FACHSPRACHEN UND FACHTEXTE MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE



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Kompetenzorientierter Lektüre-Unterricht von den Modulen bis zur mündlichen Reifeprüfung FACHSPRACHEN UND FACHTEXTE MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE Fachdidaktisches Seminar Mag. Friedrich Fassler WS 2013/2014 Julia Fröschl Matrikelnummer 1006956

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Schulbuchseiten.. 3 2.1. Medizin in der Antike. 3 2.2. Medizinische Terminologie. 3 2.3. Medizinisches Vokabular.. 3 2.4. Das Menschliche Skelett 4 2.5. Arbeitsaufgaben. 4 2.6. Claudius Galenus von Pergamon.. 6 2.7. Das Nervensystem (Galenus, de usu partium corporis humani 16,2) + Arbeitsaufgaben. 7 2.8. Medizin im Mittelalter 10 2.9. Ein mittelalterlicher Gesundheitsratgeber (Regimina duodecim mensium, Cod. Sangallensis 759 p. 8 f.) + Arbeitsaufgaben 12 3. Mündliche Reifeprüfung 15 3.1. Thema 1.. 15 3.2. Thema 2.. 17 4. Lösungen. 20 4.1. Schulbuchseiten. 20 4.2. Mündliche Reifeprüfung 26 5. Bibliographie. 31

Einleitung: Die vorliegende Arbeit, die im Rahmen des Fachdidaktischen Seminars verfasst wurde, hat zum Ziel, zu einem Modul der Lektürephase entsprechende Lehrbuchseiten zu gestalten bzw. zu adaptieren und anschließend zwei Aufgabenstellungen für die mündliche Reifeprüfung sowie deren Lösungsvorschläge zu konzipieren. Dafür habe ich das Modul Fachtexte und Fachsprachen mit dem Themenbereich Medizin und medizinische Terminologie ausgewählt. Gemäß dem Lehrplan sollen die Schülerinnen und Schüler im Modul Fachsprachen und Fachtexte fachsprachliche Termini aus Bereichen wie Medizin, Naturwissenschaften und Recht mit Hilfe des bisher erworbenen Wortschatzes und der Wortbildungslehre erschließen und anhand der Lektüre von Sachtexten wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse von der Antike bis zur Neuzeit nachvollziehen und Latein als zentrale und prägende Sprache der Wissenschaft kennen lernen. 1 Die Lehrbuchseiten beginnen zuerst mit einer allgemeinen Einleitung zum Thema Medizin und medizinische Terminologie. Da ich es für wichtig erachte, dass die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der verschiedenen lateinischen Begriffe, die in der heutigen Zeit verwendet werden, kennen, habe ich, angelehnt an das Lektürebuch von Medias in Res, verschiedene Arbeitsaufgaben dazu verfasst. Danach folgt eine Einleitung zu meinem ersten Text, der ebenfalls aus der Schulbuchreihe Medias in Res entnommen wurde. Mein zweiter Text stammt aus dem Schulbuch Fachsprache Latein (Braumüller-Verlag) und hat vorneweg ebenfalls eine Einleitung. Ausgehend von diesen beiden Texten folgen Arbeitsaufgaben, die den Erfordernissen des kompetenzorientierten Unterrichts entsprechen und die auf das neue Kompetenzmodell ausgerichtet sind, das Kuhlmann als "Trias von Sprach-, Text- und Kulturkompetenz" bezeichnet. 2 Zur Sprachkompetenz gehört zum Beispiel das Beherrschen von Vokabeln, zur Textkompetenz zählen Textanalyse und Textinterpretation und unter Kulturkompetenz versteht man Realienkunde, sowie auch die Fähigkeit kulturelle Phänomene der Antike mit der Gegenwart zu vergleichen und sich mit ihnen kritisch auseinanderzusetzen. 3 1 www.bmukk.gv.at/medienpool/11855/lp_neu_ahs_03.pdf 2 Kuhlmann, P., Kompetenzorientierung und Lateinunterricht in der Oberstufe, Forum Classicum 2 (2011), 115. 3 Vgl. Kuhlmann, P., Lateinische Literaturdidaktik, Praxis des altsprachlichen Unterrichts, Bamberg (2010), 35. 1MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Durch die Orientierung auf bestimmte Kompetenzen können nämlich für das didaktische Denken und für die Gestaltung von Unterricht neue Perspektiven eröffnet werden. 4 Daran anschließend wurden zwei Reifeprüfungen gemäß der neuen kompetenzorientierten Reifeprüfung des BMUKK erstellt. Dabei muss der Kandidat/die Kandidatin eine Reproduktionsleistung (fachspezifische Sachverhalte wiedergeben und darstellen, Art des Materials bestimmen, Informationen aus Material entnehmen, Fachtermini verwenden, Arbeitstechniken anwenden etc.), eine Transferleistung (Zusammenhänge erklären, Sachverhalte verknüpfen und einordnen, Materialien analysieren, Sach- und Werturteile unterscheiden) und eine Leistung im Bereich von Reflexion und Problemlösung (Sachverhalte und Probleme erörtern, Hypothesen entwickeln, eigene Urteilsbildung reflektieren) erbringen. 5 Im Anschluss daran folgen die Lösungen zu den Schulbuchseiten und Maturaaufgaben, sowie die Bibliographie. 4 Vgl. Maier, F., Westphalen, K., Sprachunterricht I, Bamberg (2008), 97. 5 www.bmukk.gv.at/medienpool/21679/reifepruefung_ahs_lflg.pdf 2MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Medizin in der Antike Die Medizin (von lateinisch ars medicinae, ärztliche Kunst, Heilkunde ) ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bei Menschen und Tieren. Jahrhundertelang begnügten sich die Römer mit einer auf Heilkräutern und Heilritualen basierenden Hausmedizin, um die sich der pater familias, das Familienoberhaupt, kümmerte. Erst durch die Griechen fanden die Römer in der zweiten Hälfte des 3. Jhdt. v. Chr. Zugang zu einer auf wissenschaftlicher Basis begründeten Medizin. Ab diesem Zeitpunkt gab es auch in Rom Ärzte, die die Medizin zwar hauptberuflich ausübten, damit jedoch kaum Anerkennung fanden, da unter ihnen auch viele Scharlatane zu finden waren. Medizinische Terminologie Latein als eine Sprache der Wissenschaft hat sich bis heute in der medizinischen Terminologie erhalten. Bis ins 19. Jhdt. wurden Forschungsergebnisse in lateinischer Sprache veröffentlicht. Durch ein internationales Regelwerk, die sog. Terminologia anatomica wird gewährleistet, dass die anatomischen Bezeichnungen auch in allen Ländern einheitlich verwendet werden. Vokabeln, die auch heute in der Medizin noch gebräuchlich sind abdomen, -minis n.: Bauch aorta, -ae f.: Hauptschlagader auris, auris f.: Ohr capillus, -i m.: Kopfhaar carpus, -i m.: Handwurzel cerebrum, -i n.: Gehirn clavicula, -ae f.: Schlüsselbein collum, -i n.: Hals columna, -ae vertebralis, -is f.:wirbelsäule costa, -ae f.: Rippe cranium, -i n.: Schädel cutis, cutis f.: Haut dens, dentis m.: Zahn digitus, -i m.: Finger dorsum, -i n.: Rücken femur, femoris n.: Oberschenkel fibula, -ae f.: Wadenbein genu, genus n.: Knie hepar, hepatis n.: Leber humerus, -i m.: Oberarmknochen mamma, -ae f.: weibl. Brust musculus, -i m.: Muskel nasus, -i m.: Nase os, ossis n.: Knochen ovarium, -i n.: Eierstock pancreas, -atis n.: Bauchspeicheldrüse patella, -ae f.: Kniescheibe radius, -i m.: Speiche scapula, -ae f.: Schulterblatt talus, -i m.: Sprungbein thorax, thoracis m.: Brustkorb trachea, -ae f.: Luftröhre ulna, -ae f.: Elle uterus, -i m.: Gebärmutter vertebra, -ae f.: Wirbel 3MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Das menschliche Skelett Arbeitsaufgaben: 1. Versuche mithilfe des Wörterbuches zu den hier verwendeten lateinischen Bezeichnungen zur Beschreibung des Skeletts die deutschen Ausdrücke zu finden! 4MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

