Der Schriftzug Transparenz hingegen ist lichtdurchlässig, der cyanfarbige Hintergrund addiert sich mit dem Gelb der Schrift zu Grün.

Ähnliche Dokumente
1 Was ist Transparenz? 7 Weitere Informationsquellen zum Thema Transparenz

INFORMATIONEN UND TIPPS ZUR KAUFENTSCHEIDUNG ARBEITSMAPPE HAFTNOTIZEN

Informationen zum richtigen Anlegen von Kaltfolie

GUT. 1 Überfüllen, Überdrucken und Aussparen KAPITEL Überfüllen

Regionales Rechenzentrum für Niedersachsen. PDF-X für den Druck nutzen

Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa. Stand 22 / 01 / 2018 gekürzte Version. Handbuch zur visuellen Identität

Druckseite Außendruck Konterdruck z.b. Karton, PET-Folie metallisiert z.b. PET-Folie transparent

Druckdaten Spezifikation

Adobe Acrobat Distiller. Leibniz Universität IT Services Anja Aue

PDF/A. Mar$n Fischer

Info Datenlieferung. Ansprechpartner. Datentransfer. Daten

INFORMATIONEN UND TIPPS ZUR KAUFENTSCHEIDUNG ARBEITSMAPPE STANZKONTUREN

WIR SIND RUNDUM IHRE CENTRALSTATION FÜR DRUCK UND KOPIE

TIF-Dateien auf Hintergrundebene reduzieren keine Alpha-Kanäle keine Freistellungspfade ohne Komprimierung speichern, Pixelanordnung Interleaved

Spezifikationen für Labelprint

ALLGEMEIN. Beschnittzugabe 2 mm. Endformat CutContour (siehe nächste Seite) Sicherheitsabstand 2 mm bis zum Endformat

Arbeiten mit Transparenzen in tango Studio

JPEG, PDF & Co. JPEG, PDF & Co. Theorie und Praxis zu Bildern auf Computern und Druckern

bekommt das Layout von Broschüren, Flyern, Visitenkarten oder Einladungskarten eine zusätzliche Dimension, die sogar fühlbar ist.

Zipper-Wall Straight Anlieferspezifikationen

Zipper-Wall Curved Anlieferspezifikationen

ZipUP-Wall Arch Anlieferspezifikationen

Was ist PDF? Portable Document Format, von Adobe Systems entwickelt Multiplattformfähigkeit,

108 6 Anlegen des Layouts

AVAA 7.0 Anlage 1 Ausgabe Seite 1 von 5. Richtlinien für die Druckgestaltung. Aluminiumtuben

Datenblatt für unsere Aufkleber

Datentransfer Programme Bilder Texte/Schriften Logos Überfüllungen PDF Proof Kontakt. Richtlinien Computer-To-Screen

Merkblatt zur Herstellung von Daten für den Druck von Rollen-Haftetiketten

So erstellen Sie Ihre Druckdaten

Tagged Image File Format. Im Printbereich neben EPS sehr verbreitet.

Vektorgrafik / Bitmap (bmp)

CD und DVD Fertigung

Grafikformate. Auflösung Farbtiefe Farbmodelle

GerbView. 5. März 2017

CMY. Bei der additiven Farbmischung addieren sich die drei Primärfarben zur Farbe Weiß.

Flag Fiber Quill S 49 x 160 cm

Beachflag Alu Drop Anlieferspezifikationen

Daten, die in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop erstellt wurden, benötigen wir als TIF- oder JPG- Datei. Für diese Daten gilt außerdem:

CorelDRAW X7 Ansichten

Erstellt durch: Jirko Weber jirweb.de

Beachflag Alu Square Anlieferspezifikationen

Bedruckte Ballone. Standard-Ballondruck Seite 2 Für einfachere Motive mit klar abgegrenzten Farbflächen. Nicht passergenau.

Leitfaden zur Erstellung von TING-Publikationen unter Verwendung eines DTP-Programmes (QuarkXPress 7.x)

Technisches Datenblatt

Lusshardtstrasse 1 Tel / Karlsdorf Fax / Seite

Druckveredelungen. Wie bereite ich meine Daten korrekt auf? Marc Wildi, Drucksachenexpress AG Digicomp Publishing Day

Leitfaden zur Datenanlieferung

Anlieferung vorzugsweise als PDF/X-4 gemäß den unten stehenden Richtlinien:

Farbmodus: CMYK ; Dateiformate: TIF / JPG / PSD

Tipp des Monats März 2017

PRODUKTION UND GESTALTUNG INTERAKTIVER MEDIEN

Datencheck. ...Ihre Bits und Bytes sorgenfrei zu uns! Es lebe der Unterschied! Partnerschaft. Zuverlässigkeit Ungewöhnliches.

