Fugenbilder mit Teilelementen Teilelemente in Revit bieten die Möglichkeit verschiedene Bauteile in einzelne Elemente zu zerlegen. Hierbei werden Duplikate der Ursprungsbauteile erstellt, die sich bei Änderung der Bauteile entsprechend anpassen (z.b. Veränderung einer Wandhöhe). Mehrschichtige Bauteile werden analog ihrer Schichten in einzelne Schichten unterteilt und können so sehr detailliert weiter modelliert und ausgewertet werden, indem beispielsweise Wände oder Decken durch Raster, Ebenen, Bezugsebenen oder freie Linien unterteilt und ggf. mit Fugen oder profilierten Fugen unterteilt werden. Links: Ursprungsbauteil (Wand), rechts: Teilelemente Die Funktionalität entstammt ursprünglich aus dem Fertigteilbau, da hier beispielsweise Wandschichten in Elemente mit bestimmten Unterteilungen und Fugenprofilen unterteilt werden können. Über die Baugruppen können automatisiert die Fertigungszeichnungen erstellt werden. Fertigteil als Wandelement und auf Plan als Fertigungszeichnung Seite 1 von 15 November 2012
Die Flexibilität von Revit ermöglicht wie bei vielen Objekttypen auch bei den Teilelementen weitere Verwendungen. So können Teilelemente sehr gut als gestalterisches Mittel zur korrekten Plandarstellung beispielsweise von Fassadenplatten und deren Fugenbildern oder Doppelböden verwendet werden. Durch die Assoziativität mit den unterteilenden 2D Grafiken lassen sich Fugenbilder extrem schnell ändern und Gebäudeansichten entsprechend anpassen inklusive der mitgeführten Auswertungen (z.b. Plattenliste). Dies wollen wir hier anhand einer Fassade mit Blechverkleidung demonstrieren. Bauteile in Teilelemente unterteilen Öffnen Sie eines Ihrer Projekte oder erstellen Sie ein Modell mit einer oder mehreren mehrschichtigen Wänden. Markieren Sie die Wände und klicken Sie auf TEILELEMENTE ERSTELLEN: Es wird nun für jede Wandschicht ein Teilelement als überlagerndes Duplikat der Wandschicht erstellt. Seite 2 von 15 November 2012
Um in einer bestimmten Ansicht die Teilelemente oder die Originalobjekte sichtbar zu schalten, setzen Sie für die jeweilige Ansicht die Eigenschaft SICHTBARKEIT DER TEILELEMENTE auf den Wert TEILELEMENTE ANZEIGEN: Die Unterteilung können Sie im 3D Modellschnitt erkennen. Äusserste Schicht (Blechverkleidung) Mehrwert: Sie haben alle Objekttypen zur Verwendung egal ob konstruktiv (Raster und Ebenen), strukturell (Referenzebenen) oder frei (2D Linien) und können mit einfachsten Mitteln komplexe Fugenbilder entwerfen und darstellen. Seite 3 von 15 November 2012
Unterteilung der Teilelemente anhand Referenzobjekten Um die Teilelemente der Blechverkleidung nun mit Fugen zu versehen markieren Sie eines oder mehrere Teilelemente und klicken Sie auf TEILELEMENTE UNTERTEILEN: Unter überschneidende Referenzen können Sie nun Fugen aus Rasterlinien, Referenzebenen und manuell gezeichneten Linien erstellen. Alle drei Möglichkeiten werden wir uns hier betrachten: Seite 4 von 15 November 2012
Stellen Sie sicher, dass Sie in Ihrem Projekt Ebenen und/oder Raster verfügbar haben, die sich mit den Teilelementen schneiden. Wählen Sie die entsprechenden Raster aus und klicken Sie auf ANWENDEN um zu sehen, wo die Fugen platziert sind. Klicken Sie OK und geben Sie anschliessend im Eigenschaftsfenster die Fugenbreite an: Schliessen Sie den Befehl wie gewohnt ab: Theoretisch könnte der nächste Schritt das Erstellen der horizontalen Fugen durch Referenzebenen hier gleich mit durchgeführt werden, Seite 5 von 15 November 2012
indem nicht nur die Achsen sondern auch Referenzebenen markiert würden. Diese haben wir jedoch bislang noch nicht erstellt. Für die vertikale Unterteilung erstellen Sie in einer Ansicht oder Schnitt Referenzebenen an der gewünschten Position der Fugen: Wichtig: Geben Sie jeder Referenzebene einen Namen, indem Sie diese markieren und den Namen in der Eigenschaftspalette angeben. So können die Ebenen gleich in der Auswahl angezeigt werden. Um an diesen Ebenen nun ebenfalls Fugen zu erstellen, wählen Sie eines der Teilelemente und klicken auf UNTERTEILUNG BEARBEITEN. Hier lassen sich die eben vorgenommenen Einstellungen modifizieren und zusätzlich die Referenzebenen auswählen. Seite 6 von 15 November 2012
Beenden Sie den Befehl mit OK. Verschieben von Fugen In unserem Beispiel sind die Fugen nun noch nicht auf die Fassadenöffnungen ausgerichtet. Wechseln Sie in eine Ansicht in der Sie die Referenzebenen und/oder Achsen sehen und verschieben Sie die jeweiligen Erstellungsobjekte, z.b. eine Referenzebene: Seite 7 von 15 November 2012
