Risikobewertung von Pyrrolizidinalkaloiden in der Lebensmittelkette

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Transkript:

Kreuzkraut-Experten-Workshop des LfU und des DVL, Augsburg, 20.09.2016 Risikobewertung von Pyrrolizidinalkaloiden in der Lebensmittelkette Christoph Gottschalk, Florian Kaltner, Manfred Gareis Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät Ludwig-Maximilians-Universität München Korrespondenz: christoph.gottschalk@lmu.de

Agenda Stoffspektrum der Pyrrolizidinalkaloide (PA) Toxikologie und Analytik Risikobewertung Schlussfolgerungen Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 2

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Pyrrolizidinalkaloide - Stoffspektrum Vorkommen in Pflanzen der Familien der Korbblütler (Asteraceen), Raublattgewächse (Boraginaceen) und Hülsenfrüchtler (Leguminosen, z.b. Crotalaria-Arten im mittleren sten/asien/australien) Insgesamt > 600 Verbindungen in ca. 6000 Arten weltweit Monoester Diester Zyklische Diester PA--xide In der Pflanze liegen die PA als Gemische von PA und PA--xiden vor, speziesabhängig in unterschiedlichen Verhältnissen Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 8

Wo ist das Problem? Giftung der 1,2-ungesättigten PA in der Leber zu hochreaktiven Pyrrolestern P P H H H H H P P Leberenzyme 2 R R 1 P H H P Wiedenfeld 2010 Reaktion mit Proteinen und ukleinbasen der DA Akut leberschädigende Wirkung: Verschluss der Lebervenen (veno-occlusive disease, VD), Ödeme im Bauch, Leberversagen Chronische Auswirkung: VD, Leberkrebs (aber auch iere, Blase), Gefäßschädigung in der Lunge -> Erhöhung des Blutdrucks -> Herzschädigung Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät LMU München 9

Rechtlicher Aspekt (nur Regelung für Pflanzenteile) Einteilung nach EFSA (2011) Richtlinie 2002/32/EG, Abschnitt VI: Botanische Verunreinigungen Senecio spp. (Asteraceae) Boraginaceae und Eupatorium spp. (Asteraceae) Höchstgehalt an Unkrautsamen,... die Alkaloide enthalten 3000 mg/kg * Heliotropium spp. (Boraginaceae) Crotalaria spp. (Leguminosae) Höchstgehalt 100 mg/kg * * bezogen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 12 % Chair of Food Safety Veterinary Faculty, LMU Munich 10

Analytik der PA Extraktreinigung, Analytkonzentration Evaporation, Überführung in Probengefäß Einwaage der Probe, Zugabe des Extraktionsmittels Messung mittels Massenspektrometrie Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 11

Intensity, cps Multitoxinanalytik mittels Massenspektrometrie 3.6e6 3.4e6 3.2e6 3.0e6 2.8e6 2.6e6 2.4e6 2.2e6 2.0e6 1.8e6 1.6e6 1.4e6 Heliotrin Untersuchungsergebnis: Summe aller einzelnen PA in µg/kg Lebens-/Futtermittel Senecionin--xid Senkirkin 1.2e6 1.0e6 8.0e5 6.0e5 Monocrotalin Intermedin Lycopsamin Trichodesmin Retrorsin Seneciphyllin Senecionin Seneciphyllin- -xid Echimidin 4.0e5 2.0e5 0 Monocrotalin--xid Retrorsin- -xid 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 Time, min Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 12

Risikobewertung Toxikologische Daten - Charakterisierung des Gefährdungspotentials - Metabolismus bei Mensch und Tier - Akute und chronische Toxizität (Tierstudien) Gefährdungsbeurteilung Ableitung von Toleranzbzw. Schwellenwerten Vorkommensdaten - Lebensmittel-/Futtermittelgruppen, Häufigkeit, Gehalte Verzehrsdaten, Ernährungsgewohnheiten - Berücksichtigung verschiedener Verbrauchergruppen (insbesondere Säuglinge, Kinder) Expositionsschätzung Berechnung der Toxinaufnahme über die ahrung Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 13

Gefährdungsbeurteilung Pyrrolizidinalkaloide (Tier) Bezug : Letale Dosis bei Rindern während Fütterung über 18 Tage* 2,5 mg PA/kg Lebendmasse (LM) und Tag Ableitung Schaf/Ziege und Pferd unterschiedliche Toleranz ca. 15-fach toleranter Schaf/Ziege 37,5 mg/kg KG LM ca. 3-fach sensibler Pferd 0,8 mg/kg KG LM * Stegelmeier 2004 Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 14

