D 93. Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet.



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Kontaktadresse: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart Telefon 0711 9 70-00, Telefax 0711 9 70-13 99 info@ipa.fraunhofer.de, www.ipa.fraunhofer.de STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR PRODUKTIONSFORSCHUNG Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl Prof. Dr.-Ing. Prof. Dr. h. c. mult. Alexander Verl Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Dr.-Ing. e. h. Dr. h. c. mult. Engelbert Westkämper Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISSN: 2195-2892 ISBN: 978-3-8396-0532-5 Zugl.: Stuttgart, Univ., Diss., 2013 D 93 Druck: Mediendienstleistungen des Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, Stuttgart Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet. by FRAUNHOFER VERLAG, 2013 Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB Postfach 80 04 69, 70504 Stuttgart Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart Telefon 0711 9 70-25 00 Telefax 0711 9 70-25 08 E-Mail verlag@fraunhofer.de URL http://verlag.fraunhofer.de Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro ver filmungen sowie die Speiche rung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der An nahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften. Soweit in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.b. DIN, VDI) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden ist, kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen.

Ein Verfahren zur Personalplanung und -steuerung und Restrukturierung der Aufbauorganisation für eine bedarfsorientierte und wandlungsfähige Produktion Von der Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering der Universität Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs (Dr.-Ing.) genehmigte Abhandlung Vorgelegt von Dipl.-Ing. Torsten Stock aus Reutlingen Hauptberichter: Mitberichter: Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. mult. Engelbert Westkämper Prof. Dr. rer. pol. Erich Zahn Tag der mündlichen Prüfung: 04.02.2013 Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart 2012

Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als Doktorand der Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering (GSaME) der Universität Stuttgart am Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) und einem Unternehmen der Automobilindustrie. Herrn Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult. Engelbert Westkämper, dem damaligen Leiter des Instituts IFF und Fraunhofer IPA sowie dem Vorsitzenden der GSaME, bin ich für die engagierte Förderung und großzügige Unterstützung der Arbeit zu besonderem Dank verpflichtet. Herrn Prof. em. Dr. rer. pol. Erich Zahn danke ich für die sorgfältige Durchsicht der Arbeit sowie die Übernahme des Mitberichtes. Darüber hinaus danke ich dem beteiligten Unternehmen, das die Erstellung und Verifizierung des entwickelten Planungsverfahrens ermöglicht hat. Insbesondere danke ich Herrn Dipl.-Ing. Oskar Heer für die stetige Diskussionsbereitschaft und die konstruktive Kritik. Zudem danke ich allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens, die mich im Laufe meiner Arbeit unterstützt haben. Allen Kolleginnen und Kollegen des Instituts und der GSaME danke ich ganz herzlich für die stets kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit. Hierbei danke ich insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Hans Friedrich Jacobi für seine konstruktiven Hinweise bei der Erstellung der Arbeit, sowie meinen Weggefährten Frau Dr.-Ing. Carina Löffler und Herrn Dr.-Ing. Markus Hartkopf für zahlreiche fachliche Diskussionen und Anregungen. Mein ganz besonderer Dank gilt jedoch meinem Vater Dr. med. dent. Volker Stock und meiner Freundin Dr. med. dent. Alexandra Buck. Ihre Zuversicht, ihre Ermutigung und Unterstützung haben entscheidend zum erfolgreichen Abschluss dieser Arbeit beigetragen. Vielen Dank. Stuttgart, August 2012 Torsten Stock

Kurzinhalt Turbulente Angebots- und Nachfrageverhältnisse sich stark wandelnder Märkte stellen produzierende Unternehmen vor ungeahnte Herausforderungen. Konjunkturelle, saisonale und trendmäßige Schwankungen der Absatzmärkte sowie kurzzyklische Einflüsse der Zuliefersysteme nehmen einen immer gravierenderen Einfluss auf die Struktur, das Niveau und die Chronologie des Produktionsprogramms und somit auch auf die Planung und Steuerung des Personaleinsatzes der Mitarbeiter in der Produktion ein. Um weiterhin Wettbewerbsfähigkeit zu bleiben, sind daher reaktionsschnelle Anpassungen der Unternehmen von Nöten. Insbesondere der Mensch und die Organisation gelten hierbei als ein entscheidender Einsatz- und Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Flexibilitäts- und Wandlungsanforderungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden zwei Planungsverfahren entwickelt. Diese können in Kombination als auch autark voneinander angewendet werden. Das erste Planungsverfahren ermöglicht eine situative und bedarfsorientierte Planung und Steuerung des Personals der Arbeitsgruppen eines Produktionssystems je Planungszeitabschnitt über einen determinierten Planungshorizont. Hierfür wurde eine ganzheitliche Vorgehensweise der Personaleinsatzplanung entwickelt. Das zweite Planungsverfahren ermöglicht zudem eine permanente Adaption aufbauorganisatorischer Strukturen in der Produktion an sich ändernden Umweltbedingungen. Ziel dieser strukturellen, organisatorischen Wandlungsfähigkeit ist die Steigerung der Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes in der Produktion. Beide Planungsverfahren wurden in ihren einzelnen Schritten in einer variantenreichen Produktion der Automobilindustrie angewendet und ihre Durchführbarkeit am praktischen Beispiel verifiziert. Durch die systematische Umgestaltung der Kostenstellenstruktur konnte hierbei die Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes gesteigert werden. Damit wurde mit dieser Arbeit ein Beitrag geleistet, die Dispositionsspielräume der operativen Personalplanung und -steuerung zu erweitern als auch die organisatorisch, strukturelle Wandlungsfähigkeit der Produktion zu steigern.

Short summary Turbulent supply and demand conditions of greatly changing markets provide manufacturing companies with unexpected challenges. Cyclical, seasonal and trend caused fluctuations of the markets as well as short-term influences of the supply systems have an increasing impact on the structure, the level and the chronology of the production program and therefore also on the planning and management of the production staff. In order to stay competitive, fast responding adaptation processes of the companies are essential. Especially the people and the organization are deemed to be a critical success factor for the implementation of flexibility and conversion requirements. To fulfill these requirements, two planning processes were developed. These can be applied in combination and independently of each other. The first planning process enables a situational and demand-oriented planning and control of the staff of the working groups of a production system for each planning period for a determined planning horizon. For this purpose a holistic approach of human resource planning was developed. The second planning process also allows a permanent adaptation of the production s organizational structures to changing environmental conditions. The target of this structural and organizational adaptability is to increase the demand orientation of the staff deployment in the production. Both planning processes were applied in a varied production of the automotive industry. The feasibility was verified with practical examples. Through the systematic transformation of the cost center structure the demand orientation of the staff deployment could be increased. As a result of this work, a contribution was made to expand the scope of the operational staff planning and control as well as to increase the organizational, structural adaptability of the production.

