Franziska Kühn, 9a, Dresden
Gliederung 1. Einleitung 2. Vorbetrachtung 2.1 Bewegungen und Stile in und um Deutschland 2.2 Deutsche Architekten in den Zwanzigern 2.3 Zur Geschichte des Bauhaus 3. Betrachtung 3.1 Ansichten zur Funktion und zum Aussehen 3.2 Ansichten zur Bauweise 3.3 Gesellschaftliche und soziale Veränderungen 3.4 Bedeutung nach dem Weltkrieg 4. Fazit 5. Quellen 2
1. Einleitung Was heißt schon golden, wenn man es auf die Architektur einer bestimmten Zeit bezieht? Für mich ist goldene Architektur eine Architektur, die zu verbessernden Veränderungen in der Gesellschaft und auch in der Wirtschaft führt, da Architektur immer in enger Beziehung mit der jeweiligen Gesellschaft steht. Golden also nicht als vergoldet betrachtet, wie es eher dem Jugendstil ähnlich sah. Die Architektur setzte sich in den 20er Jahren hauptsächlich aus der sich bildenden Bewegung Bauhaus zusammen, die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet wurde. In meiner folgenden Betrachtung wird deshalb das Bauhaus eine große Rolle spielen. Ich habe mir das Thema Architektur ausgesucht, da ich bereits in Dessau das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser besucht habe und außerdem die Architektur aus den 2oer noch heute eine Rolle spielt, da sie eine der wichtigsten architektonischen Epochen ist. 3
2. Vorbetrachtung 2.1. Bewegungen und Stile in und um Deutschland Eine Richtung der Zwanziger in Deutschland war der Expressionismus und der Jugendstil, die allerdings nur bis ca. 1925 gingen und deren Höhepunkte schon vor dem ersten Weltkrieg waren. Andere Stile waren der Kubismus, der Futurismus, das Bauhaus und der Funktionalismus. Es entstand außerdem die Stilrichtung des Neuen Bauens. Eine Bewegung, die sich 1917 in Holland gründete, war die De Stijl Bewegung, die auch eng mit dem Bauhaus verbunden war. Ihr Ansehen verdankte diese Bewegung hauptsächlich der treibenden Kraft Theo van Doesburg (1883 1931) als auch Piet Mondrian (1872 1944). Sie prägten den Begriff der konkreten Kunst. 2.2. deutsche Architekten in den Zwanzigern Berühmte Architekten in Deutschland waren zum Beispiel Le Corbusier (1887 1965), Ludwig Mies van der Rohe (1886 1969), Adolf Loos (1870 1933), Walter Gropius (1883 1969), Bruno Taut (1880 1938) und Peter Behrens (1868 1940), die in ihrer Zeit neue Ideen in die Architektur brachten. Zusammen wirkten viele Architekten der Zeit auch beim Bau der Weißenhofsiedlung, die unter der Leitung von Mies van der Rohe entstand. Postkarte zur Weissenhofsiedlung 2.3. Zur Geschichte des Bauhaus Das Bauhaus wurde 1919 in Weimar von Walter Gropius und seinem Partner Adolf Meyer als Kunstgewerbeschule unter dem Namen Staatliches Bauhaus in Weimar gegründet. Ihre Ziele setzten sie in das Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten, da nach dem Krieg die Industrie von Deutschland vollkommen zerschlagen war. Bedeutende Lehrer in 4
dieser Zeit waren unter anderem Lyonel Feininger, Johannes Itten, Josef Albers, Paul Klee (ab 1921), Wassilly Kandinsky (ab 1922), sowie Oskar Schlemmer (ab 1921). In der Weimarer Republik galten die Bauhaus Lehrer als links. Ein Jahr nach der Gründung kam es deshalb schon zu Existenzproblemen, da das Bauhaus auch sehr von den Zuschüssen des Landes abhängig war und es in den Medien kritisiert wurde. Vorerst existierte das Bauhaus jedoch weiter in Weimar und das Kursangebot wurde immer mehr erweitert: Stein /Holzbildhauerei, Wand /Glasmalerei, Buchbinderei, die Bühnenabteilung und eine Metall / Keramikwerkstatt. Man ging dazu über die Lehrer Meister und die Studierenden Gesellen zu nennen. Es entstand 1923 der Konflikt zwischen Itten und Gropius, ob man das Bauhaus für Auftragsarbeit öffnen solle eine Bauhaus-Werkstatt oder nicht. Zwei Jahre später verließ Johannes Itten das Bauhaus und Laszlo Moholy Nagy wurde sein Nachfolger. Bereits ein Jahr, 1924, später wurde dem Bauhaus die Fördergelder auf ca. 1/3 gekürzt, da die Konservativen in Thüringen in den letzten Wahlen mehr erfolgt gehabt hatten. Im gleichen Jahr schrieben der Direktor und die Lehrer einen offenen Brief, in dem sie erklärten, dass das Bauhaus mit dem Auslaufen der Verträge aufgelöst werde. So wurde das Bauhaus 1925 in Weimar geschlossen und 1926 in Dessau wiedereröffnet. Hatte davor der Bau von Gebäuden eine so große Rolle gespielt, rückte nun dies in den Vordergrund und Gebäude wie das Stahlhaus und die Musterhäuser entstanden. Aus dem Bauhaus sollten noch viele andere Stile hervorgehen. Logo des Bauhaus Weimar 5
