Kuratorium perfekter Zahnersatz

Beim Rundgang durch das zahntechnische Labor der Universität Frankfurt erleben die Besucher hautnah, wie deutscher Qualitätszahnersatz gefertigt wird. 12 TELESKOP 10-2012

KPZ Vor ort Zahnmedizin verstehen, Zahntechnik erleben Am 21. November fand der zweite Infotag des Kuratoriums perfekter Zahnersatz im Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main stattt. Patienten und Studierende der Zahnmedizin informierten sich über Zahnmedizin und Zahntechnik. Schon eine halbe Stunde vor offiziellen Beginn des zweiten infotages vom kuratorium perfekter Zahnersatz (kpz) treffen die ersten interessierten Besucher vor dem hörsaal im Zentrum der Zahn-, Mund- und kieferheilkunde (carolinum) der Johann Wolfgang Goethe-Universität ein. an den Ständen im Foyer stehen die experten aus Zahnmedizin und Zahntechnik Rede und antwort. Mit dabei sind auch die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des kpz. Die ersten Gäste nutzen die Gelegenheit, im Gespräch mit den experten ihre Fragen zur Versorgung mit Zahnersatz zu stellen. es geht um anstehende Behandlungen beim Zahnarzt und die Fragen, welche Zahnersatzversorgung sinnvoll ist und welche Materialen am verträglichsten sind. anhand von Schaumodellen zeigen die experten auf, welch unterschiedliche und individuelle Möglichkeiten Zahnärzte bei ihrer therapieentscheidung haben. interessant für die Besucher ist auch, wie viele arbeitsschritte zur fertigen zahntechnischen Versorgung anfallen. 851 sind es beispielsweise, wenn eine Metall-keramik-Brücke hergestellt wird. Um Patienten einen eindruck davon zu vermitteln, wie genau Zahnersatz in deutschen Meisterlaboren entsteht, hat das kpz pünktlich zum infotag ein Faltblatt entwickelt. Besonderer Wert wurde dabei auf eine gut verständliche Form und Sprache sowie anschauliches Bildmaterial gelegt. Das Foyer und der hörsaal füllen sich unterdessen immer mehr. in den nächsten Stunden erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm: neben interessanten Vorträgen aus Zahnmedizin und Zahntechnik, können sich die Besucher im zahntechnischen Labor der Universität Frankfurt umschauen. Dort können sie hautnah erleben, wie deutscher Qualitätszahnersatz gefertigt wird. auch die Studierenden aus dem Bereich Zahnmedizin am carolinum besuchen die Vorträge, um sich sich aus erster hand rund um perfekten Zahnersatz zu informieren. herzlich Willkommen zum zweiten infotag des kuratorium perfekter Zahnersatz, begrüßt Dr. karin Uphoff, Leiterin der Marburger Pressestelle des kpz, die Gäste im sehr gut gefüllten hörsaal. Das kuratorium wurde vor über 20 Jahren gegründet, um Patienten und die allgemeine Öffentlichkeit umfassend über Zahnersatz zu informieren. nach unserer Veranstaltung in köln im letzten Jahr haben Sie hier heute die chance, sich zum Beispiel beim experten für Werkstoffkunde, Professor Dr. Geistorfer, über die vielfältigen Zahnersatz-Materialien zu informieren. nach einer kurzen Vorstellung des Programms übergibt Dr. Uphoff das Wort an Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstorfer, Leiter der Sektion für Medizinische Werkstoffkunde und technologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und kieferheilkunde der eberhard karls Universität tübingen. Vom Biomaterial zum Medizinprodukt Damit Zahnersatz diehohen anforderungen an seine Funktionalität erfüllen kann, müssen die Voraussetzungen stimmen. neben einer sorgfältigen herstellung ist besonders eines entscheidend: die Qualität des Materials. in Deutschland schützt das Medizinproduktegesetz die Patienten, denn alle Materialien für Zahnersatz müssen als Medizinprodukt zugelassen sein, berichtet Geis-Gerstorfer in seinem Vortrag Vom Biomaterial zum Medizinprodukt. weiter >>> TELESKOP 10-2012 13