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... XI Abbildungsverzeichnis... XVII Tabellenverzeichnis... XXII Abkürzungsverzeichnis... XXV 1 Einleitung... 1 1.1 Problemstellung... 2 1.2 Zielsetzung und Aufgabenstellung... 3 1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit... 4 2 Definitionen und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs... 6 2.1 Produktionssysteme mit variantenreicher Serienproduktion... 7 2.2 Kapazitätsplanung und -steuerung im Produktionsbetrieb... 11 2.3 Personalplanung und -steuerung im Produktionsbetrieb... 14 2.3.1 Die Personalplanung als Teil der Unternehmensplanung... 15 2.3.2 Planungsebenen und -zeiträume der Personalplanung... 18 2.3.3 Planungsgegenstände der Personalplanung... 19 2.3.4 Ziele einer situationsgerechten operativen Personalplanung... 20 2.3.5 Bedarfsorientierter Einsatz des Personals in der Produktion... 22 2.4 Organisatorische Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen... 23 2.5 Reorganisation der Produktion... 27 2.6 Fazit der Begriffsdefinition und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs... 29 3 Grundlagen und Anforderungen an das Planungsverfahren... 31 XI

Inhaltsverzeichnis 3.1 Auslöser von Turbulenzen der operativen Personalplanung... 32 3.1.1 Hauptwandlungstreiber der Produktion und der operativen Personalplanung... 33 3.1.2 Das Produktionsprogramm als Treiber des Personalbedarfs... 35 3.1.3 Mengen-, Varianz- und Sequenzänderungen des Produktionsprogramms... 39 3.1.4 Zwischenfazit: Auslöser von Turbulenzen der operativen Personalplanung... 43 3.2 Auswirkungen der Turbulenz auf die operative Personalplanung... 45 3.2.1 Prozesse der operativen Produktionsprogrammplanung und... -steuerung... 45 3.2.2 Arten des Personalbedarfs und -bestands... 47 3.2.3 Aufbauorganisatorische Bezugsebenen der Personalplanung... 49 3.2.4 Planungs- und -Steuerungsmethodik der operativen Personalplanung. 50 3.2.5 Prozesse und Gestaltungsrichtlinien der operativen Personalplanung... und -steuerung... 53 3.2.6 Zwischenfazit: Auswirkungen der Turbulenz auf die operative Personalplanung... 55 3.3 Reaktionsinstrumente der operativen Personalplanung auf Turbulenz... 56 3.3.1 Technisch, personelle Rigidität variantenreicher Montagesysteme... 56 3.3.2 Kategorisierung und Bewertung betrieblicher Flexibilitätsstellhebel... 60 3.3.3 Mechanismen des innerbetrieblichen Personaltransfers... 63 3.3.3.1 Organisationsinterne Maßnahmen des Personaltransfers... 65 XII

Inhaltsverzeichnis 3.3.3.2 Organisationsübergreifende Maßnahmen des Personaltransfers... 65 3.3.3.3 Rand- und Rahmenbedingungen des Personaltransfers... 66 3.3.3.4 Maßnahmen des Personaltransfers durch Unterstützungsund produktbezogenen Auftragsabwicklungsfunktionen... 68 3.3.4 Zwischenfazit: Reaktionsinstrumente der operativen Personalplanung auf Turbulenz... 72 3.4 Die Organisation als Rahmenbedingung und Stellhebel der Personalplanung... 74 3.4.1 Strukturierung der Aufbauorganisation in der Aggregateproduktion... 74 3.4.2 Strukturierung der Kostenstellen in der Aggregateproduktion... 76 3.4.3 Strukturierung der Arbeitsgruppen in der Aggregateproduktion... 77 3.4.4 Zwischenfazit: Die Organisation als Rahmenbedingung und Stellhebel... der Personalplanung... 78 3.5 Fazit der Problemanalyse und Ableitung eines Anforderungskatalogs... 79 4 Stand der Technik... 81 4.1 Operative Personalplanung und -steuerung... 82 4.1.1 Personalbedarfsplanung... 82 4.1.2 Personalbestandsplanung... 85 4.1.3 Personaleinsatzplanung... 86 4.2 Restrukturierungen von Organisationsstrukturen... 88 4.3 Fazit aus dem Stand der Technik... 90 5 Systematik des Planungsverfahrens... 93 6 Detaillierung des Planungsverfahrens... 96 6.1 Statische Parameter des Planungsverfahrens... 98 XIII

Inhaltsverzeichnis 6.1.1 Struktur der Aufbauorganisation... 98 6.1.2 Fertigungsortstruktur... 99 6.1.3 Qualifikationsstruktur... 100 6.1.4 Fertigungsgegenstandsstruktur... 103 6.1.5 Fertigungstätigkeit und -zeitstruktur... 104 6.1.6 Arbeitszeitstruktur... 106 6.1.7 Planungsgegenstandstruktur... 108 6.2 Dynamische Parameter des Planungsverfahrens... 110 6.2.1 Planungszeitstruktur... 110 6.2.2 Dynamische Parameter der Personalbedarfsermittlung... 111 6.2.3 Dynamische Parameter der Personalbestandsermittlung... 113 6.3 Funktionsbausteine des Planungsverfahrens... 116 6.3.1 Funktionsbausteine der Personalbedarfsermittlung... 116 6.3.1.1 Ermittlung des Soll-Netto-Personalbedarfs... 118 6.3.1.2 Ermittlung des Soll-Brutto-Personalbedarfs... 119 6.3.2 Funktionsbausteine der Personalbestandsermittlung... 122 6.3.2.1 Ermittlung des Ist-Brutto-Personalbestands... 123 6.3.2.2 Ermittlung des Ist-Netto-Personalbestands... 124 6.3.3 Funktionsbausteine der Personalkapazitätsanalyse... 126 6.3.3.1 Netto-Personalkapazitätsanalyse 1... 127 6.3.3.2 Netto-Personalkapazitätsanalyse 2... 128 6.3.3.3 Netto-Personalkapazitätsanalyse 3... 129 6.3.3.4 Brutto-Personalkapazitätsanalyse... 131 XIV

