Wie geht es mit dem US-Dollar weiter?
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- Ute Amsel
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1 Multi-Asset-Kommentar von Schroders Wie geht es mit dem US-Dollar weiter? Der US-Dollar war über 15 Jahre schwach und begünstigte dadurch den langfristigen Aufwärtstrend an den Finanzmärkten. Die Aufwertung der vergangenen beiden Jahre hingegen bewirkte eine enorme Anspannung. In den letzten 15 Jahren kam der Weltwirtschaft der Rückenwind zugute, den drei Hauptfaktoren ausmachten: 1. ein allgemein schwacher US-Dollar 2. das Reinvestieren von Handelsüberschussreserven und den Petrodollars aus dem Ölgeschäft 3. die beträchtliche US-Dollar-Kreditaufnahme Dass die US-Währung in den letzten zwei Jahren erheblich aufgewertet hat, führte zu beträchtlicher Anspannung in der Weltwirtschaft. Auswirkungen auf China Der Einfluss des stärkeren US-Dollar war in China am unmittelbarsten und deutlichsten zu spüren. Denn aufgrund seiner Wechselkursanbindung importiert das Land die geldpolitischen Bedingungen der USA. Das chinesische Wachstum verlangsamte sich, weil sich das Exportwachstum im Reich der Mitte abgeschwächt hatte. Grund hierfür wiederum war die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit infolge der Währungsaufwertung (Abbildung 1).
2 Abbildung 1: Einfluss des Yuan auf das chinesische Exportwachstum; Quelle: Bloomberg, Monatsdaten von April 2014 bis Januar Wechselkurs Euro Yen; rechte Seite und um sechs Monate verzögert. Da das Wachstum unter Druck geraten war, kam es bei dem Versuch einer Gegensteuerung zu einer binnenwirtschaftlichen Lockerung. Die verschlechterten Anlagechancen führten in Verbindung mit den niedrigen Zinsen zu Kapitalabflüssen (Abbildung 2). Diese wiederum setzten die Wechselkursanbindung des chinesischen Yuan gegenüber dem US-Dollar unter Abwertungsdruck. Gleichzeitig exportierten sie diesen Druck auf die Preisniveaus in die Weltwirtschaft.
3 Abbildung 2: Kapitalabflüsse schwächen Yuan; Quelle: Bloomberg, Monatsdaten von Januar 2000 bis Februar Auswirkungen auf die USA Der stärkere US-Dollar trug zu schwierigeren Bedingungen in den USA bei. Denn die Aufwertung der Währung schwächte die Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Wirtschaft. Außerdem belastete die Entwicklung die vormals prosperierenden Sektoren Produktion und Industrie, da international die Nachfrage nach US-Produkten zurückging. Neben dem gestiegenen Wechselkurs belasteten zudem Zölle oder Einfuhrobergrenzen in den Schwellenländern die Exporte der USA. In der Folge sank das US-Handelsdefizit ohne Energieprodukte wieder auf die Niveaus der 2000er Jahre dem Höhepunkt der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China.
4 Abbildung 3: Dollarstärke schadet US-Handelsbilanz; Quelle: Bloomberg, Quartalsdaten von Q bis Q Abschwächungspotenzial des US-Dollar Prinzipiell würde ein wieder schwächer werdender US-Dollar in vielerlei Hinsicht für eine Entspannung der Weltwirtschaft sorgen. Mögliche Effekte sehen wir von Schroders bei chinesischen Kapitalflüssen der chinesischen Währung Rohstoffen Schwellenländern der US-Wirtschaft
5 Powered by TCPDF ( Der Spielraum oder die Bereitschaft für einen sich abschwächenden US-Dollar ist nach unserer Überzeugung jedoch kaum vorhanden. Denn durch eine damit einhergehende Aufwertung des Yen oder des Euro würden diese Volkswirtschaften rasch an Schwung verlieren. Aus diesem Grund sind weder die japanische Notenbank noch die Europäische Zentralbank gewillt, eine deutliche Stärke ihrer Währungen zuzulassen. Fazit Unseres Erachtens nach ist aktuell ein Punkt erreicht, an dem die unterschiedlichen Ansätze in der Geldpolitik sich schädlich auswirken. Denn jede weitere deutliche Aufwertung des US-Dollar infolge einer Erholung der US-Konjunktur belastet wiederum das Wachstum der Weltwirtschaft. Wir sehen zudem auch wenig Spielraum für eine Abschwächung des US-Dollar gegenüber anderen bedeutenden Währungen, da diese Volkswirtschaften nicht in der Lage oder gewillt sind, einen stärkeren Wechselkurs zu akzeptieren. Wir gehen daher davon aus, dass sich die global bedeutenden Währungen weiter seitwärts entwickeln. Dieser Prozess wird zumindest solange andauern, bis es mehr Anhaltspunkte dafür gibt, dass sich die Volkswirtschaften in ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit anpassen konnten und sie dem Druck durch den stärkeren US-Dollar standhalten können. Sollte sich die US-Konjunktur abschwächen und die US-Notenbank zunehmend zurückhaltender agieren, dürfte sich dies unterstützend auf Anlagen wie Gold auswirken. Zumindest, wenn der Spielraum oder die Bereitschaft dazu fehlt, den US-Dollar gegen andere bedeutende Währungen abwerten zu lassen. Wichtige Hinweise: Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von der Schroders Multi-Asset Group und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Dieser Artikel erschien am unter folgendem Link:
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