größeren Gewässer wie Dinkel, Berkel oder Bocholter Aa erstrecken.

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Sehr geehrte Frau Loos, sehr geehrter Herr Sauer (Bürgermeister Stadt DO), sehr geehrter Herr Ebner (Europäischer Jagdverband FACE) sehr geehrter Herr Müller-Schallenberg (LJV), sehr geehrter Herr Horstkötter (Jagdgebrauchshundeverband) liebe Jäger und Angler, sehr geehrte Damen und Herren, in den letzten Wochen haben Sie in den Zeitungen lesen können, wie die Angler Gewässerverschmutzungen aufgedeckt und angezeigt haben. Im landwirtschaftlich geprägten Münsterland, aber auch anderswo haben Gruppen aktiver Angler die Gewässer systematisch begangen. Dabei handelt es sich vorwiegend um kleine Gewässer, die von der Wasserrahmenrichtlinie nicht erfasst werden. Insbesondere in der Nähe von Biogasanlagen und größeren Viehställen mit Silagehaufen sind sie fündig geworden: Oft über viele hundert Meter erstrecken sich verödete Bachabschnitte, deutlich sichtbar durch den Abwasserpilz. Diese negativen Einflüsse sind an sich nicht erstaunlich, denn sie waren schon lange bekannt übrigens auch den zuständigen Unteren Wasserbehörden. Erstaunlich ist vor allem, dass das Problem häufiger auftritt als befürchtet. Es handelt sich nicht mehr nur um bedauerliche Einzelfälle. In der Summe bedeutet dies, dass nicht nur der einzelne Graben oder Vorfluter tot ist, sondern dass sich die Auswirkungen weit in die

größeren Gewässer wie Dinkel, Berkel oder Bocholter Aa erstrecken. Als Präsident des Fischereiverbandes NRW muss ich auch an dieser Stelle auf die Missstände aufmerksam machen. Gegenüber den Landwirten und ihren Interessensvertretern in den Bauernverbänden sind wir aber gesprächsbereit. Wir wollen gemeinsam und konstruktiv an diesem Problem arbeiten. Landwirte müssen davon überzeugt werden, dass Gewässerverschmutzung kein Kavaliersdelikt ist. Abfälle nach dem Motto aus den Augen, aus dem Sinn zu entsorgen, ist keine gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft. Darin stimmen mir die Kollegen in den Landwirtschaftsverbänden zu. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass sich die Partnerschaft, die im Aktionsbündnis Ländlicher Raum aufgebaut worden ist, auch jetzt bewährt. Vielleicht erweist sich dieser Konflikt ja sogar als Katalysator für noch bessere Beziehungen. Die Haltbarkeit des Bündnisses wird sich ebenso an inneren Konflikten erweisen, wie in der Stärke gegenüber einem gemeinsamen Widersacher. Schaffen wir es, Konflikte untereinander vernünftig lösen? Können wir auch kritische Fragen ansprechen und zu konstruktiven Lösungen zu kommen? Sind wir bereit, neben den eigenen Interessen auch die der Anderen zu verstehen? Nur auf diesem Weg wird das Aktionsbündnis Ländlicher Raum zu einer starken Gemeinschaft, die in der Lage ist, einer weltfremden grünen Ideologie die Stirn zu bieten. Wir wollen zeigen, dass Naturschutz nur erfolgreich sein kann, wenn die Menschen, die betroffen sind, mitgenommen wer-

