlauf, manchmal über Wochen. 4. Orchialgie: ev. ein Schmerzmittel 5. Akutes idiopathisches Skrotalödem: Keine Behandlung, bildet sich spontan zurück. Hydrocele und Leistenbruch: Operativer Verschluss des offenen Processus vaginalis (kleiner tagesklinischer Eingriff, 20 min, mit Narkose 1 Stunde, ein eingeklemmter Leistenbruch ist aber deutlich aufwändiger)