Tip: Um in der Ansicht auch die Fugen zu sehen müssen Sie in den Eigenschaften der Ansicht die Teilelemente sichtbar schalten. Mehrwert: Damit haben Sie eine extrem schnelle Option, Fugenbilder zu verschieben und auf andere Objekte auszurichten ganz egal ob es sich hier um Fassadenbekleidungen, Doppelböden, Fliesen oder andere Dinge handelt. In der Praxis werden Sie für die Fugen natürlich keine Achsen verschieben jedoch können Sie bei der Auswahl der Elemente die die Fugen generieren anstatt der Achsen auch manuell gezeichnete Hilfslinien oder auch Referenzebenen verwenden, wie wir es bei den horizontalen Fugen gemacht haben. Unterteilen von einzelnen Teilelementen Möglicherweise möchten Sie ein bestimmtes Teilelement weiter ausdetaillieren, z.b. durch einfügen einer Revisionsklappe, oder eines Zuschnittes. Markieren Sie hierzu ein Teilelement und klicken Sie TEILELEMENTE UNTERTEILEN. Hiermit unterteilen Sie nicht die gesamte Teilung der ursprünglichen Wand, sondern nur dieses eine Element. Legen Sie die Arbeitsebene auf die Oberfläche des Teilelements und erstellen Sie mit SKIZZE BEARBEITEN die Kontur die Sie erstellen möchten: Seite 8 von 15 November 2012
Um dieses Element auszuschliessen können Sie es durch die Option Teilelemente ausschliessen unsichtbar schalten es wird dann in den Auswertungslisten ausgeschlossen. Auf diese Weise lassen sich auch Randkonturen sehr detailliert erstellen, beispielsweise Durchdringungspunkte für Befestigungen: Seite 9 von 15 November 2012
Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit in der Eigenschaftspalette das Material eines einzelnen Elements zu überschreiben. Mehrwert: Bis ins kleinste Detail lassen sich Bauteilschichten weiter ausdetaillieren, was den Built As Build Gedanken zur Perfektion treibt. Modellieren Sie exakt für die Herstellung bis zur Genauigkeit für Produktionszeichnungen. Seite 10 von 15 November 2012
Verbinden von einzelnen Teilelementen In unserem Beispiel wurden die Eckelemente der Fassade aus Volumenkörpern (Kategorie Wände) modelliert und nicht als Bestandteil der Wand. Auch diese Objekte wurden bereits anhand der Referenzebenen horizontal unterteilt. Mit der Option Teilelemente zusammenführen können Sie nun mehrere Teilelemente verschmelzen. Wählen Sie alle zu verschmelzenden Teilelemente und klicken Sie auf den genannten Befehl: Somit haben Sie grafisch und in der Auswertung ein einziges Teilelement vorhanden. Tip: Wenn Sie Elemente zusammenführen wollen die eine Fuge trennt, können Sie eines dieser Elemente markieren und in dessen Eigenschaften Formgriffe anzeigen aktivieren. Wenn Sie dieses Objekt nun markietren, können Sie die beiden Kanten zusammenführen um eine Verschmelzung zu ermöglichen. Mehrwert: Für Built As Build ist es oft erforderlich, echte Bauteile aus mehreren CAD Objekten zu generieren. Sie sind hier vollkommen frei in Ihrem Entwerfen und Konstruieren. Seite 11 von 15 November 2012
Auswertung Wie bei allen Bauteilkategorien können Sie nun über die Registerkarte ANSICHT eine Bauteiltabelle erstellen: Wählen Sie Teile und vergeben Sie einen Namen, z.b. Fassadenplatten und definieren Sie welche Felder in dieser Tabelle sichtbar sein sollen. Interessant sind hier sicher in erster Linie NUMMER, MATERIAL, DICKE, FLÄCHE, AUSGANGSFAMILIE und TYP. Filtern sie ggf. nach DICKE oder KONSTRUKTION um eine Auswertung für die Fassadenplatten zu erhalten: Mehrwert: Führen Sie massenermittlungen für jede einzelne Schicht durch und anhand der zusammengeführten, ausdetaillierten Objekte. Seite 12 von 15 November 2012
Fertigungszeichnungen Um für einzelne oder mehrere Elemente Einzeldarstellungen zu erzeugen verwenden wir die BAUGRUPPEN. Wählen Sie die darzustellenden Objekte aus (dies ist nicht nur mit Teilelementen möglich, sondern mit allen Objekttypen die Funktion eignet sich also auch für Möbelensembles, Tragwerksgeometrien und vieles andere mehr). Nach der Auswahl der darzustellenden Objekte fassen Sie diese in einer Baugruppe zusammen: Auf diese Baugruppe haben Sie nun im Projektbrowser (ganz unten) Zugriff. Wählen Sie diese im Projektbrowser aus und klicken Sie über die rechte Maustaste auf BAUGRUPPENANSICHTEN ERSTELLEN. Seite 13 von 15 November 2012
Wählen Sie den Masstab, die zu erstellenden Ansichten und anschliessend die Planvorlage: Die Ansichten werden automatisch generiert und Sie können diese nun per Drag and Drop auf dem Plan layouten. Seite 14 von 15 November 2012
Mehrwert: Erstellen Sie aus den ausdetaillierten Bauteilen fertigungsgerechte Zeichnungen oder Einzeldarstellungen in gewohnter Revit Durchgängigkeit. Nutzen Sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Funktionalitäten! Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Egal ob konstruktiv (Erstellung von Elementwänden) oder grafisch/entwerferisch (Fugenbilder, Ornamente) es bieten sich vielfältigste Möglichkeiten an. Viel Spass und Erfolg mit der Autodesk Building Design Suite! Ihr Autodesk AEC- Team Thorsten Simon Solution Engineer Architecture, Engineering & Construction Dieses Dokument ist für jedermann frei verwendbar. Jegliche Haftung ausgeschlossen. Seite 15 von 15 November 2012