Zurich-ExpertenThema Und plötzlich stockt die Produktion Zurich Gruppe Deutschland Unternehmenskommunikation Bernd O. Engelien Poppelsdorfer Allee 25-33 53115 Bonn Deutschland Telefon +49 (0) 228 268 2725 Telefax +49 (0) 228 268 2809 bernd.engelien@zurich.com http://www.zurich.de Auch für Lieferkettenbeziehungen gilt: sie sind nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Diese Gesetzmäßigkeit wurde Anfang dieses Jahres wieder unter Beweis gestellt, als sich ein mit Säure beladenes Tankschiff zu Füßen des Loreleyfelsens im Rhein auf die Seite und damit eine der wichtigsten Binnenschiffahrtsstraßen Europas für Wochen lahm legte. Denn die aus Sicherheitsgründen notwendig gewordene Flusssperrung führte dazu, dass die Rheinschifffahrt in großen Teilen zum Erliegen kam und zahlreiche Binnenschiffe mit ihrer wertvollen und dringend benötigten Fracht vor Anker gehen mussten. Weil die Unglücksstelle über lange Zeit nicht passiert werden konnte kam es bei einigen Firmen zu Versorgungsengpässen. So meldeten die Medien bereits nach kurzer Zeit, dass der Chemieriese BASF seine Fertigung für einige Substanzen bereits herunterfahren musste. Versorgungsengpässe wie dieser, die überdies zu Produktionsverzögerungen oder gar Ausfällen führen, ziehen zweifellos ernorme Kosten nach sich. Damit stellt sich die Frage, inwieweit sich das
Seite 2 Risikomanagement in Unternehmen präventiv mit Szenarien wie diesen auseinandersetzt, um Schäden durch Unterbrechungen in der Lieferkettenbeziehung, der so genannten Supply-Chain, so gering wie möglich zu halten. Denn Fakt ist: Wenn eine benötigte Ressourcenlieferung nicht rechtzeitig oder in zu geringer Menge eintrifft, wirkt sich das nicht nur negativ auf Umsatz und Gewinn aus, sondern kann auch weitreichende und dauerhafte Folgen wie etwa Kundenverlust, Image-, Reputations- oder Markenschädigung, Aktienkursverluste nach sich ziehen. Globalisationssorgen des Supply-Chain-Managements Es kann heute leicht geschehen, dass wegen eines Problems bei einem Lieferanten irgendwo in der Welt ein Betrieb in Deutschland zum Erliegen kommt. In den letzten zwanzig Jahren hat die rasch voranschreitende Globalisierung insbesondere in der produzierenden Industrie die Lieferketten sämtlicher operationeller Funktionen unaufhaltsam verändert. Neue Geschäftsmodelle wie Offshore Manufacturing oder globales Outsourcing haben zu komplexen globalen Lieferketten geführt, deren feine Glieder plötzlich reißen
Seite 3 können - mit zunehmend gravierenden Folgen für die betroffenen Unternehmen. So berichtet das Procurement Strategy Council, eine globale Organisation mit Sitz in Washington D.C., dass Unternehmen durch Störungen innerhalb der Lieferkette jährlich Einnahmeverluste von durchschnittlich 8 Millionen US-Dollar entstanden sind. Besonders hart betroffene Unternehmen mussten gar Verluste von bis zu 38 Millionen US-Dollar hinnehmen. Andere Kosten dürften schwieriger zu beziffern sein, jedoch noch schwerer ins Gewicht fallen: So etwa der Zeitaufwand des Managements für die Lösung der Supply-Chain- Herausforderungen, der Verlust von Kunden, die gezwungen wurden auf alternative Lieferanten auszuweichen oder der erlittene Reputationsschaden. Das Management von Risiken muss gelernt sein Über die Problematik der externen Gefährdungen der Lieferkette wurde bereits viel geschrieben, über die internen Risiken indes so gut wie nichts. Der einseitige Fokus auf äußere Risikofaktoren hat dazu geführt, dass das eigentliche Ziel des Risikomanagements quasi in Vergessenheit geraten ist nämlich nicht nur die betriebliche Kontinuität, sondern auch die Rentabilität des
Seite 4 Unternehmens zu sichern. Fest steht, dass die Betriebskontinuität durch äußere Störungen beeinträchtigt werden kann, doch sind es gerade die internen Prozesse, die bedeutende finanzielle Risiken bergen können. Für ein effizientes Management aller Risiken ist es daher genau so wichtig, sich mit diesen internen Einflüssen beispielsweise Verhaltens- und Vorgehenshinweisen wie mit externen Risikoereignissen zu befassen und sich für den Ernstfall abzusichern. Da es bei der Identifizierung sogenannter Beschaffungsrisiken aber keine pauschale Grundausstattung samt Bedienungsanleitung gibt, muss der Prozess der Identifikation und des Managements dieser Risiken gelernt sein. Dabei sollten Unternehmen auf die Expertise externer Spezialisten zurückgreifen, die die individuellen Risikoquellen erkennen und darüber hinaus eine entsprechende Absicherung für deren Folgen schaffen können. Als Vorreiter im europäischen Markt für Supply-Chain- Risikomanagement, hat die Zurich Versicherung gemeinsam mit international führenden Research-Teams und Hochschulen eingetretene Lieferketten- Risikoereignisse aus den letzen Jahren genau analysiert
Seite 5 und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in einer Datenbank zusammengetragen. Diese wird laufend anhand eines nach Risikotypen gegliederten Klassifizierungssystems aktualisiert, wodurch die Zurich Risk-Spezialisten ihr Verständnis für potentielle Ursachen von Betriebsunterbrechungen bzw. Beeinträchtigungen sowie deren Folgen stetig weiter vertiefen. Vor allem wurde auf dieser Basis neben der eigentlichen Risiko-Analyse eine innovative Versicherungslösung geschaffen, die basierend auf einem All-Risk-Konzept eine weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehende Deckung gewährt. Das Zurich Supply Chain Risk-Assessment analysiert zunächst wo und wann eine Lieferkette Schwachstellen aufweist und welches Ausmaß eine solche Beeinträchtigung haben könnte. Mit diesem Know-how ist es den Zurich Experten dann möglich, mit dem Kunden frühzeitig die Risiken zu sondieren, Ausweichszenarien zu entwickeln und gemeinsam mit ihm die Grundlage für den Risiko- Transfer in die Supply Chain Versicherung zu schaffen. Zudem kann hierbei bereits die Entschädigungsleistung im Voraus bestimmt werden, die der Kunde im Rahmen der individuell für ihn gestalteten Deckung von Zurich im Fall der Fälle erhält.
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