SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 AULA im Gespräch Manuskriptdienst (Abschrift eines Interviews)

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Transkript:

SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 AULA im Gespräch Manuskriptdienst (Abschrift eines Interviews) Feuchte Sommer im Mittelalter Wie Klima Geschichte macht Gespräch mit: Professor Ulf Büntgen * Redaktion: Ralf Caspary Sendung: Sonntag, 10. November 2013, 8.30 Uhr, SWR 2 Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Wissen/Aula (Montag bis Sonntag 8.30 bis 9.00 Uhr) sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für 12,50 erhältlich. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das neue Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de SWR2 Wissen/Aula können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de oder als Podcast nachhören: http://www1.swr.de/podcast/xml/swr2/wissen.xml Manuskripte für E-Book-Reader E-Books, digitale Bücher, sind derzeit voll im Trend. Ab sofort gibt es auch die Manuskripte von SWR2 Wissen/Aula als E-Books für mobile Endgeräte im sogenannten EPUB-Format. Sie benötigen ein geeignetes Endgerät und eine entsprechende "App" oder Software zum Lesen der Dokumente. Für das iphone oder das ipad gibt es z.b. die kostenlose App "ibooks", für die Android-Plattform den in der Basisversion kostenlosen Moon-Reader. Für Webbrowser wie z.b. Firefox gibt es auch Addons oder Plugins zum Betrachten von E- Books. http://www1.swr.de/epub/swr2/wissen.xml

2 Ansage: Mit dem Thema:. Mit Bäumen kann man tief in die Vergangenheit blicken, und zwar mithilfe der Analyse der Jahresringe. Dieses Verfahren nennt man Dendrochronologie. Daneben kann man an der Qualität der Jahresringe das dazugehörige Klima ablesen. Das machen Klimaforscher in einem groß angelegten Projekt: Sie untersuchen in bestimmten Regionen Europas Bäume, um das Klima zu rekonstruieren. Dabei analysieren sie nicht nur lebendige Bäume, sondern auch Holz, das etwa in mittelalterlichen Gebäuden oder Schiffen verbaut wurde. Professor Ulf Büntgen von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft gehört zu diesem Forscherteam, ich begrüße ihn zum Aula- Gespräch. INTERVIEW Herr Büntgen, wie alt war der älteste Baum, den Sie untersucht haben? Also wir fangen mit dem lebenden Material an, mit den Bäumen, die heute noch im Wald stehen. Sie sind unsere Hauptdatenquelle. Wir haben sehr viele Materialproben und ein sehr gutes Verständnis darüber, woher das Material kommt. Um aber möglichst weit in die Vergangenheit blicken zu können, ist lebendes Material nur bedingt geeignet. Je nach Standort und Baumart sind das höchstens ein paar Jahrhunderte. Und wenn wir weiter zurück schauen wollen, dann nehmen wir verbautes Material. Wie alt war der älteste Baum, auf den Sie gestoßen sind? Die ältesten Bäume, die wir in unserer Gruppe bearbeitet haben, sind Atlas-Zedern aus Marokko, sie sind knapp 2.000 Jahre alt. Die ältesten Bäume in Mitteleuropa finden sich in den Alpen: Lärchen (Larix decidua) oder Kiefern (Pinus cembra), die können in sehr seltenen Fällen bis zu 1.000 Jahre alt werden. Meistens ist dann ihr Holz innen im Stamm faul; das nennt man Stammfäule. Das heißt, Sie untersuchen erst mal, wie alt ist der Baum, das macht man anhand der Jahresringe. Wie viele Jahresringe hat ein 1.000 Jahre alter Baum? Der sollte genau 1.000 Ringe haben. Wie groß ist dann sein Umfang? Mehrere Meter?

