In-Situ-Sanierung mit Hilfe der Chemie - (wie) geht das?

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Transkript:

der Chemie - (wie) geht das? Hans-Peter chitzky & Norbert Klaas Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung, Universität Stuttgart, koschitzky@iws.uni-stuttgart.de Wien, Democenter, 20. November 2014 1 Was können Sie erwarten Entstehung von Schadensherden Etwas Redox-Chemie Reagenzien für In-Situ-Chemische-Oxidation (ISCO) und Reduktion (ISCR) Besonderheiten / Probleme bei ISCO Braunsteinbildung Kurzcharakterisierung / Fazit - 2

Entstehung von Schadensherden: LNAPL DNAPL Sanierungstechnologien erforderlich LNAPL LNAPL Dichte < Wasser Grundwasserspiegel DNAPL DNAPL Dichte > Wasser NAPL = Non-aqueous phase liquid (nicht mit Wasser mischbar) 3 Große Rinne Länge: 16 m Breite: 1 m Höhe: 3 m Seitenwände aus Glas 4

CKW Versickerung in einem inhomogen Aquifer 56 cm 5 Klassifizierung der Sanierungsverfahren ISCO und ISCR 6

Oxidationszahlen In einem Molekül werden die Elektronen formal dem elektronegativeren Atom im Periodensystem zugewiesen. Die sich ergebende Ladung jedes Atoms ist die formale Oxidationszahl CO 2 : O = C = O Ox.-Zahl: -2 +4-2 -3 CH 3 δ+ δ- 0-1 -1-1 -1-1 1 x -3 5 x -1 1 x 0 = -8/7 = -1,14 = OxZ von C 7 Oxidationsstufen des Kohlenstoffs Bedarf an Oxidationsmittel (Sauerstoff) pro Masse Kohlenstoff zur Konvertierung CSB / TOC 6 Menge Sauerstoff / Menge Kohlenstoff [g/g] 5 4 3 2 1 der Kohlenstoffverbindung (Mineralisierung) in CO 2 Methan Ethan Ethanol Dekan BTXE, PAK Buttersäure Essigsäure Zitronensäure Glukose Reduktion Oxidation Ameisens. Oxals. 0-4 -3-2 -1 0 1 2 3 4 mittlere Oxidationszahl PCE CO 2 8

Die Welt der REDOX-Reaktionen Basics: Wie das Leben funktioniert +4 h*v 0 6CO 2 + 6H 2 O (C(H 2 O)) 6 + 6O 2 equilibrium 0 +4 (C(H 2 O)) 6 + 6O 2 6CO 2 + 6H 2 O (Atmung) (Photosynthese) Aerobe Welt (O 2 vorhanden) 9 Sauerstoff in der Atmosphäre Green plants Fe 2+ Fe 3+ cyanobacteria oxygen catastrophe cellular respiration -3.6-2.5-1.6-0.5-0.3 Zeit vor Gegenwart [Ga = 10 9 a] 10

Die Welt der REDOX-Reaktionen Basics: Wie das Leben funktioniert +4 h*v 0 6CO 2 + 6H 2 O (C(H 2 O)) 6 + 6O 2 equilibrium 0 +4 (C(H 2 O)) 6 + 6O 2 6CO 2 + 6H 2 O (Atmung) (Photosynthese) 0 4 +4 (C(H 2 O)) 6 3 CH 4, C + 3CO 2 (anaerobe Disproportionierung) (Bildung von Kohlenwasserstoffen, Öl, Kohle) CH 4 + 2 O 2 CO 2 + 2H 2 O (oxidativer Abbau, Verbrennung) Aerobe Welt (O 2 vorhanden) Anaerobe Welt (O 2 nicht vorhanden) Menschliche Aktivität 11 Energiegewinn durch REDOX-Reaktionen Mikrobielle Redox-Reaktionen Abnehmender Energiegewinn und Reaktionsgeschwindigkeit Nach: McFarland, M.J., Sims, R.C. (1991) 12