Arbeiten mit Acrobat. Vorstellung von Adobe Acrobat Bearbeitung des Dokuments Präsentationen erstellen Teamarbeit

Adobe. Classroom in a Book. Adobe Illustrator CS

Richtlinien und Manual zur PDF-Herstellung

Richtlinien für die Druckgestaltung Laminattuben

PREPRESS: Digitale Daten erzeugen

Allgemeine Informationen zum Anlegen ihrer Anzeigen-Datei(en)

INFORMATIONSBlATT DRuckDATeIeN und DRuckOpTIONeN

I Leitfaden Daten. Text. Selbstverständlich stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und helfen bei Fragen gerne weiter. Sehr verehrte Kunden:

InDesign CS6. Grundlagen. Peter Wies, Linda York. 1. Ausgabe, 2. Aktualisierung, November 2013 INDCS6

Der Artikel PDF/A und Farbe von Stephan Jaeggi behandelt die Bereiche Farbräume, ICC-Profile und Ausgabe-Intention.

Pixel oder Vektor? Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dateiformate. Langner Marketing Unternehmensplanung Metzgerstraße Reutlingen

bildimport 1 5 InDesign cs6 Dateiformate

3-D-Schriftzug mit Dimensions

Drucken mit Weiss oder Finish/Lack

Grundlagen der Farbmischung

Erstellung des Etikett-Layouts für Werbewasser

Flash 8 Einführung Animationsarten

Ökumene im Kanton Zürich Manual Erscheinungsbild

Farbtypen. Bedeutung von Farben 1. Drucken. Arbeiten mit Farben. Papierhandhabung. Wartung. Problemlösung. Verwaltung. Index

KAPITEL Füllmethoden von Ebenen 493. Zebra.tif

WM01 - DEMO - ECDL Image Editing

Zielstellung - "bildhafte" Darstellung von Informationen. "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte"

PDF-Export aus Illustrator (s. a.

PDF und andere Dateiformate

Verwenden von Farben. Drucker und CMYK. Bildschirme und RGB. Farblaserdrucker Phaser 7750

Kalendarium M. Belz, W. Kornfeld GbR Engeldorfer Str.25 D Brühl Tel.: Fax:

Let's talk Gimp Farbräume. RGB-Farbraum. Digitales Gestalten mit Open Source

SPÜRBAR. SICHTBAR. ERHABEN. DRUCKVEREDLUNG IM DIGITALDRUCK RELIEFLACK

GOLDEFFEKTE EINFACH DRUCKEN. DRUCKVEREDLUNG IM DIGITALDRUCK DIE GOLD LÖSUNG

Ajdovic/Mühl Farbmodelle FARBMODELLE

Von den Daten zur Druckfreigabe Ein vorgegebener Weg

Druck-PDF in QUARKXPRESS AUSDRUCK VON PERFEKTION. UCKEREI ROSER

Druckdateninformation

DRUCK-DATENBLATT ALLGEMEIN

Information zur Logo Erstellung für CHARLY

Druckvorstufe. Farben. Arbeitsvorgänge in der Druckvorstufe. HSB-Farbmodell

Die digitalen Vorlagen des Raiffeisen-Logos liegen für die Anwendungsbereiche DTP/Druck, Offi ce und Internet vor.

Vorgaben für die Datenanlieferung Wellkarton Model AG Weinfelden

DATENÜBERTRAGUNG DATENÜBERTRAGUNG AN PPVMEDIEN GMBH DATENÜBERTRAGUNG AN GOTHA DRUCK

Grafikmaße expolinc RollUp Classic

Motiv als einfarbiger Schneideplott oder auch Klebeschriften

Grundlagen. DTP Gestaltung Macromedia FreeHand. Baum mit Verlauf. Schlange mit ausgearbeiteten Kopf. Hubert Jäckels

DRUCKDATENANLEITUNG. Wenn Sie zur Erstellung Ihrer Druckdaten genauere Informationen

