Franz Petermann Nicole Gust. Emotionale Kompetenzen im Vorschulalter fördern. Das EMK-Förderprogramm

Ähnliche Dokumente
Ratgeber Schlafstörungen. Dieter Riemann. Informationen für Betroffene und Angehörige. 2., aktualisierte Auflage

Meyer Hautzinger. Ratgeber Manisch-depressive Erkrankung. Informationen für Menschen mit einer bipolaren Störung und deren Angehörige

Klärungsorientierte Psychotherapie der zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Praxis der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

Praxis der psychodynamischen Psychotherapie analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Band 8 Soziale Phobie

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Akute Belastungsstörung

Deviantes Verkehrsverhalten

Wolkenstein Hautzinger. Ratgeber Chronische Depression. Informationen für Betroffene und Angehörige

Das Projekt Schulreifes Kind

ortschritte Dieter der Psychotherapie Riemann Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte

Das NEO-Persönlichkeitsinventar in der berufsbezogenen Anwendung

Diagnostik von Rechenstörungen

Chronische Depression

Gunilla Wewetzer Martin Bohus. Borderline- Störung im Jugendalter. Ein Ratgeber für Jugendliche und Eltern

Klärungsorientierte Psychotherapie der histrionischen Persönlichkeitsstörung

Nyberg Hofecker-Fallahpour Stieglitz. Ratgeber ADHS bei Erwachsenen. Informationen für Betroffene und Angehörige

Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie

Förderung der phonologischen Bewusstheit und. sprachlicher Kompetenzen

Überleitungstabellen ICD-10/DSM-5

Fehm Fydrich. Ratgeber Prüfungsangst. Informationen für Betroffene und Angehörige

Alpträume. Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte

Anpassungsstörung und Akute Belastungsreaktion

Verhaltenstherapeutische Hypnose bei chronischem Schmerz

Sabine Ahrens-Eipper Katrin Nelius. Geschichte. Die. von Til Tiger. Das Kinderbuch zum Trainingsprogramm für sozial unsichere Kinder

Ratgeber Schlafstörungen

Posttraumatische Belastungsstörung

Inhalt: Der Herausgeber: Titel von Alfried Längle bei facultas.wuv: Copyright-Hinweis: Nutzungsbedingungen:

Zahnbehandlungs- phobie

Neuropsychologie der Alkoholabhängigkeit

Ratgeber Zwangsstörungen

Gustav Keller Professionelle Kommunikation im Schulalltag. Praxishilfen für Lehrkräfte

Aktiv gegen Demenz. Wolf D. Oswald. Fit und selbstständig bis ins hohe Alter mit dem SimA Gedächtnis- und Psychomotoriktraining

Depressive Störungen bei Krebserkrankungen

Fredrike P. Bannink. Praxis der Positiven Psychologie

Autogenes Training. Ein alltagsnahes Übungsprogramm zum Erlernen der AT-Grundstufe. Günter Krampen. von. 3., überarbeitete Auflage

Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie. pie Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie Fortschr

Gustav Keller Lerncoaching in der Schule. Praxishilfen für Lehrkräfte

Fortschritte der Psychotherapie Manuale für die Praxis

Verhaltenstraining im Kindergarten

Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Aufmerksamkeitsstörungen

Sigrun Schmidt-Traub. Zwänge bei Kindern und Jugendlichen. Ein Ratgeber für Kinder und Jugendliche, Eltern und Therapeuten. 2., überarbeitete Auflage

Kinder und ihre psychisch kranken Eltern

Ratgeber Soziale Phobie

Janina Spieß. Die Beziehung zu Kindern in der Krippe gestalten. Gebärden und Gesten als pädagogische Hilfsmittel. Diplomica Verlag

ortschritte Dieter der Psychotherapie Riemann Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte

Frühförderung mit Kindern psychisch kranker Eltern

Mit freundlichen Empfehlungen KARL STORZ

Hunde im Schulalltag. Grundlagen und Praxis. Andrea Beetz. Mit 15 Abbildungen. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Traurigkeit, Rückzug, Depression

Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten

Frühförderung mit Kindern psychisch kranker Eltern

Volkskrankheit Depression

Modulare Therapie von Cannabisstörungen

Lernen mit ADS-Kindern

Veränderte Kindheit? Wie beeinflusst der aktuelle Lebensstil die psychische Gesundheit von Kindern?

Resilienz im Erwachsenenalter

Diagnostik sozialer Kompetenzen

Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie Band 6 Lese-Rechtschreibstörungen von Prof. Dr. Andreas Warnke, Dr. Uwe Hemminger und Dr.

