Beispiel Eröffnung eines Friseursalons Karin Roth will sich selbstständig machen und einen Friseursalon eröffnen. Am 01.12. wird der Salon eröffnet. Das Geschäftsjahr fällt mit dem Kalenderjahr zusammen. Aufträge: Im letzten Monat des Geschäftsjahres fallen die Geschäftsfälle 1-14. an. Bilden Sie die Journalbuchungen Nr. Geschäftsfall 1. Das Gründungskapital, 20000 Franken, wird von der Eigentümerin auf das Bankkonto des Unternehmens einbezahlt. 2. Kauf der Einrichtung (Möbel, Stühle) gegen Rechnung, 15000 Franken. 3. Barbezug vom Bankkonto, 2000 Franken. 4. Barkauf eines Desktop-PCs, 1500 Franken. 5. Aufnahme eines Darlehens bei der Mutter der Geschäftsinhaberin, 30000 Franken. Das Darlehen wird dem Bankkonto gutgeschrieben. 6. Die Rechnung für die Domain der neu einzurichtenden Website trifft ein, 15 Franken. 7. Die Rechnungen Geschäftsfall Nr. 2+6 werden via Bank beglichen. 8. Kreditkauf von Verbrauchsmaterial (Shampoo usw.), 500 Franken. 9. Banküberweisung der Geschäftsmiete für den Monat Dezember, 6000 Franken. 10. Kunden zahlen für erbrachte Dienstleistungen bar, 11000 Franken. Davon wurden insg. 5000 Franken auf das Bankkonto einbezahlt. 11. Kunde Muster hat die Geldbörse zu Hause vergessen wir geben ihm einen Einzahlungsschein, 40 Franken. 12. Kunde Muster vgl. 11 begleicht die Geldschuld via Bank. 13. Zinszahlung an die Mutter via Bank (gemäss Darlehensvertrag 1% des Nennwerts) vgl. Geschäftsfall Nr. 5. 14. Teilamortisation des Darlehens via Bank, 2000 Franken. Bilden Sie die Journalbuchungen für die Abschlussarbeiten am Ende des Geschäftsjahres 15. 15. Beim Anlagevermögen werden jeweils 20% des Anschaffungswertes (direkt) abgeschrieben. Vgl. die Geschäftsfälle Nr. 2 und 4. Führen Sie die Journalbuchungen im Hauptbuch nach. Erstellen Sie aus dem Hauptbuch die Erfolsrechnung und die Erfolgsermittlungsbilanz. Der Gewinn soll im Einzelunternehmen einbehalten werden. Bilden Sie die Journalbuchung und zeigen Sie auf wie sich dadurch im Hauptbuch das Konto Eigenkapital verändert. Erstellen sie die Schlussbilanz.
Kommentierte Lösungsvorschläge 1. Das Gründungskapital, 20000 Franken, wird von der Eigentümerin auf das Bankkonto des Unternehmens einbezahlt. Betroffene Konti sind das Passivkonto Eigenkapital und das Aktivkonto Bank. Sowohl das Bank- als auch das Eigengapitalkonto nehmen zu. Als Aktivkonto nimmt das Bankkonto im "SOLL" zu, als Passivkonto nimmt das Eigenkapital im "HABEN" zu. Bank/Eigenkapital 20000.00 2. Kauf der Einrichtung (Möbel, Stühle) gegen Rechnung, 15000 Franken. Betroffene Konti sind das Passivkonto Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und das Aktivkonto Einrichtungen (Alternative Bezeichnungen wie Mobiliar&Einrichtungen, Mobilien usw. sind auch möglich). Die Verbindlichkeiten geg. Dritten nehmen zu sowie auch der Wert der Einrichtungen. Als Aktivkonto nimmt das Konto Einrichtungen im "SOLL" zu, als Passivkonto nehmen die Verbindlichkeiten im "HABEN zu. Einrichtungen/Verbindlichkeiten LL 15000.00 3. Barbezug vom Bankkonto, 2000 Franken. Betroffen sind die Aktivkonti Bank und Kassa. Das Kassakonto nimmt zu, das Bankkonto nimmt ab. Als Aktivkonto nimmt die Kassa im "SOLL" zu und die Bank im "HABEN" ab. Kassa/Bank 2000.00 4. Barkauf eines Desktop-PCs, 1500 Franken. Betroffen sind die Aktivkonti Kasse und EDV-Anlagen (Alternativ könnte aus Gründen der Einfachheit ein anderes Konto des Anlagevermögens z.b. Mobilien verwendet werden). Das Kassakonto nimmt ab, der Wert der EDV-Anlagen nimmt zu. Als Aktivkonto nimmt die Kassa im "HABEN" ab und die EDV-Anlagen im "SOLL" zu. EDV-Anlagen/Kassa 1500.00 5. Aufnahme eines Darlehens bei der Mutter der Geschäftsinhaberin, 30000 Franken. Das Darlehen wird dem Bankkonto gutgeschrieben. Betroffen sind das Passivkonto Passivdarlehen und das Aktivkonto Bank. Beide Konti nehmen zu. Die Bank nimmt im "SOLL" zu, das Konto Passivdarlehen im "Haben". Bank/Passivdarlehen 30000.00 6. Die Rechnung für die Domain der neu einzurichtenden Website trifft ein, 15 Franken.
