Mitteilungen Juli 2016 Inhalt Termine im Juli.........Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten und Kleinplaneten......Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 2 Gmeiwärchtag am 9. Juli 2016...Seite 3 Umsetzung des Beobachtungsvorschlags Sternbild Löwe: 25 mehr oder weniger schwierige Objekte aus den AGO-Mitteilungen Februar 2016...Seite 4 Bericht - Öffentlicher Beobachtungsanlass vom 11. Juni 2016...Seite 8 Termine im Juli Samstag, 9. Juli, ab 8 Uhr Gmeiwärchtag * * Der Gmeiwärchtag findet bei jedem Wetter statt. Aus der Redaktion Die Redaktion dankt für die neuen Zusendungen für die AGO-Mitteilungen. Wir freuen uns auf weitere Beiträge oder auch Fotos. Gerne nehmen wir auch eure Kritik entgegen. Die Beiträge bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Michael und Alexander Hauck Juli 2016 Seite 1
Mondkalender Neumond: Erstes Viertel: Vollmond: Letztes Viertel: Montag, 04. Juli Dienstag, 12. Juli Dienstag, 19. Juli Mittwoch, 27. Juli Die Planeten Merkur: Nicht sichtbar. Venus: Nicht sichtbar. Mars: Mars ist Planet der ersten Nachthälfte und wandert rechtläufig durch die Waage. Seine Helligkeit geht im Laufe des Monats von -1.4 auf -0.8 mag zurück. Jupiter: Bewegt sich rechtläufig im Löwen. Er kann noch bei Einbruch der Nacht in westlicher Richtung aufgesucht werden. Jupiter geht Anfang Juli etwa um 0:30 Uhr und Ende Juli bereits um 22:40 Uhr unter. Saturn: Hat seine Oppositionsstellung hinter sich und verlangsamt seine rückläufige Bewegung im Sternbild Schlangenträger. Der Ringplanet kann nach Einbruch der Nacht zu Beginn des Monats bis gegen 4 Uhr und Ende Juli bis gegen 2 Uhr beobachtet werden. Die Helligkeit von Saturn beträgt 0.2 mag. Uranus: Lässt sich allmählich am Morgenhimmel blicken. Er befindet sich im Sternbild Fische und ist 5.8 mag hell. Neptun: Bewegt sich rückläufig im Wassermann. Er geht bereits vor Mitternacht auf, lässt sich aber besser in der zweiten Nachthälfte beobachten. Neptun ist 7.8 mag hell. Kleinplaneten (2) Pallas: Bewegt sich im Juli rückläufig im Pegasus. Sie kulminiert aber erst in den späten Nachtstunden. Die Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 9.9 auf 9.6 mag zu. Interessantes am Himmel Am 7. Juli kommt Pluto im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne. Der Zwergplanet ist dann 14.1 mag hell. Am 11. Juli abends steht der zunehmende Mond bei Jupiter. Am 14. Juli hält sich der Mond bei Mars auf. In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli bewegt sich der Mond auf Saturn zu. Am 23. Juli morgens steht der abnehmende Mond bei Neptun. Ab Anfang Juli wird der Meteorstrom der Alpha-Capricorniden (Radiant im Steinbock) und ab Mitte Juli die Delta-Aquariden (Radiant im Wassermann) erwartet. Juli 2016 Seite 2
Gmeiwärchtag Simplon-Bergalpe und Arbeitstag in der AGO Sternwarte am 9. Juli 2016 Auch in diesem Jahr wollen wir den Gmeiwärchtag der Simplon-Bergalpe nutzen, um in unserer Sternwarte einige Unterhaltsarbeiten zu erledigen. Dazu treffen sich die AGO-Mitglieder am Samstag, 09.07.2016 ab ca. 08:00 Uhr in der Sternwarte. Je nachdem, ob uns die Bergalpe Arbeiten zuweist oder nicht, werden wir das Programm gestalten. In der Sternwarte stehen folgende Arbeiten an: Allgemeine Reinigung der Sternwarte und des Schulungsraums Umgebungsarbeiten Fassadenverschraubung kontrollieren Halterung Grundwasserpumpe erneuern Abwasserschacht kontrollieren Unterwelt der Sternwarte kontrollieren. Diverse Rostflecken (Vitrinenhalterung, Türhalter, etc.) abschleifen und überstreichen etc. Nötiges Material und Werkzeug für die Arbeiten werde ich soweit vorhanden mitbringen. Für die Umgebungsarbeiten brauchen wir noch eine Motorsense und eventuell einen Rechen. Wer kann diese Utensilien mitbringen? Der Sternwartenverantwortliche Wir machen sicher auch Pausen um neue Energie zu tanken. Juli 2016 Seite 3