Inhaltsverzeichnis 6.3.3.5 Fehlstandsanalyse... 131 6.3.4 Funktionsbausteine der Personalkapazitätsanpassung... 132 6.3.4.1 Personalkapazitätsanpassung des Ist-Netto-Personalbestands... 133 6.3.4.2 Hierarchische Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands... 135 6.3.4.3 Nicht-hierarchische Personalkapazitätsanpassung des Ist- Brutto-Personalbestands... 141 6.3.5 Funktionsbausteine der Organisationsstrukturierung... 145 6.3.5.1 Personaltransferanalyse... 148 6.3.5.2 Organisationsmodellierung... 150 6.4 Verfahrensablauf zur Personalplanung und -steuerung... 153 6.4.1 Personalbedarfsermittlung... 155 6.4.2 Personalbestandsermittlung... 157 6.4.3 Personalkapazitätsanalyse... 159 6.4.4 Arbeitsgruppeninterne Personalkapazitätsanpassung... 161 6.4.5 Arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 163 6.4.6 Personalkapazitätsberichtserstattung... 166 6.5 Verfahrensablauf zur Restrukturierung der Organisationsstruktur... 168 6.5.1 Analyse der Ist-Aufbauorganisation... 171 6.5.1.1 Bewertung der Ist-Aufbauorganisation... 172 6.5.2 Ermittlung optimierter Aufbauorganisationen... 173 6.5.2.1 Ideale arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 174 XV

Inhaltsverzeichnis 6.5.2.2 Bewertung der idealen arbeitsgruppenübergreifenden Personalkapazitätsanpassung... 175 6.5.2.3 Modellierung optimierter Aufbauorganisationen... 177 6.5.3 Verifizierung optimierter Aufbauorganisationen... 178 6.5.3.1 Optimierte arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 179 6.5.3.2 Bewertung optimierter Aufbauorganisationen... 182 6.5.3.3 Auswahl einer optimierten Aufbauorganisation... 184 6.6 Gesamtablauf des Verfahrens... 186 7 Validierung des Verfahrens am Beipiel einer variantenreichen Serienmontage in der Automobilindustrie... 188 8 Zusammenfassung und Ausblick... 190 8.1 Zusammenfassung... 190 8.2 Ausblick... 194 Summary... 195 Anhang... 199 Literaturverzeichnis... 209 XVI

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1-1: Einflussfaktoren auf produzierende Unternehmen [Westkämper 2008, S.26]... 1 Abbildung 1-2: Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit... 5 Abbildung 2-1: Relevante Themenfelder der Arbeit... 6 Abbildung 2-2: Das Modell der Steuerung eines Produktionssystems [In Anlehnung an Malik 1996, S.84; Westkämper 2009b, S.59]... 8 Abbildung 2-3: Typologische Einordnung des Untersuchungsbereichs nach den Merkmalen eines Produktionssystems in Anlehnung an WESTKÄMPER [vgl. Westkämper 2006d, S.12]... 10 Abbildung 2-4: Typologische Einordnung des Untersuchungsbereichs nach den Merkmalen der Kapazitätswirtschaft... 12 Abbildung 2-5: Typologische Einordnung des Untersuchungsbereichs nach den Merkmalen der Personalplanung und -steuerung... 14 Abbildung 2-6: Unternehmensteilplanungen in einem Produktionsbetrieb in Anlehnung an BARTSCHER [Bartscher 2007, S.53; RKW 1996, S.11]... 15 Abbildung 2-7: Funktionen der Personalplanung [vgl. Mag 1998, S. 56 ff.; Wickel-Kirsch 2008, S.12]... 16 Abbildung 2-8: Direkte und indirekte Funktionen im Produktionsbetrieb in Anlehnung an WILDEMANN [vgl. Wildemann 1998a, S.122; Schulte 1998, S.45].. 20 Abbildung 2-9: Zieldimensionen der Personalplanung [in Anlehnung an Bartscher 2007, S.102; Wickel-Kirsch 2008, S.9 ff.; Lindner-Lohmann 2008, S.1 ff.]... 21 Abbildung 2-10: Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes in Anlehnung an WINTZEN [vgl. Wintzen 2005, S.345]... 23 Abbildung 2-11: Zum Begriff Flexibilität, Wandlungsfähigkeit und Wandel [Spath 2008, S.12]... 25 Abbildung 2-12: Die Stabilitätsphase nach dem Wandel [Spath 2009, S.9]... 26 Abbildung 2-13: Typologische Einordnung des Untersuchungsbereichs nach den Merkmalen eines wandlungsfähigen Produktionssystems... 27 Abbildung 2-14: Typologische Einordnung des Untersuchungsbereichs nach den Merkmalen der Organisation... 29 Abbildung 3-1: Vorgehensweise und Themenschwerpunkte des Kapitels... 31 XVII

Abbildungsverzeichnis Abbildung 3-2: Wandlungstreiber in der industriellen Produktion in Anlehnung an WESTKÄMPER [Westkämper 2009b, S.16]... 32 Abbildung 3-3: Wandlungstreiber der operativen Personalplanung und -steuerung der Aggregateproduktion... 33 Abbildung 3-4: Zusammensetzung des Gesamtprimärbedarfs in Anlehnung an MEYR [Meyr 2002, S.9]... 36 Abbildung 3-5: Turbulenzkeime des Produktionsprogramms einer Aggregateproduktion... 38 Abbildung 3-6: Spezifische Betrachtung von Mengenänderungen bei Änderung der Produktionsprogrammvorschau... 40 Abbildung 3-7: Spezifische Betrachtung von Änderungen von Model-Mix und Sequenz bei Änderung der Produktionsprogrammvorschau... 42 Abbildung 3-8: Betrachtungsgegenstand des Kapitels 3.2: Auswirkung der Turbulenz auf die Prozesse und Methoden der Produktionsprogramm- und Personalplanung... 45 Abbildung 3-9: Zusammensetzung des Personalbedarfs in Anlehnung an HÄFFNER [Häffner 2008, S.17 ff.]... 48 Abbildung 3-10: Zusammensetzung des Personalbestands... 49 Abbildung 3-11: Aufwand/Nutzen-Verhältnis der aufbauorganisatorischen Bezugsebenen zur Planung und Steuerung des Personals... 50 Abbildung 3-12: Planungs- und -Steuerungsmethodik der operativen Personalplanung Vom Ist-Brutto-Personalbestand zum Soll-Brutto-Personalbedarf... 51 Abbildung 3-13: Planungs- und -Steuerungsmethodik Vom Ist-Netto-Personalbestand zum Soll-Netto-Personalbedarf... 52 Abbildung 3-14: Prozesse der operativen Personalplanung und -steuerung... 54 Abbildung 3-15: Betrachtungsgegenstand des Kapitels 3.3: Das Arbeitssystem und die Werkzeuge der Produktion und der Personalplanung... 56 Abbildung 3-16: Konventionelles starres Montagesystem... 57 Abbildung 3-17: Mitarbeiterorientiertes Montagesystem... 58 Abbildung 3-18: Zusatzarbeitsplatz oder Nebenmontagesystem... 59 Abbildung 3-19: Überkapazitäten an den Arbeitsplätzen des Systems [in Anlehnung an Krüger 2004, S.78]... 59 XVIII