Chemische Verfahren Schadstoffe werden durch Zugabe eines chemischen Oxidationsmittels durch kalten Verbrennung abiotisch zerstört Ziel ist die vollständige Umsetzung zu umweltneutralen Stoffen Oxidations-Reaktion erfolgt im Grundwasserleiter sehr schnell, sobald/sofern wirksamer Kontakt Oxidationsmittel und organischer Schadstoff hergestellt o o In-situ-chemische-Oxidation ISCO technische Machbarkeit und Realisierbarkeit unterscheidet sich je nach Oxidationsmittel: Kalium-/Natriumpermanganat, Fentons Reagenz, Persulfat und Ozon In-situ-chemische-Reduktion - ISCR Metallisches Eisen als wirksames Reduktionsmittel, In-situ- Einsatz über Nano- und Mikroeisen-Injektion, ISCR von Chrom VI 13 Limitierung im aquatischen System 2 H 2 O O 2 + 4 H + + 4e - Oxidation Reduktion 2 H 2 O + 2e- H 2 + 2 OH - E h /ph-diagramme (Pourbaix-diagramme) der Eisen- und Schwefelspezies im thermodynamischen Gleichgewicht Quelle: Wikipedia 14

Oxidierbare oder reduzierbare Kontaminanten Oxidierbare Kontaminanten Reduzierbare Kontaminanten Kohlenwasserstoffe PAK BTXE CKW (Ammonium Nitrat) CKW (Nitrat N 2 ) (Chrom (VI) Chrom (III)) Endprodukte CO 2, Wasser Endprodukte Kohlenwasserstoffe, Chloride 15 ISCO - Anwendungsmöglichkeiten 16

ISCO - Eingesetzte Reagenzien Kalium/Natrium-Permanganat (Na/KMnO 4 ) infiltrierbar, oxidiert CKW, PAK, Braunsteinausfällung, langsame, beherrschbare Reaktion, u.u. Schwermetallproblem, kostengünstig Persulfat (Na 2 S 2 O 8 ) Versauerung Aquifer, ph < 4, oxidiert BTEX, CKW, PAK, langsame Reaktion, Aktivator (Fe(II)) erforderlich, Fe(III)-Bildung, hohe Einsatzmenge (insbesondere bei kalkreichen Böden), kostspielig Fentons Reagenz OH-Radikale (H 2 O 2 & FeSO 4 & H 2 SO 4 ) Druckinjektion, ph < 4, oxidiert BTEX, CKW, PAK, Fe(III)-Bildung, schnelle Reaktion, stark exoterm, schwer kontrollierbar, hohe Einsatzmenge (kalkreiche Böden), gasförmig in UZ möglich, mittleres Preisniveau Ozon gasförmige Injektion, bevorzugt UZ, reaktivstes Oxidationsmittel, Explosionsgefahr, brandfördernd, Atemwegsgift, krebserregend, hoher Sicherheitsaufwand (Arbeitsschutz), Erzeugung kostspielig 17 ISCR Reagenzien (Reduktionsmittel) Eisen nullwertig nano, mikro (oder Späne, Schwamm in PRB s) nano / mikro infiltrierbar als Suspension, CKW, (Schwermetalle), hohe Dichte, Stabilität der Suspension, Transport im Aquifer, Langzeitstabilität / Reaktivität, Verhalten in der Umwelt, langsame, beherrschbare Reaktion, noch kostspielig Kompositmaterialien CarboIron Stabilität der Suspension, Transport im Aquifer, Langzeitstabilität / Reaktivität, Verhalten in der Umwelt, Kombination aus Adsorption und Reduktion, langsame, lang wirkende Reaktion, noch kostspielig Nichteisen Metalle Mg, Al, noch in Entwicklung, Fragestellungen wie bei Eisen, Hinweis: EU-FP7 Projekt NanoRem: NanoRem - Taking Nanotechnological Remediation Processes from Lab Scale to End User Applications for the Restoration of a Clean Environment www.nanorem.eu 18

