Ferienreise an das Nordkap (Norwegen)



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Transkript:

Ferienreise an das Nordkap (Norwegen) Für mich war eigentlich schon lange klar, dass ich irgendwann, irgendwie ans Nordkap reisen werde. Das Wie und das Wann muss für eine solche Sache abgeklärt werden. Nach verschiedenen Lektüren und Informationen, unter anderem an der Ferienmesse, war meiner Frau und mir klar, dass für uns nicht die billigste. aber die günstigste Variante (Aufwand und Ertrag muss stimmen) in Frage kommt. Aus pers. Gründen kommen für uns nur die Schulferien in Frage. Dass ich nicht mit dem Velo dahinfahren werde, ist, glaube ich, auch allen klar. Ein Inserat in der Zeitung hat uns dann bewogen, den Versuch mit dem Reisebus, mit einer Reisegruppe zu wagen. Obschon viele unserer Bekannten von engen Sitzen, heissen Situationen und Altleuten Ausfahrt erzählten, haben wir gebucht und sind am 8. Juli 2006 in Bern abgeholt worden. Kurz vor dem Belchen Tunnel stiegen wir in einen modernen, blauen Reisebus der Firma Bossart aus Glattbrugg (ZH) ein. Der NEOPLAN Spaceliner mit seinem 470 PS Diesel fuhr uns, (45 Personen) ruhig und mühelos über Autobahn, Landstrassen, durch Städte, durch die Tundra und über verschiedene Pässe unserem Ziel entgegen. Unser Chauffeur, Reiseleiter und Mann für alle Fälle, Markus Bachmann, (er lieferte unter Anderem auch Bier und Mineralwasser) lotste uns durch ganz Skandinavien und Finnland. (Finnland gehört scheinbar nicht zu Skandinavien). Ihm gehört ein besonderer Dank, er gab uns viel von seiner Erfahrung mit und wir vertrauten ihm und seinem Baby 100%ig. Tag 1 Bern - Göttingen: 657 Km Nach vielen Autobahn Kilometern erreichen wir die Universitätsstadt Göttingen. Relativ früh können wir das Hotel beziehen und uns für die erste Übernachtung vorbereiten. Das Hotel am Stadtrand, an eine Mehrzweckhalle angrenzend, wäre eigentlich recht ruhig gelegen. Aber an diesem Abend findet das Halbfinalspiel der Fussball WM06 Stadt. Wir hätten es nicht besser treffen können, Deutschland steht mit Portugal im Halbfinal und gewinnt. Bei der Grossleinwand unter unseren Zimmern ist der Teufel los. Aber auch hier kehrt um ca. 03.00 Uhr Ruhe ein und wir träumen endlich unseren Nordkaptraum weiter. Tag 2 Göttingen Kiel: 403 Km (Kiel-Göteborg auf See) Frühstück um 07.00 Uhr! 08.00 Uhr Abfahrt Richtung Norddeutschland. Hamburg ist angesagt. Freie Besichtigung, für die Reeperbahn hat es nicht gereicht. Aber das Rathaus und die Umgebung mussten dranglauben. Schliesslich konnte hier auch das Mittagessen eingenommen werden. Am Nachmittag die grosse Hafenrundfahrt. Bosshart hatte für uns eine Barkasse reserviert. Obschon ich im Seeland aufgewachsen bin, sind mir Schiffe nicht fremd, dass aber diese dicken Dinger wie die MS EUROPA oder das Containerschiff COSCO BEIJING mit 4900 Containern à ca. 24Tonnen/St. an Bord, schwimmt, kommt mir normaler Landratte doch etwas komisch vor. Nebst vielen anderen liegen diese beiden Schiffe hier im Hafen vor Anker und manchem von uns blieb der Mund offen. Der Seemann auf unserer Barkasse weiss viel zu erzählen, klopft seine abgedroschenen Sprüche und Seeräubergeschichten und hält uns so bei Laune. Nach diesem interessanten Ausflug erwartet uns schon Markus und wir fahren zur Einschiffung nach Kiel. Eine Fähre der Stena-Line, die STENA SCANDINAVICA mit 1700 Pers. und 450 Fahrzeugen an Bord, bringt uns während der Nacht nach Göteborg in Schweden. Das Nachtessen gehört zum Preis und wir können uns während der Hafenausfahrt am schwedischen Buffet verwöhnen lassen. Vom Kaviar bis zum Schweinebraten, vom Emmentaler bis zur Eistorte ist hier alles zu haben, der Wein, das Mineralwasser und das Bier werden selbständig am Zapfhahn gezapft. E Guete! Ja, man gönnt sich ja sonst nichts. Hier am Buffet wird auch der und die ruhigste wach. Mein lieber Mann, alles gratis! Ein Gemenge wie im Krieg! Zur Verdauung hat man anschliessend