Abbildungsverzeichnis Abbildung 3-20: Bottom-up Prinzip des Personalabgleichs zwischen den Organisationseinheiten der hierarchischen Aufbauorganisation... 68 Abbildung 3-21: Einsatz stiller Personalreserven aus Unterstützungs- und produktbezogenen Auftragsabwicklungsfunktionen im produzierenden Bereich... 69 Abbildung 3-22: Betrachtungsgegenstand des Kapitels 3.4: Die Organisation als Rahmenbedingung und Stellhebel der Personalplanung... 74 Abbildung 3-23: Matrixorganisation der Aggregateproduktion [vgl. Westkämper 2006c, S.48]... 75 Abbildung 4-1: Ansatzstellen reaktiver und proaktiver Ansätze zur Beherrschung der Dynamik eines turbulenten Umfeldes im Bereich der operativen Personalplanung und -steuerung... 81 Abbildung 6-1: Aufbau und Struktur des formalen Modells des Planungsverfahrens... 96 Abbildung 6-2: Hierarchische Struktur der Aufbauorganisation der Produktion... 98 Abbildung 6-3: Hierarchische Fertigungsortstruktur der Produktion... 100 Abbildung 6-4: Hierarchische Fertigungsgegenstandsstruktur der Produktion... 104 Abbildung 6-5: Grundlegende Zeitgliederung des Modells in Anlehnung an REFA [REFA 1993, S.195]... 105 Abbildung 6-6: Beispielrechnung für die Zusammensetzung der produktiven Zeit (Betriebsnutzungszeit) PZ... 107 Abbildung 6-7: Planungsgegenstandsstruktur des Modells... 108 Abbildung 6-8: Darstellung der Planungszeitstruktur in Anlehnung an BRAUN [Braun 1995, S.70]... 110 Abbildung 6-9: Verlauf des Personalbedarfs in Arbeitskräften AK einer Arbeitsgruppe über mehrere Planungszeitabschnitte... 117 Abbildung 6-10: Ermittlungsmethode des Soll-Netto-Personalbedarfs... 118 Abbildung 6-11: Ermittlungsmethode des Soll-Brutto-Personalbedarfs... 120 Abbildung 6-12: Verlauf des Personalbestands in Arbeitskräften AK einer Arbeitsgruppe AG g über mehrere Planungszeitabschnitte PZA t... 122 Abbildung 6-13: Ermittlungsmethode des Ist-Brutto-Personalbestands... 123 Abbildung 6-14: Ermittlungsmethode des Ist-Netto-Personalbestands... 125 XIX

Abbildungsverzeichnis Abbildung 6-15: Personaldeckungszustände in Arbeitskräften AK der Arbeitsgruppe AG g mehrere Planungszeitabschnitte PZA t... 127 Abbildung 6-16: Anpassung des Personalbestands an den Personalbedarf mittels der Funktionsbausteine der Personalkapazitätsanpassung... 133 Abbildung 6-17: Hierarchische Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands mittels interner Leihungen bzw. Verleihungen des Personals nach dem Bottom-up Prinzip... 137 Abbildung 6-18: Nicht-hierarchische Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands mittels interner Leihungen bzw. Verleihungen des Personals auf Arbeitsgruppenebene... 142 Abbildung 6-19: Funktionsbausteine der Organisationsrestrukturierung... 147 Abbildung 6-20: Organisationsmodellierung mittels Umgruppierung der Arbeitsgruppen innerhalb der Aufbauorganisation... 152 Abbildung 6-21: Verfahrensablauf zur Personalplanung und -steuerung... 154 Abbildung 6-22: Teilprozessschritt Personalbedarfsermittlung... 156 Abbildung 6-23: Teilprozessschritt Personalbestandsermittlung... 158 Abbildung 6-24: Teilprozessschritt Personalkapazitätsanalyse... 160 Abbildung 6-25: Teilprozessschritt Arbeitsgruppeninterne Personalkapazitätsanpassung... 162 Abbildung 6-26: Teilprozessschritt Arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 164 Abbildung 6-27: Teilprozessschritt Personalkapazitätsberichtserstattung... 166 Abbildung 6-28: Verfahrensablauf zur Restrukturierung der Organisationsstruktur... 169 Abbildung 6-29: Teilprozessschritt Bewertung der Ist-Aufbauorganisation... 172 Abbildung 6-30: Teilprozessschritt Ideale arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätanpassung... 175 Abbildung 6-31: Teilprozessschritt Bewertung der idealen arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 176 Abbildung 6-32: Teilprozessschritt Modellierung optimierter Aufbauorganisationen... 177 XX

Abbildungsverzeichnis Abbildung 6-33: Vergleich der Gesamt-Netto-Personalkapazitätsüber und unterdeckung (GPÜD w,h, GPUD w,h ) des Verfahrens zur Personalplanung und -steuerung auf Basis der Ist-Aufbauorganisation und der optimierten Varianten der Aufbauorganisation... 179 Abbildung 6-34: Teilprozessschritt Optimierte arbeitsgruppenübergreifende Personalkapazitätsanpassung... 180 Abbildung 6-35: Teilprozessschritt Bewertung optimierter Aufbauorganisationen... 183 Abbildung 6-36: Teilprozessschritt Auswahl einer optimierten Aufbauorganisation... 185 Abbildung 6-37: Gesamtablauf des Verfahrens... 186 Abbildung 6-38: Häufigkeit der Anwendung der Einzelverfahren der Personalplanung und -steuerung und der Restrukturierung der Organisationsstruktur... 187 XXI

Tabellenverzeichnis Tabelle 3-1: Geläufige Maßnahmen der Kapazitätsabstimmung in der Aggregateproduktion... 61 Tabelle 3-2: Klassifizierungskriterien von Maßnahmen der Kapazitätsabstimmung... 62 Tabelle 3-3: Mechanismen der Personalkapazitätsanpassung auf Basis von Personalleihungen bzw. -verleihungen... 64 Tabelle 3-4: Anforderungskatalog an das Planungsverfahren... 80 Tabelle 6-1: Stammpersonalübersicht SPÜ der Aufbauorganisation... 99 Tabelle 6-2: Zuordnung der Fertigungsortstruktur zur Struktur der Aufbauorganisation... 100 Tabelle 6-3: Qualifikationsmatrix QM des Produktionssystems mit Eignungskoeffizienten E q,g,l des Stammpersonals aller Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation für den Einsatz in allen Produktionslinienabschnitten der Fertigungsortstruktur... 102 Tabelle 6-4: Verleihbarkeitsmatrix VM des Produktionssystems als Entscheidungsunterstützung zur Verleihung des Personals zwischen den Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation... 103 Tabelle 6-5: Zuordnung der Fertigungsgegenstände SN s zu Fertigungsorten PLA l... 104 Tabelle 6-6: Vorgabezeitübersicht VZÜ der Sachnummern SN s... 106 Tabelle 6-7: Produktionsprogrammübersicht PÜ mit der Menge m s,g,t der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 111 Tabelle 6-8: Gemeinkosten-, Zusatz- und Anlaufpersonalbedarfsübersicht GZAPÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont. 112 Tabelle 6-9: Fehlstandsgrößenzuschlagübersicht FZÜ der Fehlstandsgrößen der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 113 Tabelle 6-10: Personalbewegungsübersicht für Zu- und Abgänge PWZAÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 113 Tabelle 6-11: Personalbewegungsübersicht für Leihungen und Verleihungen PWLVÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont. 114 Tabelle 6-12: Fehlstandsgrößenübersicht FÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 115 XXII