3 Nein. So viele Ringe, wie er hat, so alt ist er. Und das ist das Besondere an unserem Klimaarchiv oder Umweltarchiv: Es ist aufs Jahr genau. Das ist der Unterschied zu Eisbohrkernen oder zu Seesedimenten. In jedem Jahr bekommt ein Baum vorausgesetzt er befindet sich außerhalb der Tropen in einem Gebiet, in der Jahreszeitenklima herrscht einen Zuwachsring. Wir nennen das den Jahr-Ring. Ein Baumstamm besteht aus einem Frühholzteil und einem Spätholzteil. Am Anfang der Vegetation, je nach Standort zwischen April und Juni, fängt ein Baum an, Holz zu produzieren. Das ist das Frühholz. Es besteht aus großen Zellen mit dünnen Zellwänden, die für den Nährstoff- und Wassertransport verantwortlich sind. In der späteren Vegetationsperiode formt der Baum das Spätholz, das besteht aus kleinen Zellen mit ganz dicken Zellwänden. Man erkennt das zum Beispiel auf einer Tischplatte oder an einer Holztür, da sieht man schön die Hell-dunkel-hell-Abfolgen. Und beides zusammen ist nur ein Jahr-Ring. Das erste, das Frühholz, ist für den Nährstoff- und Wassertransport, das zweite ist wie ein Skelett, das hält den Baum und gibt ihm Stabilität. Und das zählen wir. Wenn wir heute in den Wald gingen und einen Baum fällen würden, wüssten wir, der letzte Ring war 2013. Von dort aus könnten wir Jahr für Jahr zurückzählen und kommen so jahrgenau in die Vergangenheit. Aber wie kann man nun anhand dieser Jahres-Ringe das Klima ablesen? Das erste, also die Bestimmung des Alters anhand der Jahresringe, ist tatsächlich relativ einfach, es gibt aber auch Ausnahmen, schwierige Fälle, wo zum Beispiel Jahr-Ringe fehlen, wo Insekten den Baum oder den ganzen Waldbestand befallen haben und die Jahr-Ringe sehr dünn sind, oder wo Feuer war oder sonstige Ereignisse, die das Wachstum so gestört haben, dass der Ring kaum mehr erkennbar ist. Da kann es schwierig werden. Und Sie hatten mich eben gefragt, sind diese Bäume eigentlich sehr groß? Und das ist genau der Trugschluss: Größe und Alter korrelieren nicht. Die Bäume, die wir beproben, sind mitunter an extremen Standorten gewachsen und vielleicht 400, 500 oder 600 Jahre alt; manche von ihnen sind dennoch sehr klein, das heißt, dass der einzelne Jahr-Ring weit unter 1 mm liegt. Mit dem normalen Auge kann man das nicht zählen und man braucht viele Bäume, um sich wirklich sicher zu sein, dass man richtig gezählt hat. Man nennt das Cross-Datieren: Wir vergleichen die Bäume untereinander. Um jetzt auf Ihre Frage zurückzukommen: Wir wissen jetzt, wie alt der Baum ist, wir können jeden Jahr-Ring einem Kalenderjahr zuordnen. Das heißt, wir können sagen, im Jahr 1816 haben wir einen schmalen Jahr-Ring. Im nächsten Schritt müssen wir ein Modell konstruieren, das beide Phasen beinhaltet: die Jahr-Ring-Breiten, die wir gemessen haben, und instrumentell aufgezeichnete Klimawerte, also meteorologische Daten wie Niederschlag, Temperatur usw. Das Modell bezieht sich also auf die Überlappungsphase (Calibrationsphase), wo wir im Prinzip das Jahr- Ring-Wachstum an instrumentellen Messwerten eichen, calibrieren. So kommen wir zu einem Transfermodell und können dann sagen: breiterer Jahr-Ring gleich kühler Sommer oder dünner Jahr-Ring gleich trockenere Wachstumsbedingungen. Das hängt natürlich auch von der Baumart und vom Standort ab.