Das Friedensstifter-Training

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Links und Rechts Lagebezeichnungen kennen lernen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Stärkung der Auge-Hand-Koordination - Ganz einfache Übungen

Fallbuch HAWIK-IV. herausgegeben von. Franz Petermann und Monika Daseking

Informatik. Christian Kuhn. Web 2.0. Auswirkungen auf internetbasierte Geschäftsmodelle. Diplomarbeit

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Einführung in das Koordinatensystem. Das komplette Material finden Sie hier:

Fehm Fydrich. Ratgeber Prüfungsangst. Informationen für Betroffene und Angehörige

Hans Reinecker. Verhaltensanalyse. Ein Praxisleitfaden

Michael Rufer, Susanne Fricke: Der Zwang in meiner Nähe - Rat und Hilfe für Angehörige zwangskranker Menschen, Verlag Hans Huber, Bern by

Sprech- und Sprachstörungen

Monika Löhle. lernen. Erprobte Strategien für mehr Erfolg in der Schule. 2., überarbeitete Auflage

Psychische Schwierigkeiten im Studium

Die Bedeutung der Geburtenregistrierung. für die Verwirklichung der UN-Kinderrechte

Wenn Schüler streiten und provozieren

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mathe-Basics-Trainer / 2. Schuljahr Grundlagentraining für jeden Tag

Depressive Kinder und Jugendliche

Neue Bindungen wagen

Stottern bei Kindern RATGEBER. Ein Ratgeber für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Bernd Hansen Claudia Iven. 4., überarb.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Uhr kennen lernen. Das komplette Material finden Sie hier:

Überall stecken Gefühle drin

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Merktraining Mathe: Groes & Kleines Einmaleins

Unsere Kindertagesstätten in der Stadt Osnabrück Vielfalt & Inklusion

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Abläufe erkennen und nachahmen. Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Merktraining Mathe - Rechnen bis Das komplette Material finden Sie hier:

Entwicklungspsychologie

PEPP Veränderungen und Neuerungen

Kompaktseminar: Aggression und Prosoziales Verhalten: Diagnostik, Intervention und Prävention (SS 2013)

Methodenhandbuch ProfilPASS für junge Menschen

Otger Autrata Bringfriede Scheu. Soziale Arbeit

Positive Psychotherapie

Aggression bei Kindern und Jugendlichen

Gruppen im Elementarbereich

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mathe-Basics-Trainer / 1. Schuljahr - Grundlagentraining für jeden Tag

Cyber-Mobbing. Der virtuelle Raum als Schauplatz für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen. Problemlagen und Handlungsmöglichkeiten.

Diagnostik der Angststörungen

Ausweg am Lebensende

Dr. rer. nat. Oliver Ploss

Entwicklungspsychologie

Erfolgsfaktor Inplacement

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mit Maßeinheiten rechnen lernen / Band 2

Transkript:

Franz Petermann Nicole Gust Emotionale Kompetenzen im Vorschulalter fördern Das EMK-Förderprogramm

Emotionale Kompetenzen im Vorschulalter fördern

Franz Petermann Nicole Gust Emotionale Kompetenzen im Vorschulalter fördern Das EMK-Förderprogramm

Prof. Dr. Franz Petermann, geb. 1953. Studium der Mathematik und Psychologie in Heidelberg. 1977 Promotion. 1980 Habilitation. Wissenschaftlicher Assistent an den Universitäten Heidelberg und Bonn. 1983-1991 Leitung des Psychosozialen Dienstes der Universitäts-Kinderklinik Bonn, gleichzeitig Professor am Psychologischen Institut. Seit 1991 Lehrstuhl für Klinische Psychologie an der Universität Bremen und seit 1996 Direktor des Zentrums für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen. Dr. rer. nat. Nicole Gust, geb. 1981. 2004-2008 Studium der Psychologie in Bremen. Seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen. 2014 Promotion. Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Copyright-Hinweis: Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Merkelstraße 3 37085 Göttingen Deutschland Tel.: +49 551 999 50 0 Fax: +49 551 999 50 111 E-Mail: verlag@hogrefe.de Internet: www.hogrefe.de Umschlagabbildung: skynesher istock.com by Getty Images Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar Format: PDF 1. Auflage 2016 2016 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen (E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2794-2 ISBN 978-3-8017-2794-9 http://doi.org/10.1026/02794-000

