Soziales Miteinander als Basis für Leistung Die Entwicklung von Internet-Anwendungen im Kundenauftrag verlangt den Angestellten des Duisburger Unternehmens Krankikom viel Einsatzbereitschaft und zeitliche Flexibilität ab. Gleichzeitig legen Geschäftsführung und Team großen Wert auf Lebensqualität und Zeit für Familie. Diese Kombination von Ansprüchen funktioniert. Fluktuation ist die Ausnahme Im Zentrum der Agentur Alexander Kranki Kommunikation kurz: Krankikom stehen komplexe Anwendungen für das Internet. Im Zentrum steht aber auch ein Gemeinschaftsraum mit Kaffeemaschine, Billard und Kicker. Hier können die Beschäftigten einschließlich Geschäftsführer Alexander Kranki einfach einmal eine Auszeit nehmen und miteinander ins Gespräch kommen. Unmittelbar nebenan liegt der Betreuungsraum für Mitarbeiterkinder. Familienleben muss trotz anspruchsvoller Arbeitszeiten möglich sein sagt Alexander Kranki. Vor 16 Jahren gründete er das Unternehmen und zählte einige Jahre später zu den ersten jungen Eltern im Haus. Zusammen stellten sie eine betriebsinterne Kinderbetreuung auf die Beine, von der bis heute etwa 50 Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren profitiert haben. Das Betreuungsmodell ist für das Unternehmen kostengünstig und trägt den flexiblen Arbeitszeiten der Beschäftigten Rechnung. Krankikom sieht sich als Familienunternehmen in dem Sinne, dass zwischen den oft schon lange im Betrieb Beschäftigten ein starker Zusammenhalt besteht. Das ist gut für die Arbeit und drückt sich auch in der geringen Mitarbeiterfluktuation aus: Kündigungen sind für uns kaum Thema, erklärt der Geschäftsführer. Hierzu trägt bei, dass Teilzeit und Arbeit von zuhause aus etwa beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit problemlos möglich sind. Um unsere Aufträge gut zu erfüllen, müssen wir nicht selten hart ran, räumt Kranki ein. Damit das funktioniert, ist ein gewisser Wohlfühlfaktor bei der Arbeit unerlässlich. Das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern ist die Voraussetzung für Kraftakte, die in der Branche nun einmal üblich sind. Nicht alles Wünschenswerte sei im Büro umsetzbar, und nicht immer sofort. Doch insgesamt hat sich der Ansatz, im Austausch miteinander schrittweise neue Ideen für das Zusammenspiel von Arbeit und Lebensqualität zu entwickeln, für die Agentur gelohnt: Aus drei sind in den 16 Jahren Betriebsgeschichte rund 80 Angestellte geworden, und die Auftragslage ist gut. Auch für kleine Betriebe realisierbar: betriebsinterne Kinderbetreuung Vorteile für alle Seiten Von der innerbetrieblichen Kinderbetreuung bei Krankikom profitieren Eltern, Kinder und Unternehmen. Die Umsetzung ist weniger aufwändig als häufig angenommen. Auslöser und Initiierung Krankikom startet vor 16 Jahren als junges Team, dessen Mitglieder mit der Zeit älter und
auch Eltern werden. Damit entsteht der Bedarf nach einer flexiblen Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs, denn in der Agentur wird je nach Auftragslage durchaus über die normalen Krippenöffnungszeiten hinaus gearbeitet. Anfänglich betrifft es zwei Kinder. Für sie wird eine Betreuungskraft gesucht und in den Räumen der Agentur ein Kinderraum eingerichtet. Geschäftsführung und Beschäftigte gehen die Idee und Umsetzung gemeinsam an. Einführung der Maßnahme Die erste Betreuerin gewinnt Krankikom im Jahr 2001. Seitdem haben mehrere Betreuungskräfte bisher ausschließlich Frauen, unter ihnen ausgebildete Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen für die Agentur gearbeitet. Meist ergibt sich der Kontakt über persönliche Netzwerke oder Empfehlungen. In Hinsicht auf ihre Entlohnung sind die Betreuerinnen den anderen Aushilfen gleichgestellt. Voraussetzung für die Einstellung ist neben fachlichen Qualifikationen und Sympathie zeitliche Flexibilität. Dadurch sind in der Agentur regelmäßige Betreuungszeiten gewährleistet: zweimal wöchentlich ganztägig sowie nach Bedarf an zusätzlichen Nachmittagen und in den Ferien. Zusätzliche Termine werden auf Wunsch einzelner Angestellter vereinbart und im Team bekannt gegeben, sodass auch andere Eltern sie nutzen können. Erfahrungen im Unternehmen Ein betriebsinterner Kindergarten im herkömmlichen Sinne wäre für die Agentur aus finanziellen und räumlichen Gründen sowie aufgrund des schwankenden Bedarfs nicht in Frage gekommen. Die innerbetriebliche Kinderbetreuung mit einer Aushilfskraft