Klausur zum Kurs Betriebssysteme (1802) am 18. September 2010

Ähnliche Dokumente
Klausur zum Kurs Betriebssysteme (1802) am 19. September 2009

Klausur zum Kurs Betriebssysteme (1802) am 17. September 2011

Klausur zum Kurs Verteilte Systeme (1678) am 2. März 2013

Klausur zum Kurs Verteilte Systeme (1678) am 3. März 2012

Klausur. Betriebssysteme SS 2007

Test (Lösungen) Betriebssysteme, Rechnernetze und verteilte Systeme

Klausur Betriebssysteme

Klausur am

4. Übung - Rechnerarchitektur/Betriebssysteme

RO-Tutorien 15 und 16

Besprechung des 9. Übungsblattes Virtuelle Speicherverwaltung Aufgaben

Klausur. Betriebssysteme WS 2012/

Prozesse und Prozessmanagement des BS. 1 Unterschied Prozess, Threads. 1.1 Prozess. 1.2 Threads

1 Prozesse und Scheduling (12 Punkte)

6. Juni VO Prüfung Betriebssysteme. Ges.)(100) 1.)(35) 2.)(20) 3.)(45) Bitte verwenden Sie nur dokumentenechtes Schreibmaterial!

4. Übung - Rechnerarchitektur/Betriebssysteme

Klausur zur Vorlesung Grundlagen Betriebssysteme und Systemsoftware

5 Kernaufgaben eines Betriebssystems (BS)

Klausur Betriebssysteme I

Teilprüfung Software- und Internettechnologie Programmierkurs 2 Wintersemester 2004/2005

Systeme I: Betriebssysteme Kapitel 4 Prozesse. Wolfram Burgard

Klausur. Betriebssysteme SS

Abschlussklausur. Betriebssysteme. 14. Februar Legen Sie bitte Ihren Lichtbildausweis und Ihren Studentenausweis bereit.

Abschlussklausur. Betriebssysteme und Rechnernetze. 12. Juli Legen Sie bitte Ihren Lichtbildausweis und Ihren Studentenausweis bereit.

Betriebssysteme. Wintersemester Kapitel 2 Prozess und Threads. Patrick Kendzo

2.3 Prozessverwaltung

Vorname: Nachname: Matrikelnummer: Klausur. Betriebssysteme

Praktische Lernkarten zum Ausschneiden, Zusammenkleben und Sammeln :-) zur Prüfungsvorbereitung Diplomprüfung. Betriebssysteme

Basisinformationstechnologie I Wintersemester 2011/ November 2011 Betriebssysteme

Musterlösung Prüfung WS 01/02

Tutorium Rechnerorganisation

Lösungsvorschlag zur 10. Übung

Abschlussklausur. Betriebssysteme und Rechnernetze. 2. August Legen Sie bitte Ihren Lichtbildausweis und Ihren Studentenausweis bereit.

Betriebssysteme (BS)

e) Welche Aussage zu Speicherzuteilungsverfahren ist falsch?

Teil 3: Konzepte von Betriebssystemen

Klausur Betriebssysteme I

5. Semester Informatik Betriebssysteme Schriftliche Prüfung SS 2000

1 Ab welchen Zeitpunkt kann man Thrashing bei einem PC beobachten? 2 Auf was muss man beim gleichzeitigen Datenzugriff mehrerer Prozesse beachten?

Musterlösung der Abschlussklausur Betriebssysteme und Rechnernetze

Übung Praktische Informatik II

Klausur zur Vorlesung Grundlagen der Betriebssysteme

Abschlussklausur. Betriebssysteme und Rechnernetze. 19. Juli Legen Sie bitte Ihren Lichtbildausweis und Ihren Studentenausweis bereit.

Was machen wir heute? Betriebssysteme Tutorium 11. Mounten: Vorher. Frage 11.1.a

Übung zu Einführung in die Informatik # 10

Betriebssysteme I SS 2008 Hans-Georg Eßer, Hochschule München Zusammenfassung Seite 1

INF. Fachbereich Informatik. FERNUNIVERSITÄT in Hagen D Hagen Technische Informatik II. Hauptklausur am

Klausur Betriebssystemkonzepte sowie Architektur von Rechnersystemen und Betriebssystemkonzepte

Systeme I: Betriebssysteme Kapitel 4 Prozesse. Maren Bennewitz

Hauptdiplomklausur Informatik Februar 2006: Multimedia Systems

Systeme I: Betriebssysteme Kapitel 4 Prozesse. Maren Bennewitz

I/O: Von der Platte zur Anwendung. Von Igor Engel

Übung zu Grundlagen der Betriebssysteme. 11. Übung

Abschlussklausur. Betriebssysteme. Bewertung: 22. November Name: Vorname: Matrikelnummer:

> Übung Betriebssysteme Globalübung 3 Michel Steuwer Wintersemester 2012/13

DATEIVERWALTUNG INHALTSVERZEICHNIS. STANZL Martin 4. HB/a. Verwendete Literatur: Konzepte der Betriebssysteme (Seiten 91-97)

Scheduling-Algorithmen: Zeitpunkt der Auswahlentscheidung

Betriebssysteme. Probeklausur. Olaf Spinczyk.