Umsetzung des Beobachtungsvorschlags Sternbild Löwe: 25 mehr oder weniger schwierige Objekte aus den AGO-Mitteilungen Februar 2016 (1/4) In den Februar-Mitteilungen hat uns Robert einen Beobachtungsvorschlag für die Frühlingsmonate präsentiert. Die vorgeschlagenen Objekte befinden sich alle im Sternbild Löwe. In diesem Jahr waren die Nächte, zumindest im April, sehr oft von Nebel und Wolken geprägt. Einzig während der Vollmondphase herrschten etwas bessere Wetterbedingungen. Aber da gab es ein Problem. Unter den vorgeschlagenen Objekten befinden sich keine hellen Gaswolken oder Kugelsternhaufen die auch bei aufgehelltem Himmel beobachtbar sind. Die lichtschwachen Galaxien im Löwen können nur in mondlosen, klaren Nächten erfolgversprechend beobachtet oder fotografiert werden. So wurde es 28. April, bis die Bedingungen für eine Beobachtungsnacht in der Sternwarte gut waren. Kein Mondschein, gutes Seeing, trockene Luft, kein Wind und milde -3 C. Was will man mehr? Um ca. 22:30 Uhr war es dunkel genug um die Jagd auf die Millionen von Lichtjahren entfernten Galaxien zu eröffnen. Für diese Fotosession wurde eine Canon EOS 6Da am Takahashi 128 Refraktor angeschlossen. Als Guiderkamera wurde die Lodestar X2 von Claudio am Mini- Borg eingesetzt. Zur Nachführung wurde die Software PHD-Guider benutzt. Die 25 vorgeschlagenen Objekte konnten natürlich nicht alle in einer Nacht eingefangen werden. Das Ausrichten des Teleskops auf das gewünschte Objekt, das Fixieren eines Leitsterns mit der Guiderkamera und dann ca. 15 Minuten mit automatischem Dunkelbildabzug belichten dauert im Durchschnitt gut und gerne 35 Minuten pro Aufnahme. So gelingen in einer guten Nacht vielleicht 5-7 brauchbare Aufnahmen. Am 28. April wurden die Objekte auf der Bildtafel 1 eingefangen. Am 4. Mai konnten weitere Galaxien des Beobachtungsprogramms eingefangen werden. Leider erschwerten in dieser Nacht Windböen das Nachführen der Teleskope. Auch gut fokussierte Aufnahmen waren letztendlich leicht unscharf, weil der Wind die Teleskope ständig erschütterte. Da es in dieser Arbeit aber nicht um das perfekte Astrofoto geht, sondern darum, die Beob- achtung zu dokumentieren, wurden auch diese Aufnahmen in den Bericht aufgenommen. Auch lästige Satelliten, die sich immer wieder in s Bild drängten, wurden nicht retuschiert. Schliesslich gehören auch sie immer mehr zu den Objekten des Nachthimmels. Bei kleineren Brennweiten und langen Belichtungszeiten ist es schon fast Glück, wenn kein Satellit durch das Bild huscht. Auch am 5. Mai präsentierte sich der Himmel über dem Simplon wolkenlos. Windstille und Plustemperaturen sorgten für nahezu ideale Bedingungen, um auch noch die letzten Objekte der Beobachtungsliste aufzufinden. Die Uhr zeigte schon 03:30 Uhr, als das letzte Galaxienpaar gesichtet und abgelichtet war. Die Beobachtungen vom 4. und 5. Mai sind auf der Bildtafel 2 zusammengefasst. Die Beschriftung der beiden Bildtafeln beinhaltet die Bezeichnung und die Entfernung der Galaxien. Juli 2016 Seite 4
Umsetzung des Beobachtungsvorschlags Sternbild Löwe: 25 mehr oder weniger schwierige Objekte aus den AGO-Mitteilungen Februar 2016 (2/4) Bildtafel 1: Galaxien im Sternbild Löwe Juli 2016 Seite 5
Umsetzung des Beobachtungsvorschlags Sternbild Löwe: 25 mehr oder weniger schwierige Objekte aus den AGO-Mitteilungen Februar 2016 (3/4) Bildtafel 2: Galaxien im Sternbild Löwe Juli 2016 Seite 6