2. Finde heraus, was die folgenden Lage- und Richtungsbezeichnungen bedeuten! dexter /sinister ventralis / dorsalis lateralis / medialis inferior / superior 3. Die folgenden Begriffe sind aus dem Lateinischen abgeleitet. Stelle fest, was die Fachausdrücke bedeuten und welche lateinischen Wörter den Begriffen zugrunde liegen! Verletzungen: Läsion Verletzung laesio laedere Fraktur Ruptur Fissur Luxation Distorsion 4. Erkläre folgende medizinischen Befunde: Am Beginn steht immer die Art der Verletzung, dann folgt der betroffene Körperteil und schließlich dessen Lage. a. fract. claviculae lat. dext.: b. dist. coxae sin. : c. fract. ossis nasi: 5MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Claudius Galenus von Pergamon Claudius Galenus, genannt Galen, wurde um 130 n. Chr. in Pergamon (Kleinasien) geboren und war nicht nur ein berühmter Wissenschaftler, er war auch als Arzt äußerst erfolgreich. Im Alter von 16 Jahren, begann er seine medizinische Ausbildung. Nach seinem Studium der Anatomie in Alexandria, erhielt er eine gut bezahlte Stelle als Gladiatorenarzt in Pergamon. Galen wurde aufgrund der guten Erfolge bei der Behandlung der Gladiatoren schnell bekannt und eröffnete eine eigene Praxis. Danach ging er nach Rom und wurde auch dort schnell berühmt: Als der Philosoph Eudemos erkrankte und keiner der römischen Ärzte ihm helfen konnte, bot Galen seine Hilfe an und konnte ihn heilen. Daraufhin erhielt er die höchst angesehene Stelle als kaiserlicher Leibarzt Mark Aurels. Bis zu seinem Tode hielt er sich wahrscheinlich abwechselnd in Rom und Pergamon auf. Sein Todesjahr lässt sich in der Zeitspanne von 199 n. Chr. bis 203 n. Chr. datieren. Galens Lehre beruhte auf anatomischen Studien und Tiersektionen bei Schweinen und Affen. Er beschrieb Knochen, zahlreiche Muskeln und das Gehirn und zeigte den Unterschied zwischen Empfindungs- und Bewegungsnerven. Darüber hinaus teilte er die Organe nach ihren Funktionen ein und sprach von Nerven-, Knochen- und Muskelsystem. Galen hinterließ unzählige Schriften zur Medizin, Philosophie und Ethik. Seine wichtigsten Arbeiten waren: "De anatomia" ( Die anatomischen Untersuchungen"), De usu partium corporis humani" ( Über den Nutzen der Körperteile ), Die Lehrmeinungen von Hippokrates und Platon", Methodus medendi ( Die Methode der Therapie"), Die kranken Körperteile" und "Ars medica" ( Die ärztliche Kunst"). Sein Name ist noch heute im Begriff Galenik (= die Lehre von der Zubereitung der Arzneimittel) gegenwärtig. Galen bei der Verarztung eines Gladiators 6MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