Nutzungsbedingungen: Der Erwerber erhält ein einfaches und nicht übertragbares Nutzungsrecht, das ihn zum privaten Gebrauch des E-Books und all der dazugehörigen Dateien berechtigt. Der Inhalt dieses E-Books darf von dem Kunden vorbehaltlich abweichender zwingender gesetzlicher Regeln weder inhaltlich noch redaktionell verändert werden. Insbesondere darf er Urheberrechtsvermerke, Markenzeichen, digitale Wasserzeichen und andere Rechtsvorbehalte im abgerufenen Inhalt nicht entfernen. Der Nutzer ist nicht berechtigt, das E-Book auch nicht auszugsweise anderen Personen zugänglich zu machen, insbesondere es weiterzuleiten, zu verleihen oder zu vermieten. Das entgeltliche oder unentgeltliche Einstellen des E-Books ins Internet oder in andere Netzwerke, der Weiterverkauf und/oder jede Art der Nutzung zu kommerziellen Zwecken sind nicht zulässig. Das Anfertigen von Vervielfältigungen, das Ausdrucken oder Speichern auf anderen Wiedergabegeräten ist nur für den persönlichen Gebrauch gestattet. Dritten darf dadurch kein Zugang ermöglicht werden. Die Übernahme des gesamten E-Books in eine eigene Print- und/oder Online-Publikation ist nicht gestattet. Die Inhalte des E-Books dürfen nur zu privaten Zwecken und nur auszugsweise kopiert werden. Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audiodateien. Anmerkung: Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Inhaltsverzeichnis 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort... 9 1. Übersicht über das EMK-Förderprogramm... 10 2. Einleitung... 11 3. Theoretische Grundlagen... 12 3.1 Bereiche der emotionalen Entwicklung... 12 3.1.1 Emotionswissen... 12 3.1.2 Emotionsregulation... 13 3.1.3 Empathie... 13 3.2 Bedeutung von emotionalen Kompetenzen... 13 3.2.1 Emotionale Kompetenzen als Entwicklungs ressource... 13 3.2.2 Mangelnde emotionale Kompetenzen als Entwicklungsrisiko... 14 4. Entwicklung des Förder programms... 16 5. Aufbau und Anwendungs bereich... 17 6. Praxiserfahrungen und -empfehlungen... 19 7. Durchführung... 21 7.1 Allgemeine Hinweise... 21 7.1.1 Gruppengröße... 21 7.1.2 Dauer... 21 7.1.3 Material... 21 7.2 Spielanleitungen... 22 7.2.1 Förderbereich 1: Emotionen erkennen und benennen... 23 7.2.1.1 Spiel 1: Gefühle ordnen... 23 7.2.1.2 Spiel 2: Der Hampelmann... 24 7.2.1.3 Spiel 3: Starkes Gefühl schwaches Gefühl... 25 7.2.1.4 Spiel 4: Wir färben Gefühle ein... 27 7.2.1.5 Spiel 5: Ich finde dich... 28 7.2.1.6 Spiel 6: Erkannt oder nicht erkannt?... 29 7.2.1.7 Spiel 7: Pantomime... 31