Tabellenverzeichnis Tabelle 6-13: Soll-Netto-Personalbedarfsübersicht SNPBÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 119 Tabelle 6-14: Fehlstandsgrößenvorgabeübersicht FVÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 121 Tabelle 6-15: Soll-Brutto-Personalbedarfsübersicht SBPBÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 122 Tabelle 6-16: Ist-Brutto-Personalbestandsübersicht IBPBÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 124 Tabelle 6-17: Ist-Netto-Personalbestandsübersicht INPBÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 125 Tabelle 6-18: Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht NPKDÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 128 Tabelle 6-19: Personalkapazitätsüber und -unterdeckung des Gesamtsystems je Planungszeitabschnitt... 129 Tabelle 6-20: Personalkapazitätsüber und -unterdeckung des Gesamtsystems über den Planungshorizont... 130 Tabelle 6-21: Brutto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht BPKDÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 131 Tabelle 6-22: Fehlstandsdeckungsübersicht FDÜ der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont... 132 Tabelle 6-23: Beispiel der Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont vor der hierarchischen Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands... 138 Tabelle 6-24: Beispiel der Verleihbarkeitsmatrix als Entscheidungsunterstützung zur Verleihung des Personals zwischen den Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation... 139 Tabelle 6-25: Beispiel der Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont nach der Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto-Personalbestands auf Arbeitsgruppenebene... 139 XXIII

Tabellenverzeichnis Tabelle 6-26: Beispiel der Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht der Kostenstellen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont nach der Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto-Personalbestands auf Arbeitsgruppenebene... 140 Tabelle 6-27: Beispiel der Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont vor der nicht-hierarchischen Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands... 143 Tabelle 6-28: Beispiel der Verleihbarkeitsmatrix als Entscheidungsunterstützung zur Verleihung des Personals zwischen den Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation... 144 Tabelle 6-29: Beispiel der Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht der Arbeitsgruppen der Aufbauorganisation über den Planungshorizont nach der nicht-hierarchischen Personalkapazitätsanpassung des Ist-Brutto- Personalbestands... 144 Tabelle 6-30: Personaltransfermatrix... 148 Tabelle 6-31: Personaltransfermatrix 2... 149 Tabelle 6-32: Rangordnung RHÖ i der Arbeitsgruppenpaare der höchsten Personaltranfers... 149 Tabelle 6-33: Personaltransfermatrix 3... 150 Tabelle 6-34: Rangordnung RHÄ j der Arbeitsgruppenpaare der häufigsten Personaltransfers... 150 Tabelle 6-35: Rangordnung R d der Arbeitsgruppenpaare der höchsten und häufigsten Personaltransfers... 150 Tabelle 6-36: Funktionsbausteine des Verfahrens zur Restrukturierung der Organisationsstruktur... 155 Tabelle 6-37: Funktionsbausteine des Verfahrens zur Personalplanung und -steuerung und der Restrukturierung der Organisationsstruktur... 170 XXIV

Abkürzungsverzeichnis Zeichen Einheit Beschreibung AB g,t ABT a AG g AK AP z AP z,l Personalabgänge der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Abteilung a Arbeitsgruppe g Arbeitskraft Arbeitsplatz z Arbeitsplätze z des Produktionslinienabschnitts l AZ h Arbeitszeitrahmen ArbZG BPKD g,t BPKDÜ E E s,g,l FDÜ FG FSDU g,t FSDF g,t Arbeitszeitgesetz Brutto-Personalkapazitätsdeckung der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Brutto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht Eignungskoeffizient Eignungskoeffizient des Stammpersonals s der Arbeitsgruppe g für den Produktionslinienabschnitt l Fehlstandsdeckungsübersicht Fertigungsgegenstandsstruktur Fehlstandsdeckung Urlaub der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Fehlstandsdeckung Freischicht der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t XXV

Abkürzungsverzeichnis FSDK g,t FSDSF g,t FÜ FVÜ FZÜ GPUD w,h GPÜD w,h GZAPÜ IBPB g,t IBPBÜ i.d.r. IF g,t IK g,t INPB g,t INPBÜ Fehlstandsdeckung Krankheit der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Fehlstandsdeckung sonstiger Fehlstand der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Fehlstandsgrößenübersicht Fehlstandsgrößenvorgabeübersicht Fehlstandsgrößenzuschlagübersicht Gesamt-Netto-Personalkapazitätsunterdeckung des Gesamtsystems bzw. des Werks w über den Planungshorizont h Gesamt-Netto-Personalkapazitätsüberdeckung des Gesamtsystems bzw. des Werks w über den Planungshorizont h Gemeinkosten-, Zusatz- und Anlaufpersonalbedarfsübersicht Ist-Brutto-Personalbestand der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Ist-Brutto-Personalbestandsübersicht in der Regel Ist-Fehlstand durch Freischichtnahme der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Ist-Fehlstand bedingt durch krankheitsbedingtem Ausfall der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Ist-Netto-Personalbestand der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Ist-Netto-Personalbestandsübersicht XXVI

Abkürzungsverzeichnis ISF g,t IU g,t KST k KVP Ist-Fehlstand durch sonstige Ausfälle der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Ist-Fehlstand durch Urlaubsvergabe der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Kostenstelle k Kontinuierlicher Verbesserungsprozess LG % Leistungsgrad LE g,t LI g,t M m M m,g Externe Leihung der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Interne Leihung der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Mitarbeiter m Mitarbeiter m der Arbeitsgruppe g m s Stück Menge der Sachnummer s m s,g,t Stück Menge der Sachnummer s der Arbeitsgruppe g zum Planungszeitabschnitt t NPKD g,t NPKDÜ NPUD w,t NPÜD w,t P p Netto-Personalkapazitätsdeckung der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Netto-Personalkapazitätsdeckungsübersicht Netto-Personalkapazitätsunterdeckung des Gesamtsystems bzw. des Werks w eines Planungszeitabschnitts t Netto-Personalkapazitätsüberdeckung des Gesamtsystems bzw. des Werks w eines Planungszeitabschnitts t Produktion p XXVII