den. Die Angler machen doch jetzt vor, wie es geht! Wozu wir Menschen auf dem Land in der Lage sind, wenn Verwaltung und Gesetzgeber versagen. Die Angler übernehmen die staatlichen Aufgaben, wo Untere Wasserbehörden nicht annähernd genug Personal haben, um die Genehmigungen im Bereich der Land- und Wasserwirtschaft zu kontrollieren. Wie soll es denn mit dem Vollzug erst werden, wenn durch die Regelungswut weitere Verbote und Bestimmungen auf die Landbevölkerung zukommen? Die Novellen von Landesnaturschutzgesetz und Landeswassergesetz geben einen Vorgeschmack darauf. Ich stelle ernsthaft die Frage, wie das Leben auf dem Land zukünftig funktionieren soll, wenn man den Menschen nicht zutraut, die eigenen Lebensgrundlagen vernünftig zu bewirtschaften. Natürlich müssen wir dabei über den Tellerrand schauen und verantwortungsvoll handeln. Wir dürfen nicht nur an unseren eigenen Vorteil denken, sondern das Große und Ganze im Auge behalten. Deshalb wäre es gut, wenn im Falle der Gewässerverschmutzungen durch Biogasanlagenbetreiber und Nutzviehhalter ein Umdenken einsetzen würde. Es würde unsere Glaubwürdigkeit steigern und wir können zeigen, dass wir auch ohne die Einmischung von außen vernünftig mit unseren Ressourcen umgehen. Aber dieses Bestreben für eine gesunde Umwelt muss ehrlich, erkennbar und nachvollziehbar sein. Lassen Sie uns auf diesem Weg nicht zu sehr an alten Zöpfen festhalten und vergangenen Zeiten hinterher trauern. Die Praxis in der Jagd- und Fischereiausübung muss und wird sich ändern. Wenn das dazu führt, dass man heute mit dem gefangenen Fisch schonender umgeht als vor 30 Jahren, ist das ein

Gewinn. Wenn wir diesen Gewinn aus eigenem Antrieb generieren und nicht durch amtliche Vorgaben, ist der Gewinn umso größer. Wir sind daher aufgefordert, unser Tun immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und an die gesellschaftlichen Erfordernisse anzupassen. Das ist zugegebenermaßen ein schwieriger Prozess für Jäger und Angler, die sich auf mitunter jahrhundertealte Traditionen beziehen. Bei dieser Aufgabe unterstützen Verbände und wägen ab zwischen Änderungen, die fachlich begründet sind und Änderungen, die politisch motiviert oder vorübergehender Natur sind, weil sie einem flüchtigen Zeitgeist entsprechen. Es kommt aber auch vor, dass sich die gesellschaftliche Entwicklung auf die Ansichten von Jägern und Anglern zubewegt, dass Zeitgeist und Verbandspolitik deckungsgleich werden. Dies ist z. B. bei dem Wert und Ansehen von Wildbret und Fisch als Nahrungsmittel der Fall. Dass Fisch ein wertvolles Nahrungsmittel ist, wird von Ernährungswissenschaftlern schon lange propagiert. Diese Tatsache ist allgemein bekannt und akzeptiert. Wertvolle Vitamine und Spurenelemente, langkettige ungesättigte Fettsäuren und leicht verdauliches Eiweiß sind bekömmlich und beugen einer Reihe von Zivilisationskrankheiten vor. Es wird empfohlen, mindestens zweimal in der Woche Fisch zu essen. Auch Süßwasserfisch, der hier in Nordrhein-Westfalen vorwiegend von Familienbetrieben produziert wird, steht hoch im Kurs. Insbesondere der Karpfen wird in dem neuen Fischratgeber von Greenpeace zum Verzehr empfohlen.

Genau genommen wird nur noch der Genuss von Karpfen als unbedenklich eingestuft. Alle anderen gehandelten Fische kann Greenpeace nicht uneingeschränkt empfehlen, weil angeblich bei Wildfängen die Bestände zurückgehen und bei Zuchtfischen Tierwohl und Umwelt nicht ausreichend berücksichtigt werden. Nun ist Nordrhein-Westfalen nicht gerade eine Region, in der gebackener Karpfen als Traditionsgericht gilt und reißenden Absatz findet. In manchen Regionen Bayerns dagegen gehört dieses Gericht in den Wintermonaten auf jeden Speiseplan. Was der Greenpeace-Ratgeber jedoch nicht bewertet, ist die Nutzung von selbst gefangenem Fisch. Ökologische Auswirkungen sind hierbei nicht zu befürchten, weil der Fang nachhaltig erfolgt. Die Fischereibestimmungen stellen sicher, dass nur Fische gefangen werden, deren Bestand sich innerhalb sicherer Grenzen bewegt. Eine Überfischung wie mit den Schleppnetzen im Meer ist in Binnengewässern mit der Angel kaum möglich. Die Fische wachsen unter natürlichen Bedingungen auf und können sich wenigstens einmal erfolgreich fortpflanzen. Für unsere Fischbestände besteht sogar eine Hegeverpflichtung, d. h. Angler arbeiten daran, die Lebensbedingungen zu verbessern und die Bestände zu erhalten. Selbst gefangener Fisch als Nahrungsmittel ist daher nachhaltig, ökologisch, regional, biologisch und ethisch. Ein stärkeres Argument für das Angeln lässt sich kaum finden. Aus diesem Grund hat der Fischereiverband das Thema Fischverwertung in den Mittelpunkt der diesjährigen Fisch&Angel gestellt. Da Anglizismen heute nicht mehr zu vermeiden sind,