6 Inhaltsverzeichnis 7.2.2 Förderbereich 2: Emotionen mimisch ausdrücken... 32 7.2.2.1 Spiel 8: Gefühlspuzzle... 32 7.2.2.2 Spiel 9: Passt, oder passt nicht?... 33 7.2.2.3 Spiel 10: Mir ist mal was passiert... 34 7.2.2.4 Spiel 11: Wir malen die Gefühle aus... 35 7.2.2.5 Spiel 12: Wir tanzen... 36 7.2.2.6 Spiel 13: Wie geht es mir?... 37 7.2.2.7 Spiel 14: Heute ist der Fernseher kaputt... 38 7.2.3 Förderbereich 3: Ursachen von Emotionen verstehen... 39 7.2.3.1 Spiel 15: Verbinden... 39 7.2.3.2 Spiel 16: Was fühle ich?... 40 7.2.3.3 Spiel 17: Streiten und vertragen... 41 7.2.3.4 Spiel 18: Was macht mich... 42 7.2.3.5 Spiel 19: Tanzen macht Spaß... 43 7.2.3.6 Spiel 20: Ich frage mich... 44 7.2.3.7 Spiel 21: Tiere... 45 7.2.4 Förderbereich 4: Mit Emotionen umgehen... 46 7.2.4.1 Spiel 22: Wir gestalten unseren Gruppenraum... 46 7.2.4.2 Spiel 23: Was könnte helfen?... 47 7.2.4.3 Spiel 24: Was mache ich, wenn?... 48 7.2.4.4 Spiel 25: Ich kämpfe gegen meine Angst... 49 7.2.4.5 Spiel 26: Ja du kannst es allen zeigen... 50 7.2.4.6 Spiel 27: Mut-mach-Stein... 51 7.2.4.7 Spiel 28: Verzaubert... 53 7.2.5 Förderbereich 5: Prosoziales Verhalten und Empathie zeigen... 54 7.2.5.1 Spiel 29: Lobbällchen... 54 7.2.5.2 Spiel 30: Kuscheltier... 55 7.2.5.3 Spiel 31: Was kann ich machen?... 56 7.2.5.4 Spiel 32: Zauberkasten... 57 7.2.5.5 Spiel 33: Helferspiel... 58 7.2.5.6 Spiel 34: Unterschiedliche Blickwinkel... 59 7.2.5.7 Spiel 35: Gruppentheater... 60 7.2.6 Förderbereich 6: Selbstregulation... 61 7.2.6.1 Spiel 36: Aufgepasst... 61 7.2.6.2 Spiel 37: Das Gegenteil... 62 7.2.6.3 Spiel 38: Eine lange Geschichte... 63 7.2.6.4 Spiel 39: Gemeinsam malen... 64 7.2.6.5 Spiel 40: Stopp-Tanz... 65 7.2.6.6 Spiel 41: Märchen... 66 7.2.6.7 Spiel 42: Versteinert... 67

Inhaltsverzeichnis 7 Literatur... 68 Anhang Übersicht über die Materialien auf der CD-ROM... 73 Übersicht über optionale Zusatzmaterialien... 74 CD-ROM Die CD-ROM enthält Arbeitsmaterialien als PDF-Dateien (Vorlagen, Bildkarten, Kartenspiele) sowie Musikstücke als mp3-dateien, die für die Durchführung der Spiele benötigt werden. Die PDF-Dateien können mit dem Programm Acrobat Reader (eine kostenlose Version ist unter www.adobe.com/products/acrobat erhältlich) gelesen und ausgedruckt werden. Optionale Zusatzmaterialien Um die Vorbereitungszeit zu reduzieren und die Durchführung des Trainings zu erleichtern, sind einige der auf der CD-ROM enthaltenen Arbeitsmaterialien auch separat über die Testzentrale (www.testzentrale.de) erhältlich: Es handelt sich hierbei um die Kartenspiele und die Bildkarten. Die Kartenspiele sind als Spielkartenset im Standard-Spielkarten-Format, der Satz Bildkarten als stabile Kartonagen im DIN-A4-Format erhältlich.