Kuratorium Politik perfekter Zahnersatz Gut gefüllter hörsaal: Patienten und Studierende der Zahnmedizin verfolgen die ausführungen des wissenschaftlichen Beirats zur Zahnersatzversorgung beim kpz-infotag. >>> fortsetzung Wissenschaft und Dentalindustrie haben in den vergangenen Jahrzehnten Pionierarbeit geleistet und eine Vielzahl dentaler Werkstoffe entwickelt. Zahnärzte und Zahntechniker verfügen heute somit über eine große Palette an biologisch und technisch hochwertigen Materialien, aus denen meisterlicher Zahnersatz entsteht. Bevor diese dentalen Werkstoffe in den Mund eingesetzt werden dürfen, durchlaufen sie genau definierte Prüfungen. Das stellt eine hohe Verträglichkeit sicher. Ziel ist es, dass sich Zahnersatz möglichst harmonisch in den körper eingliedert, erläutert Professor Geis-Gerstorfer. neben einer guten Verträglichkeit ist auch entscheidend, dass sich die Materialien problemlos verarbeiten lassen. Wenn beispielsweise edelmetalle im Gussverfahren in Zahnform gebracht werden, dürfen sie dabei weder ihre guten physikalischen noch chemischen eigenschaften verlieren. Patienten können dank dieser umfangreichen tests auf eine hohe Produktsicherheit vertrauen: alle im Zahnersatz verwendeten Materialien tragen das Zertifikatszeichen ce für geprüfte Sicherheit. Konformitätserklärung dokumentiert Qualitätsstandards Die so genannte konformitätserklärung dokumentiert dem Patienten zudem die herstellung des Zahnersatzes unter den in unserem Land vorgeschriebenen hohen Qualitätsstandards, so Geis-Gerstorfer. Sein Fazit: Zahnersatz, der in Deutschland angefertigt wird, ist sehr sicher. Dazu trägt auch die kompetenz der deutschen Zahntechniker bei: Dank Meisterpflicht und dualer ausbildung können Patienten darauf vertrauen, dass ihr Zahnersatz mit größter Sorgfalt und auf dem neuesten Stand der technik gefertigt wird, beurteilt der Werkstoff-experte abschließend. rundgang durch das zahntechnische Labor nach dem Vortrag von Prof. Dr. Geis-Gerstorfer versammeln sich die zahlreichen Patienten zum Rundgang durch das zahntechnische Labor am carolinum mit dem Laborleiter, Zahntechnikermeister Robert arnold. hautnah können sie in der nächsten halben Stunde miterleben, wie Zahnersatz im Labor gefertigt wird. Geduldig beantwortet arnold die Fragen zur herstellung von Zahnersatz. Besonders interessant wird es für die teilnehmer in der cad/cam-abteilung. hier können sie miterleben, wie Zahneratz mit hilfe neuester technologien gefertigt wird. im anschluss an den Laborrundgang beantwortet der wissenschaftliche Beirat des kuratoriums im hörsaal einige Patientenfragen. Folgende Fragen werden an das expertenteam gestellt: Welche Voraussetzungen muss man für eine implantation erfüllen? Was lässt Zahnersatz so echt wie natürliche Zähne aussehen? Worauf sollte ich als allergiker besonders achten? Wann und wie oft sollte ich meine Prothese kontrollieren lassen? implantate bestehen oft aus titan. kann ich auf dieses Material allergisch reagieren? Sollte ich mich lieber gleich für keramik entscheiden? Bis zu welchem alter empfehlen Sie implantate? kann ich bei Diabetes implantate erhalten? kann ich implantate erhalten, obwohl ich gerade bestrahlt wurde? 14 TELESKOP 10-2012