Zeit, das 187 Meter lange, 30 Meter breite und 11 Stockwerke (ohne Kamin und so) hohe Schiff zu bestaunen. 4 Rest., 2 Bars, 1 Tanzbar, 200 Spielautomaten usw. alles vorhanden. In den 2er Kabinen wird es schnell ruhig. Wahrscheinlich werden wir unbemerkt in den Schlaf geschaukelt. Tag 3 Göteborg Stockholm: 511 Km (Stockholm-Turku auf See) Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie in Nordeuropa. Das Staatsgebiet schliesst - neben der skandinavischen Halbinsel die Inseln Gotland und Öland mit ein. Schweden ist Mitglied der EU. Die Hauptstadt Stockholm (767000 Einwohner) ist die grösste Stadt Skandinaviens. Sie liegt an der Ostsee und wird zu den schönsten Städten der Welt gezählt. Hohe Lebensqualität. Um halb Sieben Tagwache, durch den Lautsprecher in der Kabine natürlich; um sieben Uhr Morgenessen. Weil das Schiff um halb Neun anlegen soll, geht wiederum alles gleichzeitig zum Frühstück. Kriegsereignis Nr. 2, wie gehabt. Um halb Zehn hat sich alles beruhigt und wir besteigen den Bus Richtung Stockholm. Als Einreisender in Schweden fällt mir sofort etwas auf. 1. Die Frauen sind blond und schön. 2. Scheinbar ist dieses Land aus Granit gebaut. 3. Die vielen Lastwagen auf der Strasse sind die grössten, die ich bis jetzt gesehen habe und transportieren bis zu 72 Tonnen Gesamtgewicht gleichzeitig auf 8 od.9 Achsen. 4. Die Beschriftungen an den Wegweisern auf der E 20 sind nur auf den 2. oder 3. Blick verständlich. Wir fahren durch ein schönes Land mit vielen Tannen und kleinen Seen, viele Wälder, viel Autobahn aber auch viel Landwirtschaft. Die Felder sind mit Futtergewächs und auch mit Weizen oder Kartoffeln bestellt. So vom Fahrzeug aus ist aber vieles noch grün und gegen uns in der Schweiz gut einen Monat im Rückstand. Am späteren Nachmittag besuchen wir Schloss Gripsholm. (Buch Schloss Gripsholm bekannt durch den Dichter Kurt Tucholsky) Hier auf diesem Gelände soll die schwedische Königsfamilie manchmal ihre Ferien verbringen. Wir haben sie jedenfalls nicht gesehen, obschon es aufschlussreich gewesen wäre mit den beiden Prinzessinnen an einem Tisch zu sitzen. Langsam aber sicher fahren wir nun nach Stockholm, in die schwedische Hauptstadt ein. Unsere Fahrt geht schnell zum Hafen, wo wir nach Finnland einschiffen werden. Um 19.30 Uhr legt die AMORELLA ab und wir fahren durch viele kleine bewohnte Inseln aus dem Hafen. Nach der erneuten Schlacht am Buffet haben wir Gelegenheit, auf dem obersten Deck einen wunderschönen Sonnenuntergang zu erleben. Nach einem Besuch in der Tanzbar und im Einkaufszentrum legen wir uns trotz der eigentümlichen Vibrationen aus dem Schiffsbauch in der Koje zur Ruhe. Am Morgen fahren wir in den Hafen von Turku ein. Eine grosse Menschenmenge verfolgt von Deck aus die Manövrierbarkeit unserer Riesenfähre. Nun sind wir also in Finnland. Tag 4 Turku Helsinki Tampere: 383 Km Finnland gehört zu Nordeuropa und ist Mitglied der EU. Finnland grenzt an Schweden, Norwegen, Russland und an die Ostsee. Enge Verbindungen zu Schweden und sprachverwandt mit Estland. Die Hauptstadt ist Helsinki. In ihrem Grossraum wohnen ca. 1.2 Mio Einw. Und sie ist das politische, wirtschaftliche, geistige, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum. Vom Hafen Turku aus fahren wir durch den südlichsten Zipfel Finnlands nach der Hauptstadt Helsinki. (an der Ostsee) Eigentlich sollten wir die Strecke Travemünde nach Helsinki mit der Fähre zurücklegen. Aus verschiedenen Gründen wurde die neue Fähre nicht ausgeliefert und so musste die Strecke per Bus zurückgelegt werden. Wir haben es trotzdem genossen.