Single- und Multitasking

Klausur WS 2009/2010

Klausur Informatik II

FERNUNIVERSITÄT in Hagen Hagen. Fakultät für Mathematik und Informatik Sicherheit im Internet I - Ergänzungen. Klausur am

Lösung von Übungsblatt 8

Konzepte von Betriebssystem-Komponenten. I/O: von der Platte zur Anwendung

KLAUSUR. zur Vorlesung Betriebssysteme SS Vorname Name Matrikelnummer

Klausur Nichtsequentielle Programmierung

Abschlussklausur. Betriebssysteme. Bewertung: 7. Juli Name: Vorname: Matrikelnummer:

Systemsoftware (SYS) Fakultät für Informatik WS 2007/2008 Christian Baun. Übungsklausur

Schriftliche Prüfung

Klausur Betriebssysteme I

Betriebssysteme I WS 2018/2019. Betriebssysteme / verteilte Systeme Tel.: 0271/ , Büro: H-B 8404

Übung zu Grundlagen der Betriebssysteme. 14. Übung

Naiver Ansatz. Blöcke und Seiten. Betriebssysteme I Sommersemester 2009 Kapitel 6: Speicherverwaltung und Dateisysteme

Matrikelnummer: 1 Aufgabe 1: Quickies (30 Punkte) a) Wird das folgende Programm von einem Java-Übersetzer ohne Beanstandungen übersetzt? Falls nicht,

Tutorium Rechnerorganisation

1. Prozesse & Threads (10 Punkte)

Teil 2: Speicherstrukturen

Was machen wir heute? Betriebssysteme Tutorium 3. Organisatorisches. Prozesskontrollblock (PCB) Programmieraufgaben. Frage 3.1.a

Speicherverwaltung (Swapping und Paging)

6. Sie haben die Klausur bestanden, wenn Sie mindestens 30 Punkte erreicht haben. Aufgabe bearbeitet:(bitte ankreuzen)

Klausur. Betriebssysteme WS 2015/ Tragen Sie auf dem Deckblatt Ihre Daten in Druckbuchstaben ein.

Virtueller Speicher und Memory Management

Betriebssysteme 1. Thomas Kolarz. Folie 1

Systeme I: Betriebssysteme Kapitel 7 Scheduling. Wolfram Burgard

Abschlussklausur. Betriebssysteme. 30. Januar Legen Sie bitte Ihren Lichtbildausweis und Ihren Studentenausweis bereit.

INF. Fachbereich Informatik. FERNUNIVERSITÄT in Hagen D Hagen Sicherheit im Internet. Hauptklausur am

Prüfung VO Betriebssysteme SS2008 / 7. Juli 2008

Übungen zur Vorlesung Technische Informatik I, SS 2002 Hauck / Guenkova-Luy / Prager / Chen Übungsblatt 5 Rechenwerke / Scheduling

Okt 02, 17 12:28 UNIX/Linux Lösung

Lösungsskizzen zur Abschlussklausur Betriebssysteme

Systemsoftware (SYS) Fakultät für Informatik WS 2008/2009 Christian Baun. Übungsklausur

Legende: Running Ready Blocked P1 P2 P3. t[ms] 1 Prozesse und Scheduling (16 Punkte)

Klausur. Betriebssysteme SS

A Kompilieren des Kernels B Lineare Listen in Linux C Glossar Interessante WWW-Adressen Literaturverzeichnis...

Prüfung WS 1997/98. Studiengang: Informatik Fächergruppe: Software (I4) Tag: Bearbeitungszeit: 4 Stunden. Name:... Matr.Nr.:...