Abkürzungsverzeichnis P o PB b PF f PH h PL i PLA l PLA l,g PÜ Produkt o Produktionsbereich b Produktfamilie f Planungshorizont h Produktionslinie i Produktionslinienabschnitt l Produktionslinienabschnitt l der Arbeitsgruppe g Produktionsprogrammübersicht PSK g,t h Personellen Soll-Kapazität der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t PWZAÜ PWLVÜ Personalbewegungsübersicht für Zu- und Abgänge Personalbewegungsübersicht für Leihungen und Verleihungen PZ h Produktive Zeit (Betriebsnutzungszeit) PZ g,t PZA t PZR r QM R d RHÖ i Produktive Zeit (Betriebsnutzungszeit) der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Planungszeitabschnitt t Planungszeitrythmus r Qualifikationsmatrix Rangordnung d der Arbeitsgruppenpaare der höchsten und häufigsten Personaltranfers Rangordnung i der Arbeitsgruppenpaare der höchsten Anzahl an Personaltranfers XXVIII

Abkürzungsverzeichnis RHÄ j SBPB g,t SBPBÜ SF g,t Rangordnung j der Arbeitsgruppenpaare der häufigsten Personaltranfers Soll-Brutto-Personalbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Soll-Brutto-Personalbedarfsübersicht Soll- Vorgabe Freischicht in AK der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t SFP g,t % Soll-Vorgabe Freischicht in Prozent der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t SK g,t Soll- Vorgabe Krankheit in AK der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t SKP g,t % Soll-Vorgabe Krankheit in Prozent der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t SN s SN s,l SNAB g,t SNGB g,t SNPB g,t SNPBÜ SNSB g,t SNZB g,t Sachnummer s Sachnummer s des Produktionslinienabschnitt l Soll-Netto-Anlaufbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Soll-Netto-Gemeinkostenbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Soll-Netto-Personalbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Soll-Netto-Personalbedarfsübersicht Soll-Netto-Serienbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Soll-Netto-Zusatzbedarf der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t XXIX

Abkürzungsverzeichnis SP q SP q,g SP g,t SPÜ SSF g,t Stammpersonal q Stammpersonal q der Arbeitsgruppe g Stammpersonal der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Stammpersonalübersicht Soll- Vorgabe sonstiger Fehlstand in AK der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t SSFP g,t % Soll-Vorgabe sonstiger Fehlstand in Prozent der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t STK SU g,t Stück Soll- Vorgabe Urlaub in AK einer Arbeitsgruppe eines Planungszeitabschnitts SUP g,t % Soll-Vorgabe Urlaub in Prozent der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t T c Team c TA h Ausführungszeit TA s h Ausführungszeit der Sachnummer s TE h Zeit je Einheit TE s h Zeit je Einheit der Sachnummer s TE s,g h Zeit je Einheit der Sachnummer s der Arbeitsgruppe g TER h Erholzeit TG h Grundzeit TP h Persönliche Verteilzeit XXX

Abkürzungsverzeichnis TR h Rüstzeit TS h Sachliche Verteilzeit TT h Tätigkeitszeit TTB h Beeinflussbare Tätigkeitszeit TTU h Unbeeinflussbare Tätigkeitszeit TV h Verteilzeit TW h Wartezeit UPF u V g,g V v VLE g,t VLI g,t VM VZÜ W w z.b. ZU g,t Untergeordnete Produktfamilie u Verleihkoeffizient von der Arbeitsgruppe g zur Arbeitsgruppe g Variante v einer optimierten Aufbauorganisation Externe Verleihung der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Interne Verleihungen der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t Verleihbarkeitsmatrix Vorgabezeitübersicht Werk w zum Beispiel Personalzugänge der Arbeitsgruppe g des Planungszeitabschnitts t XXXI

1 Einleitung Die industrielle Produktion ist der treibende Motor der verarbeitenden Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland [Westkämper 2009a, S.515]. Um diese herausragende Stellung auch in Zukunft in der Weltwirtschaft zu erhalten, muss die deutsche Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich stärken. Als entscheidende Voraussetzung gilt hierbei die reaktionsschnelle Anpassungsfähigkeit produzierender Unternehmen an die sich stetig ändernden Marktbedingungen [Westkämper 2006a; Nyhuis 2009]. Diese sind von einem immer stärker zunehmenden kurzzyklischen Wandel geprägt. Konjunkturelle und saisonale Einflüsse sowie die Verkürzung der Lieferfristen bei gleichzeitiger Zunahme von Varianten und kundenspezifischen Leistungen machen den Markt als solchen immer unkalkulierbarer. Die Folge ist eine begrenzte Planbarkeit und Prognostizierbarkeit der Operationen in der Produktion [Westkämper 2007, S.68] [siehe Abbildung 1-1]. Politische Einflüsse Steuern Stabilität der Regierung Natürliche Einflüsse Nat. Ressourcen Nat. Randbedingungen (Bauland) Rechtliche Einflüsse Rechtslage der Beschäftigungsverhältnisse Produkthaftung Input Output Sozio-kulturelle Einflüsse Ausbildungsstand Altersstruktur Wirtschaftliche Einflüsse Zinsen Inflation Technische Einflüsse Innovationen in der Produktionstechnik Neue Werkstoffe Abbildung 1-1: Einflussfaktoren auf produzierende Unternehmen [Westkämper 2008, S.26] 1

Einleitung Durch die sich stark wandelnden Märkte sowie das turbulente Umfeld bekommt die reaktive sowie proaktive Veränderungsfähigkeit der Produktion zunehmend an Bedeutung [Nyhuis 2009, S.205]. Produzierende Unternehmen werden zu einem raschen und effektiven Strukturwandel aufgefordert. Die Wandlungsfähigkeit von Produktionsunternehmen wird somit zu einem der entscheidenden Schlüssel- und Wettbewerbsfaktoren für die Zukunft [Wiendahl 2000, S.37; Westkämper 2006b; S.3]. Ausgehend von diesen geschilderten Anforderungen, wird es daher eine wesentliche Zukunftsaufgabe sein, das Zusammenwirken von Strategie, Mensch, Organisation und Technik unter wirtschaftlichen Bedingungen an die geänderten Marktbedingungen bedarfsorientiert und situativ anzupassen. Dabei gelten insbesondere der Mensch und die Organisation als der entscheidende Einsatz- und Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Flexibilitäts- und Wandlungsanforderungen und damit angesichts des turbulenten Marktgeschehens auch für den Unternehmenserfolg [vgl. Spath 2008, S.6]. Die nachfolgende Ausarbeitung soll hierzu einen Beitrag leisten, indem ein Verfahren zur operativen Personalplanung und -steuerung und der systematischen Restrukturierung aufbauorganisatorischer Strukturen der Produktion für die variantenreiche Serienfertigung entwickelt wird. 1.1 Problemstellung Seit es die Großindustrie gibt, unterliegt sie einem Wandel und muss sich immer wieder neuen Gegebenheiten stellen [Bauernhansl 2012, S.5]. Diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird aufgrund der internationalen Wettbewerbssituation immer schwieriger. Turbulente Angebots- und Nachfrageverhältnisse auf den Faktor- und Absatzmärkten nehmen einen immer gravierenderen Einfluss auf Struktur, Niveau und Chronologie des Produktionsprogramms sowie den quantitativen und qualitativen Personalbedarf in der Produktion ein [Beyer 1981, S.16 ff.; Hentze 1994, S.177 ff.; Bartscher 2007, S.63; Lindner-Lohmann 2008, S.24]. Die Personalplanung der Produktion wird somit aufgefordert, zyklisch und immer häufiger azyklisch ihre Pläne zu überarbeiten. Die Herausforderung hierbei ist es, das verfügbare Personal optimal an den zeitlichen Verlauf der Nachfrage anzupassen und damit eine 2