Helsinki ist eine wunderschöne Hafen- und Olympiastadt. Wir haben die Stadt mit einer einheimischen Führerin kennen gelernt. Die Menschen scheinen mir recht aufgeschlossen. Wenn gestern in Schweden wegen der Beschriftungen einiges unklar war, ist hier überhaupt nichts mehr klar. Finnisch kann man nicht lernen und soll irgendwie mit ungarisch verwandt sein. (Alles klar). Auf dem Markt können wir einheimische Kost (z.b. Rentier) versuchen. Aber auch die Erdbeeren riechen viel intensiver. Der ganze Marktplatz riecht nach Erdbeeren. Auf direktem Weg geht s ab nach Tampere. Es ist schön, im Land der 1000 Seen einzelne zu sehen. Irgendwie schwarzes Wasser eingepackt in Tannen- oder Birkenwälder, ein Häuschen mit einer finnischen Fahne, einer Sauna und Wald, Wald, ein See und noch einmal Wald und noch einmal ein See u.s.w. Im Hotel gibt es wiederum die Möglichkeit, uns ein bisschen besser kennen zu lernen. Ich glaube, wir sind eine gute Gruppe. Tag 5 Tampere Oulu: 501 Km Richtige Nordländer stehen früh auf. Wir auch. Bei der Abfahrt regnet es leicht. Schon bald zeigt sich die Sonne wieder, aber es wird merklich kühler. Wir fahren den ganzen Tag durch riesige (RIESIGE) Wälder. Tannen, Birken, Sträucher und wieder ein See. Wenn eine Glungge (Pfütze) grösser ist als 500m2 ist es ein See. 80000 Seen gibt es. Finnland ist ca. 10x grösser als die CH, ca. 8 Mio. Einwohner. Wenn alle Küstenstreifen dieser Seen und der Ostsee zusammengezählt würde ergibt das eine Länge von ca. 250000 Km. Heute fahren wir auf einer ziemlich geraden Strasse nach Oulu, der letzten grossen Stadt vor dem Nordpol. Auf einem Stadtbummel erleben wir einen warmen Sommerabend. Die Sonne scheint bis gegen 23.00 Uhr. Viele Leute auf der Strasse. Viele Junge, auch Mädchen trinken Alkohol aus der Flache, nein nicht Bier, Schnaps. Wir bezahlen im Hotel für 2 dl. Rotwein 6 Euro. Alkohol ist hier sehr teuer (?). Ja, was tut man hier an den langen hellen Abenden? Ich weiss es auch nicht. Tag 6 Oulu Saariselkä: 491 Km Wir fahren an der Ostküste des Bottnischen Meerbusens, wo wir unterwegs Gelegenheit hatten, den Eisbrecher SAMPO zu bestaunen. Das Schiff wird heute noch bei Bedarf eingesetzt. Im Winter kann man hier bei minus 35 Grad Eisbrecher-- Kreuzfahrten buchen. (Das wär mal was). Die Diesel stammen aus der Schweiz (SULZER) und ich freute mich über die Armaturen, die mit HASLER BERN angeschrieben waren. Das waren noch Zeiten. Am Nachmittag erreichen wir Rovaniemi. Nun sind wir in Lappland und überqueren hier den Polarkreis. Hier wohnt der Samichlaus und das ganze Gelände wird mit Weihnachtsliedern beschallt. Richtig blöd und verkommerzialisiert. Auf der Polarroute geht es weiter, immer Richtung Nordkap. Wir sehen auf und neben der Strasse viele Rentiere. Die Rentiere werden verehrt und geniessen hier absolute Vorfahrt. An unserem Übernachtungsort erleben wir zum ersten Mal richtig die Mitternachtssonne. Hier in Saariselkä, ca. 60 Km von der russischen Grenze entfernt, besuchten Marlise und ich nach einem starken Gewitterregen um Mitternacht bei hellem Sonnenschein eine kleine Kirche. Ein sehr eindrückliches Erlebnis. Tag 7 Saariselkä Nordkap: 609 Km Norwegen gehört nicht zur EU, grenzt im Osten an Schweden, im Nordosten an Finnland und Russland und entspricht einer parlamentarischen Monarchie. (Königreich) Das Nordkap ist ein steil aus dem Eismeer aufragendes Schieferplateau. Es liegt 2100 Km vom Nordpol entfernt und ca. 520 Km nördlich vom Polarkreis. Wegen dieser geografischen Besonderheit gibt es für ca. 2,5 Monate die Mitternachtssonne. (Sommer) Dagegen gibt es auch das Gegenteil. Es bleibt für die gleiche Zeit auch tagsüber dunkel und die Sonne gelangt nicht über den Horizont.(Winter)