Risikobewertung Tiergesundheit (Rind) Bewertungs- Szenario n Mittelwert (mg/kg TM) 1 Max.-Wert (mg/kg TM) 1 Futteraufnahme (kg TM) PA- Aufnahme (mg/kg LM) 2 Anteil (%) an letaler Dosis 3 Heu Praxis 2013+2014 (mean case) 26 7,6 6 0,07 2,8 15 0,16 6,4 Cobs Praxis (worst case) 12 48,3 6 0,41 16,4 15 1,04 41,6 1 Summe der einzelnen Pyrrolizidinalkaloide; 2 Rind: 700 kg LM; 3 letale Dosis 2,5 mg/kg LM (Stegelmeier 2004) -> was ist noch akzeptabel? Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 15

PA/PA-level [µg/kg DM] Effekt der Silierung 60000.0 50000.0 40000.0 30000.0 PA bleiben stabil, -xide verschwinden unklar, ob diese Reduktion einer Detoxifizierung gleichzusetzen ist! 20000.0 10000.0 0.0 Retrorsine Retrorsine-oxide Seneciphylline Senecionine Senecionine-oxide Seneciphylline-oxide Total Levels prior to ensilage Levels after ensilage Gottschalk et al., J Anim Feed Sci Technol 2015 16

Carry-over in Milch Daten aus Fütterungsstudie des RIKILT 1 : Durchschnittliche Carry-ver Rate = 0,1 % Bewertungs- Szenario Futteraufnahme PA Gesamtaufnahme (mg) 0,1 % Carry-ver (mg gesamt) Konzentration in Milch 2 (µg/kg) Heu Praxis 2013+2014 (mean case) Cobs Praxis (worst case) 6 45,6 0,046 1,8 15 114,0 0,114 4,6 6 289,8 0,290 11,6 15 724,5 0,725 29,0 1 Hoogenboom et al. 2011; 2 Milchleistung 25 kg/tag, PA-Gehalt bezogen auf Milch eines Einzeltiers Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 17

Gefährdungsbeurteilung Pyrrolizidinalkaloide (Mensch) Bezug : Tumorauslösende Dosis bei 10 % der Versuchstiere (Ratten) durch Lasiocarpin (Verabreichung während 104 Wochen) * 0,07 mg/kg Körpergewicht (KG) und Tag ME von 10000 0,007 µg PA/kg KG pro Tag = wenig bedenkliche Dosis in Bezug auf Krebsrisiken Erwachsene (60 kg) 0,42 µg/tag 2-5 jährige Kinder (16 kg) 0,11 µg/tag * EFSA 2011, BfR 2011 mit Bezug zu TP, 1978 -> bezogen auf alle PA/PA Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 18

Risikobewertung Milchverzehr durch Kleinkinder Cave: bezogen auf Ab-Hof Milch / Einzeltier Bewertungs- Szenario Konzentration (µg/kg Milch) 1 PA-Aufnahme (µg) 2 PA-Aufnahme (µg/kg KG) ME 3 Überschreitung rientierungswert Heu Praxis 2013+2014 (mean case) Cobs Praxis (worst case) 1,8 0,41 0,025 2800 3,6-fach 4,6 1,06 0,066 1061 9,4-fach 11,6 2,67 0,165 424 23,6-fach 29 6,67 0,413 169 59-fach 1 Futteraufnahme 6 bzw. 15 kg pro Tag; 2 VELS Studie 2-5 jährige Kinder (16,15 kg): 230 g Milch/Tag; 3 0,07 mg/kg KG (BMDL10 Ratte) -> ME 10000 = 0,007 µg/kg KG (Mensch) Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 19

Schlussfolgerungen Datenbasis zur Bewertung von Futtermittel in Bezug auf Tiergesundheit mangelhaft Datengrundlage zum PA-Vorkommen in Futtermitteln unzureichend Forschungsbedarf zum Einfluss der Konservierung / Silierung Milch im Handel unproblematisch (Verdünnungseffekt), Milch in Direktvermarktung möglicherweise ein Risiko Zusammenarbeit zwischen Bauernverband, Imkern, Landwirtschaftsbehörden, Straßenbau/Bahn und aturschutz wichtig, um das Problem in den Griff zu bekommen Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 20

Danksagung für die kollegiale Zusammenarbeit an Klaus Gehring, Rasso Höck, Ulrich Sorg, Senecio-Arbeitsgruppe (Öschleseeprojekt), Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Dr. Johannes stertag Dr. Karsten Meyer, Prof. em. Johann Bauer, Rene Mamet Lehrstuhl für Tierhygiene, TU München Weihenstephan Dr. Monika Lahrssen-Wiederholt, Dr. Angelika Preiß-Weigert, Dr. Anja These, Department Sicherheit in der ahrungskette, Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit Tierärztliche Fakultät der LMU München 21