DAS NERVENSYSTEM Von großer Bedeutung für die Medizin waren auch Galens anatomische Forschungen. In seinen Büchern beschrieb er genau Bau, Lage und Funktion der Knochen und Muskeln, aber auch der Nerven. Galenus, de usu partium corporis humani 16,2 (104 Wörter) Nunc autem admonere 1 etiam oportet, quod natura nulli parti 1 1 admoneo 2, nervum frustra inseruit 2, sed iis (partibus), quae sensu solo aut -monui, -monitum 5 motu voluntario 3 indigebant 4 ; neque iis rursum temere 5, sed iis, quibus sensu exactiore erat opus, nervos molles, iis vero, quae motum voluntarium flagitabant, duros omnes; quibus autem darauf hinweisen 2 2 insero 3, -serui, -sertum: einfügen 3 3 voluntarius 3 : utrisque opus erat, nervorum genus utrumque inseruit, natura hic willentlich quoque - ut arbitror - providente ac praeparante: Ad sensum 4 4 indigeo 2, -igui, quidem nervum, qui facilius pateretur 6, ad motum autem, qui (+Abl.): benötigen valentius ageret. 5 5 temere (Adv.): 10 Quae igitur instrumenta non modo motum habent simpliciter 7 voluntarium, sed sensum etiam obtinent [...] excellentiorem, ut oculi, aures et lingua, ea tum molle tum durum nervorum genus habent. [...] unüberlegt 6 6 patior M, pati, passum: hier: empfinden 7 7 simpliciter (Adv.): lediglich Commentarius: Galen kannte die Funktionsweise der Nerven nicht wirklich und glaubte, dass die Nerven innen hohl seien und sich darin eine Substanz befinde, die er das psychische Pneuma (=spiritus animalis) (=Träger der Kräfte der Seele) nannte und die in der Lage sei, Sinneswahrnehmungen zum Hirn zu transportieren, aber auch Muskeln zu aktivieren. 7MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Arbeitsaufgaben: 1. Sammeln und Auflisten Trenne von den folgenden Wörtern die Wortbildungselemente, d.h. Präfix / Suffix und Grundwort (Verba im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular) ab und gib die passenden Bedeutungen der einzelnen Elemente an. zusammengesetztes Wort z.b. admonere (Z. 1) Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix ad- (hin, zu) + monere (aufmerksam machen, mahnen) inseruit providente obtinent praeparante 2. Zusammenfassen und Paraphrasieren Ergänze die folgenden Sätze dem Inhalt des Textes entsprechend! Es gibt verschiedene Arten von Nerven : sind für die Wahrnehmung zuständig. Augen, haben beide Arten von Nerven. 8MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

3. Gegenüberstellen und Vergleichen Überprüfe die Richtigkeit der Aussagen anhand des Textes! richtig falsch Galen unterscheidet insgesamt 2 Arten von Nerven. Für die Bewegung sind weiche Nerven zuständig. Für die Wahrnehmung sind harte Nerven zuständig. Ohren haben beide Arten von Nerven. 4. Kommentieren und Stellungnehmen Nimm ausgehend von den 2 folgenden Leitfragen Stellung zu den im Text getroffenen Aussagen! Antworte in ganzen Sätzen (insgesamt max. 40 Wörter)! - Wie sieht der heutige Stand der Wissenschaft bezüglich des Nervensystems aus? Unterscheidet man die einzelnen Nervenarten nach wie vor so? 9MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE

Untersuchungen im Mittelalter FACHSPRACHEN UND FACHTEXTE Medizin im Mittelalter Die Betreuung und Verpflegung von Kranken lag im Mittelalter vor allem in den Händen religiöser Ordensgemeinschaften. Ausschlaggebend für Nonnen und Mönche, sich in den Dienst der Krankenpflege zu stellen, war ihre christliche Verpflichtung zur Nächstenliebe. Ihr Wissen schöpften sie aus den medizinischen Überlieferungen des klassischen Altertums. Vorbilder waren der Grieche Hippokrates und der römische Arzt Galen. Aber auch der Glaube an wundertätige Heilige war ein wichtiger Aspekt bei der Krankenbetreuung. Viersäfte-Lehre Die Mediziner des Mittelalters gingen davon aus, dass die Gesundheit des Menschen von dem ausgewogenen Verhältnis seiner vier Körpersäfte abhängig sei. Dazu zählten sie Blut (Sanguis), Schleim (Phlegma), gelbe Galle (Chole) und schwarze Galle (Melancholia). Diese vier Säfte regelten nicht nur den Stoffwechsel des menschlichen Organismus und das körperliche Gleichgewicht von Kälte und Wärme, Trockenheit und Feuchtigkeit, sie prägten auch den Gemütszustand jedes Menschen, je nachdem, welcher der vier Säfte überwog. Dominierte das Blut, war man ein sanguinischer Typ (heiter, lebhaft), überwog der Schleim, zählte man zu den Phlegmatikern (langsam, ruhig, schwerfällig), hatte die gelbe Galle das Übergewicht, wurde man zu den Cholerikern (reizbar, leicht erregbar) gerechnet, und wer ein Übermaß an schwarzer Galle aufwies, war melancholisch (traurig, nachdenklich) veranlagt. Als Krankheitsursache sah man oft eine fehlerhafte Lebensführung im Hinblick auf Kleidung, Nahrung oder körperliche Anstrengung an. Letztendlich jedoch seien viele Krankheiten nur auf ein Ungleichgewicht der Körpersäfte zurückzuführen und mit einer Wiederherstellung der Harmonie zu behandeln. 0MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Heilung Durch Anwendungen wie Schwitzen, Aderlassen oder Blutegelkuren versuchte man die krankmachende Materie, das Gift wieder aus dem Körper herauszubringen. Beliebtes Heilverfahren war der Aderlass. Er wurde bei vielen Krankheiten, aber auch als Entlastung nach allzu üppigen Mahlzeiten angewendet. Dieses Verfahren wurde an verschiedenen Adern vorgenommen. Es gab festgelegte Tage, an denen zur Ader gelassen wurde, Tage des abnehmenden Mondes wurden bei dieser Praktik bevorzugt. der Aderlass Eine immer größere Bedeutung bei der Behandlung von Kranken nahmen auch Heilkräuter im Mittelalter ein. Ausbildung Wer Mediziner werden wollte, absolvierte bei einem bereits geprüften Arzt eine mehrjährige Lehrzeit. Der angehende Heilkundige begleitete den Arzt bei den Patientenbesuchen. Durch Zuschauen und Beobachten sollte der Lehrling den Arztberuf erlernen. Parallel hatte man aber auch Vorlesungen an Universitäten oder medizinischen Schulen zu besuchen. Die medizinischen Akademien bildeten das eigentliche Zentrum der Medizin im Mittelalter. Die erste Hochschule im Rang einer Universität existierte bereits im 9. Jahrhundert in Byzanz. Die erste medizinische Schule in Europa entstand 1231 in Salerno. Es folgten die medizinischen Fakultäten an den Universitäten von Bologna, Montpellier, Paris, Padua, Prag und Oxford. Am Ende der Ausbildung musste man eine Prüfung ablegen und nach dem Schwur des Hippokratischen Eides erhielt man die Erlaubnis, als Arzt zu arbeiten. Arzt im Mittelalter 1MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