Betriebssysteme. Tutorium 12. Philipp Kirchhofer

Betriebssysteme I WS 2015/2016. Betriebssysteme / verteilte Systeme Tel.: 0271/ , Büro: H-B 8404

Transkript:

Fakultät für Mathematik und Informatik Lehrgebiet Kooperative Systeme Prof. Dr. Jörg M. Haake Klausur zum Kurs Betriebssysteme (1802) am 18. September 2010 Klausurort: Vorname Name: Adresse: Matrikelnummer: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 Summe Punkte 30 20 25 35 30 15 30 15 200 bearbeitet erreichte Punkte

Hinweise zur Bearbeitung der Klausur zum Kurs Betriebssysteme (1802) Wir begrüßen Sie zur Klausur Betriebssysteme und bitten Sie, diese Hinweise vollständig und aufmerksam durchzulesen, bevor Sie mit der Bearbeitung der Aufgaben beginnen. 1. Prüfen Sie bitte die Vollständigkeit dieser Unterlagen: Deckblatt, diese Hinweise und 8 Aufgaben auf den Seiten 1 bis 18 eine Teilnahmebescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt 2. Bevor Sie mit der Bearbeitung der Aufgaben beginnen, tragen Sie bitte auf dem Deckblatt Name, Anschrift und Matrikelnummer ein. 3. Falls Sie eine Teilnahmebestätigung wünschen, füllen Sie diese bitte aus. 4. Schreiben Sie Ihre Lösungen bitte auf die Aufgabenblätter bzw. die dafür vorgesehenen Leerseiten und benutzen Sie auch die Rückseiten, wenn der Platz nicht reicht. 5. Auf jedes Blatt, auf dem sich Teile Ihrer Lösung befinden, schreiben Sie bitte oben Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. 6. Wenn Sie eine Prozedur oder ein Programm schreiben sollen, achten Sie auf eine klare Gliederung und eine ausführliche Kommentierung. 7. Wenn Sie Zahlenwerte ausrechnen sollen, skizzieren Sie auch den Rechenweg. 8. Als Hilfsmittel ist unbeschriebenes Konzeptpapier zugelassen. 9. Zum Bestehen der Klausur reichen 100 von 200 Punkten auf jeden Fall aus. Wir wünschen Ihnen bei der Bearbeitung der Klausur viel Erfolg! 2

Name: Mat.-Nr.: Seite: 3 Aufgabe 1: Prozesse 5 + 5 + 5 + 5 + 5 + 5 Punkte Geben Sie bitte auf jede Frage eine kurze Antwort. 1. Was bedeutet Mehrprogrammbetrieb? Welche zwei wesentlichen Probleme bei einem Mehrprogrammbetrieb müssen gelöst werden? 2. Was ist ein Prozess? Welche Informationen über einen Prozess sind für das Betriebssystem wichtig und wo werden sie gespeichert? 3. In welcher Datenstruktur werden Informationen über alle vorhandenen Prozesse abgelegt? 4. Wie wird die Anfangsadresse einer Unterbrechungsroutine gefunden? 5. Warum muss der Kontext eines gerade unterbrochenen Prozesses vor Ausführung der Unterbrechungsroutine gerettet werden? 6. Warum können die Threads eines Prozesses effizienter miteinander kommunizieren als separate Prozesse?

Name: Mat.-Nr.: Seite: 4

Name: Mat.-Nr.: Seite: 5 Aufgabe 2: Scheduling 5 + 5 + 5 + 5 Punkte Geben Sie bitte auf jede Frage eine kurze Antwort. 1. In einem nicht-präemptiven System ist es möglich, dass ein Prozess in eine Endlos-Schleife gerät und den Prozessor für sich allein behält. Kann so ein Problem auch in einem präemptiven System entstehen? Falls ja, unter welchen Umständen? 2. Wenn man die SJF- und die FCFS-Strategie als Priorität-Strategien auffasst, wie sind dann die Prioritäten festgelegt? 3. Wie funktioniert die Round-Robin-Strategie? 4. Welche Scheduling-Strategien kann man für Benutzer-Threads einsetzen?

Name: Mat.-Nr.: Seite: 6

Name: Mat.-Nr.: Seite: 7 Aufgabe 3: Hauptspeicher 5 + 5 + 5 + 5 + 5 Punkte 1. Warum sind Systemaufrufe notwendig für ein Betriebssystem? 2. Was ist der Unterschied zwischen logischen und physischen Adressen? 3. Wir nehmen an, dass in einem Paging-System eine virtuelle Adresse v = (s,d) 32Bit langist, wobei s dieseitennummer und dder Offset sind. Wieviele Seiten gibt es, wenn der Offset n Bit lang ist? Warum beeinflusst die Auswahl der Zahl n die interne Fragmentierung und den Speicherbedarf der Seitentabelle? 4. Die Strategien Demand Paging und Prepaging entscheiden, wann eine Seite in den Hauptspeicher geholt werden soll. Welche Strategie benötigt mehr Aufwand? 5. Warum wird die Auslagerungsstrategie LRU kaum implementiert?