Beim kpz-infotag in Frankfurt am Main wurden viele Patientenfragen beantwortet. im persönlichen Gespräch sprachen die Zahntechnikermeister Wolfgang kohlbach (oben links), hans-jürgen Borchard (oben rechts), thomas Lüttke, (unten links) und harald Prieß (unten rechts) über die Vorzüge der wohnortnahen Versorgung mit Zahnersatz durch Zahnarzt und Dentallabor. ich habe mein inlay bereits vor 20 Jahren erhalten. Muss ich das nun erneuern? Die nickelallergie ist die häufigste Metallallergie verursacht durch Modeschmuck. in Deutschland sind deswegen nickelhaltige Dentallegierungen geächtet. im ausland werden diese jedoch häufig verwendet, weil sie leichter bearbeitbar sind. Werden im ausland nun häufiger nickel-allergische Reaktionen beobachtet? eine Frage zu Zahnersatz aus dem ausland beantworten Professorin ina nitschke und Zahntechnikermeister Wolfgang kohlbach: Während der Behandlung der Patienten ist immer wieder eine abstimmung zwischen Zahnarzt und Zahntechniker wichtig. Sind beide vor ort, ist das schnell und einfach möglich. Das beschleunigt den Behandlungsprozess. Wenn das Dentallabor in china oder anderswo angesiedelt ist, müssen auch die Zeitunterschiede einbezogen werden. ist der Zahntechniker gerade im Dienst oder schläft er? Das kann den austausch verzögern und dadurch für den Patienten zu Zeitverlusten führen. Viele Zahnärzte schätzen zudem die hohe Qualifikation der deutschen Zahntechniker und arbeiten mit ihnen oft in einem über Jahre eingespielten team. Für die Patienten besteht wiederum die Möglichkeit, im Labor individuelle Wünsche direkt abzustimmen. ein Großteil der Patienten nutzt dieses angebot sehr gerne. Körperliche Beschwerden die Ursache liegt oft im Mund Prof. Dr. Stefan kopp, Direktor der Poliklinik für kieferorthopädie am Zentrum der Zahn-, Mund- und kieferheilkunde (carolinum) der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, setzt nach einer kleinen Pause die interessante Vortragsreihe fort. er beschreibt, wie die einzelnen Bewegungsabläufe im körper zusammenhängen und wie Beschwerden therapiert werden können. oh, mein Rücken Mit dem Volksleiden kreuzschmerz haben viele Deutsche ihre liebe not. Die Suche nach der Ursache kann langwierig sein. häufig klagen Patienten auch darüber, dass die verordnete therapie gar nicht oder nur vorübergehend hilft. Ähnlich ist es bei kopfweh. Betroffene sollten unbedingt mit ihrem Zahnarzt darüber sprechen. Denn auch Zähne und Zahnersatz können diese Beschwerden auslösen, erklärt kopp in den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Patienten, die an Funktionsstörungen und Schmerzen des Bewegungsapparates leiden, drastisch erhöht. Gleichzeitig stellen die krankenkassen fest, dass bei diesen Patienten der dauerhafte therapieerfolg oft ausbleibt. es wird also viel Geld ohne messbaren effekt ausgegeben. weiter >>> TELESKOP 10-2012 15

Beantworteten Fragen: Dr. karin Uphoff (links) gibt vor der kamera Pressevertretern antworten und der wissenschaftliche Beirat des kpz wendet sich an das auditorium. >>> fortsetzung Diese tatsache wiegt umso schwerer, als Funktionsstörungen, zum Beispiel im kopfbereich, mit zunehmender Zeit auch Wirbelsäule und Becken beeinträchtigen und dort zu Schmerzen führen können. Wird in diesen Fällen nicht richtig und möglichst zeitnah nach auftreten der Störung behandelt, können sich die Schmerzen und Bewegungsstörungen im gesamten körper ausbreiten, erläutert Professor kopp. Wichtig sei es darüber hinaus zu wissen, dass aus einer akuten Störung in relativ kurzer Zeit eine chronische Störung werden könne. Dann sei es oft sehr schwierig, die Schmerzen und Funktionsstörungen zu behandeln. Wechselwirkungen zwischen Mund und Körper erkennen ein fehlender Zahn im Mund, was macht das schon? so denken viele Patienten. Zahnprobleme werden leider sehr oft verharmlost. aus