Fachvereinigung Edelmetalle

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Transkript:

MARKTBERICHT GOLD Der durchschnittliche Goldpreis lag bei 1.251 $ im Vergleich zu 1.160 $ im Jahre. Neben Währungs-Abwertungen waren für die gestiegenen Notierungen maßgebend: Wachsende geopolitische Unsicherheiten, enttäuschte Erwartungen von Zinssteigerungen durch positive Wirtschaftsdaten in den USA, Unsicherheiten nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, Brexit, Käufe von Fonds mit einer stärkeren Gewichtung auf Gold. Angebotsstatistik für Gold / (in t) 3.209 3.222 China Australien 450 279 454 291 Russland USA Indonesien 250 218 176 254 236 168 Kanada Peru Süd-Afrika 159 176 151 165 165 150 Die weltweite Bergwerksproduktion stieg auf ein neues Rekordhoch von 3.222 t. Neue Förderungs-Bestmarken in den USA (9-Jahres-Hoch) und in Australien (16-Jahres-Hoch) glichen Rückgänge z.b. in Peru aus. Insgesamt jedoch fallen die Zuwachsraten, nun schon zum Dritten Mal in Folge. Die Produktion in Süd-Afrika, dem einst führenden Gold-Bergbau-Land, ging nur leicht zurück. Durch die höheren Preise nahm das Schrottangebot um 8 % auf 1.268 t zu der höchste Anstieg seit 2009. Seite 1 / 7

Nachfragestatistik für Gold / (in t) 3.044 2.515 Schmuck 2.395 258 1.891 254 and. Ind./Lifestyle Dental 76 32 70 30 1.162 1.058 Barren 876 787 Münzen 286 271 436 257 /VERARBEITUNG INVESTMENT ZENTRALBANKEN Die industrielle Nachfrage fiel um 17 % auf 2.515 t und damit zum dritten Mal in Folge. Maßgeblich für diesen Rückgang war der Einbruch bei der Schmucknachfrage, die mit 1.891 t auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen ist. Ursächlich hierfür waren Indien (auch im Lifestyle-Sektor) und China, wo sich die höheren Goldpreise und unsichere Wirtschaftsaussichten dämpfend auf die Schmucknachfrage auswirkten. Europa verzeichnete nach einem 11 %igen Rückgang ein neues Rekordtief. Im sektor machten sich Materialeinsparungen und Substitutionsbemühungen bemerkbar. 254 t bedeuten den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Höhere Goldpreise und fortschreitende Substitution ließen Dental auf einen neuen Tiefstand fallen. Der Absatz von Investment-Produkten wurde zum einen von den weltweiten politischen Unsicherheiten getragen. Zum anderen wirkten die nur verhaltenen Erwartungen weiterer Preissteigerungen dämpfend. Auch wurden wieder Käufe von Zentralbanken verzeichnet. Von den 257 t entfielen 201 t auf Russland. Seite 2 / 7

SILBER Die durchschnittliche Silbernotierung lag bei rd. 17 $ - über 9 % höher als. Über das Jahr hinweg wurde Silber in einer Spanne von 13,58 $ bis 20,71 $ gehandelt. Silber profitierte von der preislichen Stärke beim Gold und wurde im Markt auch als sicherer Hafen gesehen. Angebotsstatistik für Silber / (in t) 27.708 27.551 Mexiko Peru 5.972 4.291 5.793 4.593 China 3.421 3.496 SEKUNDÄRGEWINNUNG 4.387 4.346 SICHERUNGSGESCHÄFTE 244-572 ANGEBOT 32.339 31.325 Die Bergwerksproduktion von Silber fiel zum ersten Mal seit dem Jahre 2002, allerdings nur marginal ein Resultat geringerer Investitionen in den vergangenen Jahren. Das bedeutendste Erzeugerland Mexiko verzeichnete dabei den größten Rückgang. Die Förderung fiel durch abnehmende Metallgehalte im Erz und durch Arbeitskampfmaßnahmen auf den niedrigsten Stand seit 2003. Trotz der höheren Silberpreise blieb die Sekundärgewinnung mit 4.346 t nahezu unverändert. Der leichte Rückgang bedeutete dennoch den niedrigsten Stand seit 1996. Europa behauptete seine Rolle als bedeutendste Recyclingquelle (1.620 t) vor allem wegen steigender Mengen an Elektroaltmaterial. Seite 3 / 7

Nachfragestatistik für Silber / (in t) 17.718 17.478 Photovoltaik 7.648 1.779 7.266 2.382 Film/Foto 1.448 1.405 SCHMUCK/SILBERWAREN 9.056 8.059 MÜNZEN/BARREN 9.042 6.431 35.816 31.968 INDUSTRIEANWENDUNGEN Die gesamte physische Nachfrage fiel um 11 % gegenüber dem Vorjahr. Maßgebend waren die deutlichen Rückgänge bei Schmuck/Silberwaren und bei Münzen/Barren. Die höheren Silberpreise und nur verhaltene wirtschaftliche Aussichten dämpften die Nachfrage nach Schmuck/Silberwaren in den Schlüsselmärkten China und Indien. Fehlende indische Käufe sorgten auch maßgeblich für den Rückgang bei Münzen/Barren. Der Photovoltaik-Sektor blickt auf ein weiteres Jahr zunehmender Absatzmengen zurück und erreichte mit 2.382 t ein neues Rekordhoch 34 % mehr als im vergangenen Jahr. Film/Foto scheint den Bodensatz erreicht zu haben. Der Rückgang um lediglich 3 % auf 1.405 t markiert den geringsten Wert seit 2004. Im Vergleich zu dem Rekordabsatzjahr 1999 sank der Film/ Foto-Sektor auf nur noch 20 % seines ursprünglichen Volumens. Seite 4 / 7

