Ihre Sicherheit ist unser Anliegen. Information der Öffentlichkeit nach 11 Störfall-Verordnung

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Transkript:

Ihre Sicherheit ist unser Anliegen Information der Öffentlichkeit nach 11 Störfall-Verordnung

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, der Industriepark Wolfgang ist seit über 125 Jahren ein innovatives Produktionsund Forschungszentrum für Materialtechnologie, Chemie und Pharma. Die über 5.000 Mitarbeiter am Standort arbeiten an nachhaltigen Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Bernd Vendt Ressourceneffizienz, Globalisierung, Gesundheit und Ernährung sind die Megatrends, mit denen sie sich täglich auseinandersetzen. Mit dieser Broschüre geben wir Ihnen einen Überblick über unsere Tätigkeiten und die Stoffe, mit denen wir umgehen. Das Wohl unserer Mitarbeiter und Nachbarn sowie die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft haben für uns oberste Priorität. Über Jahrzehnte haben wir dazu hohe Sicherheitsstandards entwickelt, die wir stetig neuesten Erkenntnissen anpassen. Der hohe Ausbildungsstand der Mitarbeiter, moderne technische Anlagen, ein sorgfältiger Umgang mit Rohstoffen und Produkten und effiziente Überwachungs- sowie Sicherheitssysteme sind Teil unserer Sicherheitskultur. Deren Leistungsfähigkeit überprüfen unsere Fachleute regelmäßig in Audits und Übungen, zum Teil 2

in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Sicherheitskräften und Notfallorganisationen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann niemand mit absoluter Sicherheit ein Schadensereignis ausschließen. In Alarm- und Gefahrenabwehrplänen sind Maßnahmen, Schulungen und Übungen festgelegt, um auf die Folgen eines Ereignisses richtig reagieren zu können. Unser wichtigstes Anliegen ist dabei die Sicherheit von Mitarbeitern und Nachbarn sowie der Schutz unserer Umwelt. Damit Sie im Fall der Fälle das Richtige tun, haben wir in dieser Broschüre wichtige Sicherheitshinweise für Sie zusammengestellt. Wir empfehlen Ihnen, diese Broschüre immer griffbereit aufzubewahren. Auf weiterhin gute und sichere Nachbarschaft! Bernd Vendt Standortleiter Industriepark Wolfgang 3

4

Der Industriepark Wolfgang Der Industriepark Wolfgang (IPW) ist einer der größten Industrieparks in Hessen. Der IPW ist der zweitgrößte Standort der Evonik Industries AG in Deutschland. Neben Evonik, dem Betreiber und gleichzeitig größten Unternehmen im Park, sind zehn weitere Firmen hier tätig. Die Arbeitsschwerpunkte liegen auf Forschung & Entwicklung sowie Produktion. Zu den Kompetenzen der ansässigen Unternehmen gehören Material- und Partikeltechnologie, Spezialchemie und Pharma sowie Gesundheit und Ernährung. Sie entwickeln Produkte und Verfahren, die im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle spielen: zum Beispiel in Pharmawirkstoffen, Autoabgaskatalysatoren oder Photovoltaikanlagen. Auf dem etwa 82 Hektar großen Gelände arbeiten rund 5.300 Menschen, darunter circa 300 Auszubildende. Das macht den IPW auch zu einem der wichtigsten Ausbilder in der Main-Kinzig-Region. Die Verantwortung für Sicherheit und Umwelt und damit letztlich für den Schutz der Mitarbeiter am Standort und der Menschen in der Region wird von den Unternehmen gemeinsam getragen. Dazu haben alle Gesellschaften ein standortinternes, vertraglich abgesichertes Regelwerk unterzeichnet. Ziel dieses Regelwerkes ist eine homogene Sicherheits- und Umweltpolitik, deren Umsetzung durch die Evonik Technology & Infrastructure GmbH gewährleistet wird. Integrale Bestandteile sind Werkschutz, Brandschutz, Notfallmanagement, Betriebsärztliche Notfallversorgung sowie Emissions überwachung. Dem Dialog mit unseren Nachbarn, der Kommune und der Öffentlichkeit messen wir große Bedeutung bei. Diese Broschüre ist nur einer der Kommunikationsbausteine, mit denen der Industriepark Sie umfassend informiert. Direkten Kontakt und persönliche Gespräche mit Ihnen pflegen wir darüber hinaus an Tagen der offenen Tür, auf Veranstaltungen in der Nachbarschaft und an den Tagen der Ausbildung im Evonik-Ausbildungszentrum. Die vorliegende Broschüre haben wir auch im Internet unter www.industriepark-wolfgang.de zum Download bereitgestellt. 5