heißt die Überschrift catch&cook. Dabei stellen wir die sog. Allerwelts-Fischarten in den Mittelpunkt, die in fast jedem Gewässer vorkommen und leicht an die Angel gehen. Sie gelten wegen ihrer Gräten nicht als die besten Speisefische zu Unrecht, wie ich meine. Wir werden den Besuchern vorführen, dass man aus Rotauge, Brassen, Döbel & Co. schmackhafte Gerichte zaubern kann. Diese stehen den sog. Edelfischen wie Zander und Forelle auch in puncto Gesundheit nichts nach. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will und ein Forellenfilet geräuchert oder gebacken probieren möchte, kann sich bei den Fischzüchtern und Teichwirten dem Genuss hingeben. So aktuell und schmackhaft das Thema Fischverwertung auch ist, nicht alle Fische in NRW dürfen gegessen werden. Insbesondere die sog. Langdistanzwanderfische müssen auf ihrem langen Weg aus dem Meer in die Flüsse und zurück viele Gefahren bestehen. Ihr Leben spielt sich nicht nur in den nordrhein-westfälischen Gewässern ab, sondern reicht weit über unsere Grenzen hinaus. Wir können daher nicht alle Gefährdungsursachen erkennen und abstellen. Demzufolge sind die Bestände dieser Fischarten weiterhin gefährdet. Als prominenter Vertreter dieser Gruppe kennen Sie den Atlantischen Lachs. Aber auch andere Arten wie Meerforelle, Maifisch, Nordseeschnäpel und sogar der Aal gehören dazu. Ihnen allen gilt die Aufmerksamkeit der Angelfischerei. Wir geben viel Geld aus und leisten unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit für den Schutz und die Wiederansiedlung gefährdeter Fischarten ohne sie fangen und essen zu können. Die neue Phase des Wanderfischprogramms NRW 2016-2020 spricht von die-

sen Aktivitäten. Eine umfangreiche Broschüre zum Thema liegt an unserem Stand bereit. Dieses Engagement für bedrohte Fischarten funktioniert seit vielen Jahrzehnten deshalb, weil sie dem Landesfischereigesetz unterliegen und eine Hegeverpflichtung per Gesetz, aber auch aus ethischer Sicht besteht. Es ist deshalb eine gut begründete und gerechtfertigte Forderung, diese Fischarten unter dem Schutz des Fischereigesetzes zu belassen. Anderslautenden Forderungen treten wir entschieden, weil aus Überzeugung, entgegen. Wenn wir den bestmöglichen Schutz für Fische wollen, geht das nur mit den Anglern. Wer ehrenamtlichen Einsatz will, muss dieses Zugeständnis machen. Ich kann nicht erkennen, dass sich der Schutz für Fische verbessern wird, wenn sie zukünftig dem Naturschutzrecht unterliegen. Im Gegenteil: Viele Beispiele aus der Praxis zeigen, dass Naturschutzbehörden und Bio-Stationen nicht in der Lage sind, die Anforderungen im praktischen Naturschutz alleine zu bewältigen. Das Eingangsthema zu Gewässerverunreinigungen durch landwirtschaftliche Einträge spricht hierzu Bände. Der Appell des Aktionsbündnisses Ländlicher Raum an Politik und Verwaltung muss daher lauten: Machen Sie Naturschutz mit den Menschen und nicht gegen sie! Den hier versammelten Gästen dieser nach wie vor führenden Messe in unserem Metier wünsche ich erfolgreiche Tage, interessante Gespräche und manchen günstigen Einkauf. Ich bedanke mich bei der Messeleitung für die Gelegenheit, hier sprechen zu dürfen und noch viel mehr mit dem Fischereiverband hier ausstellen zu dürfen. Ich bedanke mich bei den Kollegen aus den anderen Verbänden im Aktionsbündnis für das

Vertrauen und freue mich auf spannende Diskussionen. Trotz aller Hindernisse auf unserem Weg bin ich gelassen, ja zuversichtlich, dass Jagd und Fischerei bestehen bleiben und uns noch viel Freude bereiten werden. Danke schön!