Heute sonnig, aber im Bus wird geheizt. Auf einem Berg (200m) machen wir Fotohalt. Nord/Süd: Eismeerstrasse und Wald. Ost/West: Wald. Ringsum nur Wald! 200 Tage im Jahr gefroren, z.t. bis minus 40 Grad. Inari See, der heilige See der Lappen, 14000 Km2, 3000 Inseln, 200 Tage gefroren. Wir sind ca. 200 Km vor unserem Reiseziel. Am Wegrand nur noch mehrheitlich verkrüppelte Birken. Immer begleitet von Motorschlittenpisten, die neue Touristenattraktion im Winter. Wir überfahren die Grenze nach Norwegen und besuchen in Karasjok den Themenpark der Samen, die eigentlichen Ureinwohner Lapplands. Auf eindrückliche Art wird uns hier eine Lebensphilosophie erklärt. Hier in der Finnmark ist zum Teil der Boden unterhalb eines Meters das ganze Jahr gefroren. Je nördlicher wir kommen, desto regnerischer wird das Wetter. Wir hoffen, dass heute Abend der Himmel aufreisst und uns das Nordkap in seiner schönsten Seite präsentiert wird. Wir fahren durch Steppe, Tundra, durch bewohntes Gebiet, das durch Lachsfischen bekannt ist und errechen am Abend durch den Nordkaptunnel (tiefster Punkt 212m unter Meeresspiegel!) unser Hotel. (Das Nordkap ist eigentlich auf der Insel Mageroya) Für die Durchfahrt wird hier im Gegensatz zur Schweiz eine Zollgebühr verlangt. Am Abend und am Morgen stehen die Fahrzeuge hier Kolonne. Nach dem Nachtessen der Höhepunkt unserer Reise. Unser Fahrer Markus Bachmann muss ins Bett. An seiner Stelle übernimmt Heinz, ein Einheimischer das Baby und fährt mit uns auf den Nordkapfelsen. Die Aussicht ist gewaltig. Wir sehen ca. 307 Meter in die Tiefe, auf das Eismeer, wir sehen in die Höhe, aber schade, wir sehen nicht in die Weite. Wir sehen wegen Nebel nicht nach Norden. Die Mitternachtssonne sehen wir hier nicht, dafür haben wir den stärksten Wind erlebt und das ist auch etwas wert. Die Böen haben uns und die kleinen, leichten Japaner schön durchgeschüttelt. Mein lieber Mann! Das Gefühl, hier näher am Nordpol als der Schweiz zu sein ist schon ein Riesenerlebnis. Ich weiss nicht warum, aber es hat mich schon berührt. Um 00.30 Uhr reisen alle wieder ab. Ca. 40 Busse fahren vom Felsen weg. Wir besuchen noch eine Fischerei und besichtigen Lachse und Riesenkrabben und um 01.30 Uhr geht s in die Heja. Tag 8 Nordkap Enontekiö 421 Km Um 06.00 Uhr strahlender Sonnenschein. (??????) Wenn man das Nordkap besucht, besucht man auch Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt. Sie ist ca. 100 Km vom Nordkap entfernt und über eine neue, 160m lange Hängebrücke erreichbar. Man erreicht Hammerfest durch verschiedene Fjorde über eine kurvige Strasse. Hier lebt man vom Fischfang und Fischhandel, aber sonst ist hier nichts los. Ich weiss nicht, wie hier junge Leute bleiben können. Alles ist recht teuer. Die einzige Verbindung ist der Tourismus und die Schiffe der Hurtigruten, die natürlich Gäste bringen. Ein anständiges Restaurant zum Mittagessen habe ich jedenfalls nicht gefunden. Wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück. Tundra, Wiesen und Seen, Wasserfälle