Fahrleistungen und Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg

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Transkript:

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 Fahrleistungen und Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg Dirk Schmidtmeier Die Fahrleistungen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg erreichten mit fast 1 Mrd. Kilometern im Jahr 15 erneut einen Rekordwert. Eine Trendumkehr zeichnet sich nach wie vor nicht ab, die aber notwendig wäre, um die dadurch verursachten höheren CO 2 - Emissionen zu senken. Trotz des ebenfalls stark gestiegenen Anteils von Fahrleistungen durch verbrauchsärmere, wurde die nach dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes geforderte Reduzierung der CO 2 -Emissionen im Sektor Verkehr von bis 25 % gegenüber dem Jahr 199 bisher nicht erreicht. Zurückgegangen sind hingegen die Stickoxid (NO x )- und Feinstaub (PM 1 )-Emissionen, im Wesentlichen durch die Veränderungen des Fahrzeugbestands hin zu einem größeren Anteil emissionsärmerer Fahrzeuge. So zeigt das besonders an verkehrsnahen Luftmessstationen mit Grenzwertüberschreitungen auffällige Stickstoffdioxid (NO 2 ) seit 14 zum ersten Mal eine sinkende Tendenz bei den straßenverkehrsbedingten Emissionen. Dennoch verhindern die gestiegenen Fahrleistungen auch bei den Luftschadstoffen stärkere Rückgänge. Überdurchschnittliche Zunahme der Jahresfahrleistungen Auf den Straßen in Baden-Württemberg hat der Verkehr im Jahr 15 erneut stark zugenommen. Nach vorläufigen Berechnungen belaufen sich die mit Kraftfahrzeugen auf Autobahnen, den übrigen Außerorts- sowie den Innerortsstraßen zurückgelegten Jahresfahrleistungen (JFL) auf 98,5 Mrd. Kilometer (km). Dies entspricht gegenüber dem Jahr 14 einem Zuwachs von 2,1 % und von fast 9 % gegen über dem Jahr 5. Bereits das Vorjahr wies einen Anstieg von 2,2 % aus, damit lagen die Steigerungsraten der vergangenen 2 Jahre deutlich über dem Durchschnitt der letzten 1 Jahre (,8 %). Bestimmend für diese Entwicklung war der Pkw-Verkehr, dessen Zuwachs sogar bei 2,3 % lag und auf den nun mit 86 Mrd. km über 87 % der gesamten Jahresfahrleistungen entfallen. Demgegenüber stiegen die Jahresfahrleistungen der Schweren Nutzfahrzeuge nur um,2 %, der Zuwachs lag damit um mehr als die Hälfte niedriger als im Mittel des Zeitraumes 5 bis 15 (,5 %). Die Gründe für den starken Anstieg der Pkw- Fahrleistungen sind sicher vielfältig. Zu nennen ist hier zunächst die weiter wachsende Einwohnerzahl im Land. So erreichte das Jahresmittel der Bevölkerung 1 im Jahr 15 mit 1,2 % die höchste Zuwachsrate in den vergangenen Jahren. Und offenbar ist der Anstieg der Bevölkerung mit einer erhöhten Mobilitätsnachfrage verbunden, denn auch die durchschnittliche Fahrleistung je Einwohner erreichte einen neuen Höchststand und liegt nun bei knapp 8 km. Neben der Bevölkerung hat auch der Bestand an zugelassenen Pkw im Land weiter zugenommen, sodass die Pkw-Dichte, das heißt die Zahl der im Land zugelassenen Pkw je 1 Einwohner, auf nunmehr 572 Fahrzeuge angewachsen ist. Weiterhin begünstigt werden dürfte der Trend zu höheren Pkw-Fahrleistungen durch die anhaltend niedrigen Kraftstoffpreise. So sind die Verbraucherpreise für Superbenzin seit 12, dem Jahr mit dem höchsten durchschnittlichen Kraftstoffpreis der letzten 15 Jahre, um 15 % gesunken. Allein im Jahr 15 betrug