wissenschaftlicher Sicht ist das völlig falsch. Gerade durch Zahnlücken entstehen häufig so genannte Dysfunktionen. Der Schmerz tritt dann aber nicht unbedingt im Mund auf, sondern an einer völlig anderen Stelle im körper. auch das weit verbreitete Zähneknirschen in der nacht kann Probleme in anderen körperbereichen auslösen, so kopp. auf die häufig gestellte Frage, was der Zahnarzt bzw. der kieferorthopäde bei kopfschmerz, Migräne und hüftbeschwerden tun kann, gibt kopp auch eine antwort: Mund- und allgemeingesundheit lassen sich nicht voneinander trennen! teamwork ist daher auch bei der entscheidung für eine geeignete Schmerztherapie gefragt: Bei dauerhaften Beschwerden im gesamten Bewegungsapparat ist deshalb auch der Zahnarzt ein wichtiger ansprechpartner. Durch die fachübergreifende Zusammenarbeit mit orthopäden, Manualmedizinern und osteopathen, aber auch mit allgemeinmedizinern, hals-, nasen-, ohrenärzten, neurologen und Psychotherapeuten kann betroffenen Patienten häufig dauerhaft geholfen werden. Das team Zahnarzt/kieferorthopäde und Zahntechniker ist in einem derart zusammengesetzten interdisziplinären expertenkreis oft die zentrale Schaltstation, in der Diagnostik und therapie organisiert und durchgeführt werden, resümiert kopp. Zahnersatzversorgung heute: reicht die Kassenleistung? harald Prieß, obermeister der Zahntechniker-innung Baden, gibt den interessierten Zuhörern zum abschluss des infotages eine orientierung zwischen Standard- und individuellen Lösungen. oft ist die Rede von Standard aber was bedeutet er eigentlich? Und wo fängt individualität an? Prieß erklärt es an einem Beispiel: Wenn ein Zahn fehlt und ersetzt werden muss, dann gilt als Standard-Leistung also als Regelversorgung der krankenkassen eine Brücke aus nichtedelmetall mit zwei ankerkronen und einem Brückenglied. Selbst, wenn sie teilverblendet wird, d. h. im von außen sichtbaren Bereich mit zahnfarbener keramik oder kunststoff überzogen, ist sie deutlich als zweckmäßig einzuordnen. als Schulnote wäre das für mich eine glatte 4, gerade noch ausreichend. etwas, womit sich Patienten wohlfühlen, das sie gerne als neuen teil ihres körpers und ihres aussehens akzeptieren, sieht anders aus, steht für Prieß fest. Ästhetisch anspruchsvoller wirkt die Brücke, wenn frei wählbare Zusatzleistungen dazu kommen. Mit Gold und einer teilverblendung lässt sich schon einiges verbessern, so Prieß. So schön wie natürliche Zähne ist dieser ersatz jedoch nicht. Das schafft nur keramik, die auch für allergiker die Lösung nummer 1 ist. als Schulnote wäre das eine 2+, insgesamt die zweitbeste mögliche Lösung, erklärt Prieß. Schwer wiegt für ihn ein nachteil: Für eine Brücke müssen die nachbarzähne beschliffen werden, auch wenn sie noch gesund sind. Wer dies vermeiden will und Wert auf natürlich schöne Zähne legt, entscheidet sich häufig für ein einzelzahn-implantat. 16 TELESKOP 10-2012

Kuratorium perfekter PolitikZahnersatz Dabei spielen die kosten natürlich eine große Rolle. in der gesetzlichen krankenversicherung ist jeder individuellen Situation eine standardisierte Regelversorgung zugeordnet. art und inhalt sind dabei exakt definiert, was den Umfang des arbeitsaufwandes und die zu verwendenden Materialien betrifft. alles ist mit einem festen kostensatz bewertet, erläutert Prieß. auf dessen Grundlage wird der Festzuschuss der kasse berechnet. in der Regel kann der Patient mit einem 50-prozentigen Zuschuss rechnen. im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Jede abweichung von der Regelversorgung löst Zusatzkosten aus, an denen sich die kasse nicht