erweist sich hingegen als passgenaue Lösung für das Unternehmen. Je nachdem, wie viele Beschäftigte sich in der Eltenzeit befinden und wie es bei diesen um andere Betreuungsmöglichkeiten (etwa in der Familie) steht, kann das Angebot gestaltet werden. Derzeit nutzen das Angebot etwa zehn Beschäftigte regelmäßig für ihre Kinder. Nach Aussage der Geschäftsführung und der Beschäftigten bei Krankikom bringt die interne Betreuung Vorteile für den gesamten Betrieb. Im Einvernehmen mit der Unternehmenskultur bewirkt sie eine Nähe zwischen Arbeit und Familie und erspart berufstätigen Eltern viel organisatorischen Aufwand, der ansonsten auch zu Lasten von Arbeitszeit und Einsatzfähigkeit gehen würde. Die bei Krankikom beschäftigten Eltern können trotz Arbeit ihrer familiären Rolle gerecht werden: Der Kinderraum grenzt an den offenen Gemeinschaftsraum in der Agentur, sodass Eltern und Kinder im Gegensatz zur externen Betreuung die Möglichkeit haben, sich während der Betreuungszeiten zu sehen. Schwierigkeiten ergeben sich bei der Einführung des Angebots nicht. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Suche der geeigneten Betreuungskraft hält sich in Grenzen. Ist der Erfolg messbar? Der Erfolg des Angebots als Teil einer Unternehmenskultur, die die Bedürfnisse der Beschäftigten im Blick behält zeigt sich in großer Einsatzbereitschaft und Flexibilität der Angestellten sowie hoher Mitarbeiterbindung. Letztere betrifft bereits die nächste Generation: Mittlerweile ist bei Krankikom der Sohn einer Mitarbeiterin als Auszubildender beschäftigt, der die Agentur als Kind in der Betreuung kennen gelernt hat. In Hinsicht auf den beruflichen Wiedereinstieg ist die innerbetriebliche Betreuung für mehrere Beschäftigte ausschlaggebend, um als Eltern kleiner Kinder in die Agentur zurückkehren zu können.
Faktoren für den Erfolg und Tipps für Nachahmer Entscheidend für den Erfolg des Angebots ist nach Einschätzung von Alexander Kranki und seinen Angestellten, dass die Kinderbetreuung entsprechend dem Bedarf der beschäftigten Eltern gestaltet werden kann. Grundlage hierfür ist eine gelingende Kommunikation innerhalb des Betriebs. Entscheidend ist zudem, dass die Agentur insgesamt eine gegenüber privaten Belangen wertschätzende Unternehmenskultur pflegt. Diese wird von der Geschäftsführung gelebt. Das Beispiel von Krankikom verdeutlicht, dass betriebsinterne Kinderbetreuung nicht ausschließlich eine Option für große Betriebe ist. Mittlere und kleine Unternehmen, für die ein eigener Kindergarten nicht realisierbar ist, können mit dem dargestellten Modell den Bedarf ihrer Beschäftigten flexibel und kostengünstig decken. Technische und einstellungstechnische Voraussetzungen sind erfüllt Michaela Hares ist als Projektleiterin für interne Projekte bei Krankikom beschäftigt. Die Mutter zweier Kinder schätzt das betriebsinterne Betreuungsangebot und die Einstellung ihres Arbeitgebers zu Familie und Beruf. Frau Hares, Sie sind berufstätige Mutter bei Krankikom. Agentur-Job und Familienarbeit wie geht das zusammen? In meinem Fall: gut! Es ist immer eine Herausforderung, aber es ist machbar. Bei meinem Sohn habe ich lediglich Mutterschutz in Anspruch genommen. Bei meiner Tochter vor drei Jahren war das so nicht möglich, und ich musste für ein Jahr pausieren. Danach konnte ich aber problemlos wieder in der Agentur einsteigen. Problemlos inwiefern? Der Einstieg richtete sich sehr danach, was ich wollte und zeitlich leisten konnte. Anfangs waren es 20 Stunden, dann nach und nach mehr. Die Kinder konnte ich mit in die Agentur bringen, sie wurden über mehrere Jahre ausschließlich hier betreut. Mit 7 und 3 sind sie jetzt vormittags in der Schule und Kita, aber danach kommen sie weiterhin zu mir in die Agentur. Bei Krankikom gibt es ja keinen betrieblichen Kindergarten im eigentlichen Sinn. Wie kann man sich die Betreuung vorstellen? Wir haben eine Betreuerin engagiert, die die Kinder in einem eigenen Raum beaufsichtigt und beschäftigt, gleich neben dem Sozialraum für das Team. Diese Bereiche sind offen, Kinder und Erwachsene sind also nicht strikt voneinander getrennt. Aber es gibt trotzdem Grenzen. Wenn ich in einer Kundenbesprechung sitze, sind meine Kinder natürlich nicht dabei. Es kommt allerdings schon mal vor, dass eins sein neuestes Bild gegen die Glastür drückt. Aber das hat bisher noch keinen Kunden gestört ganz im Gegenteil.