der Rückgang innerhalb eines Jahres 9 %. Die Preise für Dieselkraftstoff gingen noch stärker zurück, seit 12 um 21 %. Dies ist auch mit eine Erklärung für den fortdauernden Trend zum, der in Baden- Württemberg zum Stand 1. Januar 16 einen Anteil von 34 % hatte. Da deutlich höhere durchschnittliche Jahresfahrleistungen erbringen als, entfallen mittlerweile fast die Hälfte der gesamten Pkw-Fahrleistungen auf dieselbetriebene Fahrzeuge (48 %). Im Vergleich zum Vorjahr nahmen deren Fahrleistungen um 4,8 % zu, während die der lediglich um,1 % stiegen. Allerdings konnten diese ihren Abwärtstrend seit dem Jahr stoppen und weisen nun schon das zweite Jahr in Folge eine positive Steigerungsrate aus (Schaubild 1). Der Güterverkehr konnte mittlerweile den starken Einbruch bei den Jahresfahrleistungen in- Dipl.-Ingenieur (FH) Dirk Schmidtmeier ist Sachgebietsleiter im Referat Umweltbeobachtung, Ökologie, Umweltökonomische Gesamtrechnungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. 1 Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, www.vgrdl. de (Abruf: 27.9.17). 49

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 S1 Jahresfahrleistungen in Baden-Württemberg 199 bis 15 nach Fahrzeugarten Mrd. km 1 Leichte Nutzfahrzeuge Schwere Nutzfahrzeuge Krafträder/Busse 1 8 6 4 199 91 92 93 94 95 96 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 1) 1) Vorläufige Werte. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 62 17 folge der Wirtschaftskrise im Jahr 8/9 überwinden und liegt nun 15 nach einem Anstieg um,8 % mit 1,1 Mrd. km bereits im zweiten Jahr in Folge über dem Niveau von 8. Bezogen auf die letzten 1 Jahre beträgt die Steigerung annähernd 1 %. Die genauere Betrachtung offenbart jedoch unterschiedliche Entwicklungen innerhalb der Fahrzeugarten des Straßengüterverkehrs. Während die Jahresfahrleistungen der Schweren Nutzfahrzeuge (SNF) mit Anhängern und Sattelzüge die gleiche Entwicklung aufweisen wie die des Güterverkehrs (+ 1 %), stiegen die Fahrleistungen der Leichten Nutzfahrzeuge (unter 3,5 t Gesamtgewicht) seit 5 um fast % und damit genauso stark wie die Wirtschaftsleistung (Brutto inlandsprodukt BIP) im Land. Hingegen verringerten sich im Zehnjahreszeitraum die Fahrten der Schweren Nutzfahrzeuge ohne Anhänger um 3,5 %. Die Entwicklung der Güterverkehrsleistung des Straßenverkehrs im Land, die in den Jahren 3 bis 13 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) um 17 % zugenommen hat, zeigt, dass die Transportleistung stärker zunimmt als die Jahresfahrleistungen. Hier findet offenbar weiterhin eine Verbesserung der Transporteffizienz statt, indem ein Großteil der Transportleistung von Last- und Sattelzügen (SNF mit Anhänger) erbracht wird (Schaubild 2). Fast 1 % mehr CO 2 -Emissionen als 199 Die Entwicklung der CO 2 -Emissionen im Land wird maßgeblich durch den Straßenverkehr bestimmt. Nach vorläufigen Ergebnissen für das Jahr 15 stiegen die Emissionen auf nun 21,5 Mill. Tonnen (t) an und lagen damit um 1,6 % höher als im Vorjahr. Mittlerweile stammen damit fast ein Drittel (31,9 %) aller energieverbrauchsbedingten CO 2 -Emissionen aus dem Straßenverkehr, damit ist er in Baden- Württemberg nun schon seit dem Jahr 9 der Sektor mit dem größten Emissionsanteil. Davor waren die CO 2 -Emissionen seit 1999/ stetig gesunken bis sie 9 fast das Niveau des Jahres 199 erreichten, dem Referenzjahr