EIN MITTELALTERLICHER GESUNDHEITSRATGEBER Die Medizin in dieser Zeit sollte sich nicht nur auf die Behandlung von Krankheiten beschränken, sie sollte auch gesunden Menschen die Gesundheit erhalten. Man kam zu der Erkenntnis, dass die Gesundheit des menschlichen Körpers von natürlichen Faktoren wie Ernährung, Schlaf, körperlicher Belastung und Klima abhängig ist und dass damit für den Arzt die Möglichkeit besteht, regulierend in das Körpergeschehen einzugreifen. Wer die Regeln des vorliegenden Textes befolgt, sollte keine Störung des Wohlbefindens befürchten und somit auf Arzt und Medikamente verzichten können. Regimina duodecim mensium, Cod. Sangallensis 759 p. 8 f. (121 Wörter) Incipit tempus 1 propter sanitatem corporis et cordis, quod 1 tempus, -oris n.: observare debeat. Mense Martio dulce bibat, dulce usitet, agrimen 2 usitet, radices confectas manducare, asso balneo usitare, sanguinem hier: Kalender, Zeit 2 agrimen, -inis n. = acrimen 3 sanguinem 5 10 15 minuare 3, solutionem 4 non accipere, quia frigora generat ipsa solutio 4. [ ] Licet in mense Maio venam hepaticam incidere 5 et potionem ad solvendum bibere, cataplasma 6 in capite inponi, oculos turbulentos sanare, porriginem 7 mundare, urinam curare, olera frigida usitare, agrimen 2 manducare. [ ] Mense Septembri omnia, quae vis, accipere debeat, quia omnes escae in illo tempore pro fructu confectae sunt. Mense Octobri racimum et mustum usitare, quia corpora sanant et solutionem faciunt. [ ] Mense Februario oximel 8 conbibiendum sit; et causam in capite circum solvit [ ]; vesicam curat et renes; cibos bene accipere facit et bene digerere; in omnibus aptissimum est. minuare= sanguinem minuere 4 solutio, -ionis f.: hier: Abführmittel 5 venam hepaticam incidere= die Lebervene schlagen, Ader lassen 6 cataplasma, -atis f.: Breiumschlag 7 porrigo, -inis f. Kopfgrind 8 oximel, -mellis n.: Essigmet 2MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Arbeitsaufgaben: 1. Sammeln und Auflisten Trenne von den folgenden Wörtern die Wortbildungselemente, d.h. Präfix / Suffix und Grundwort (Verba im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular) ab und gib die passenden Bedeutungen der einzelnen Elemente an. zusammengesetztes Wort z.b. confectas (Z. 4) Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix con- (mit, zusammen) + facere (machen, herstellen) incidere accipere digerere conbibiendum Liste 5 lateinische Begriffe aus dem Sachfeld Essen und Trinken auf, die im Text vorkommen! Sachfeld Essen und Trinken 1. 2. 3. 4. 5. 3MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