Einleitung vermehrte Bedarfsorientierung des Produktionsprozesses zu erreichen [Beyer 1981, S.39-41; Braun 1995, S.23; Drumm 2008, S.220]. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, benötigen Unternehmen mehr denn je, geeignete Modelle sowie weitreichende Dispositionsspielräume, um das Personal der Produktion bedarfsgerecht und entsprechend ihrer Qualifikation einzusetzen [Jäger 2008]. Formale Strukturen der Organisation wie zum Beispiel eine tayloristische Arbeitsteilung sowie Entscheidungsprozesse in tief gestaffelten Hierarchien, aber auch ausgeprägte tarifvertragliche Strukturen grenzen hingegen die Dispositionsspielräume der betrieblichen Personalplanung ein und taugen eher für stabile, beherrschbare und beherrschte Umwelten. Doch derer gibt es nicht mehr allzu viele [Sattelberger 2000]. Bereits etablierte Unternehmen befinden sich oft in der Gefahr zu verkrusten, und an ihren einstmals erfolgreichen organisatorischen Strukturen und Prozessen festzuhalten. Um dieser Falle zu entgehen, müssen Unternehmen ihre Strukturen permanent hinterfragen, dynamisieren und ihre Fähigkeit zur Selbstveränderung wieder aktivieren und steigern [Buck 2003, S.76]. Die Wandlungsfähigkeit der Strukturen muss sich hierbei auf alle Skalen der Produktion beziehen [Westkämper 2006b]. Bestehende Ansätze der Wandlungsfähigkeit beziehen sich bislang vorwiegend auf die kurzfristigen Veränderungen der Prozesse sowie auf die langfristige Gestaltung ganzer Fabriken und Produktionsnetzwerke [Löffler 2012]. Wandlungsfähigkeit muss hingegen auch auf die aufbauorganisatorischen Strukturen innerhalb der Fabrik übertragen werden. Bislang fehlt es jedoch an einem integrierten Ansatz, der neben der bedarfsgerechten und situativen Planung und Steuerung des Personals eine simultane strukturelle Wandlungsfähigkeit aufbauorganisatorischer Strukturen der Produktion systematisch und permanent ermöglicht. 1.2 Zielsetzung und Aufgabenstellung Ausgehend von dieser Problemstellung ist es das Ziel dieser Arbeit, produzierende Unternehmen zu einer bedarfsorientierten und situationsgerechten Anpassung der verfügbaren Personalkapazität der Produktion an den zeitlichen und mengenmäßigen Verlauf des Absatz- und Personalbedarfs zu befähigen. Durch die Steigerung der bedarfsund kundenorientierten Produktion sollen Personalunter und -überkapazitäten weitestgehend verhindert und letztendlich der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens gesichert werden. 3

Einleitung Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Entwicklung eines Verfahrens zur situativen und bedarfsorientierten, operativen Personaleinsatzplanung und -steuerung der Mitarbeiter der Produktion für die variantenreiche Serienfertigung. Das zu entwickelnde Verfahren soll hierbei als Entscheidungsunterstützung des Unternehmens dienen, die internen Personalressourcen der Produktion, systematisch und optimal am richtigen Ort, zur richtigen Zeit sowie in der richtigen Anzahl und Qualifikation einzuplanen. Neben dem Einsatz der wichtigsten Flexibilitätsstellhebel der Personalkapazitätsanpassung gilt es zudem, die Dispositionsspielräume der operativen Personalplanung und -steuerung zu erweitern. Hierfür soll ein integriertes Verfahren für die operative Personalplanung und -steuerung entwickelt werden, dass durch eine systematische Vorgehensweise zur Restrukturierung aufbauorganisatorischer Strukturen der Produktion die strukturelle Wandlungsfähigkeit der Produktion sowie die Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes zusätzlich steigert. 1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit Die vorliegende Arbeit untergliedert sich in acht Kapitel, in denen die wesentlichen Schritte der Entwicklung des Planungsverfahrens erläutert sind (siehe Abbildung 1-2). Aufbauend auf der in Kapitel 1 dargestellten Problemstellung, Zielsetzung und Aufgabenstellung der Arbeit werden in Kapitel 2 die grundlegenden Begrifflichkeiten zum Verständnis dieser Arbeit definiert. Zudem wird der Anwendungsbereich weitestgehend abgrenzt, für den das entwickelte Verfahren seine Gültigkeit findet. In Kapitel 3 erfolgt eine Vertiefung und Konkretisierung der Problemstellung der Arbeit durch eine detaillierte Recherche am Beispiel der Automobilproduktion. Es werden die wesentlichen Defizite zusammengefasst und die Anforderungen an ein Verfahren zur situativen und bedarfsorientierten, operativen Personaleinsatzplanung und -steuerung der Mitarbeiter der Produktion für die variantenreiche Serienproduktion definiert. Auf Basis der ermittelten Anforderungen an das Planungsverfahren werden in Kapitel 4 bekannte Lösungsansätze aus Forschung und Praxis aufgearbeitet. Hierauf aufbauend erfolgt in Kapitel 5 die Konzeption des Planungsverfahrens. Kapitel 6 beschreibt das entwickelte Planungsverfahren im Detail. Hierbei werden die einzelnen Funktionsbausteine und der Verfahrensablauf des gewählten Lösungsansatzes erörtert. 4

Einleitung Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8 Problemstellung, Zielsetzung und Aufgabenstellung Definitionen und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs Grundlagen und Anforderungen an das Planungsverfahren Lösungsansätze aus Forschung und Praxis Konzeption des Planungsverfahrens Detaillierung des Planungsverfahrens Validierung des Planungsverfahrens Zusammenfassung und Ausblick Abbildung 1-2: Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit Die Vorstellung der Validierung des Planungserfahrens in einem Pilotbereich der betrieblichen Praxis erfolgt in Kapitel 7. Den Abschluss der Arbeit bildet Kapitel 8 mit einer Zusammenfassung der Inhalte und Ergebnisse sowie einem Ausblick auf weiterführende Forschungsthemen. 5