nationaler und internationaler Minderungsziele für Treibhausgasemissionen. Das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) des Landes sieht für den Sektor Verkehr bis einen Minderungsbeitrag zwischen und 25 % gegenüber 199 vor. Im Verkehrssektor werden 94 % der CO 2 -Emissionen durch den Straßenverkehr verursacht. Aktuell jedoch liegen die straßenverkehrsbedingten CO 2 -Emissionen 9,7 % über den 19,6 Mill. t CO 2 des Jahres 199. Um nur den unteren Wert des Zielkorridors von % Minderung zu erreichen, wäre bezogen auf den Straßenverkehr in den nächsten 5 Jahren ein Rückgang von 27 % 5

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 S2 Entwicklung der Jahresfahrleistungen, der Bevölkerung und des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Baden-Württemberg 1995 bis 15 1995 = 1 14 13 1 11 Jahresfahrleistungen Güterverkehr 1) BIP Jahresfahrleistungen Pkw 1 Bevölkerung im Jahresmittel 9 1995 1996 1997 1998 1999 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 2) 1) Leichte und Schwere Nutzfahrzeuge. 2) Vorläufige Werte. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 63 17 notwendig, was einer durchschnittlichen jährlichen Veränderung von 6,1 % entspricht. Eine Reduzierung in dieser Größenordnung wurde bisher noch nicht erreicht, der größte Rückgang war im Zeitraum 1999 bis 9 zu verzeichnen, in dem die CO 2 -Emissionen durchschnittlich pro Jahr um 1,8 % zurückgingen (Schaubild 3). Eine der Ursachen für den Anstieg der CO 2 - Emissionen ist der Güterverkehr, dessen Emissionen in dem Zeitraum seit 199 um fast 5 % zunahmen. Demgegenüber sanken die Emissionen des Pkw-Verkehrs um 3,6 %. Allerdings ist der Güterverkehr stark konjunkturabhängig, was sich unmittelbar über die Fahrleistungen und damit dem Kraftstoffverbrauch auf den CO 2 -Ausstoß auswirkt. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass die Güterverkehrsleistung in diesem Zeitraum (199 bis 13) um 67 % anstieg, welche zunehmend durch Lastund Sattelzüge erbracht wird, deren größere Transportvolumina sich in einem höheren Kraftstoff verbrauch niederschlagen. Dennoch stiegen trotz höherer Fahrleistungen von 41 % S3 CO 2 -Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg 199 bis 15 nach Fahrzeugarten Mill. t 25 Krafträder/Busse Schwere Nutzfahrzeuge Leichte Nutzfahrzeuge 15 1 5 199 1995 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 1) 1) Vorläufige Werte. Datenquelle: LAK-Energiebilanzen, Verkehrszählungsergebnisse der Landesstelle für Straßentechnik Baden-Württemberg und eigene Modellrechnungen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 64 17 51

2 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes Nr. 451 vom 14.12.16. Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 gegenüber 199 durch den Einsatz verbrauchsärmerer Fahrzeuge die spezifischen CO 2 -Emissionen (CO 2 in g/km) des Güterverkehrs nur um 5,9 %. Bei den Pkw, auf die mit 63 % der größte Anteil an den straßenverkehrsbedingten CO 2 - Emissionen entfällt, sanken die spezifischen CO 2 -Emissionen gegenüber 199 um 26 %. Hier macht sich neben der Kraftstoffersparnis durch die Flottener neuerung noch die Strukturverschiebung vom hin zum CO 2 -ärmeren bemerkbar. Dessen spezifische CO 2 - Emissionen reduzierten sich um 27 % gegenüber 199 und damit stärker als die der ( 21 %). Allerdings gelang es durch diese starken Rückgänge nicht, den negativen