Vorwort 9 Vorwort Der Förderung emotionaler Kompetenzen kommt in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung zu. Die aktuelle Forschung zeigt deutlich die weitreichenden Auswirkungen von emotionalen Kompetenzen auf verschiedene Lebensbereiche. Viele Studien verdeutlichen, dass gut entwickelte emotionale Kompetenzen als Ressource und Schutzfaktor im Entwicklungsprozess dienen. Somit ist die Notwendigkeit einer frühen Förderung der emotionalen Kompetenzen im Kindesalter seit Jahren unstrittig. Die Entwicklung und Differenzierung grundlegender emotionaler Kompetenzen vollzieht sich im Alter zwischen drei und sechs Jahren, somit stellt das Vorschulalter ein besonderes Zeitfenster für diesen Entwicklungsbereich dar. Da die meisten Kinder dieser Altersgruppe eine Kindertageseinrichtung (Kita) besuchen, bietet diese einen geeigneten Rahmen für die Durchführung eines entsprechenden Förderangebots. Derzeit stehen auf dem deutschen Markt Ansätze zur Verfügung, die lediglich einzelne emotionale Kompetenzen bei Vorschulkindern fördern. Das EMK-Förderprogramm (EMK-F) bietet im Gegensatz dazu eine an den Entwicklungsstand angepasste, umfassende und gezielte Förderung emotionaler Kompetenzen von Kindern im Vorschulalter. Die Entwicklung des EMK-F knüpft an den vielfältigen und umfassenden Vorarbeiten zum Thema emotionale Kompetenzen, Emotionsregulation und Wissen über Emotionsregulationsstrategien unserer Arbeitsgruppe an (Gust, Petermann & Koglin, 2014; Kullik & Petermann, 2012; Petermann & Wiedebusch, 2016). Die Erfahrungen in der Förderung der emotionalen Kompetenzen (Koglin & Petermann, 2013) und im Bereich Diagnostik (Petermann & Wiedebusch, 2016) waren wichtig, um ein besonders praxisorientiertes Förderprogramm zu entwickeln. Das EMK-F richtet sich an pädagogische Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen, Mitarbeiter in der Frühförderung, Mitarbeiter in der Kinder- bzw. Jugendhilfe sowie andere Berufsgruppen, die sich mit der emotionalen Entwicklung und Förderung emotionaler Kompetenzen von Vorschulkindern auseinandersetzen. Wir danken allen teilnehmenden Kindern, insbesondere Anna, Polina, Philip und Maxim und ihren Eltern für die Mitwirkung an der Erstellung der Materialien des EMK-Förderprogramms und dem Fotografen, der diese besonderen Momente festgehalten hat (www. ideja-foto.de). Des Weiteren möchten wir herzlich den Kindergärten und Kindertagesstätten (u. a. Kindertagesstätte Achim-Bierden, Leitung: Fr. Hennies und Fr. Rehling; Kindertagesstätte Ritterhuder Straße, Leitung: Fr. Dahlke-Quade; Kinderhaus Am Kammerberg, Leitung: Fr. Bahr-Gräber, Conpart e. V., Leitung: Fr. Babendererde) für ihre Unterstützung danken. Darüber hinaus gilt unser Dank unseren studentischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Praktikanten (Rebekka von Fintel, M. Sc. Psychologin und Erzieherin; Tatjana Kovacevic, B. Sc. Psychologin; Mathias Sauter, B. Sc. Psychologe), die das Projekt unterstützt haben. Abschließend soll besonders die langjährige, gute Zusammenarbeit mit dem Hogrefe Verlag betont werden. Neben der Unterstützung bei der technischen Realisierung (wir danken dafür Herrn Jürgen Schneider) war Frau Dipl.-Psych. Anna-Christine Hambach immer für uns da. Der Anspruch unserer Arbeitsgruppe ist es, unser Förderprogramm kontinuierlich weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse und Ansprüche von Forschung und Praxis anzupassen. Daher freuen wir uns sehr auf Rückmeldungen aus der Praxis (E-Mail: fpeterm@uni-bremen.de, ngust@uni-bremen.de). Bremen, im Juli 2016 Franz Petermann und Nicole Gust

10 1. Übersicht über das EMK-Förderprogramm 1. Übersicht über das EMK-Förderprogramm Zielsetzung Zielgruppen Anwendungsbereiche Aufbau Durchführung Material Das EMK-F ermöglicht eine an den Entwicklungsstand angepasste, umfassende und gezielte Förderung emotionaler Kompetenzen von Kindern im Vorschulalter. Pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Mitarbeiter in der Frühförderung sowie Mitarbeiter in der Kinder-/Jugendhilfe. Das EMK-F stellt eine Sammlung von Spielen zur Förderung emotionaler Kompetenzen von Kindern im Vorschulalter dar. Das Förderprogramm richtet sich an alle Vorschulkinder im Alter von drei bis sechs Jahren, sowohl mit als auch ohne einen entsprechenden Förderbedarf. Es eignet sich sehr gut für den Einsatz in Kindertageseinrichtungen. Es liegen sechs verschiedene Förderbereiche vor: (1) Emotionen erkennen und benennen, (2) Emotionen mimisch ausdrücken, (3) Ursachen von Emotionen verstehen, (4) mit Emotionen umgehen, (5) prosoziales Verhalten und Empathie zeigen sowie (6) Selbstregulation. Für jeden Förderbereich stehen dem Anwender unterschiedliche didaktische Elemente zur Verfügung: Basteln, Gesellschaftsspiel, Gesprächsrunde, Malen, Musik und Tanz, Vorlesen sowie Theater/Pantomime. Insgesamt umfasst das EMK-F 42 Spiele. Die Durchführung erfolgt in Kleingruppen oder mit der ganzen Kindergartengruppe. Die Durchführungszeit pro Spiel variiert zwischen 5 und 30 Minuten. Für die Durchführung des EMK-F wird die Handanweisung benötigt. Diese enthält sämtliche Spielanleitungen sowie eine CD-ROM mit Musikstücken sowie Arbeitsmaterialien (Vorlagen, Bildkarten, Kartenspiele) zum Ausdrucken. Um die Durchführung des Trainings im Kindergarten zu erleichtern und die Vorbereitungszeit deutlich zu reduzieren, sind die Kartenspiele und Bildkarten auch separat über die Testzentrale (www.testzentrale.de) erhältlich (s. auch Anhang).