Anforderungsprofil für Druckdaten

Fotografische Bildbearbeitung (Composings, Retuschen, Reinzeichnung) für Print und Web, Gestaltung von Websites

Deutsches SOFIA Institut Signet-Leitfaden

SCHREIBUNTERLAGEN & BLOCKS

Grasshopper-Rhino-Illustrator Tutorial

Transkript:

Dieser Eintrag behandelt die Themen Transparenz, Überdrucken, Überfüllen und die hierfür relevanten Versionen 1.3 und 1.4 des Portable Document Formats (PDF). 1.1 Transparenz Unter Transparenz versteht man die Eigenschaft eines Stoffes, Licht hindurch zu lassen. Der physikalische Effekt der hier Anwendung findet ist die Transmission. Je höher die Transmission des Lichts desto höher die Transparenz und desto geringer die Lichtabsorption. Eine vollständige Absorption ist das Gegenteil der Transparenz und nennt sich Opazität (Lichtundurchlässigkeit). und Transparenz grafisch dargestellt Abbildung 1: Opazität Die in der Abbildung 1 dargestellten Grafiken erklären visuell die Begriffe Opazität und Transparenz. Der Schriftzug Opazität ist lichtundurchlässig, der cyanfarbige Hintergrund ist in der Farbe des Schriftzuges nicht zu erkennen bzw. addiert sich nicht. Der Schriftzug Transparenz hingegen ist lichtdurchlässig, der cyanfarbige Hintergrund addiert sich mit dem Gelb der Schrift zu Grün. Im Desktop Publishing findet die Transparenz meist im gestalterischen Bereich Anwendung. So kann man in Programmen der Adobe Creative Suite die Transparenz mehrerer Objekte zueinander festlegen. Abbildung 2: Transparenz-Einstellung in Adobe Illustrator

Im Adobe Illustrator hab ich eine Testform angelegt um die Transparenzfunktion zu testen. Abbildung 3: Testform zur Transparenz in Adobe Illustrator Links sieht man die Ausgangssituation. Drei Quadrate, angelegt in CMY mit einem schwarzen Stern in der Mitte. Stellt man nun die gelbe Fläche und den Stern auf Überdrucken, dann druckt Gelb über Magenta und über Cyan und addiert sich zur Rot und Grün. Der schwarze Stern überdruckt die anderen drei Farben. 1.2 Überdrucken

Beim Aussparen wird aus dem im Hintergrund befindlichen cyanfarbigen Element der Schriftzug Aussparen ausgespart, sodass es dort keinen cyanfarbigen Farbauftrag gibt und Gelb direkt auf das Papierweiß gedruckt wird. dargestellt. Abbildung 4: Überdrucken und Aussparen grafisch dargestellt. Aussparen ist zur besseren Veranschaulichung versetzt. Unten ist die Farbschichtdicke Überdrucken ist das Gegenteil des Aussparens. Der cyanfarbige Hintergrund wird komplett gedruckt und der gelbe Schriftzug Überdrucken wird auf die cyanfarbige Farbschicht gedruckt. Die Farbschichten addieren sich. Im Adobe Illustrator erreicht man dies mittels Funktion Fläche / Kontur überdrucken. Abbildung 5: Flächeüberdrucken Option in Adobe Illustrator 1.3 Überfüllen

Überfüllen ist in der englischsprachigen Literatur auch unter dem Begriff spread bekannt. Unterfüllen wird als choke bezeichnet. Der Über- und Unterfüllvorgang wird trapping genannt. Abbildung 6: Überfüllen und Unterfüllen Abbildung 6 zeigt grafisch Überfüllen und Unterfüllen. Trapping ist notwendig um Blitzer zu vermeiden. Blitzer treten bei Passerungenauigkeiten auf und haben die Folge, dass das Substrat an den Grenzlinien zweier Formen sichtbar wird (siehe Abbildung 7), da beide Druckfarben nicht exakt übereinander gedruckt wurden. Die Farbe des Hintergrunds ist beispielsweise 100% Cyan, während der gelbe Kreis aus 100% Yellow aufgebaut ist. Mittels Trapping wird nun um das hellere Objekt, hier der gelbe Kreis, eine dünne Kontur gelegt, wodurch sich die Grenzflächen minimal überlappen. An den Grenzflächen drucken nun Cyan und Yellow übereinander, wodurch kleine Passerfehler im Druck kompensiert werden, allerdings nur solange die Passerungenauigkeit nicht größer als der Überlappungsbereich ist. Die Größe der Überlappung ist frei einstellbar und hängt vom Druckverfahren ab. Während der Offsetdruck eine hohe Passergenauigkeit hat, benötigt der Siebdruck stärkere Überfüllungen von bis zu 4 mm. Abbildung 7: Durch Passerungenauigkeit entstandener Blitzer Beim Unterfüllen wird die hintere, hellere Farbe verkleinert. In Abbildung 6 wurde das Cyan verkleinert damit bei Fehlpasser kein Cyan neben dem Schwarz hervorblitzt. Cyan wird unter Schwarz gedruckt, wenn man ein fettes Schwarz erhalten möchte. Hierbei druckt man unter 100% Schwarz noch 60% Cyan um ein tiefschwarzes, brillantes, deckendes Schwarz zu erreichen.