Effekt der gestiegenen Pkw-Jahresfahrleistungen abzufedern, sodass die CO 2 -Emissionen des Pkw-Verkehrs gegenüber 199 nahezu unverändert blieben. Zudem deutet sich an, dass der positive Einfluss sinkender durchschnittlicher Kraftstoffverbräuche auf die CO 2 -Emissionen durch die steigende durchschnittliche Motorleistung von neuzugelassenen Pkw verpufft. Sie verursachte im Jahr 15 gegenüber dem Jahr 8 in Deutschland zusätzliche CO 2 -Emissionen in Höhe von 9,3 Mill. t (+ 8,7 %), welche durch die sinkenden Durchschnittsverbräuche (Einfluss 7,8 %) nicht kompensiert werden konnten. 2 Starker Rückgang bei den NO x -Emissionen Im Gegensatz zu den CO 2 -Emissionen entwickelten sich die Luftschadstoffemissionen durch Feinstaub (PM 1 ) und Stickoxide (NO x ) deutlich positiver. So gingen die NO x -Emissionen des Straßenverkehrs 15 auf 51 1 t zurück, was einem Rückgang von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Er übertraf damit die durchschnittliche jährliche Abnahme seit 1995 von 4,3 %. Der Straßenver kehr bleibt jedoch trotz der seit 1995 um fast 6 % reduzierten NO x -Emissionen weiterhin Hauptverursacher von Stickoxidemissionen mit einem Anteil von 45 % im Jahr 14. Der stärkste Rückgang war bei den Schweren Nutzfahr zeugen und Bussen zu verzeichnen, deren Emissionen sich gegenüber 14 um 16,1 % verringerten bei nahezu unveränderten Fahrleistungen. Hier beträgt die Minderung seit 1995 bemerkenswerte 73 % (durchschnittlich 6,4 % pro Jahr), wodurch der Anteil der von diesen Fahrzeugen verursachten straßenverkehrsbedingten NO x -Emissionen von 53,4 % im Jahr 1995 auf nun 34,3 % sank. Für die Gesamtentwicklung bedeutsamer sind mittler weile die, die fast die Hälfte der NO x -Emissionen aus dem Straßenverkehr verursachen (46,7 %) und das bei einem Anteil an den Jahresfahrleistungen von nur 42,4 %. Beim Vergleich mit den wird deutlich, dass diese in Bezug auf NO x weitaus emissionsärmer sind, sie verursachen bei einem Fahrleis tungsanteil von 45 % nur 11,4 % der Emissionen (Schaubild 4). Betrachtet man die spezifischen Emissionen, also das Verhältnis vom Emissionsausstoß zur Fahrleistung, werden die Unterschiede noch S4 NO x -Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg 1995 bis 15 nach Fahrzeugarten 1 t 14 1 1 Schwere Nutzfahrzeuge 1) Leichte Nutzfahrzeuge 8 6 4 1995 1996 1997 1998 1999 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 2) 1) Einschließlich Busse. 2) Vorläufige Werte. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 65 17 52

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 Die dieser Betrachtung zugrundeliegenden Emissionsfaktoren wurden auf der Basis des Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs (HBEFA) in der Version 3.2 vom Juli 14 berechnet (http://www.hbefa.net/d/index.html). Im Zuge des Dieselskandals wurde bekannt, dass die unter realen Fahrbedingungen entstehenden Stickoxidemissionen signifikant von den nach gesetzlich vorgeschriebenen Prüfzyklen ermittelten Werten abweichen. Die Emissionsfaktoren in HBEFA basieren seit jeher auf Fahrzyklen, die reales Fahrverhalten abbilden, weshalb die dort ausgewiesenen Emissionsfaktoren bereits höher lagen, als die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte. Inzwischen wurde eine aktualisierte Version des Handbuches (HBEFA 3.3) veröffentlicht, dessen Emissionsfaktoren allerdings in diesen Beitrag nicht