2. Gliedern und Strukturieren Bringe die folgenden Inhaltsangaben in die dem Text entsprechende Reihenfolge (1 2 3-4)! Inhaltsangaben Reihung Trauben essen und Most trinken! Man soll su ße Sachen essen und trinken, ein Bad nehmen und Ader lassen. Essigmet dient zur Heilung von Blase und Nieren! Man soll einen Abfu hrtrank trinken und einen Breiumschlag machen. 3. Gegenüberstellen und Vergleichen Überprüfe die Richtigkeit der Aussagen anhand des Textes! richtig falsch Scharfe Gewürze sind zu vermeiden. Most wirkt abführend. Im September darf man alles zu sich nehmen, was man will. Im Mai trinkt man Essigmet. 4. Zusammenfassen und Paraphrasieren Fasse mit eigenen Worten zusammen, was man befolgen muss, damit man gesund bleibt und keinen Arzt oder Medikamente benötigt (insgesamt max. 60 Wörter)! 4MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Mündliche Reifeprüfung Thema 1 (sechsjähriges Latein) Modul: Fachsprachen und Fachtexte Themenbereich: Medizin und medizinische Terminologie Arbeitsaufträge 1. Fassen Sie den Inhalt des Ausgangstextes zusammen! 2. Belegen Sie mit lateinischen Textzitaten, welche zwei Nervenarten laut Text unterschieden werden, wofür sie zuständig sind und welche Organe beide Arten von Nerven haben! 3. Berichten Sie kurz über den Autor dieser Textstelle und erklären Sie, welche Kenntnisse er bereits über das Nervensystem hatte! 4. Vergleichen Sie den Ausgangstext mit dem Vergleichsmedium! Arbeiten Sie dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den beiden Texten heraus! 5. Analysieren Sie die Fortschritte in der heutigen Medizin im Vergleich zu früher! Erklären Sie dabei, wie sich die medizinische Erkenntnisgewinnung im Laufe der Jahrhunderte verändert hat! Wie kamen die Ärzte damals und heute zu ihrem Wissen über den menschlichen Körper? Ausgangstext: Das Nervensystem (Galenus, de usu partium corporis humani 16,2) Nunc autem admonere etiam oportet, quod natura nulli parti nervum frustra inseruit, [ ] sed iis, quibus sensu exactiore erat opus, nervos molles, iis vero, quae motum voluntarium flagitabant, duros omnes; quibus autem utrisque opus erat, nervorum genus utrumque inseruit [ ] Quae igitur instrumenta non modo motum habent simpliciter voluntarium, sed sensum etiam obtinent [...] excellentiorem, ut oculi, aures et lingua, ea tum molle tum durum nervorum genus habent. (67 W.) 5MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Vergleichsmedium: Das Nervensystem Ein riesiges Nervennetzwerk durchzieht den menschlichen Körper. Nervenzellen steuern alle wichtigen Körperfunktionen. [ ] Jede (Neuron) hat einen relativ großen Zellkörper (Soma), Dendriten und Axone. Die Dendriten empfangen Signale von anderen Zellen und leiten sie zum Zellkörper weiter. Die Axone leiten die Impulse vom Soma zu ihren Enden, wo sich die sogenannten Endknöpfchen befinden. [ ] [ ] Milliarden von Nervenzelle Im Endknöpfchen befinden sich kleine Bläschen, die chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) enthalten. Wenn ein elektrischer Impuls im Endknöpfchen ankommt, werden die Botenstoffe in den synaptischen Spalt ausgeschüttet. An der Zellmembran der Empfängerzelle sitzen spezielle Rezeptoren für die Botenstoffe. Wenn die Botenstoffe an einen Rezeptor binden, wird in der Empfängerzelle wieder ein elektrisches Signal ausgelöst, das sich entlang der Zelle fortpflanzen kann. So werden Nervenimpulse von Zelle zu Zelle weitergegeben. [ ] Das Nervensystem hat zwei Hauptteile: Das Zentralnervensystem (ZNS), dazu gehören Gehirn und Rückenmark, und das periphere Nervensystem (PNS), das alle Nerven, die vom Zentralnervensystem ausgehen, umfasst. [ ] Die Nervenbahnen des peripheren Nervensystems, die Informationen zum ZNS hin leiten, werden als sensorisch oder afferent (von lateinisch afferre/afferens = hintragen(d), zuführen(d)) bezeichnet. Die Nerven, die Signale vom ZNS weg zu Muskeln oder Organen leiten, nennt man motorisch oder efferent (von lateinisch efferens = hinausführend). (http://www.planet-wissen.de/natur_technik/anatomie_mensch/nerven/index.jsp) (199 W.) 6MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Mündliche Reifeprüfung Thema 2 (sechsjähriges Latein) Modul: Fachsprachen und Fachtexte Themenbereich: Medizin und medizinische Terminologie Arbeitsaufträge 1. Fassen Sie den Inhalt des Ausgangstextes zusammen! 2. Belegen Sie mit lateinischen Textzitaten, welche medizinischen Verfahren im Ausgangstext zur Verhinderung von Krankheiten verwendet werden und nennen Sie ein Beispiel von einheimischer Kräutermedizin sowie einen Begriff, der auf die griechische Tradition der Medizin verweist, in diesem Text! 3. Wie sah die Medizin im Mittelalter aus? Gehen Sie dabei kurz auf die Viersäfte- Lehre, verschiedene Heilungsmöglichkeiten und die medizinische Ausbildung ein! 4. Vergleichen Sie den Ausgangstext mit dem Vergleichsmedium 1! Arbeiten Sie dabei die Unterschiede zwischen den beiden Texten heraus! Welche Gesundheitstipps erteilte man im Mittelalter im Vergleich zu heute? 5. In der heutigen Zeit wird unser Gesundheitsleben in vielerlei Hinsicht von der Werbung beeinflusst. Sehen Sie das im Vergleichsmedium 2 angeführte Produkt als Impuls an. Erläutern Sie, welche anderen Produkte heutzutage in der Werbung als vermeintlich positiv für unser Wohlbefinden dargestellt werden und was sie bewirken sollen! 7MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Ausgangstext: Ein mittelalterlicher Gesundheitsratgeber (Regimina duodecim mensium, Cod. Sangallensis 759) Incipit tempus propter sanitatem corporis et cordis, quod observare debeat. Mense Martio dulce bibat, dulce usitet, agrimen usitet, radices confectas manducare, asso balneo usitare, sanguinem minuare, solutionem non accipere, quia frigora generat ipsa solutio. [ ] Licet in mense Maio venam hepaticam incidere et potionem ad solvendum bibere, cataplasma in capite inponi, oculos turbulentos sanare, porriginem mundare, urinam curare, olera frigida usitare, agrimen manducare. [ ] Mense Octobri racimum et mustum usitare, quia corpora sanant et solutionem faciunt. (76 W.) Vergleichsmedium 1: Die 10 besten Gesundheitstipps für den Alltag 1. Vernünftig frühstücken: [ ] Um den Tag mit Kraft und Power zu beginnen, sind gerade beim Frühstück Ballaststoffe und die richtigen Kohlenhydrate wichtig. 2. Getreide, Obst und Gemüse: Jeden Tag benötigt der Körper bestimmte Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Die besten Lieferanten hierfür sind Getreide, Obst und Gemüse. [ ] 3. Sport: [ ] Kontinuierliches Ausdauertraining wirkt sich positiv auf Herz, Kreislauf und das Gehirn aus. [ ] 4. Viel trinken: Trinken ist wichtig für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. [ ] 5. Ausreichend schlafen: [ ] Sechs bis sieben Stunden Schlaf pro Nacht sollten es schon sein. 6. Licht und Frischluft: [ ] Nur durch natürliches Licht kann der Körper das lebenswichtige Vitamin D für starke Knochen bilden. Sauerstoff vertreibt die Müdigkeit und fördert die Abwehrkräfte. [ ] 7. Ungesunde Genussmittel einschränken 8. Freundschaften: gehören zum Leben und fördern das Wohlbefinden und damit auch die Gesundheit. [ ] 9. Entspannung: Gerade in der heutigen Zeit, in der Stress und Hektik dominieren, ist Entspannung das Beste. [ ] 10. Positives Denken: [ ] Ständiges negatives Denken fördert Depressionen und wirkt sich auf das gesamte körperliche Wohlbefinden aus. (http://www.zehn.de/die-10-besten-gesundheitstipps-fuer-den-alltag-2624610-0) (192 W.) 8MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

Vergleichsmedium 2: (http://www.markentechnik-blog.de/total-daneben-falsch-verstandenerverbraucherschutz/546#sthash.fujnhb1a.dpbs) 9MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 1

LO SUNGEN - Schulbuchseiten Arbeitsaufgaben: 1. Versuche mithilfe des Wörterbuches zu den hier verwendeten lateinischen Bezeichnungen zur Beschreibung des Skeletts die deutschen Ausdrücke zu finden! 2. Finde heraus, was die folgenden Lage- und Richtungsbezeichnungen bedeuten! dexter /sinister ventralis / dorsalis lateralis / medialis inferior / superior rechts / links bauchwärts /rückenwärts seitlich / zur Mitte gelegen unten / oben gelegen 3. Die folgenden Begriffe sind aus dem Lateinischen abgeleitet. Stelle fest, was die Fachausdrücke bedeuten und welche lateinischen Wörter den Begriffen zugrunde liegen! Verletzungen: Läsion Verletzung laesio laedere Fraktur Bruch fractura frangere Ruptur Zerreißung, Durchbruch ruptura rumpere Fissur Riss fissura findere, fidī, fissum Luxation Verrenkung luxatura luxare Distorsion Verdrehung distortio distorquere 4. Erkläre folgende medizinischen Befunde: Am Beginn steht immer die Art der Verletzung, dann folgt der betroffene Körperteil und schließlich dessen Lage. a. fract. claviculae lat. dext.: Schlüsselbeinbruch seitlich rechts b. dist. coxae sin. : Verdrehung der Hüfte links c. fract. ossis nasi: Nasenbeinbruch 0MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