Spezielle Trappingalgorithmen im Raster Image Processor oder speziellen Softwareprogrammen entscheiden ob getrapt wird, die Trap Richtung, die Trap Farbe und generieren anschließend die Traps automatisch. In Adobe Illustrator erzeugt man eine Überfüllung unter Effekt / Pathfinder / Überfüllen. Abbildung 8: Erzeugen einer Überfüllung in Adobe Illustrator Überfüllen Abbildung 9: Einstellungen für das 1.4 PDF-Versionen Das Portable Document Format (PDF) ist ein plattformübergreifendes Dateiformat. Es wurde 1993 als Acrobat 1 von der Firma Adobe Systems veröffentlicht. Es ist ein strukturiertes Dateiformat und keine Programmiersprache wie PostScript, basiert allerdings auf demselben Grafikmodell. Beide sind Seitenbeschreibungssprachen, allerdings erlaubt PDF gegenüber PostScript

zahlreiche zusätzliche Funktionen: interaktive Elemente wie Lesezeichen, Formularfeldern, Kommentarfeldern oder Multimediainhalten um ein paar Beispiel zu nennen. Der wichtigste Unterschied zwischen PDF Version 1.3 und 1.4 ist, dass die PDF Version 1.4 Transparenzen unterstützt und 1.3 nicht. In PDF Dateien der Version 1.3 mussten Transparenzen immer herausgerechnet werden, Transparenzreduktion genannt, während in PDF 1.4 Dateien Transparenzen erhalten bleiben. Abbildung 10: Links (vorher, PDF 1.3 und 1.4): Zwei Objekte liegen teilweise übereinander. Das blaue Objekt liegt dabei vor dem rosafarbenen. Auf das blaue Objekt wurde die Füllmethode Multiplizieren angewendet. Mitte (PDF 1.3 nach Reduktion): Mit der Reduzierung entstehen aus den zwei Objekten drei separate Bereiche. Rechts (Gesamtansicht): Im Ausdruck sehen die beiden Motive genauso aus wie die Originale. Transparente Objekte in einer Datei auch in verknüpft en Grafiken, die mit Transparenz interagieren müssen vor der Druckausgabe (PostScript, Encapsulated PostScript (EPS) und PDF bis Version 1.3) reduziert werden. Dabei werden die Transparenzeffekte herausgerechnet. Vereinfacht ausgedrückt, werden bei der Reduzierung alle überlappenden Bereiche in einem Stapel transparenter Objekte in eine Gruppe undurchsichtiger Objekte umgewandelt, die beim Druck das Erscheinungsbild der ursprünglichen, transparenten Elemente exakt wiedergeben. Quelle: Adobe Systems, Einführung in Transparenz im Zusammenhang mit der Adobe Creative Suite, www.adobe.com/asnprint

Abbildung 11: Links PDF Version 1.3 Transparenzreduktion; Rechts PDF Version 1.4 keine Transparenzreduktion In Abbildung 7 zeigt zwei PDFs, die ich aus einer Adobe Illustrator Testform als PDF 1.3 und 1.4 ausgegeben haben. Mittels Adobe Acrobat und Touch-Up Werkzeug kann man anschließend die Objekte auseinander bewegen. In PDF Version 1.3, welche keine Transparenz unterstützt wurde mittels Transparenzreduktion die überlappenden Bereiche herausgerechnet, es liegen zahlreiche Fragmente vor. In PDF Version 1.4 welche Transparenz unterstützt, wurden keine Fragmente gebildet. Das PDF 1.4 kann Transparenz direkt ausgeben und anzeigen.