mehr einfließen konnten. Es handelt sich hierbei um ein vorgezogenes Update, das ausschließlich neue Messungen und Untersuchungen zu NO x -Emissionsfaktoren von berücksichtigt. Zum einen wurden die NO x -Emissionsfaktoren im betriebswarmen Zustand von der Euro 4- bis Euro 6-Norm angepasst, zum anderen der Einfluss der Umgebungstemperatur auf diese Emissionsfaktoren eingeführt. Gerade unterhalb der im Labor üblichen Temperaturen zwischen C und 3 C steigen die NO x -Emissionen mit sinkender Außentemperatur an. Das Umweltbundesamt (UBA) geht davon aus, dass die Hälfte der Pkw-Fahrleistungen in Deutschland bei Temperaturen unter 1 C erbracht werden. 1 Eine erste vorläufige Berechnung auf Basis HBEFA 3.3 für Baden-Württemberg für das Jahr 15 ergibt gegenüber der Basis HBEFA 3.2 ca. 29 % höhere NO x -Emissionen für (+ 7 t). Deren Anteil an den Gesamtemissionen von Stickoxiden im Straßenverkehr steigt dadurch auf 53 % (vorher 47 %). Der spezifische NO x -Ausstoß je beträgt nun 737 Milligramm je gefahrenem Kilometer. 1 http://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/stickoxid-belastung-durch-diesel-pkw-noch-hoeher (Abruf: 24.9.17). deutlicher. Ein stieß im Jahr 15 durchschnittlich 573 mg NO x je gefahrenem Kilo meter aus ( 17 % gegenüber 1995), während die NO x -Emissionen je km bei den Otto- Pkw um 82 % auf nun 131 mg/km gesunken sind. Allerdings lässt sich bei den spezifischen Emissionen der in den letzten beiden Jahren wieder ein Rückgang erkennen, nachdem diese seit 9 stagnierten. Hier macht sich offenbar der steigende Anteil schadstoff ärmerer Fahrzeuge der Euro 5- und Euro 6-Norm an der Flottenzusammensetzung bemerkbar, der sich langsam in sinkenden spezifischen Emissionen niederschlägt. Bei den in Baden-Württemberg zugelassenen gehörten bereits 5 % diesen Schadstoffklassen an (Stand 1.1.16), 5 Jahre zuvor waren es nur etwas mehr als 1 %. Bei den steigerte sich der Anteil in 5 Jahren von 6 % auf 32 %. Trotz der hohen Anteile schadstoffarmer Fahrzeuge wird aber auch deutlich, dass die spezifischen Emissionen die Emissionsgrenzwerte gerade beim Diesel- Pkw um ein Vielfaches übersteigen. Die zukünftigen Abgasnormen Euro 6c und Euro 6d- TEMP bringen zwar keine neuen Grenzwerte, jedoch verspricht man sich durch die Umstellung bei der Typzulassung auf den neuen Testzyklus WLTC (Worldwide Harmonized Light- Duty Vehicles Test Cycle) sowie ab Euro 6d- TEMP mit der Prüfung im realen Fahrbetrieb (Real driving emissions RDE) vor allem bei NO x eine weitere Reduzierung der Emissionen. Dass hier Handlungsbedarf besteht, zeigt ein Vergleich des ICCT (The International Council on Clean Transportation) der spezifischen NO x - Emissionen von mit Diesel-Lkw der Euro 6-Norm. Dieser ergab bei den (5 mg/km) mehr als doppelt so hohe NO x - Emissionen wie bei den Diesel-Lkw mit durchschnittlich 21 mg/km. 3 Den Grund für die niedrigeren Werte der Schweren Nutzfahrzeuge und Busse sehen die ICCT-Forscher in den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die bereits seit 13 Emissionsmessungen unter realen Bedingungen vorschreiben. Trendumkehr bei Stickstoffdioxid (NO 2 )-Emissionen Bei den aufgrund ihrer Wirkung auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme mit europaweit geltenden Grenzwertvorgaben belegten Stickstoffdioxid (NO 2 )-Emissionen verlief die Entwicklung bisher in die andere Richtung. Im Gegensatz zu den NO x -Emissionen stiegen die direkten NO 2 -Emissionen seit 1995 stark an und erreichten im Jahr 15 etwas mehr als 12 t, was einer Zunahme in diesem Zeitraum von 52,6 % entspricht. Direkte Emissionen deshalb, da es neben der natürlichen Umwandlung des von Verbrennungsmotoren ausgestoßenen NO zu NO 2 in der Atmosphäre 3 Pressemitteilung des ICCT vom 6.1.17: Ausstoß von giftigem Stickoxid bei mit Euro 6 Schadstoffnorm mehr als doppelt so hoch wie bei modernen Diesel-Lkw. 53