Name: Mat.-Nr.: Seite: 8

Name: Mat.-Nr.: Seite: 9 Aufgabe 4: Synchronisation 5 + 5 + 10 + 15 Punkte Geben Sie bitte auf jede Frage eine kurze Antwort. 1. Unter welchen Problemen leiden die Synchronisationsverfahren mit globalen Variablen? 2. Wir verwenden jetzt Semaphore. Warum kann ein Prozess sich zu jedem Zeitpunkt höchstens in einer Semaphor-Warteschlange befinden? 3. Wozu benötigt ein Monitor die Funktionen wait() und signal()? 4. Warum verhindern die folgenden drei Strategien Deadlocks? Denken Sie an die vier notwendigen Deadlock-Bedingungen. (a) Wenn ein Prozess zusätzliche Betriebsmittel anfordert, muss er alle bisher reservierten Betriebsmittel zunächst freigeben und dann zusammen mit den zusätzlichen Betriebsmitteln erneut anfordern. (b) Jeder Prozess muss alle von ihm benötigten Ressourcen gleichzeitig im Voraus anfordern. Wenn sie verfügbar sind, dann werden sie ihm zugeteilt, sonst blockiert der Prozess. (c) Eine lineare Ordnung wichtiger als aller Betriebsmittel wird festgelegt. Ein Prozess kann nur noch weniger wichtige Betriebsmittel nachfordern.

Name: Mat.-Nr.: Seite: 10

Name: Mat.-Nr.: Seite: 11 Aufgabe 5: Diskscheduling 20 + 10 Punkte Wir betrachten die Bewegungen eines Festplattenlesekopfs. 1. Wir nehmen an, dass die Zugriffsaufträge auf die Zylindern 33,72,47,8,99,74,52,75 in dieser Reihenfolge in der Warteschlange vorliegen. Der Kopf steht gerade auf Zylinder Nummer 63. In welcher Reihenfolge werden die Strategien (a) Shortest-Seek-Time-First (SSTF), (b) SCAN (der Kopf bewegt sich gerade in Richtung absteigender Zylindernummern) die Zylinder besuchen? 2. Welche Strategie hat das Problem der Starvation und warum? Wie kann man diese Strategie modifizieren, damit das Problem vermieden wird?

Name: Mat.-Nr.: Seite: 12

Name: Mat.-Nr.: Seite: 13 Aufgabe 6: Dateisysteme 5 + 5 + 5 Punkte Wir betrachten ein Dateisystem mit i-nodes. Die Blockgröße ist 1 KByte, und eine Blockadresse ist 2 Byte (16 Bit) lang. Was ist die maximale Dateigröße, wenn der i-node wie folgt organisiert wird? 1. Der i-node enthält nur 12 direkte Adressen und keine indirekten. 2. Der i-node enthält 12 direkte und eine indirekte Adresse. 3. Der i-node enthält 12 direkte, eine indirekte und eine doppelt indirekte Adresse.

Name: Mat.-Nr.: Seite: 14

Name: Mat.-Nr.: Seite: 15 Aufgabe 7: Sicherheit 10 + 10 + 10 Punkte Die beiden primären Ziele von Sicherheitsmechanismen in einem Rechnersystem sind die Kontrolle von Zugriffen auf das System und von Zugriffen auf Informationen innerhalb des Systems. Antworten Sie bitte auf die folgenden Fragen so kurz wie möglich. 1. Was ist der Unterschied zwischen Identifikation und Authentisierung? Für welches der oben genannten Sicherheitsziele kann man diese Mechanismen einsetzen? 2. Was bedeuten diskretionäre Zugriffs- und Informationsflusskontrollen? Für welches der genannten Ziele kann man sie einsetzen? 3. Warum kann man mit diskretionären Zugriffskontrollen einen Angriff durch Trojaner nicht verhindern?

Name: Mat.-Nr.: Seite: 16

Name: Mat.-Nr.: Seite: 17 Aufgabe 8: Kommandosprachen 15 Punkte Schreiben Sie ein Makefile für die folgende Anwendung. Es gibt eine ausführbare Datei namens prog, die immer wieder neu gebunden wird, wenn sich eines der Objektmodule a.o und b.o geändert hat. Für das Binden wird das Kommando cc a.o b.o -o prog ausgeführt. Die Objektmodule sind wiederum abhängig von den Quelldateien a.c und b.c und werden durch Kompilieren erzeugt mit den Befehlen cc -o a.o a.c cc -o b.o b.c

Name: Mat.-Nr.: Seite: 18