begleiten uns. Eigentlich schön, aber so abgelegen und stundenlang das Gleiche. Wir überqueren wieder die Grenze nach Finnland. In Enontekiö, vom Hotel aus, gelangen wir aufgrund eines Geheimtipps nach einer 4 Km langen Wanderung auf einen Berg mit freier Sicht nach Norden. Hier erleben wir die erste und letzte Mückenplage. Zu tausenden schwirrten die kleinen Kerle um uns herum und versuchten ihr Möglichstes. Gegen Anti Brumm forte, das in der roten Flasche, kommen sie nicht an. Die Kerle stürzten noch während des Angriffs im Sturzflug ab. Die Aussicht hier ist so faszinierend, dass es sinnvoll war, diesen Stress auf uns zu nehmen. Wir haben hier die Mitternachtssonne wieder erlebt. Nach dem Rückmarsch noch ein Bier (7 Euro) und marsch ins Bett. Tag 9 Enontekiö Skelleftea: 589 Km Wir fahren nun alles der schwedischen Grenze entlang nach Süden. Rechter Hand der Grenzfluss Tornelven (Grenze mit Finnland), links Zivilisation. Wir überqueren wieder den Polarkreis und machen gegen Mittag an den Stromschnellen von Kukkola Halt und geniessen einen kleinen Imbiss. Die vorgängige Reservation hat sich gelohnt. Die Einen

erhielten ein Sandwich mit Rentierfleisch, die Andern ein Sandwich mit Lachs. Direkt vor der Haustür gefischt natürlich. Der Fluss, ca. 120 Meter breit, bildet hier bei dieser Schnelle (ca. 3m) eine super Angelgelegenheit. Die von der Reise müden Lachse werden hier z.t. mit Netzen von Hand aus dem Wasser gehievt, oder eben gefischt. Jetzt geht es weiter südwärts. Wir besuchen eine so genannte Kirchenstadt. (Name vergessen). Früher als die Kirche noch mehr Volk anlockte, mussten dieses über Nacht beherbergt werden. Auf der weiteren Reise merkt man wieder die Nähe von Wasser und somit auch wieder eine üppigere Landwirtschaft und Besiedelung. An der Küste des Bottnischen Meerbusens trifft man wieder auf grössere Ortschaften und sogar Städte. In vielen Sommerhäuschen ist die schwedische Fahne gehisst, also ist das Haus bewohnt. Es ist ja schliesslich heute Sonntag. Wir erreichen in Skelleftea unser Hotel und machen wie gewöhnlich einen kleinen Bummel. (Shopping, den Frauen zuliebe) Gelegenheit, um wieder etwas Schwedische Kronen auszugeben. Tag 10 Skelleftea Gävle: 609 Km Nach einer wieder etwas dunkleren Nacht, man sieht jetzt auch wieder mehr kurze Hosen, (am Nordkap war es 9 Grad, hier wieder 22 Grad!) fahren wir zwischen grossen Holzbearbeitungsbetrieben der Küste entlang Richtung Gävle. An der Strasse entlang wird hier eine neue Eisenbahnstrecke gebaut. (Sehr viel Industrie) Wir erreichen Sundsvall, das Zentrum von Schwedens Holz- und Papierindustrie. Sundsvall ist eine schöne Stadt am Wasser. Wir bestaunten die alten, rot gestrichenen Holzhäuser am Hafen, die früher als Speicher benutzt wurden. Ich werde sie nicht vergessen, denn seit hier hat mein Handy einen Spalt im Display. Am Abend erreichen wir die grösste und älteste Stadt in Norrland (Nordschweden) Gävle. Tag 11 Gävle Stockholm: 224 Km Heute ist eine kurze Strecke angesagt. Bei 24 Grad C fahren wir nach Uppsala, der bekannten Universitätsstadt von Schweden (ein Student aus Uppsalallalalallalalalla.) Eine typische Universitätsstadt, am morgen bis 11 Uhr ist alles noch im Bett, alles geschlossen. Wir besuchten eine riesige Kirche. Am Nachmittag fahren wir weiter nach Stockholm und geniessen eine geführte Stadtrundfahrt. Stockholm ist eine wunderschöne