Einsatz von ISCO State-of-the-art Technologie in USA ITRC-Handbuch (www.itrcweb.org/isco-2.pdf ) als Anwendungshilfe: Laboruntersuchungen zur Dimensionierung über Schütteltests Praktische Hinweise zur Planung, tenermittlung und Durchführung Dokumentation von Problemen und Erfolgen bei Feldanwendung Probleme / Fragen bei der Anwendung Effektive Erschließung des Sanierungsfelds durch Reagenz Auswahl und Ermittlung Bedarf Reagenz Vermischungsprobleme zwischen Reagenz und Schadstoff Veränderung der hydraulischen Durchlässigkeit durch Clogging 19 KMnO 4 - Reaktionen Perchlorethen (OZ C = + 2) Säurenäquivalent (H + /C): + 1,33 3 Cl 2 C=CCl 2 + 4 KMnO 4 + 4 H 2 O 4 MnO 2 + 12 Cl - + 4 K + + 8 H + + 6 CO 2 Massenverhältnis KMnO 4 / PCE = 1,27 Trichlorethen (OZ C = + 1) Säurenäquivalent: + 0,5 Cl 2 C=CHCl + 2 KMnO 4 2 MnO 2 + 3 Cl - + 2 K + + H + + 2 CO 2 Massenverhältnis KMnO 4 / TCE = 2,4 Dichlorethen (OZ C = +/- 0) Säurenäquivalent: -0,33 3 HClC=CHCl + 8 KMnO 4 8MnO 2 + 6 Cl - + 8 K + + 2 OH - + 2 H 2 O + 6 CO 2 Massenverhältnis KMnO 4 / DCE = 4,3 20

KMnO 4 Bedarf und die organische Masse C org : Glukose (OZ C = +/- 0) Säurenäquivalent: -1,33 C 6 H 12 O 6 + 8 KMnO 4 8MnO 2 + 8 K + + 8 OH - + 6 CO 2 + 2 H 2 O Massenverhältnis KMnO 4 / C = 17,6 1 g TOC verbraucht soviel Permanganat wie 14 g PCE Wird gesamtes C org von Permanganat oxidiert? Oxidationsmittelbedarf für CKW vs. C org? Alle Reaktion führen zur Braunsteinbildung Tendenzielle Abnahme der hydraulischen Leitfähigkeit: Ausmaß unklar 21 ISCO - 2D Experiment Schichtaquifer: 130 x 65 x 8 cm Oxidant: 0,1 g/l KMnO 4 - Lösung KMnO4 - infiltration Feinsand Grobsand Schluff 22

Braunsteinbildung 2D Experiment Starke Braunstein (MnO2) - Bildung behindert die Oxidation der CKW-Phasenkörper durch Einkapselung 23 ISCO Kurzcharakterisierung (1) Reagenz und Schadstoffe müssen in Kontakt gebracht werden Lage und Verteilung der Schadstoffe muss bekannt sein Wirksamkeit der Oxidation von CKW in Batchtests nachgewiesen (> 99,7%) Der mit Permanganat oxidierbare Kohlenstoff muss standortspezifisch in Säulenversuchen bestimmt werden TOC-Gehalt des Bodens zur Bestimmung des Bedarfs an Oxidationsmittel ungeeignet Batch-Tests zur Bestimmung des Bedarfs an Oxidationsmittel als Screening-Methode geeignet Bedarf an KMnO4 zur Oxidation von Corg ist sehr hoch, ISCO für Fahnensanierung meist unwirtschaftlich 24

ISCO Kurzcharakterisierung und Fazit Reaktionsprodukte (z.b. Braunstein) können den Kontakt blockieren Nebenreaktionen bzw. zu heftige Reaktionen führen zu unerwünschten Produkten oder zu starker Wärmeentwicklung ph-verschiebungen ist im Feld häufig kritisch Reduktive Verfahren in aeroben Aquiferen meist wenig geeignet Chemische Verfahren haben durchaus Potential als in-situ- Verfahren wenn: sorgfältige Erkundung im Vorfeld, Verhältnisse am Standort insbesondere der Grundwasserchemismus, Schadstoffzusammensetzung, Bodenmatrix berücksichtigt werden Voruntersuchungen im Einzelfall (standortspezifisch) Reagenzien sind standortspezifisch auszuwählen. 25 koschitzky@iws.uni-stuttgart.de http://www.vegas.uni-stuttgart.de Dr.-Ing. Hans-Peter chitzky Technischer Leiter VEGAS, Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung, Universität Stuttgart 26