F.1.1 Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft Datenherren: Bundesamt für Raumentwicklung Bundesamt für Landwirtschaft Bearbeitung: Meteotest, Bern Inhaltsverzeichnis Kurzübersicht Liste der Datenmerkmale Datenbeschreibung 1 Ausgangslage 2 Bestimmung der Klimaeignung 3 Kartierung 4 Vorgehen bei der Erfassung 5 Genauigkeit der digitalen Daten 6 Hinweise zur Verwendung
F.1.2
Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft F.1.3 KURZÜBERSICHT Erhebungs- / Erfassungsmethode: Die Klimaeignungskarte enthält eine Gesamtbeurteilung der klimatischen Voraussetzungen und Einschränkungen für die Landwirtschaft, in 20 Kategorien. Die Eignungsklassen stellen die kartierbaren Einheiten der Karte dar und beruhen auf einem Vergleich von Schwellenwerten der Erträge mit meteorologischen Beobachtungen. Die Linien wurden ab Transparentfolien A0 der L+T am Digitalisiertisch erfasst. Literatur EJPD, EVD 1977 Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft in der Schweiz, Grundlagen für die Raumplanung Geographische Gesellschaft Bern Jeanneret, F. und Vautier, Ph 1977 Kartierung der Klimaeignung für die Landwirtschaft in der Schweiz, Beiheft 4 zum Jahrbuch der geographischen Gesellschaft Bern Erhebungsgrundlagen: Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft in der Schweiz Massstab 1:200'000, 4 Blätter, 1977 Erhebungszeitpunkt der Grundlagendaten: 1973-76 Erhebungsgebiet: Ganze Schweiz Datenstruktur (Geometrie) in GEOSTAT: Nachführung: Polygondatensatz Keine Rechtsverbindlichkeit: Keine Datenherren: Bundesamt für Raumentwicklung und Bundesamt für Landwirtschaft Bedingungen beim Bezug von Daten: korrekte Angabe des Datenherrn bei Veröffentlichungen Siehe Link http://www.geostat.admin.ch Quellen- / Grundlagenvermerk: BFS GEOSTAT / ARE / BLW
F.1.4 Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft LISTE DER DATENMERKMALE KLIMEIG-ID Zone Bezeichnung 11 A1 Spezialkulturen bevorzugt oder begünstigt 12 A2 Ackerbau und Spezialkulturen begünstigt 13 A3 Ackerbau und Futterbau begünstigt 14 A4 Futterbau begünstigt 15 A5 Dauergrünland bevorzugt oder begünstigt 16 A6 Spezialkulturen sehr begünstigt, Ackerbau, Wiesland 21 B1 Ackerbau und Spezialkulturen 22 B2 Ackerbau und Futterbau 23 B3 Futterbau und Ackerbau 24 B4 Futterbau 25 B5 Dauergrünland 26 B6 Dauergrünland und Spezialkulturen 31 C1-4 Futterbau und Ackerbau, mit Einschränkungen 35 C5-6 Dauergrünland, mit Einschränkungen 41 D1-4 Dauergrünland und Ackerkulturen, mit Einschränkungen 45 D5-6 Dauergrünland, mit starken Einschränkungen 51 E1-3 Dauergrünland und einige Ackerkulturen 54 E4-6 Dauergrünland bevorzugt, mit starken Einschränkungen 61 F Weiden und Wiesen 71 G Alpweiden 99 - Exklaven Ausland Codierung der Linien: ID Bedeutung 25 Landesgrenze, im Massstab 1:25'000 erfasst 200 Zonengrenzen, im Massstab 1:200'000 erfasst
Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft F.1.5 1 Ausgangslage DATENBESCHREIBUNG 1969 erschien eine erste Klimaeignungskarte für die landwirtschaftliche Nutzung (ORL-Institut, Zürich). Anfang der 70er Jahre zeigte sich das Bedürfnis diese Eignungskategorien detaillierter zu bestimmen. Auf der agronomischen Seiten waren dazu die Anforderungen der Hauptkulturen an das Klima zu ermitteln und auf der klimatischen Seite wurde versucht, diejenigen Gebiete abzugrenzen, welche den agroklimatischen Anforderungen der verschiedenen Kulturen genügen. Dazu wurde das vorhandene meteorologische Beobachtungsmaterial bearbeitet und alle verfügbaren klimatischen Unterlagen über die Schweiz gesichtet. 