3. Betrachtung 3.1. Ansichten zur Funktion und zum Aussehen Der vorherrschende Stil war vor den 20er Jahren der Jugendstil gewesen, bei dem Gebäude als Repräsentationsobjekt gesehen wurden und deshalb mit vielen Ornamenten und anderen verschnörkelten Stilelementen versehen war. Genau das Gegenteil war der Leitspruch der meisten Architekten der Zwanziger Jahre: Ornamentlosigkeit ist ein Zeichen geistiger Kraft (Adolf Loos aus Ornament und Verbrechen ). So fielen die meisten Bauten dieser Zeit eher schlicht aus, waren aber deshalb nicht minder praktisch. Eher wurde gerade auf die Praxis mehr Wert gelegt. So führte das Bauhaus zum Beispiel vor dem Bau Untersuchungen über die Lebensgewohntheiten der zukünftigen Bewohner durch, um den Bau zu optimieren. Diese Optimierung führte auch dazu, dass die Häuser preisgünstiger waren und für das Volk damit auch etwas erschwinglicher. Für Manchen jedoch nicht günstig genug. So ging man schließlich auch zum Bau von mehrstöckigen Häusern über. Dazu gab es 1927 eine Werkbundausstellung mit dem Thema Wohnen, aus der als Resultat die Hufeisensiedlung Weißenhofsiedlung in Stuttgart entstand. Die Weißenhofsiedlung mit 21 Gebäuden von unterschiedlichsten Architekten wurde in nur 21 Wochen erbaut und wurde in ihrer Zeit gelobt als auch kritisiert. Ein weiteres Beispiel für diese Siedlungsarchitektur ist auch die Hufeisensiedlung in Berlin, die unter der Leitung von Bruno Taut erbaut wurde. Weißenhofsiedlung aus der Luft 6
3.2. Ansichten zur Bauweise Viele Architekten vertraten die Stilrichtung des Neuen Bauens, zu der auch die Weißenhofsiedlung und die Hufeisensiedlung gehören. Diese Stilrichtung rückte die Konstruktion selbst in den Vordergrund. Neue Techniken, wie die Leichtbeton, Trocken und Skelettbauweise wurden erprobt. Diese neuen Methoden erfreuten sich großer Beliebtheit, da ein immer größer werdender Bedarf an Wohnungen durch die Landflucht vorhanden war, außerdem Materialien wie Eisen, Glas (und später Beton) immer besser nutzbar Villa Savoye von Le Corbosier in Frankreich Kandinsky-Klee-Haus von Walter Gropius wurden. Damit ergaben sich neue Möglichkeiten der konstruktiven Gestaltung, vor allem einfache Konstruktionen, wie kubische Formen oder freistehende Wandscheiben, ließen sich damit gut anfertigen. Das Neue Bauen war die ideelle Grundlage für das Bauhaus Dessau. Hauptvertreter des Neuen Bauens waren unter anderem: Walter Gropius, Le Corbusier, Mies van der Rohe, Bruno Taut und Hugo Häring. Stahlhaus Dessau von Georg Muche und Patrick Paulick 7
3.3. Gesellschaftliche und soziale Veränderungen In den Zwanzigern kam es zu gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen durch die Architektur. Eine erste Besonderheit war im Bauhaus Weimar, dass erstmals auch Frauen, wie zum Beispiel Gertrud Arndt, eine solche Schule besuchen durften. Außerdem brauchte man im Weimarer Bauhaus keinerlei Vorkenntnisse, sondern nur Geschick um angenommen zu werden, sodass auch das normale Volk eine Chance hatte sich weiterzubilden. Dies änderte sich allerdings ab 1930 im Bauhaus unter der Führung von Mies van der Rohe, da dann bereits gewisse Kenntnisse vorausgesetzt wurden. Gertrud Arndt Zudem verbesserten sich die Wohnverhältnisse für das Volk, da jetzt mehr Wohnungen vorhanden waren, diese auch noch relativ preisgünstig waren und ihren Anforderungen trotzdem entsprachen. Die Architekten begannen ihre Arbeit auch dem Volk zu Nutze zu machen....und eines ihrer Werke 3.4. Bedeutung nach dem ersten Weltkrieg Die schlichte Bauweise der Zwanziger trug dazu bei, dass die zerstörten Gebäude relativ schnell durch Neue ersetzt wurden, da man nicht so viele Baumaterialien brauchte und die Bauzeit kurz war. Das Bauhaus brachte mit seiner Gründung einen frischen Wind in das Leben der Mensch. 8
4. Fazit Die Architektur in den Zwanzigern kann als golden bezeichnet werden, da die Architektur von einer anderen Seite entdeckt und beleuchtet wurde zum Beispiel indem man das Haus nun als Gebrauchsgegenstand sah, neue Bauweisen getestet wurden und gleichzeitig positive gesellschaftliche als auch soziale Veränderungen entstanden. Sie verhalf den Menschen in ihrer Zeit zu einer neuen Lebensgrundlage und ist auch heute noch mit ihrer Grundidee sehr bedeutend, da sie auch viele spätere Stile nachhaltig prägte. 9
5. Quellen Weltarchitektur: Die Moderne von Hasan Uddin Khan und Philipp Jodidio (2001, Taschen GmbH, 3 8228 1228 5) Bauhaus von Jeannine Fiedler und Peter Feierabend (1999, Könemann Verlag, 3 89508 600 2) Geschichte und Geschehen 10 (1992, Klett Verlag, 3 12 417400 3) Das große Brockhaus in einem Band (2003, Brockhaus, 3 7653 3141 4) Encarta Enzyklopädie Professional 2004 www.bauhaus.de www.bauhaus dessau.de www.weissenhofsiedlung.de www. wikipedia.de Die Internetquellen wurden hauptsächlich an den folgenden Tagen benutzt : 19.12;27 30.12;08.01;16.01;22.01;23.01. benutzte Schriften: Bauhaus, Linotype Aroma Extralight, Neutra Text, LT Aroma SC Light (unter Verwendung von Adobe Indesign) 10