Brenner s Nr. 29/Frühling 2014 Zwischen Kraut und Rüben Gemeinsam gärtnern liegt voll im Trend. Die Schweizer bauen wieder selbst Gemüse, Kräuter und Früchte an, damit sie wissen, was sie essen. Als Nebeneffekt eröffnet sich ein neuer Erholungsraum mit wenig Platzbedarf. Kein Raum ist zu klein, ein Garten zu sein. Zwischen Wohnblocks, auf Balkonen und sogar auf Fenstersimsen wird heutzutage munter gegärtnert. Kult ist es, in alten Säcken, Containern oder Palettenrahmen Gemüse anzubauen. Am liebsten gleich zusammen mit Nachbarn und Freunden. Wie aus einem Samenkorn ein Salatkopf entsteht, wird dann zu einem Gemeinschaftserlebnis. Nicht mehr Geranien, sondern ein schönes Bouquet aus Krautstiel, Salat und Rüebli zieren heute die Stadtzentren. Eine gesunde Ernährung mit Nahrungsmitteln ohne Transportaufwand zählt zu den wichtigsten Gründen des Urban Gardenings.
Gemeinsames Schaffen ist wichtiger Teil des Stadtgärtnerns Frische Ernte Nutzgarten Knackiges Gemüse, saftige Äpfel und Kirschen oder süsse Erdbeeren selber ernten erlebt eine Renaissance. Was für unsere Grosseltern noch sebstverständlich war, wird heute, nachdem es eine zeitlang in Vergessenheit geraten war, umso mehr geschätzt. Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung regen die Menschen dazu an, einen eigenen Nutzgarten zu pflegen. Mischkultur Kohl Krautstiel
Hochbeete Jedes noch so kleine Grundstück eignet sich zum Gemüseanbau. Hochbeete, die in mehreren Etagen angelegt werden, erweitern den Garten und gestalten ihn neu. Verschiedene Materialien eignen sich dafür. Holz oder Natursteine fügen sich harmonisch in den Garten ein. Aber auch Rahmen aus Cortenstahl passen wunderbar zur Natur und wirken zudem modern. Salate und Kräuter im Hochbeet Hohe Beete und grüne Wände Trauben Kürbis Kiwi Brombeeren Begrünte Wände Gerade in Städten, wo alles grau und kahl wirkt, ist das Pflanzen von Spalierobst ideal. Der Platzbedarf ist gering und es gedeihen auch empfindlichere Arten, da die Wände einen guten Schutz bieten. Die grünen Fassaden wirken sich auch positiv auf das Stadtklima aus, im Sommer kühlend, im Winter isolierend. Das Sortiment der Spalierobstarten ist gross: Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Sauerkirschen und viele mehr. Auch geeignet für die Begrünung von Wänden sind Pflanzen wie Trauben, Kürbis, Kiwi oder Brombeeren. Ob nun Spalierobst oder Kletterpflanzen - wichtig bei beiden ist der richtige Rückschnitt. Weintrauben als Spalier gezogen
Basilikum Tomaten Auberginen Peperoncini Naschgemüse Wer im Sommer ein paar Mini-Tomaten für den Salat ernten möchte oder Kräuter für die Sauce braucht, dem genügen schon ein paar Töpfe auf dem Balkon oder der Terrasse. Kinder erleben die gesamte Entwicklung der Pflanzen aus unmittelbarer Nähe. Sie erfahren, wie lange es dauert, bis sich aus der Blüte eine süsse Erdbeere zum Naschen entwickelt. Kletterrose Waldrebe Weintrauben Kräuterspirale Erdbeeren zum Naschen Gemüse in Töpfen Vielfalt auf kleinstem Raum Gemüse im Kleinformat für Balkon und Terrassen werden immer beliebter. Ab Mitte April pflanzt man sie in Töpfe oder Kisten und ab Juni wird geerntet. Das Angebot verschiedener Arten ist in den letzten Jahren stark gestiegen. So gibt es Tomaten, Peperoni, Peperoncini, Auberginen, Gurken, Mais, Krautstiel und natürlich Erdbeeren.
Garten über den Dächern Dachgarten Auf einer grünen Insel die Seele baumeln lassen - das wünschen sich viele Städter. Möglich wird dies auf begrünten Dächern. Wenn die Faktoren wie Wasserdichte, Gefälle und die Statik stimmen, kann mit der Gestaltung des Dachgartens begonnen werden. Pflanzgefässe Ein Dach zu bepflanzen ist ein grosser Aufwand. Erde, Pflanzen und Gefässe müssen zuerst einmal auf das Dach transportiert werden. Deshalb ist eine gute Planung im Vorfeld und die Abklärung der zulässigen statischen Belastung wichtig. Die Pflanzen müssen den besonderen Standorteigenschaften wie erhöhtem Frostrisiko, mehr Wind und Sonne standhalten. Auch die Erde muss entsprechend gewählt werden. Dachgartensubstrate können Wasser und Nährstoffe optimal speichern. Bei der Wahl der Pflanzgefässe muss darauf geachtet werden, dass sie ausreichend gross sind und auch im Winter frostsicher sind. Die ganze Mühe, die ein Dachgarten abverlangt, wird durch die erhöhte Wohnqualität und den neu gewonnenen Erholungsraum belohnt. Der Blick in die Ferne lässt uns den Alltag vergessen.
Möbel Wer hart arbeitet, muss zwischendurch einmal pausieren - das gilt auch bei der Gartenarbeit. Möbel für den Outdoor- Bereich gibt es aus Holz, Metall oder Kunststoff und sind im klassischen oder modernen Stil erhältlich. Schatten, Sichtschutz, bequeme Gartenmöbel - das braucht es, um im Freien entspannen zu können. Schattenplatz Die Möbel sollten so gestellt werden, dass ausreichend Platz zum Verschieben bleibt. Ein geschützter Winkel ohne unerwünschte Blicke macht den Sitzplatz zum Wohlfühlort. Wenn man nach der Gartenarbeit ein wenig ruht, ist die Beschattung besonders wichtig. Möbel mit Sonnenschutz Gemütliche Lounge Das Material der Gartenmöbel entscheidet über den Preis und die Pflege. Aluminium wird immer beliebter, da die Möbel leicht und pflegearm sind und sowohl in moderne Gärten wie in klassische oder Bauerngärten passen. Schwere Gartenmöbel aus Metall oder Stein eignen sich für fixe Plätze im Garten. Für Balkone und Terrassen sind Klappmöbel vorzuziehen. Wenn sie nicht benutzt werden, klappt man sie einfach zu und schon sind sie verräumt. Konzept: Bossard Kommunikation AG, Luzern; Realisation: JardinSuisse; Bilder: Archiv g plus; am Gartenbau GmbH, Meggen; Ernst Meier AG, Dürnten; Garten-Raum GmbH, Weinfelden; Gartenideen AG, Horgen; Plantago GmbH, Arlesheim; Zingg Gartengestaltung AG, Domat/Ems; Fotalia.com