4 Um ein sauberes Klimasignal zu bekommen, müssen wir in Regionen gehen, in denen auch nur ein Klimafaktor das Baumwachstum steuert. Das heißt, wir gehen an die obere Waldgrenze im Hochgebirge, in die Alpen, in die Pyrenäen oder an die nördliche Waldgrenze nach Skandinavien oder Sibirien. Dort wissen wir, die Vegetationsperiode, also der Zeitraum, in dem das Baumwachstum stattfindet, ist sehr kurz: zwei, drei Monate im Sommer. Es ist immer genügend Wasser da, durch Niederschlag, durch Schneeschmelze, durch Gletscher. Also ist der limitierende Faktor wirklich nur die Sommertemperatur. Aber wir gehen auch nach Marokko oder in den Mittelmeerraum, wo es Trockenstress gibt. Diese Bäume geben uns Auskunft über den Bodenwassergehalt. Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen gehen also in die Wälder und untersuchen Bäume hinsichtlich ihres Alters und bestimmen die Klimasituation. Aber dann gehen Sie zum Beispiel zu alten Holzhäusern und untersuchen dort das Holz, das vielleicht auch 2.000 Jahre alt ist. Das ist doch, stelle ich mir vor, erheblich schwieriger, denn man muss ja das Alter des Hauses datieren und zusätzlich das Alter des Holzes, das in dem Haus verbaut worden ist? Das stimmt im Prinzip. Das ist unsere einzige Möglichkeit, Information, die wir mittels lebender Bäume gewonnen haben, noch weiter in die Vergangenheit zu verlängern. Das, was Sie ansprechen, ist Bauholz, also das, was wir aus Fachwerkhäusern, aus Dachstühlen kennen. Das Holz, das in mittel- und südeuropäischen Städten verbaut wurde, hilft uns, unsere Datensätze wir nennen das Chronologien bis ins Mittelalter zu verlängern. Wir können in Europa mit lebendem und verbautem Bauholz aus historischen Gebäuden zurückkommen bis ins Mittelalter. Und Sie haben recht, wir müssen als erstes genau wissen, wie alt ist das Holz, wir müssen es also zuerst datieren. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip, das ich eben für Bäume beschrieben habe: Wir messen die Jahr-Ring-Breite. Die Jahr-Ringe sind wie genetische Fingerabdrücke. Es gibt Abfolgen breit-schmal-breit-schmal, das ist etwas Besonderes. Je nachdem, von wann das Gebäude stammt und wie alt die lebenden Bäume waren, haben wir eine Überlappung dieser zwei Datensätze, und dann können wir das absolut datieren. Das ist eigentlich einfach. Aber es braucht Erfahrung, es braucht viele Daten, und es ist etwas, was viele Gruppen, wir sind eine davon, über Jahrzehnte machen. Solche Datensätze, solche Projekte sind langfristig angelegt. Je mehr Daten wir haben, je größer unsere Netzwerke in räumlicher Hinsicht werden, je besser sie belegt werden und je weiter sie in die Vergangenheit zurückgehen, desto besser werden unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse. Welche Regionen in Europa haben Sie bisher untersuchen können? Global betrachtet ist Europa etwas Besonderes. Da haben wir eine sehr gute Datenlage. Wenn wir nach Europa rein gehen, können wir für das Mittelmeer etwas weniger über die Temperatur aussagen, für das Hochgebirge, den Alpenraum, für Skandinavien können wir dagegen sehr gute Informationen über die Temperatur geben und im Mittelmeerraum eher Informationen über die Trockenheit. Wir können

5 in verschiedenen geographischen Zonen, wo das Baumwachstum eher durch den einen oder anderen meteorologischen Parameter, also Temperatur oder Niederschlag, beeinflusst wird, entsprechend etwas über die Schwankungen aussagen. Ganz allgemein ist der Raum nördlich der Alpen unser Kerngebiet. Ich sagte eben, bis ins Mittelalter kommen wir mit der Analyse von verbautem Material, danach müssen wir uns mit subfossilem Material über eine Phase hinweg hangeln. Diese Phase nennt man die Migrationsphase, das ist die Zeit der großen Völkerwanderungen zwischen Römerzeit und Mittelalter. Aus diesen ungefähr 300 bis 400 Jahren zwischen 3./4. Jahrhundert bis ins 6./7. Jahrhundert existieren kaum historische Funde. Das heißt, unser Datensatz nimmt da massiv ab, wir haben sehr wenig Quellen, auf die wir uns beziehen können. Unser Material wir nennen es subfossil suchen wir in den Schwemmfächern in Flussschottern. Wenn wir diese Phase überbrückt haben und in die Römerzeit kommen, dann gibt es wieder sehr viel archäologisches Material, auf das wir uns berufen können. Das heißt, Sie können mindestens 2.000 Jahre zurückblicken oder sogar noch weiter? Für Zentraleuropa, wenn wir uns auf die Baumart Eiche beziehen, können wir im Moment gute 2.000 Jahre zurückgucken: Wie waren denn die Wachstumsbedingungen für die Eichen in den Monaten März, April, Mai, Juni? Wir können etwas darüber aussagen, ob es eher feucht oder trocken war. Wenn ich Sie fragen würde, Herr Büntgen, werden Sie ganz konkret und sagen Sie mir, wie das Klima im Juni 1.000 n. Chr. in Deutschland war, dann könnten Sie das beantworten, wenn die Datensätze vorhanden sind? Die Datensätze sind vorhanden, wir könnten da in die Vergangenheit gucken, aber wir können nicht sagen, wie es im Winter oder im Oktober war. Wir können nur über die Phase Aussagen treffen, in der die Bäume gewachsen sind. Das Jahr können wir genau bestimmen. Das ist etwas, was unsere Methode kann. Aber ich würde Ihnen natürlich fairerweise sagen müssen, die Ergebnisse können mit einer großen Unsicherheit behaftet sein, das heißt, je weiter wir zurückgehen, desto unsicherer werden unsere Aussagen. Aber wir bekommen ein grobes Verständnis des Klimas und der Extremjahre. Aber Sie können schon sagen, ob es in den letzten 1.000 bis 2.000 Jahren in Mitteleuropa starke Klimaschwankungen gab, ob es zu einer bestimmten Zeit besonders warm, besonders kalt und besonders feucht war? Ja. Wir interessieren uns ja weniger dafür, was in einem bestimmten Jahr passiert. Das ist vielleicht im Vergleich mit historischen Ereignissen wichtig. Uns interessieren mehr die Dynamik und Variabilität im Klimasystem. Das heißt, wenn wir unsere Perspektive der letzten 10, 20, 30 Jahre nach hinten in die Vergangenheit