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 auch einen direkten Ausstoß von NO 2 -Emissionen gibt. Hauptquelle sind die, deren Anteil an den straßenverkehrsbedingten NO 2 -Emissionen mittlerweile über 7 % (8 5 t) beträgt. Bauartbedingt emittieren gerade der Euronormen 3 bis 5 aufgrund der Ausstattung mit Oxidationskatalysatoren in größerem Umfang primäres NO 2. Daneben erhöhte sich aus vergleichbaren Gründen aber auch die Emissionsfracht der Leichten Nutzfahrzeuge, die sich seit 1995 vervierfachte und nun bei einem Anteil von 9 % liegt. Eine hohe Belastung durch Stickstoffdioxid registriert auch die Mehrzahl der Verkehrsmessstationen in Baden-Württemberg, die nach wie vor Überschreitungen des vorgegebenen Grenzwertes von maximal 4 Mikrogramm je Kubikmeter (µg/m³) NO 2 im Jahresmittel ausweisen. Seit dem Höchststand von 12 6 t NO 2 im Jahr 13 zeichnet sich jedoch eine Trendumkehr ab. Bis dahin nahmen die NO 2 -Emissionen der und der Leichten Nutzfahrzeuge der Entwicklung der Jahresfahrleistungen folgend stetig zu, nun sanken sie im Jahr 15 erstmalig gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % bzw.,5 %. Insgesamt betrug der Rückgang knapp 5 t, wovon 28 % auf die und 64 % auf die SNF entfielen. Nennenswerte Minderungen wurden zuvor nur bei den Otto- Pkw und ab auch bei den SNF erzielt. Diese verzeichneten in den beiden letzten Jahren ihre höchsten Rückgänge mit 9 % und 12 %. Im gesamten Zeitraum zwischen 1995 und 15 konnten sie ihre NO 2 -Emissionen halbieren und ihren Anteil an den straßenverkehrsbedingten NO 2 -Emissionen von 58 % auf nur noch 18 % ( 2 4 t) reduzieren (Schaubild 5). Dies reichte jedoch bis 13 nicht aus, die vor allem ab stark steigende Emissionsfracht der zu kompensieren, die sich mit gut 8 t im Jahr 1995 auf 8 5 t im Jahr 15 verzehnfachte. Diese Entwicklung scheint nun gestoppt worden zu sein. Verantwortlich für den Rückgang ist wie bei den NO x -Emissionen der steigende Anteil von Fahrzeugen der Euro 6-Norm am Bestand. Allerdings wird eine Durchdringung des Fahrzeugbestandes mit schadstoffarmen Fahrzeugen angesichts eines Durchschnittsalter von 9,2 Jahren bei den Pkw in Baden-Württemberg noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Feinstaubemissionen durch Abrieb höher als durch Abgase Die Feinstaub (PM 1 )-Emissionen durch den Straßenverkehr im Land entwickelten sich weiter rückläufig. Sie summierten sich im Jahr 15 auf rund 2 1 t und lagen damit 5 % unter dem Vorjahreswert. Seit 1995 sind die Emissionen um 65 % zurückgegangen, was einem jährlichen Durchschnitt von 5 % ent- S5 NO 2 -Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg 1995 bis 15 nach Fahrzeugarten 1 t 14 12 1 Schwere Nutzfahrzeuge 1) Leichte Nutzfahrzeuge 8 6 4 2 1995 1996 1997 1998 1999 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 2) 1) Einschließlich Busse. 2) Vorläufige Werte. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 66 17 54