2. Einleitung 11 2. Einleitung In den ersten Lebensjahren werden Kinder in ihrer Entwicklung mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Werden diese altersangemessenen typischen Herausforderungen erfolgreich gemeistert, spricht man von einer gelungenen Bewältigung der Entwicklungsaufgaben (Petermann & Resch, 2013). Zu den typischen Entwicklungsaufgaben gehören nach Hurrelmann und Bründel (2003) unter anderem die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeit und sozialem Bindungsverhalten, der Aufbau grundlegender sensorischer und motorischer Fertigkeiten, die Entwicklung der Sprache sowie die Herstellung der Geschlechtsidentität. Speziell für das Vorschulalter arbeiteten Koglin und Petermann (2013) zusätzlich Entwicklungsaufgaben heraus wie Selbstständigkeit im Alltag, verbesserte Selbstregulation und Frustrationstoleranz, soziale Integration in die Gruppe der Gleichaltrigen, intensive Fantasieund Spieltätigkeit sowie Akzeptanz und Einhaltung von Regeln, Normen und Grenzen. Um diese Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen, benötigen Kinder Ressourcen, die sich an die steigenden Anforderungen eines Kindes anpassen. Werden die Entwicklungsaufgaben nicht erfolgreich bewältigt, kann es zu einer Fehlanpassung in der Entwicklung kommen (Petermann & Resch, 2013). Ressourcen werden als aktuell verfügbare Potenziale definiert, die die Entwicklung unterstützen (Petermann & Schmidt, 2006). Zu den Ressourcen im Kindesalter gehören nach Petermann und Resch (2013) personenbezogene Merkmale (z. B. kognitive Fähigkeiten, Selbstregulation, positives Temperament), soziale Beziehungen (z. B. zu Eltern, zu Gleichaltrigen) sowie umgebungsbezogene Merkmale (z. B. Qualität der Nachbarschaft, Qualität des Gesundheitssystems). Wiedebusch und Petermann (2011) zählen die Entwicklung emotionaler Kompetenz ebenfalls zu den zentralen Entwicklungsaufgaben in der frühen Kindheit. Zu emotionalen Kompetenzen gehören nach Petermann und Wiedebusch (2016) die Fähigkeiten, die eigenen und die Gefühle anderer Personen zu erkennen und zu benennen, Emotionen effektiv zu regulieren, Ursachen für Emotionen zu verstehen, Empathie zu empfinden und darauf abgestimmte prosoziale Verhaltensweisen zu zeigen. Emotionale Kompetenzen beeinflussen die Entwicklung des Kindes in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen und spielen eine bedeutsame Rolle für den Schulerfolg eines Kindes (Denham et al., 2012a, 2014). Mangel an emotionalen Kompetenzen kann jedoch die soziale, schulische und psychische Fehlanpassung im Kindes- und Jugendalter bewirken (Cox, Mills- Koonce, Propper & Cariépy, 2010; Denham et al., 2014). Aufgrund dieser großen Bedeutung der emotionalen Kompetenzen für die kindliche Entwicklung erscheint es sehr wichtig, diese bereits im frühen Kindesalter durch systematische Förderung zu stärken (Koglin & Petermann, 2012). Mit dem EMK-Förderprogramm liegt ein kindzentriertes Vorgehen zum Aufbau eines breiten Spektrums emotionaler Kompetenzen im Alter zwischen drei und sechs Jahren vor. Eine solche Förderung stärkt die Ressourcen von Kindern und wirkt somit der Entstehung von Risikofaktoren entgegen (Marées & Petermann, 2009; Wiedebusch & Petermann, 2011). Durch die Förderung können Kinder dabei unterstützt werden, ihren Alltag und neue Herausforderungen (wie z. B. den Schuleintritt) besser zu bewältigen; damit wird das Risiko für frühe Verhaltensprobleme reduziert. Um emotionale Kompetenzen gezielter zu fördern, bedarf es im Idealfall einer genauen Kenntnis des Entwicklungsstandes eines Kindes in diesem Bereich. Zur Bestimmung des Entwicklungsstandes kann das separat erhältliche Inventar zur Erfassung emotionaler Kompetenzen bei Dreibis Sechsjährigen (EMK 3-6; Petermann & Gust, 2016) genutzt werden; das Förderprogramm kann jedoch auch unabhängig vom EMK 3-6 eingesetzt werden.