2 Definitionen und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs Angesichts der Interdisziplinarität der Aufgabenstellung erfolgt in den folgenden Kapiteln eine Vorstellung der betrachteten Themenfelder dieser Arbeit. Ziel hierbei ist es, neben der Erläuterung der wesentlichen Begrifflichkeiten der Arbeit, eine genaue Abgrenzung des Untersuchungsbereiches vorzunehmen, für den das zu entwickelnde Verfahren seine Gültigkeit findet. Das zentrale Themenfeld ist hierbei die betriebliche Personalplanung und -steuerung der Mitarbeiter der Produktion (siehe Abbildung 2-1). Es grenzen zudem weitere Themenfelder an. Hierbei ist insbesondere die technische Gestaltung des Produktionssystems eine entscheidende Einflussgröße auf die Ausbringungsflexibilität des Arbeitssystems, den Personalkapazitätsbedarf und somit auch das zu entwickelnde Verfahren der Personalplanung und -steuerung. Kapitel 2.1 erläutert diesbezüglich die spezifischen Charakteristika einer variantenreichen Serienproduktion. Produktionssysteme mit variantenreicher Serienproduktion (Kapitel 2.1) Personalplanung und -steurerung im Produktionsbetrieb (Kapitel 2.3) Organisatorische Wandlungsfähigkeit der Produktion (Kapitel 2.4) Kapazitätsplanung und -steuerung im Produktionsbetrieb (Kapitel 2.2) Reorganisation der Produktion (Kapitel 2.5) Abbildung 2-1: Relevante Themenfelder der Arbeit Neben der technischen Gestaltung des Produktionssystems haben auch die Methoden und Prinzipien der Kapazitätsplanung und -steuerung der Fabrik massive Auswirkungen auf die Planung und Steuerung des Personals. Diese werden in Kapitel 2.2 erörtert. Kapitel 2.3 stellt die wesentlichen Begrifflichkeiten des zentralen Themas dieser Arbeit vor. Hierbei werden u.a. die Planungszeiträume, Funktionen und Aufgaben und die Ziele der operativen Personalplanung näher erläutert. Die methodische Realisierung der strukturellen Wandlungsfähigkeit zählt zur Aufgabenstellung dieser Arbeit (siehe Kapitel 1.2). Kapitel 2.4 gibt Aufschluss über den Begriff der Wandlungsfähigkeit. Eine 6

Definitonen und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs Gestaltungsdimension wandlungsfähiger Produktionssysteme stellt die Organisation des Unternehmens vor. Eine Abgrenzung des Begriffs der Organisation erfolgt in Kapitel 2.5. Ein Fazit und die weitere Vorgehensweise der Arbeit bilden den Abschluss der begrifflichen Grundlagen in Kapitel 2.6. 2.1 Produktionssysteme mit variantenreicher Serienproduktion Der Begriff Produktion umfasst die Gesamtheit technologischer, wirtschaftlicher und organisatorischer Prozesse zur Herstellung, zum Erhalt und zum Recycling von materiellen und immateriellen Produkten und der Betreuung über den gesamten Produktlebenslauf durch die Entwicklung und Konstruktion sowie die Arbeitsvorbereitung (Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung) [Westkämper 2006c, S.24]. In der vorliegenden Arbeit beschränkt sich die Verwendung des Begriffes Produktion auf den Aspekt der Herstellung materieller Produkte. Der Begriff Produktionssystem hat insbesondere in den letzen zwei Jahrzehnten in der Automobilindustrie Fuß gefasst. Meist basierend auf dem Toyota Produktionssystem [Ohno 1993; Womack 1992] entstanden zahlreiche Produktionssystemderivate bei namhaften Automobilherstellern (z.b. Mercedes-Benz Produktionssystem [Daimler- Chrysler 2000]), Automobilzuliefern (z.b. Bosch Production System [Hirschle 2005]) und der deutschen MTM-Vereinigung [DMTM-2001a; DMTM-2001b]. Nach WESTKÄMPER beinhalten ganzheitliche Produktionssysteme grundsätzlich die Prinzipien, Methoden und Werkzeuge für eine umfassende Optimierung aller Prozesse hinsichtlich Kosten, Qualität und Zeit [Westkämper 2009b, S.41]. In der Literatur lässt sich einerseits eine Nutzung des Begriffs Produktionssystem vor dem Hintergrund der Systemsicht und andererseits im Umfeld der Ingenieurswissenschaft erkennen [Kern 1996, S.895]. Aus der Perspektive der Systemsicht beinhaltet ein Produktionssystem sowohl dispositive als auch operative Einheiten, die am Produktionsprozess des betrachteten Systems beteiligt sind. Die Steuerung eines Produktionssystems erfordert nach MALIK Lenkungsaktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen (siehe Abbildung 2-2). Auf der untersten Ebene stehen dabei die Wirkprozesse bzw. Operationen des Produktionssystems. Sie sind mit einer integrierten Steuerung versehen und handeln situationsgerecht. Diese Wirkprozesse sind wiederum Bestandteil einer übergelagerten System- 7

Definitonen und Abgrenzung des Untersuchungsbereichs steuerung. Führungsfunktionen beziehen sich auf das Systemmanagement unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Planungsfunktionen beschäftigen sich hingegen mit der permanenten Rekonfiguration des Systems und der Rahmenbedingungen [vgl. MALIK 1996, S.84ff, Westkämper 2009b, S.54]. Aus systemtheoretischer Sicht, setzt diese Arbeit an dieser Stelle durch die Entwicklung eines Verfahrens zur Restrukturierung aufbauorganisatorischer Strukturen der Produktion an. Die Aufbauorganisation ist hierbei als eine Rahmenbedingung der operativen Personalplanung und -steuerung zu verstehen, die im Sinne einer Steigerung der Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes gezielt umzugestalten ist. 5 4 3 1A 1B 1C 1D Abbildung 2-2: Das Modell der Steuerung eines Produktionssystems [In Anlehnung an Malik 1996, S.84; Westkämper 2009b, S.59] Betrachtet man den Begriff Produktionssystem aus der Perspektive der Ingenieurswissenschaft, so lässt sich das Produktionssystem nach WARNECKE in verschiedene Teilbereiche unterteilen. Im engeren Sinne werden dabei die beiden Teilbereiche Teilefertigung und Montage unterschieden. Das Montagesystem ist dabei über den Material- und Informationsfluss mit dem Teilefertigungs-, Materialbeschaffungs- und Vertriebssystem sowie der Fertigungssteuerung verbunden. Die Fertigungssteuerung 8