beteiligt. Zahnersatz ist teil der Lebensqualität. Das ist wichtig für Patienten. hochwertiger Zahnersatz bietet viele Vorteile, wenn es um Ästhetik, tragekomfort und Funktionalität geht, sagt Prieß. essen, Lachen, Sport: Mit dem richtigen Zahnersatz gibt es keinen Vorhernachher-effekt. Der Unterschied ist deutlich spürbar, Patienten fühlen sich besser und häufig auch sicherer, argumentiert er. Die kosten sollten daher möglichst niemanden abschrecken, denn aufgrund der langen haltbarkeit des Zahnersatzes ist für ihn auch eine sehr gute Wirtschaftlichkeit gegeben. Und Lebensqualität ist sowieso unbezahlbar, so Prieß. Sein Rat an Patienten: Die Fülle der zahntechnischen alternativen hinsichtlich der persönlichen ansprüche und konsequenzen prüfen. es gibt 80-Jährige, die sich mit großer Selbstverständlichkeit für implantate entscheiden, weil sie beispielsweise gerne Wein trinken und Geschmacksverlust fürchten, wenn sie eine totalprothese mit Gaumenplatte tragen würden. Daher ist die individuelle Beratung die wichtigste Voraussetzung, um die letztlich beste entscheidung zu treffen. hinter jeder guten Zahnarztpraxis steht garantiert ein gutes Dentallabor. Wenn Sie es genau wissen möchten: Sprechen Sie mit ihrem Zahnarzt und nehmen Sie auch ruhig direkten kontakt zu ihrem Zahntechnikermeister auf. Fragen Sie nach einem persönlichen Gespräch, rät Prieß. So können Patienten die Vorteile der wohnortnahen Versorgung durch ein eingespieltes team aus Zahnarzt und Zahntechniker ausschöpfen. Positives Fazit Zahntechnik verbindet handwerkskunst und hightech. Das konnten wir den Besuchern heute und hier vor ort zeigen. Das großes interesse an unserem aktionstag freut mich deshalb ganz besonders, zieht der kpz-vorsitzende thomas Lüttke ein positives Fazit. Weitere informationen: www.zahnersatz-spezial.de thomas Lüttke (rechts), Vorsitzender des kpz, gratulierte den diesjährigen Dissertationspreisträgern Dr. Ulrike Rühmann und Dr. oliver Schäfer. Zwei Preisträger beim Dissertationspreis 2012 KpZ würdigt Ulrike Rühmann und Oliver Schäfer Welchen einfluss hat die prothetische Versorgung nach langjähriger Funktion auf den periimplantären knochenabbau? Wie verhalten sich elastomere abformwerkstoffe hinsichtlich der Parameter Fließverhalten, Benetzungsverhalten und Dimensionsstabilität? Zwei spannende Dissertationsarbeiten, die beide das kuratorium perfekter Zahnersatz (kpz) überzeugten. in seinem 20. Bestehensjahr hat der Dissertationspreis deshalb zwei Preisträger, erläuterte Professor Jürgen Geis-Gerstorfer vom wissenschaftlichen Beirat des kpz und zeichnete Dr. med. dent. Ulrike Rühmann und Dr. med. dent. oliver Schäfer im Rahmen des infotages am carolinum in Frankfurt für ihre herausragenden arbeiten aus. Dr. med. dent. Ulrike Rühmann stellte als ergebnis der statistischen auswertung ihrer arbeit vor, dass sich die Gruppe der verschraubten einzelkronen im Seitenzahnbereich signifikant von mehrspannigen Brücken und Frontzahn-einzelkronen unterscheidet. Bei Patienten mit verschraubten einzelkronen im Seitenzahnbereich wurde ein durchschnittlicher geringerer periimplantärer knochenabbau festgestellt. Dr. med. dent. oliver Schäfer konnte in seiner arbeit einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Benetzungsverhalten eines elastomers, seinem Fließverhalten und der resultierenden Dimensionsstabilität aufzeigen. Je besser ein abformwerkstoff den Sulcus alveolaris erreicht und dort feuchte Zahnstrukturen benetzt, umso eher lassen sich passfähige und spannungsfrei sitzende prothetische Restaurationen auf den erhaltenen Modellen herstellen. TELESKOP 10-2012 17