Betroffen ist das Passivkonto Verbindlichkeiten LL und das Aufwandskonto Werbeaufwand (Alternativ könnten die Konten übriger Betriebsaufwand oder Verwaltungsaufwand verwendet werden). Die Verbindlichkeiten nehmen zu sowie auch der Aufwand in diesem Geschäftsjahr. Aufwandskonti nehmen auf der Sollseite zu, Passivkonti auf der Habenseite. Werbeaufwand/Verbindlichkeiten LL 15.00 7. Die Rechnungen Geschäftsfall Nr. 2+6 werden via Bank beglichen. Die Zahlung bereits verbuchter Rechnungen via Bank führen einerseits zu einem Geldabfluss auf dem Aktivkonto Bank (Habenseite) und andererseits zu einer Abnahme des Passivkontos Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Sollseite). Verbindlichkeiten LL/Bank 15.00 Verbindlichkeiten LL/Bank 15000.00 8. Kreditkauf von Verbrauchsmaterial (Shampoo usw.), 500 Franken. Betroffen sind die Konti Verbindlichkeiten LL, welches als Passivkonto auf der Habenseite zunimmt, und Materialaufwand, das als Aufwandskonto auf der Sollseite zunimmt. Verbrauchsmaterial wird im Laufe der Zeit und nicht unmittelbar genutzt. Aus Gründen der Einfachheit macht es aber Sinn Verbrauchsmaterial beim Kauf (und nicht beim Verbrauch) als Aufwand zu verbuchen (z.b. als Materialaufwand, Verwaltungsaufwand, übriger Betriebsaufwand usw.). Materialaufwand/Verbindlichkeiten LL 500.00 9. Banküberweisung der Geschäftsmiete für den Monat Dezember, 6000 Franken. Betroffen ist das Aktivkonto Bank, welches abnimmt (Habenseite). Betroffen ist das Konto Raumaufwand, welches zunimmt (Sollseite). Raumaufwand/Bank 6000.00 10. Kunden zahlen für erbrachte Dienstleistungen bar, 11000 Franken. Davon wurden insg. 5000 Franken auf das Bankkonto einbezahlt. Betroffen sind die Konti Kassa, Bank und Dienstleistungsertrag. Das Kassakonto nimmt als Aktivkonto zuerst auf der Sollseite um 11000 zu, danach auf der Habenseite um 5000 ab. Das Bankkonto nimmt als Aktivkonto auf der Sollseite um 5000 zu. Das Konto Dienstleistungsertrag nimmt als Ertragskonto auf der Habenseite um 11000 zu. Kassa/Dienstleistungsertrag 11000.00 Bank/Kassa 5000.00 11. Kunde Muster hat die Geldbörse zu Hause vergessen wir geben ihm einen Einzahlungsschein, 40 Franken.
Betroffen ist das Konto Dienstleistungsertrag, welches als Ertragskonto auf der Habenseite zunimmt. Betroffen ist das Konto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, das als Aktivkonto auf der Sollseite zunimmt. Forderungen LL/Dienstleistungsertrag 40.00 12. Kunde Muster vgl. 11 begleicht die Geldschuld via Bank. Betroffen ist das Aktivkonto Bank, welches auf der Sollseite zunimmt. Betroffen ist das Aktivkonto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welches auf der Habenseite abnimmt. Bank/Forderungen LL 40.00 13. Zinszahlung an die Mutter via Bank (gemäss Darlehensvertrag 1% des Nennwerts) vgl. Geschäftsfall Nr. 5. Betroffen ist das Aktivkonto Bank, das auf der Habenseite abnimmt. Betroffen ist das Aufwandskonto Finanzaufwand (Alternativ Zinsaufwand), welches auf der Sollseite zunimmt. Der Betrag ist 1% von 30000 Franken = 300 Franken. Finanzaufwand/Bank 300.00 14. Teilamortisation des Darlehens via Bank, 2000 Franken. Amortisieren bedeutet in diesem Zusammenhang tilgen oder abzahlen. Betroffen ist das Aktivkonto Bank, welches auf der Habenseite abnimmt. Betroffen ist das Passivkonto Passivdarlehen, welches auf der Sollseite zunimmt. Passivdarlehen/Bank 2000.00 15. Am Ende des Geschäftsjahres fallen die folgenden Abschlussarbeiten an: Beim Anlagevermögen werden jeweils 20% des Anschaffungswertes (direkt) abgeschrieben. Vgl. die Geschäftsfälle Nr. 2 und 4. Betroffen sind die Aktivkonti EDV-Anlagen und Einrichtungen sowie das Aufwandskonto Abschreibungen. Berücksichtigt wird der Wertverlust durch Alter und Gebrauch der entsprechenden Anlagen. Die Aktivkonti nehmen auf der Habenseite ab. Die Abschreibungen nehmen auf der Sollseite zu. Der Anfangsbestand der EDV-Anlagen ist 1500 Franken. Der Anfangsbestand der Einrichtungen beträgt 15000 Franken. Die Abschreibungsbeträge sind demnach 1500*20%=300 Franken für die EDV-Anlagen und 15000*20%=3000 Franken für die Einrichtungen. Abschreibungen/EDV-Anlagen 300.00 Abschreibungen/Einrichtungen 3000.00
Hauptbuch:
Bilanz und Erfolgsermittlungsbilanz: Gewinnverbuchung: 16. Der Gewinn, 925 Franken, wird im Unternehmen einbehalten. Das Eigenkapital nimmt als Passivkonto auf der Habenseite zu. Der Gewinn stammt aus der Erfolgsrechnung. Erfolgsrechnung/Eigenkapital 925 Durch die Gewinnverbuchung verändert sich im Hauptbuch das Eigenkapitalkonto:
Schlussbilanz