PLATIN Die durchschnittliche Platin-Notierung ging von 1.053 $ in auf 989 $ in zurück. Preisstützend wirkten robuste Verkäufe bei Automobilen und ein relativ schwacher US-Dollar, hervorgerufen durch Rückgänge in der US-amerikanischen Industrie und durch nur zurückhaltende Konsumausgaben. Angebotsstatistik für Platin / (in t) 192 188 Süd-Afrika Russland 141 22 134 22 Nordamerika 11 12 48 50 SEKUNDÄRGEWINNUNG Die Bergwerksproduktion von Platin fiel vor allem wegen Rückgängen der führenden Minen in Süd-Afrika. Hier waren Produktionskürzungen und Minenschließungen aufgrund der nur verhaltenen Preissituation zu verzeichnen. Die Erzeugung in Nordamerika profitierte von höheren Metallgehalten im Erz. Das höhere Altmaterialaufkommen profitierte bei Schmuck von 15 % mehr Anlieferungen in China und bei Autoabgas-Katalysatoren von Mengensteigerungen in Europa und in Schwellenländern. Nachfragestatistik für Platin / (in t) INDUSTRIELLE NACHFRAGE Autoabgas-Katalysatoren Schmuck Chemie Glas 244 244 100 77 102 68 15 6 5 17 9 5 Seite 5 / 7

Ein höherer Absatz in Europa und in Schwellenländern trug zu einer gestiegenen Verwendung des Platins in Autoabgas-Katalysatoren bei, trotz Rückgängen in Japan und in Nordamerika. Dämpfend wirkte sich die Diesel-Krise aus. Platin wird in hohem Maße in der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen verwendet. Eine nachlassende Stärke der chinesischen Wirtschaft machte sich auf dem Schmucksektor bemerkbar, dessen Platinabsatz auf den niedrigsten Stand seit 2008 fiel. Bei der Herstellung von Displays für Fernsehgeräte werden verstärkt platinhaltige Bauteile verwendet, die sehr hitzebeständig sein müssen. Dies erklärt den deutlich gestiegenen Absatz in der Glasindustrie. PALLADIUM Die durchschnittliche Notierung von Palladium lag mit 614 $ um über 11 % unter dem Wert des Vorjahres. Im Verlauf des Jahres jedoch festigte sich der Preis. Dazu trug ein robustes Wachstum vor allem der chinesischen Automobilindustrie bei. Angebotsstatistik für Palladium / (in t) Russland Süd-Afrika Nordamerika SEKUNDÄRGEWINNUNG 209 204 80 83 79 77 29 29 58 63 Die Bergwerksproduktion von Palladium nahm um 2 % auf 204 t ab. Maßgeblichen Anteil hatte ein Rückgang der Förderung in Süd-Afrika auf 77 t. Die Kaprepublik verlor ihren Spitzenplatz als weltgrößter Erzeuger an Russland, das seinerseits einen leichten Rückgang wegen geringerer Metallgehalte im Erz verzeichnete. Das höhere Altmaterialaufkommen glich den Rückgang der Bergwerksförderung aus. Bei Autoabgas-Katalysatoren erreichte das Recyclingaufkommen mit 54 t den zweithöchsten Stand. Ein historisches Hoch verzeichnete mit 9 t der Schmucksektor, vorwiegend in China. Seite 6 / 7

Nachfragestatistik für Palladium / (in t) 297 304 Autoabgas-Katalysatoren 217 37 229 34 Chemie Dental Schmuck 12 14 11 14 13 9 Die gestiegene Gesamt-Nachfrage bei Palladium ist maßgeblich auf den höheren Absatz bei Autoabgas-Katalysatoren zurück zu führen. Mit 229 t wurde in diesem Segment zum fünften Mal in Folge ein Rekordhoch erzielt. Der erneute Nachfrageboom wurde vor allem in Europa und in China festgestellt. In China machen sich die Anstrengungen zur Luftreinhaltung bemerkbar. Der Rückgang bei ist Ausdruck eines eher schwachen Computermarktes. Die festen Palladiumpreise dämpften die Nachfrage bei Dental in den wichtigsten Abnehmerländern Japan und Nordamerika. Im Schmucksektor brach der wichtige chinesische Markt um über drei Viertel regelrecht ein. Damit setzte sich ein längerer Abwärtstrend weiter fort, da chinesische Konsumenten immer mehr vom weißen Metall weggehen. Seite 7 / 7