Lenkt es nicht ab, wenn die eigenen Kinder beim Arbeiten in Sichtweite sind? Was ablenken würde, wäre, wenn man sich bei externer Betreuung den Kopf zerbrechen müsste: Schaffe ich es noch rechtzeitig vor Ende der Betreuungszeiten zum Kindergarten? Oder wenn ein Kind gerade eine schwierige Phase hat: Läuft da jetzt alles rund, oder muss ich es nachher doch nachhause holen und wer macht dann meine Arbeit? Diese Sorgen haben wir nicht. Welche Unterstützung bietet Ihnen Ihr Arbeitgeber noch? Zum einen: Die Stimmung ist enorm wichtig. Wir sind ein Unternehmen, in dem gemeinsam über Verbesserungsmöglichkeiten nachgedacht wird. Das können kleine Dinge sein, zum Beispiel eine neue Kaffeemaschine. Oder eben Größeres, wie die Einführung der Kinderbetreuung. Ganz konkret profitiere ich wie andere Kollegen außerdem davon, dass wir ohne Schwierigkeiten spontan von zuhause aus arbeiten können, wenn es nötig wird. Die technischen Möglichkeiten dafür sind gegeben aber eben auch die einstellungstechnischen Voraussetzungen in der Geschäftsführung. Das erleichtert Vieles. KRANKIKOM GmbH (Unterzeichner der "Gemeinsamen Erklärung Erfolgsfaktor Familie") Unternehmenskategorie Unternehmen/öffentliche Verwaltung/Hochschule/Einrichtung der freien Wohlfahrtspflege etc. Stammsitz Schifferstraße 200 47059 Duisburg Bundesland: Nordrhein-Westfalen Telefon: 0203/30597-11 Telefax: 0203/30597-99 E-Mail: alexander.kranki@krankikom.de Internet: www.krankikom.de Produkte/Dienstleistungen Internet-Agentur Zahl der Beschäftigten 51-500 Familienfreundliche Maßnahmen Es sind bereits folgende familienfreundliche Maßnahmen eingeführt worden: Flexible Arbeitszeitregelungen keine Kernzeit, keine festen Arbeitszeiten Soll- und Iststunden können im längerfristigen Mittel ausgegelichen werden
Sollarbeitzeit/Woche frei vereinbar zwischen 5 und 40, jederzeit anpassbar Zeiterfassung erfolgt durch den Mitarbeiter selbst (Vertrauensarbeitszeit) Familienbewusste Arbeitsorganisation Jederzeit Vertretungsregelungen bei Notfällen (nicht nur bei Kindern, z.b. auch bei der Pflege älterer Familienmitglieder) Familienfreundlicher Arbeitsort Arbeit von zuhause jederzeit nötig (im Rhamen betrieblicher Anforderungen - Termine z.b. müssen natürlich gelegentlich wahrgenommen werden) - entsprechende IT-Anbindung an das Büronetz Informations- und Kommunikationspolitik Rücksichtnahme auf die Belange von Familien ist eine klar kommunizierte Vorgabe der Geschäftsführung - bedeutet vor allem, dass Kollegen die dadurch entstehenden Belastungen in zumutbarem Umfang auffangen müssen Führungskompetenz Führungskräfte werden auf die Familienfreundlichkeit des Unternehmens verpflichtet. Personalentwicklung Wir glauben, dass die Erfahrungen aus der Erziehung von Kindern auch bei der Bewältigung von Führungsaufgaben helfen und bevorzugen deshalb (als einer von verschiedenen Aspekten) Bewerber mit Kindern. Angebote für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit Kinder können ab dem 3. Lebensmonat mit ins Büro gebracht werden. Einstieg ist auch "sanft" möglich (wählbare Sollarbeitszeiten). Eltern sind eingeladen, während der Elternzeit z.b. an Projektmeetings oder internen Besprechungen teilzunehmen, um im Thema zu bleiben. Entgeltbestandteile Kostenlose altersübergreifende Kinderbetreuung, im "Kinderzimmer" in den Büroräumen ergänzend zu öffentlichen Angeboten (z.b. für Babies / Kleinkinder, Kindergarte- und Schulkinder nach Schulschluss etc. Service für Familien Möglichkeit, Firmenfahrzeuge, Souzailleistungen etc. in der Elternzeit weiter zu behalten, u.a. Hauptansprechpartner Alexander Kranki, Geschäftsführer Geschäftsführung Telefon: 0203/30597-11 Telefax: 0203/30597-99 E-Mail: alexander.kranki@krankikom.de