DAS NERVENSYSTEM Übersetzung: Nun aber gehört es sich, auch darauf hinzuweisen, dass die Natur keinem Teil (des Körpers) vergeblich einen Nerv eingefügt hat, sondern nur jenen (Teilen), die allein die Wahrnehmung oder willentliche Bewegung benötigten; und diese dagegen nicht unüberlegt, sondern diesen, denen eine genaue Wahrnehmung nötig ist, weiche Nerven, aber jenen, die willentliche Bewegung verlangten, alle harten; die aber beide benötigen, denen fügte sie beide Arten von Nerven ein, auch hier wie ich glaube, plante die Natur voraus und traf Vorkehrungen: für die Wahrnehmung einen Nerv, der leichter empfindet, aber für die Bewegung einen, der stärker handelt. Also die Instrumente, die nicht nur lediglich willentliche Bewegung haben, sondern auch exzellentere Wahrnehmung besitzen, wie die Augen, Ohren und die Zunge, diese haben sowohl weiche als auch harte Nerven. Arbeitsaufgaben: 1. Sammeln und Auflisten Trenne von den folgenden Wörtern die Wortbildungselemente, d.h. Präfix / Suffix und Grundwort (Verba im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular) ab und gib die passenden Bedeutungen der einzelnen Elemente an. zusammengesetztes Wort z.b. admonere (Z. 1) inseruit providente obtinent praeparo Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix ad- (hin, zu) + monere (aufmerksam machen, mahnen) in- (in, auf, an) + serere (fügen) pro- (vor) + videre (sehen) ob- (entgegen) + tenere (halten) prae- (vor) + parare (bereiten) 1MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

2. Zusammenfassen und Paraphrasieren Ergänze die folgenden Sätze dem Inhalt des Textes entsprechend! Es gibt verschiedene Arten von Nerven : Weiche und harte Nerven. Weiche Nerven sind für die Wahrnehmung zuständig. Augen, Ohren und Zunge haben beide Arten von Nerven. 3. Gegenüberstellen und Vergleichen Überprüfe die Richtigkeit der Aussagen anhand des Textes! richtig falsch Galen unterscheidet insgesamt 2 Arten von Nerven. Für die Bewegung sind weiche Nerven zuständig. Für die Wahrnehmung sind harte Nerven zuständig. Ohren haben beide Arten von Nerven. 4. Kommentieren und Stellungnehmen Nimm ausgehend von den 2 folgenden Leitfragen Stellung zu den im Text getroffenen Aussagen! Antworte in ganzen Sätzen (insgesamt max. 40 Wörter)! - Wie sieht der heutige Stand der Wissenschaft bezüglich des Nervensystems aus? Unterscheidet man die einzelnen Nervenarten nach wie vor so? Erwartungshorizont: Man weiß heutzutage viel genauer über den Bau und die Funktion der Nerven, des ganzen Nervensystems Bescheid als zu Zeiten Galens. Man unterscheidet sensorische und motorische Nerven und nicht mehr harte und weiche Nerven. 2MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

EIN MITTELALTERLICHER GESUNDHEITSRATGEBER Übersetzung: Es beginnt der Kalender damit, was man zu einer gewissen Zeit hinsichtlich der Gesundheit des Leibes sowie des Lebens beachten soll. Im Monat März trinke man süßen (Wein) und esse man Süßes und scharfe Gewürze. Man esse abgemachte/eingelegte Wurzeln (Rettich). Man nehme ein Schwitzbad. Man soll zu Ader lassen. Man soll kein Abführmittel nehmen, weil das Abführmittel selbst Kälte verursacht. Im Monat Mai ist es erlaubt, die Lebervene zu schlagen und einen Abführtrank zu trinken, einen Breiumschlag auf den Kopf zu legen, die getrübten Augen zu heilen, Kopfgrind zu reinigen und den Harn zu säubern, man verwende dazu kaltes Gemüse und esse scharfe Gewürze. Im Monat September darf man alles zu sich nehmen, was man will, weil alle Nahrungsmittel ihre Reife zu dieser Zeit vollendet haben. Im Monat Oktober esse man Trauben und Most, weil sie den Körper gesund machen und ein Abführmittel sind. Im Monat Februar muss man Essigmet trinken; er löst die Krankheiten im Kopf; er heilt Blase und Nieren, bewirkt eine gute Aufnahme und Verdauung der Speisen und ist zu allem bestens geeignet. Arbeitsaufgaben: 1. Sammeln und Auflisten Trenne von den folgenden Wörtern die Wortbildungselemente, d.h. Präfix / Suffix und Grundwort (Verba im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular) ab und gib die passenden Bedeutungen der einzelnen Elemente an. zusammengesetztes Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Wort z.b. confectas (Z. 4) Präfix con- (mit, zusammen) + facere (machen, herstellen) incidere in- (in auf an) + caedere (schlagen) 3MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

accipere digerere conbibiendum ad- (zu) + capere (fassen) dis- (auseinander, zer-) + gerere (tragen) con- (mit) + bibere (trinken, schlucken) Liste 5 lateinische Begriffe aus dem Sachfeld Essen und Trinken auf, die im Text vorkommen! Sachfeld Essen und Trinken 1. dulce 2. radices 3. racimus 4. mustum 5. cibus. esca 2. Gliedern und Strukturieren Bringe die folgenden Inhaltsangaben in die dem Text entsprechende Reihenfolge (1 2 3-4)! Inhaltsangaben Reihung Trauben essen und Most trinken! 3 Man soll su ße Sachen essen und trinken, ein Bad nehmen und Ader lassen. 1 Essigmet zur Heilung von Blase und Nieren! 4 Man soll einen Abfu hrtrank trinken und einen Breiumschlag machen 2 4MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

3. Gegenüberstellen und Vergleichen Überprüfe die Richtigkeit der Aussagen anhand des Textes! richtig falsch Scharfe Gewürze sind zu vermeiden. Most wirkt abführend. Im September darf man alles zu sich nehmen, was man will. Im Mai trinkt man Essigmet. 4. Zusammenfassen und Paraphrasieren Fasse mit eigenen Worten zusammen, was man befolgen muss, damit man gesund bleibt und keinen Arzt oder Medikamente benötigt (insgesamt max. 60 Wörter)! Man soll schwitzen und Abführmittel nehmen. Scharfe Gewürze soll man essen und süße Speisen und Getränke soll man zu sich nehmen. Most und Trauben sind gut und wirken abführend. Man soll Essigmet trinken, weil der Blase und Nieren heilt und eine gute Aufnahme und Verdauung der Speisen bewirkt. 5MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