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 9/17 S6 Feinstaub (PM 1 )-Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg 1995 und 15 nach Verursacher Anteile in % 1995 15 1) Bremsenabrieb Reifenabrieb 11 4 6 1 Diesel-Kaltstarts 2) 5 14 2 Diesel Busse 7 28 6 17 t 2 126 t 39 7 Diesel Schwere Nutzfahrzeuge 35 8 Leichte Nutzfahrzeuge 3) 2 11 1) Vorläufige Werte. 2) Einschließlich Leichte Nutzfahrzeuge. 3) Diesel und Otto. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 67 17 spricht. Neben Abgasemissionen aus Verbrennungsvorgängen sind auch der Reifenund Bremsenabrieb Quellen von Feinstaubemissionen durch den Straßenverkehr (Emissionen aus der Aufwirbelung von Straßenstaub sind nicht enthalten). Durch entsprechende technische Maßnahmen konnten die abgasbedingten Emissionen seit 1995 um 8 % auf rund 1 t reduziert werden. Im Gegensatz dazu stiegen die abriebbedingten Emissionen aufgrund von stark angewachsenen Jahresfahrleistungen (+ 17 % im Vergleich zu 1995) um 21 % auf nun 1 1 t. Der Anteil an den gesamten Feinstaubemissionen erhöhte sich dadurch auf 53 %, damit wurden zum ersten Mal mehr Emissionen durch Abrieb als durch Abgase verursacht. Diese emittieren zum größten Teil die (Anteil %), während die Emissionsbeiträge durch Schwere und Leichte Nutzfahrzeuge mit 11 % bzw. 7 % niedriger liegen. Der Vergleich mit dem Jahr 1995 macht deutlich, wie stark die abgasbedingten Emissionen seither zurückgegangen sind. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hatten die Schweren Nutzfahrzeuge, deren Emissionen von 2 1 t (Anteil 35 %) auf nur noch 23 t gesunken sind, was einem Rückgang von 9 % entspricht. Während sie im Jahr 1995 zusammen mit den Leichten Nutzfahrzeugen und Bussen noch für 5 % der Emissionen verantwortlich zeichneten (3 t), reduzierte sich dieser Anteil auf nun %, was in etwa dem Beitrag der entspricht. Insgesamt verringerten sich die durch dieselbetriebene Fahrzeuge verursachten Feinstaubemissionen um 81 % von 4 7 t auf unter 9 t (Schaubild 6). Diese doch erheblich reduzierte Menge an PM 1 - Emissionen wirkt sich auch auf die Entwicklung der PM 1 -Immissionen aus. So verzeichnet die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Natur schutz Baden-Württemberg (LUBW) seit 6 an Messstationen aller Typen (verkehrsnah, städtischer Hintergrund, ländlicher Hintergrund) Rückgänge bei den Jahresmittelwerten (Grenzwert 4 µg/m 3 ), die letzte Grenzwertüberschreitung fiel ins Jahr 1. Allerdings liegen die Messwerte an den verkehrsnahen Messstationen etwa doppelt so hoch wie an ländlichen Hintergrundmessstellen und an ver kehrs nahen Spotmessstellen werden teilweise Überschreitungen des PM 1 -Tagesmittelwertes von 5 µg/m 3 an mehr als 35 Tagen registriert. In Anbetracht der Zunahme der Fahrleistungen und deren direktem Einfluss auf die abriebbedingten PM 1 -Emissionen, dürfte durch eine weitere Minderung des abgasbedingten PM 1 - Anteils keine durchgreifende Reduzierung mehr zu erzielen sein. Hier ist die zukünftige Entwicklung ebenso an die Entwicklung der Fahrleistungen gekoppelt, wie die straßenverkehrsbedingten CO 2 -Emissionen. Auch dort kann die Verbesserung der Verbrauchseffizienz den erhöhenden Effekt steigender Fahrleistungen nicht ausgleichen. Weitere Auskünfte erteilt Dirk Schmidtmeier, Telefon 711/641-27 22, Dirk.Schmidtmeier@stala. bwl.de 55