2 Bestimmung der Klimaeignung Auf den Karten ist eine Gesamtbeurteilung der klimatischen Voraussetzungen und Einschränkungen für die Landwirtschaft, in 20 Kategorien, wiedergegeben. Als Kriterium für die "Eignungsbeurteilung" wurde versucht, den Witterungsgang mit dem Ertrag Jahr für Jahr zu korrelieren. Dabei wird das Landwirtschaftsjahr in Perioden aufgeteilt, die aus einem oder mehreren Monaten bestehen. Pro Klimaelement wird jeder dieser Perioden je ein oberer und ein unterer Schwellenwert zugeordnet. Liegt der beobachtete Wert für eine bestimmte Periode ausserhalb der bestimmten Schwellenwerte, so handelt es sich um eine gestörte Periode. In diesem Fall wird angenommen, dass sich diese Periode ungünstig auf den Ertrag des betreffenden Landwirtschaftsjahres auswirkt. Die Grundlagen zur Bestimmung dieser agroklimatischen Schwellenwerte, für Getreide, Futterbau und Kartoffeln, stammen aus Umfragen bei 37 landwirtschaftlichen Schulen der Schweiz. Als Beobachtungsmaterial für die agroklimatische Eignungsuntersuchung standen Monatssummen von Niederschlagsmengen von 297 Stationen von 1901 bis 1960 oder 1972, Monatssummen von Niederschlagstagen von 273 Stationen von 1901 bis 1960 sowie Monatsmittel von Tagestemperaturen von 91 Stationen von 1901 bis 1906 zur Verfügung. Mit einem speziell verfassten Programm (VOCLIM) wurden die meteorologischen Beobachtungen für jede Periode mit den entsprechenden Schwellenwerten verglichen. Die gestörten Perioden wurden gezählt und als Häufigkeit ausgedruckt. Diese Häufigkeit bildete die Grundlage für die Bestimmung der Klimaeignung einer Station für eine bestimmte Kultur. Die Kombination der Eignung für Futterbau, Getreide und Kartoffeln, ergänzt mit Angaben über Körnermais, Zwischenfruchtbau und Spezialkulturen wurde dann für die Bestimmung der Eignungsklasse verwendet. 3 Kartierung Die Eignungsklassen stellen die kartierbaren Einheiten der Klimaeignungskarte dar. Diese Einheiten wurden zuerst im Massstab 1:100'000 kartiert (auf 22 Blättern), dann generalisiert und in den Massstab 1:200'000 übertragen (auf 4 Blättern).
F.1.6 Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft 4 Vorgehen bei der Erfassung Die Linien wurden mit Arc/Info am Digitalisiertisch erfasst. Als Digitalisiervorlage dienten vier Transparentfolien im Format A0 der L+T, auf welchen sich nur die Zonengrenzen und Passkreuze befanden. Die vier Einzelblätter wurden zu einem Coverage zusammengesetzt und die Blattübergänge bereinigt. Dann wurde die Landesgrenze aus dem Gemeinde-Cover von GEOSTAT eingefügt. Die Labelpunkte mit den Identifikationsnummern (Zonencodes) wurden am Bildschirm digitalisiert und anschliessend die Polygontopologie erstellt und kontrolliert. Spezielles: Wo die Zonengrenzen durch vegetationslose Flächen unterbrochen sind, wurden sie sinngemäss zu geschlossenen Polygonflächen ergänzt. In KLIMEIG sind also Gletscher, Felsen und Steilabbrüche nicht ausgespart. Die Zonengrenze zwischen Alpweide und "vegetationslos" wurde nicht erfasst, da sie auf den Folien nicht vorhanden ist. Die grösseren Seen sind auf der Originalkarte weiss ausgespart. KLIMEIG enthält jedoch keine Seeuferlinien. Die digitalisierten Linien wurden mit einer Spline-Funktion leicht nachbearbeitet und anschliessend mit einer Weed-Toleranz von 7m generalisiert. Das resultierende Coverage ist charakterisiert durch: Anzahl Polygone: 400 Anzahl Linien: 881 Anzahl Vertex: 86'764 Platzbedarf: Fuzzy-Toleranz: Weed-Toleranz: 0.85 MByte 5m 5 Genauigkeit der digitalen Daten 7m (nur für die digitalisierten Zonen) Die Lageabweichungen zwischen der gedruckten Karte und dem digitalen Datensatz wurden stichprobenweise überprüft und weitere Erfahrungswerte ergaben sich aus dem Zusammenfügen der vier Blätter. Die Abweichungen betragen maximal 1.5 mm bzw. 300m im Gelände (meistens deutlich unter 1.0mm) und sind v.a. auf Verzerrungen der Digitalisiervorlagen zurückzuführen. Die räumliche Aussagekraft des thematischen Karteninhalts ist jedoch weit weniger genau, so dass die Verwendbarkeit durch die geometrischen Ungenauigkeiten der Digitalisierung nicht beeinträchtigt wird. 6 Hinweise zur Verwendung Für statistische oder kartographische Auswertungen kann die Karte mit anderen Datensätzen kombiniert werden: Sinnvoll ist sicher eine Kombination mit einem Seen-Coverage, da die See- flächen auf der Originalkarte auch weiss ausgespart sind. Für die Abgrenzung von vegetations- losen Flächen wie Gletscher/Felsen könnte z.b. die Arealstatistik verwendet werden. V.a. im Alpengebiet sind dies grosse Flächen, die innerhalb der Zone "Alpweiden" liegen.