6 verlängern, was lernen wir da? Gab es Phasen mit mehr oder weniger Variabilität, konkreter: Gab es Phasen, in denen es wärmer war oder genauso warm wie heute? Und wie hat sich der Niederschlag verhalten? Das sind Fragen, die uns interessieren. Und wir versuchen, mit unseren Daten, im Idealfall mit der Kombination von Jahr- Ring-Daten und anderen Archiven, Auskunft zu geben. Gab es in den letzten 2.000 Jahren in Mitteleuropa starke Klimaschwankungen? Gab es eine große Dynamik quer durch die Jahrhunderte? Ich denke schon. Es ist immer relativ, wie man Schwankungen bzw. starke Schwankungen genau definiert. Aber dass man denkt, das ist eine Konstante, die sich erst jetzt in jüngster Zeit anfängt zu zeigen, ist mit Sicherheit falsch. Es gibt auch nicht mehr viele Leute, die das so sehen würden. Wir müssen akzeptieren, dass Klima ein sehr dynamisches System ist, was extrem komplex ist und nicht durch nur einen Steuerungsfaktor in Bewegung ist. Wir haben aber jetzt die Möglichkeit, wenn wir die letzten 1.000 oder 2.000 Jahre betrachten, auf allen möglichen Zeitskalen Variabilität, Schwankungen, Veränderungen zu entdecken. Das heißt also, wir haben von Jahr zu Jahr Unterschiede. Dann gibt es dekadische Bereiche, also mehrere Jahre bis Jahrzehnte mit starken Schwankungen, daran können wir uns zum Teil auch noch erinnern: In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts war es vielleicht etwas kühler, jetzt wird es etwas wärmer. Und jetzt kommt eigentlich die Wichtigkeit der Proxy-Daten, also der indirekten Zeitmesser, die noch weiter nach hinten gehen, da können wir Langzeit-Trends sehen. Wir können also die Temperaturen, die wir heute haben, in einen längeren Kontext stellen und fragen, kommen wir aus einer Phase, die generell kühler war, also gab es Phasen über mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, die im Durchschnitt eher kühler oder wärmer waren? Das untersuchen wir. Gehen wir mal zurück bis zum Mittelalter, sonst wird es wohl zu komplex. Können Sie mir sagen, ob es seit dem Mittelalter auffällige Warm- oder Kaltphasen in Europa gab? Unsere Daten zeigen, dass wir eine Phase - wir nennen sie das mittelalterliche Klimaoptimum oder die mittelalterliche Warmphase, ungefähr von 950 n. Chr. bis etwa die Mitte des 13. Jahrhunderts- mit tendenziell wärmeren Temperaturen hatten. Temperaturen vielleicht so in der Höhe, wie wir sie Mitte des letzten Jahrhunderts hatten. Das heißt aber nicht, dass dieser ganze Zeitraum im hohen Mittelalter konstant warm oder wärmer war. Auch da gab es viele Phasen mit Kälteeinbrüchen. Wann war es besonders kalt? Ab Mitte des 13. Jahrhunderts, also um 1250/1350 wurde es kühler, und das hielt bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts an. Das ist eine sehr lange Zeit, die wir die kleine Eiszeit nennen. Dieser Begriff ist unter Klimatologen sehr gängig. Es ist aber