LO SUNGEN Mu ndliche Reifepru fung Thema 1: Arbeitsaufträge 1. Fassen Sie den Inhalt des Ausgangstextes zusammen! Galen beschreibt die 2 Arten der Nerven (weiche und harte). Weiche Nerven sind für die Wahrnehmung zuständig, harte Nerven für die Bewegung. Augen, Ohren und die Zunge haben beide Arten von Nerven. 2. Belegen Sie mit lateinischen Textzitaten, welche zwei Nervenarten laut Text unterschieden werden, wofür sie zuständig sind und welche Organe beide Arten von Nerven haben! Nervos molles (sensu), nervos duros (motu voluntario) ; ut oculi, aures et lingua, ea tum molle tum durum nervorum genus habent 3. Berichten Sie kurz über den Autor dieser Textstelle und erklären Sie, welche Kenntnisse er bereits über das Nervensystem hatte! Erwartungshorizont: Galen lebte von ca. 130 n. Chr. bis 200 n. Chr. und war ein berühmter Wissenschaftler und Arzt aus Pergamon. Er erhielt nach seinem Studium der Anatomie eine Stelle als Gladiatorenarzt und wurde schnell bekannt. In Rom wurde er dann Leibarzt von Marc Aurel. Galens Lehre beruhte auf anatomischen Studien und Tiersektionen bei Schweinen und Affen. Er beschrieb Knochen, zahlreiche Muskeln und das Gehirn und zeigte den Unterschied zwischen Empfindungs- und Bewegungsnerven. Galen hinterließ unzählige Schriften zur Medizin, Philosophie und Ethik. Sein Name ist noch heute im Begriff Galenik (= die Lehre von der Zubereitung der Arzneimittel) gegenwärtig. Galen kannte die Funktionsweise der Nerven nicht wirklich und glaubte, dass die Nerven innen hohl seien und sich darin eine Substanz befinde, die er das psychische Pneuma (=Träger der Kräfte der Seele) nannte und die in der Lage sei, Sinneswahrnehmungen zum Hirn zu transportieren, aber auch Muskeln zu aktivieren. 6MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

4. Vergleichen Sie den Ausgangstext mit dem Vergleichsmedium! Arbeiten Sie dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den beiden Texten heraus! Erwartungshorizont: Unterschiede: Im Vergleichsmedium: Nerven viel genauer beschrieben, Aufbau, Reizweiterleitung, Nervensystem ist in 2 Bereiche gegliedert + Bilder etc. Im Ausgangstext nur die 2 Arten von Nerven beschrieben, kein Bau oder Reizweiterleitung etc. Gemeinsamkeiten: sensorische (weiche) Nerven für die Wahrnehmung und motorische (harte) Nerven etc. 5. Analysieren Sie die Fortschritte in der heutigen Medizin im Vergleich zu früher! Erklären Sie dabei, wie sich die medizinische Erkenntnisgewinnung im Laufe der Jahrhunderte verändert hat! Wie kamen die Ärzte damals und heute zu ihrem Wissen über den menschlichen Körper? Erwartungshorizont: Damals kamen die Ärzte durch Experimente oder Sektionen am Menschen zu ihrem Wissen über den menschlichen Körper. Durch Sektionen konnte man auch den Bau des menschlichen Körpers erkennen. Heutzutage wird nur an Tieren experimentiert, um zu sehen, ob ein bestimmtes Medikament vertragen wird. Tierversuche an Mäusen, Ratten, Schweinen sind auch ein übliches Mittel um Krankheiten zu erforschen. Das Wissen heute erhalten die Ärzte in ihrem Medizinstudium von den Büchern und Publikationen, die über den menschlichen Körper verfasst wurden, also eigentlich schon von früheren Ärzten und Wissenschaftlern. In der Antike war aber das Wissen noch nicht ganz ausgereift, vieles musste im Laufe der Jahre noch verbessert oder korrigiert werden! Auch Wissenschaftler machten damals sowie auch heute Fehler, die man in späteren Jahren richtig zu stellen versuchte. Es wurden erstaunliche Fortschritte in der Medizin erzielt. Viele früher unheilbare und tödliche Krankheiten können heute mit modernen Mitteln bekämpft werden und sogar der Krebs kann mit verschiedenen Therapieformen erfolgreich zurückgedrängt werden. Moderne Untersuchungsgeräte erleichtern die Diagnose und ständig neue Behandlungsansätze verbessern die Aussichten auf einen Erfolg oft erheblich. 7MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

Transplantationsmöglichkeiten sind ebenfalls eine segensreiche Errungenschaft der modernen Medizin. Gute Diagnosemöglichkeiten ermöglichen es schwangeren Frauen möglichst früh zu wissen, ob ihr Kind behindert sein wird, und damit übertragen sie der werdenden Mutter auch die verantwortungsvolle Frage, ob das Kind leben wird oder nicht. Alte und kranke Menschen werden mit Geräten am Leben erhalten etc.. Thema 2: Arbeitsaufträge 1. Fassen Sie den Inhalt des Ausgangstextes zusammen! Man soll Schwitzen und Abführmittel nehmen, Aderlassen und scharfe Gewürze soll man essen; süße Speisen und Getränke soll man zu sich nehmen. Most und Trauben sind gut und wirken abführend. 2. Belegen Sie mit lateinischen Textzitaten, welche medizinischen Verfahren im Ausgangstext zur Verhinderung von Krankheiten verwendet werden und nennen Sie ein Beispiel von einheimischer Kräutermedizin sowie einen Begriff, der auf die griechische Tradition der Medizin verweist, in diesem Text! sanguinem minuare, venam hepaticam incidere, solutionem accipere und asso balneo usitare, radices confectas manducare cataplasma 3. Wie sah die Medizin im Mittelalter aus? Gehen Sie dabei kurz auf die Viersäfte- Lehre, verschiedene Heilungsmöglichkeiten und die medizinische Ausbildung ein! Die Mediziner des Mittelalters gingen davon aus, dass die Gesundheit des Menschen von dem ausgewogenen Verhältnis seiner vier Körpersäfte abhängig sei. Dazu zählten sie Blut (Sanguis), Schleim (Phlegma), gelbe Galle (Chole) und schwarze Galle (Melancholia). Diese vier Säfte regelten nicht nur den Stoffwechsel des menschlichen Organismus und das körperliche Gleichgewicht von Kälte und Wärme, Trockenheit und Feuchtigkeit, sie prägten auch den Gemütszustand jedes Menschen, je nachdem, welcher der vier Säfte überwog. Dominierte das Blut, war man ein sanguinischer Typ (heiter, lebhaft), überwog der Schleim, zählte man zu den Phlegmatikern (langsam, ruhig, schwerfällig), hatte die gelbe Galle das Übergewicht, wurde man zu den 8MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