Umsetzung des Beobachtungsvorschlags Sternbild Löwe: 25 mehr oder weniger schwierige Objekte aus den AGO-Mitteilungen Februar 2016 (4/4) Nachdem Claudio am Vereinsabend vom Oktober 2015 das Sternbild Kepheus in den Mittelpunkt rückte und eine Beobachtungsliste als Hausaufgabe abgab (siehe Mitteilungen 12/2015) und Robert in den Februar-Mitteilungen das Frühlingssternbild Löwe zum Beobachtungsziel gemacht hat, schlage ich vor, dass wir uns auch für den Sommer ein Sternbild aussuchen das genügend Objekte beherbergt, die mit unseren Mitteln beobachtbar sind. Der nächste Vereinsabend wäre sicher eine gute Gelegenheit, die Hausaufgaben für den Sommer 2016 zu präsentieren. Erfreulich wäre es, wenn mehrere AGO-Mitglieder ihre Beobachtungsresultate in den Vereinsmitteilungen oder in der Foto-Galerie unserer Webseite publizieren. Unsere Sternwarte ist mittlerweile für die Astrofotografie gut ausgerüstet. Mit dem 16 Meade, dem Takahashi 128 und dem Borg ED101 stehen Brennweiten von 4000mm, 1000mm und 640mm zur Verfügung. Mit Reducer oder Barlowlinsen lassen sich diese Brennweiten den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Zudem sind beide Teleskopstationen mit Kameramontierungen (Kugelköpfe) ausgerüstet, die den Einsatz von Teleobjektiven ermöglicht. Für die exakte Nachführung hat Claudio seine Lodestar X2 Guiderkamera in der Sternwarte belassen. Diese Guiderkamera funktioniert in Verbindung mit den beiden Sternwarten-Laptops einwandfrei. Mit der von Robert installierten Software PHD- Guider ist auch die Bedienung der Kamera relativ einfach. Man muss eigentlich nur noch einen Fotoapparat (Spiegelreflex- oder Systemkamera) mit Draht- oder Fernauslöser, den passenden 1.25 oder 2 Adapter, ein paar Grundkenntnisse zur Kamerabedienung und Aufnahmetechnik, sowie die für die Astrofotografie nötige (grosse) Portion Geduld mitbringen. Und auf diejenigen die den Aufwand nicht scheuen, wartet in unserer Sternwarte ja immer noch eine professionelle SBIG 11000M S2 CCD Astrokamera auf einen Einsatz. Juli 2016 Seite 7
Bericht - Öffentlicher Beobachtungsanlass vom Samstag, 11.06.2016 Traditionsgemäss stand am öffentlichen Beobachtungsanlass in Juni die Sonne im Mittelpunkt. Aber trotz Ankündigung in der Tagespresse, hat es unser Zentralgestirn nicht geschafft, rechtzeitig über dem Simplonpass zu erscheinen. Um 16 Uhr, als wir mit der Sonnenbeobachtung beginnen wollten, hingen dunkle Wolken über dem Simplon. Zeitweise prasselte Regen auf das Sternwartendach. Mangels Besuchern vertrieben sich die anwesenden AGO-Mitglieder, Rudi, Robert und Remo, die Zeit mit einem interessanten Bilder-Vortrag, den Rudi aus seinen Wanderferien auf der Kanareninsel La Palma mitgebracht hat. Auf dieser Insel befindet sich das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium. In den dortigen Sternwarten stehen Spiegelteleskope mit Durchmessern von 1m bis 10.4 m. Kurz vor 20 Uhr zeigte sich der vermeintliche Hauptdarsteller des Nachmittags doch noch für kurze Zeit am Westhimmel. Mittels Projektion durch den Sunspotter konnten wir den grossen Sonnenfleck AR2546, der bereits im Mai einmal über die Sonnenscheibe zog, deutlich erkennen. Nach Sonnenuntergang lockerte sich die Wolkendecke im Westen etwas auf. Genau richtig, um mit den beiden, mittlerweile eingetroffenen, Gästen den Mond und den Planeten Jupiter zu beobachten. Für ein paar Minuten konnten wir auch einen Blick auf den Mars werfen. Im Teleskop zeigten sich sogar schwache Strukturen auf der Marsscheibe. Nach 22 Uhr traf eine angemeldete 14-köpfige Besuchergruppe in der Sternwarte ein. Die meisten von ihnen hatten noch nie durch ein grösseres Teleskop geschaut. Entsprechend beeindruckt waren sie vom Blick auf den mit Kratern übersäten Mond. Auch Jupiter mit seinen vier Monden, von denen Europa vor dem Planeten durchzog, wusste zu begeistern. Inklusive Vortrag dauerte die Sternwartenführung bis knapp vor 01:00 Uhr. Danach war Feierabend! Juli 2016 Seite 8