7 schwierig zu sagen, wie homogen diese Phase von mehreren Jahrhunderten tatsächlich war. Sie war nicht konstant so kalt, sondern das ist eher eine Phase, die sich durch mehrere Kälteeinbrüche auszeichnet, zwischen denen es dann wieder warm war. Was wir bisher nicht genau bestimmen konnten ist, um wie viel Grad das Klima zwischen dem warmen Mittelalter und der kleinen Eiszeit geschwankt hat sind es ein Grad oder zwei Grad? Wir haben sehr große Schwierigkeiten, die Temperaturamplitude zu fassen. Würden Sie soweit gehen zu sagen, die Klimaschwankungen korrelieren mit bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen? Wenn es im Mittelalter relativ warm war, könnte das ja zum Beispiel zum Aufschwung von Ackerbau und Viehzucht geführt haben, überhaupt zum kulturellen Aufschwung. Ich denke, es ist durchaus legitim, klima- und kulturgeschichtliche Ereignisse zu vergleichen. Ich finde, das liegt sogar sehr nahe. Es ist jedoch sehr schwierig, beide Ebenen statistisch zu verbinden, weil es einfach von der Datenstruktur völlig unterschiedliche Datensätze sind. Wir sind noch an der Stelle, wo wir uns visuell die Datensätze angucken und vergleichen: Was ist passiert in den Phasen, die wärmer waren, und was in den kälteren Phasen? Wir haben festgestellt, dass weniger die Frage, ob es wärmer oder kühler ist, sondern die Variabilität, die Schwankungen an sich, das größere Problem für landwirtschaftlich ausgeprägte Gesellschaften darstellen. Unterscheidet sich das 20. Jahrhundert prinzipiell klimatologisch von anderen Phasen oder ist das zu global gefragt? Nein, die Frage ist berechtigt, aber sehr schwer zu beantworten, weil man wirklich genau unterscheiden muss, was man womit vergleichen möchte. Unsere Daten zeigen, wenn wir uns Temperatur und Niederschlag über 1.000 bis 2.000 Jahre angucken, dass das 20. Jahrhundert nicht herausragend ist, dass das Ende des 20. Jahrhunderts mit dem Hitzesommer 2003 darin aber sehr wohl herausragend ist. Wir haben gute Daten, die sagen, 2003 war wahrscheinlich der wärmste Sommer der letzten 1.000, wenn nicht sogar der letzten 2.000 Jahre. Das ist aber ein Sommer und heißt nicht, die letzten 100 Jahre waren warme Sommer. Allerdings ist es seit den 80er-Jahren bis ins erste Jahrzehnt dieses Jahrhunderts sehr stark wärmer geworden, seither stagnieren die Temperaturanstiege jedoch wieder. Das ist etwas, was wir kaum finden, wenn wir soweit zurückgehen. Würden Sie das dem Klimawandel zurechnen? Das ist schwierig. Unsere Forschung versucht in einem ersten Schritt zu verstehen, was haben wir für Schwankungen? Erst im zweiten Schritt geht es um die Frage, was oder wer für die Schwankungen verantwortlich ist? Und das ist eigentlich die Problematik. Wenn wir über Klimawandel heute reden, reden wir ja vom anthropogen