Cholerikern (reizbar, leicht erregbar) gerechnet, und wer ein Übermaß an schwarzer Galle aufwies, war melancholisch (traurig, nachdenklich) veranlagt. Durch Anwendungen wie Schwitzen, Aderlassen oder Blutegelkuren versuchte man die krankmachende Materie, das Gift wieder aus dem Körper herauszubringen. Beliebtes Heilverfahren war der Aderlass. Er wurde bei vielen Krankheiten, aber auch als Entlastung nach allzu üppigen Mahlzeiten angewendet. Dieses Verfahren wurde an verschiedenen Adern vorgenommen. Eine immer größere Bedeutung bei der Behandlung von Kranken nahmen auch Heilkräuter im Mittelalter ein. Wer Mediziner werden wollte, absolvierte bei einem Arzt eine mehrjährige Lehrzeit. Der angehende Heilkundige begleitete den Arzt bei den Patientenbesuchen. Durch Zuschauen und Beobachten sollte der Lehrling den Arztberuf erlernen. Parallel hatte man aber auch Vorlesungen an Universitäten oder medizinischen Schulen zu besuchen. Die Prüfung bestand aus einem theoretischen Teil, die man vor den Gelehrten der Schule ablegen musste. Der medizinische Lehrmeister bestätigte die praktischen Fähigkeiten. Und nach dem Schwur des Hippokratischen Eides erhielt man die Erlaubnis, als Arzt zu arbeiten. 4. Vergleichen Sie den Ausgangstext mit dem Vergleichsmedium 1! Arbeiten Sie dabei die Unterschiede zwischen den beiden Texten heraus! Welche Gesundheitstipps erteilte man im Mittelalter im Vergleich zu heute? Erwartungshorizont: Heute: ausgewogene Ernährung, Sport, genügend Schlaf, Genussmittel verringern, Entspannung, Frischluft, positiv denken, Freundschaft, etc. Im MA: Schwitzen, Abführmittel nehmen, Aderlassen, scharfe Gewürze, süße Speisen und Getränke, Most und Trauben sind gut und wirken abführend. Unterschiede: Im Ausgangstext wird nach Monaten unterteilt, im Vergleichsmedium nicht! Früher wurden andere Mittel verwendet, um gesund zu bleiben, es hat sich stark verändert. 5. In der heutigen Zeit wird unser Gesundheitsleben in vielerlei Hinsicht von der Werbung beeinflusst. Sehen Sie das im Vergleichsmedium 2 angeführte Produkt als Impuls an. Erläutern Sie, welche anderen Produkte heutzutage in der Werbung als 9MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 2

vermeintlich positiv für unser Wohlbefinden dargestellt werden und was sie bewirken sollen! Erwartungshorizont: Hipp (das Beste aus der Natur), Nimm 2 (Vitamine und Naschen), Actimel (aktiviert Abwehrkräfte), Activia (hilft die Verdauung natürlich zu regulieren), Milchschnitte (schmeckt leicht, belastet nicht, mit einer extra Portion Milch, ideal für zwischendurch), Kinderriegel (Der Schokoriegel für die Extra Portion Milch, mit 5 Milchkammern), Kindercountry (Mit 5 knusprigen Cerealien), Fruchtzwerge (klein, bunt und lecker, mit Calcium und Vitamin D), Nutella (für einen guten Start in den Tag), Lattella (schmeckt erfrischen und ist ideal für alle, die sich bewusst ernähren wollen) etc. 0MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 3

Bibliographie: Internetquellen: www.bmukk.gv.at/medienpool/11855/lp_neu_ahs_03.pdf (17.01.2014) gw.eduhi.at/programm/arztkamm/roman_tafelii_layout_pdf.pdf (25.11.2013) http://www.planetwissen.de/alltag_gesundheit/medizin/klostermedizin/medizin_im_mittelalter.jsp (25.11.2013) http://www.planet-wissen.de/natur_technik/anatomie_mensch/nerven/index.jsp (27.11.2013) http://www.zehn.de/die-10-besten-gesundheitstipps-fuer-den-alltag-2624610-0 (28.11.2013) http://www.bmukk.gv.at/medienpool/21679/reifepruefung_ahs_lflg.pdf (20.11.2013) https://www.bifie.at/node/771 (19.01.2014) Schulbücher: Freinbichler, W., Fachsprache Latein Texte aus Naturwissenschaft, Medizin und Recht, Braumüller (2006) Kautzky W., Hissek O., Medias In Res! 7-8. Texte: Europa, Politik, Philosophie und Fachliteratur, VERITAS Schulbuch Verlags- und Handelsges.mbH & Co. OG Fachliteratur: Kuhlmann, P., Kompetenzorientierung und Lateinunterricht in der Oberstufe, Forum Classicum 2 (2011) Maier, F., Westphalen, K., Auxilia 59, Sprachunterricht I, Bamberg (C.C. Buchners Verlag) 2008 Kuhlmann, P., Lateinische Literaturdidaktik, Praxis des altsprachlichen Unterrichts, Bamberg (2010) 1MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 3

Abbildungsverzeichnis: http://www.univie.ac.at/igl.geschichte/umweltgeschichte/ws2003/wiltschke.htm gw.eduhi.at/programm/arztkamm/roman_tafelii_layout_pdf.pdf http://www.planetwissen.de/alltag_gesundheit/medizin/klostermedizin/medizin_im_mittelalter.jsp http://www.markentechnik-blog.de/total-daneben-falsch-verstandenerverbraucherschutz/546#sthash.fujnhb1a.dpbs 2MEDIZIN UND MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE 3