pulsierende Stadt auf 4 Inseln mit Regierungsviertel und Königsschloss. Hier sind alle Frauen glücklich, die Einkaufsmöglichkeiten sind phänomenal. Wer einmal im NK-Kaufhaus in Stockholm eingekauft hat, vergisst alle Geschäfte am Broadway in Manhattan, New York. Hier haben wir viel Zeit. Hier geniessen wir es. Bei Sonnenuntergang wird es wieder relativ kühl und windig. Hier gibt es sogar Hotels ohne Alkohol. Tag 12 Stockholm Göteborg: 492 Km (Göteborg-Kiel auf See) Wir fahren quer durch Mittelschweden und besuchen eine Art Ballenberg auf Schwedisch. Weil ich eigentlich fast so aufgewachsen bin, sind diese Häuser für mich nichts Spezielles. (ich war auch noch nie auf dem Ballenberg) Nun fahren wir durch landwirtschaftliches Gebiet und grösseren Ortschaften nach Gränna. Hier machen wir den Mittagshalt und besuchen anschliessend eine Täfelifabrik. Der Betrieb zeigt uns, wie diese Spezialität zubereitet wird und anschliessen kann eingekauft werden. Was auch geschah. Nun geht's direkt nach Göteborg, wo wir nach Kiel einschiffen. Die Fähre STENA GERMANICA, ein Schwesterschiff zur SCANDINAVICA, fährt uns bei wiederum strahlendem Wetter ruhig und gediegen aus dem Hafen durch die Meerenge Richtung Kiel, Deutschland. Ein wunderschöner Sonnenuntergang, normale Preise auf dem Schiff, ein gutes Nachtessen (Buffet) alles im grünen Bereich. Am Morgen früh, ich hab sie um 5.00 Uhr entdeckt, begleitete uns die modernste Fähre, die COLOR FANTASY der Color Line auf unserem Weg und traf etwa 10 Minuten nach uns im Hafen von Kiel ein.

Tag 13 Kiel Kassel: 435 Km Jetzt geht es recht zügig durch Deutschland. Wir werden von der Hitze überrascht. Die Felder in Norddeutschland werden abgeerntet. Es ist Sommer. Bei der ersten Raststelle werden 34 Grad C gemessen. Alle rennen in die Kühle des Restaurants. Weiter geht s nach Lüneburg. Der Bus ist gut klimatisiert. In Lüneburg, eine alte Salz- und Hansestadt, bestaunen wir um 12.00 Uhr, bei 37 Grad C das Glockenspiel aus Porzellanglocken. Hier erwische ich endlich wieder eine Wurst vom Grill mit Brot und Senf. Herrlich. Weiterfahrt durch die mir unbekannte Lüneburgerheide. Unzählige Alleen, Wälder und Felder, alles Landwirtschaftsgebiet, begleiten uns bis zur letzten Übernachtung nach Kassel. Tag 14 Kassel Bern: 600 Km Die letzte Etappe, alles Autobahnkilometer durch Hessen, nach Frankfurt, am Odenwald entlang nach Süden fahren wir Richtung Schweiz. Um 16.45 Uhr sind wir in Basel. Die ersten Mitreisenden verlassen den Bus. Auf der Weiterfahrt Richtung Belachen dann das Unfassbare. Der Bus bleibt nach einer Rauchentwicklung und einem Leistungsabfall am Motor auf der Autobahn stehen. Markus Bachmann ist gefordert. Er regelt das mit grosser Übersicht und äußerst ruhig. Die Reisenden verlassen ruhig den Bus und werden anschließend mit Ersatzfahrzeugen nach ihren Einsteigeorten am 1. Tag verschoben. Was genau mit dem Bus war, weiss ich im Moment nicht, ich weiss aber, dass wir eine wunderschöne, erlebnisreiche, anstrengende Bus- (ca. 6925 Km) und Schiffsreise, (ca. 1500 Km) gemacht haben, die uns Allen in guter Erinnerung bleiben wird. Merci an alle die mitgemacht haben. Merci auch an das Reiseunternehmen Bossart mit dem Chauffeur Markus Bachmann, die alles unternommen haben, um uns diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. 27. Juli 2006, Peter Freudiger 3019 Oberbottigen.