8 verursachten. Auf einmal tritt der Mensch mit auf die Bühne oder wir als Gesellschaft, die industriell hochentwickelte Gesellschaft, die vielleicht nachhaltig das Klimasystem mit beeinflusst. Und dieses Auseinanderrechnen, wie viel ist menschgemacht und wie viel ist dem natürlichen System geschuldet, das ist noch sehr schwer. Das heißt aber nicht, dass der Mensch keine Rolle spielt. Sie müssten aber den Mensch als Faktor klar greifbar machen, also genau die Ursachen herausfinden, die vom Menschen gemacht sind. Genau. Und damit uns das besser gelingt, ist es sehr wichtig, dass wir auch die natürlichen Faktoren besser verstehen. Was halten Sie von Klimaexperten, die massiv vor einer Erderwärmung warnen? Das muss man differenziert sehen. Wir haben eine solide Datenbasis, die noch lange nicht gut genug ist und an der verschiedene Wissenszweige kollektiv arbeiten, um sie weiter zu verbessern. Ein Aspekt ist die Paläoklimatologie, der Teil der Wissenschaft, der versucht, aktuelle Klimabedingungen in einen möglichst langen und sicheren, also zeitlich und räumlich hoch aufgelösten Kontext zu stellen, um genau solche Fragen zu beantworten: Welche natürlichen Klimaschwankungen gibt es? Wie stehen die den heute anthropogen mit verursachten Klimaschwankungen gegenüber in ihrer Geschwindigkeit, in ihrem Ausmaß? Wer oder was ist für die Klimaschwankungen verantwortlich? Für die letzten 1.000 Jahre wissen wir, es sind die Sonnenaktivität, große Vulkanausbrüche und interne Variabilität im Klimasystem selbst. Das sind die drei großen Einflussfaktoren, die bei mehrhundertjährigen bis tausendjährigen Zeitskalen eine Rolle spielen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts, etwa seit Beginn der Industrialisierung, kommt der Faktor Mensch massiv dazu. Wir können und dürfen ihn als Faktor nicht ignorieren. Und hier kommen bestimmte Klimamodelle ins Spiel. Man kann das ganze System weiter simulieren, einen der drei große Faktoren auslassen und schauen, was passiert dann. Als nächstes lässt man einen anderen Faktor draußen und prüft dann die Folgen. Es ist übrigens ein Trugschluss zu glauben, dass der Mensch erst seit der Industrialisierung in das Klima eingegriffen hat. Das hat er schon früher getan, zum Beispiel durch Rodung. Natürliche Wälder kennen wir in Europa gar nicht. Wir haben massive Rodungsphasen im Mittelalter. Alles, was wir heute als Naturschutzräume oder natürliche Räume ansehen, ist anthropogen massiv beeinflusst. Und das geht zurück bis in die letzten 7- bis 7 1/2-Tausend Jahre, also bis in den Beginn der frühen Neolithisierung. Nicht, dass wir damals dazu beigetragen haben, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu verändern, aber wir haben natürlich trotzdem maßgeblich und nachhaltig auf unseren Lebensraum eingewirkt. Was war das bisher für Sie interessanteste Forschungsergebnis?

9 Das ist schwer zu sagen. Wir müssen uns mit sehr kleinen Erkenntnisgewinnen zufrieden geben, und erst über einen langen Zeitraum bekomme ich das Gefühl, etwas zu verstehen. Wir haben es immer mit kleinen Puzzle-Steinen zu tun. Die ganz großen Erkenntnisgewinne sind selten. Was für uns schön ist, ist, wenn wir Arbeiten wiederholen, eine Untersuchung oder ein Experiment mit völlig unabhängigen Datensätzen nochmal machen und wenn dann das Gleiche dabei herauskommt. Das gibt uns Sicherheit. Wenn wir jetzt für eine Phase im 14. Jahrhundert, um 1350 herum das war die Pest-Welle in Mitteleuropa auf einmal sehr feuchte, niederschlagsreiche Jahrzehnte finden, und wenn wir in anderen unabhängigen Arbeiten und Studien dieses Klima-Muster wiederfinden, dann haben wir selber das Gefühl, ja, das stimmt. Und so bekommen wir ein gutes Gefühl, welcher Teil unserer Daten abgesichert ist und welcher nicht.. Sie haben viele Bilder über das Projekt im Internet stehen, auf den man Sie und Ihre Kollegen immer wieder lachen sieht. Ich glaube, das ist eine sehr schöne Arbeit. Es ist deswegen eine schöne Arbeit, weil wir das Privileg haben, mit Leuten zu arbeiten, die man mag und deren Interessen sich überlappen. Dann haben wir natürlich zwangsläufig, weil es die Daten so wollen, das Privileg, in Gegenden zu gehen, die reizvoll sind. Ich komme gerade aus fünf Wochen Ostsibirien-Forschung wieder. Das sind Gegenden, da macht es Spaß zu reisen. Dann wünsche ich Ihnen noch viel Erfolg bei diesem Langzeitprojekt. Wir werden immer Zwischenergebnisse erzielen. Aber wir werden wahrscheinlich nie an den Punkt kommen, wo wir sagen, wir haben alles verstanden. Wir merken oft: je mehr Daten wir bekommen, je besser wir das System verstehen, desto mehr Fragen haben wir. Es ist ein work in progress. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Büntgen. Gerne. Ich danke Ihnen. (Die Fragen stellte Ralf Caspary.) ***** * Ulf Büntgen studierte Geografie, Geologie und Karthografie an der Universität in Bonn. Mehrere Jahre lehrte er an diversen Universitäten in Europa, so zum Beispiel in Tschechien, Spanien, Deutschland und in der Schweiz. Seit 2013 ist er der Leiter Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf in der Schweiz.

10 Internetseite: www.buentgen.com