Die Unternehmen Die Unternehmen im Industriepark Wolfgang (IPW) unterliegen einer Vielzahl gesetzlicher und behördlicher Auflagen. Alle Produktions-, Lager- und Laboranlagen sind nach verschiedenen Gesetzen und Rechtsvorschriften, zum Beispiel dem Bundes- Immissionsschutzgesetz (BImSchG), behördlich genehmigt. Unter die erweiterten Pflichten der Störfall-Verordnung fallen: Evonik Degussa GmbH Evonik Technochemie GmbH Umicore AG & Co. KG Unter die Grundpflichten der Störfall-Verordnung fallen: Ferro GmbH Evonik Röhm GmbH Die nach der Störfall-Verordnung notwendigen Anzeigen und die Sicherheitsberichte liegen dem Regierungspräsidium Darmstadt Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt als zuständiger Behörde vor. In den Sicherheitsberichten sind die Zuverlässigkeit der technischen Anlagen und die Wirksamkeit der Sicherheitsorganisation dargelegt. Die Sicherheitsberichte werden regelmäßig fortgeschrieben. Die Berichte werden von der Behörde bei sicherheitsrelevanten Änderungen überprüft und können von der Öffentlichkeit eingesehen werden. 6

Evonik Degussa GmbH und Evonik Technochemie GmbH Die Evonik Degussa GmbH und die Evonik Technochemie GmbH sind Tochtergesellschaften der Evonik Industries AG. Sie unterhalten im IPW wichtige Forschungs- und Entwicklungseinheiten, anwendungstechnische Einrichtungen sowie Produktionsanlagen. In den Labors arbeiten Wissenschaftler an innovativen Verfahren und Produkten, die weltweit eingesetzt werden. Das gilt insbesondere für die im IPW bestehenden Anlagen der Wirkstoffproduktion und der Chemiekatalysatoren. Die Chemiekatalysatoren auf Basis geträgerter Edelmetall-, aktivierter Metall- und Nichtmetallkatalysatoren helfen, chemische Reaktionen in sehr unterschiedlichen Verfahren selektiver zu machen und schonen damit Ressourcen. Die Wirkstoffe und Wirkstoffvorstufen werden von der pharmazeutischen Industrie zur Entwicklung und Produktion effektiver Arzneimittel eingesetzt. Die gehandhabten Stoffe sind zum Teil akut toxisch (z. B. Cyanwasserstoff, Acetoncyanhydrin, Acrolein, Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoff, Ammoniak, einige organische Säurechloride und Abfallchemikalien), krebserzeugend (z. B. Nickeloxid, Epichlorhydrin), brandfördernd (z. B. verflüssigter Sauerstoff), gewässergefährdend (z. B. Chlorhexidin, Heptan) oder gehören zu den entzündbaren Gasen oder Flüssigkeiten (z. B. verschiedene Lösemittel, Wasserstoff, n-butanol). 7

Umicore AG & Co. KG Umicore ist eine globale Materialtechnologie-Gruppe. Den Großteil seines Wachstums erzielt das Unternehmen mit sauberen Technologien, die speziell darauf abgestimmt sind, die Verwendung natürlicher Ressourcen zu optimieren und die Belastung der Umwelt zu verringern. Umicore ist auf allen Kontinenten mit Produktionsstätten vertreten und betreut einen weltweiten Kundenstamm. Das Unternehmen gliedert sich in die drei Geschäftssegmente Catalysis, Energy & Surface Technologies und Recycling. Ein Großteil der Edelmetallaktivitäten von Umicore ist im Industriepark Wolfgang angesiedelt, wo das Unternehmen mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im IPW befindet sich außerdem einer der Forschungsschwerpunkte von Umicore. Die gehandhabten Stoffe sind zum Teil akut toxisch (z. B. Chlor, Schwermetalle und ihre Verbindungen), krebserzeugend (z. B. Hydrazin), brandfördernd (z. B. verflüssigter Sauerstoff), gewässergefährdend (z. B. Otto- und Dieselkraftstoffe) oder gehören zu den entzündbaren Gasen oder Flüssigkeiten (z. B. verschiedene Lösemittel, Wasserstoff). 8

Ferro GmbH Die Ferro GmbH ist eine Tochter der Ferro Corp. in Cleveland, Ohio. Im Industriepark Wolfgang produziert Ferro edelmetallhaltige Pulver und Pasten für Sensoren, elektronische Bauelemente und Schaltungen. Der gehandhabte, störfallrelevante Stoff Hydrazinhydrat ist als akut toxisch und krebserzeugend eingestuft, wirkt ätzend und ist gewässergefährdend. Evonik Röhm GmbH Die Evonik Röhm GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Evonik Industries AG. Im Industriepark Wolfgang betreibt die Evonik Röhm GmbH eine Produktionsanlage und ein Forschungs- Technikum für Reaktionsharze. Diese finden ihren Einsatz unter anderem in Straßenmarkierungen und industriellen Fußbodenbeschichtungen. Ein geringer Teil der bei der Herstellung eingesetzten Stoffe ist als akut toxisch eingestuft, dazu gehören zum Beispiel Isocyanate und Toluidine. 9

Sicher handeln und Gefahren abwehren Neben dem Schutz der Umwelt und einem sorgfältigen Umgang mit Ressourcen hat die Sicherheit beim Betreiben der Anlagen, beim Transport und am Arbeitsplatz höchste Priorität. Bereits bei der Planung von Anlagen und Labors werden Sicherheits- und Umweltaspekte berücksichtigt. Um am gesamten Standort einen gleichbleibenden, hohen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, werden für alle Anlagen Sicherheitsbetrachtungen durchgeführt. Warn-, Alarm- und Sicherheitseinrichtungen erkennen, melden und/oder korrigieren Abweichungen vom bestimmungsgemäßen Betrieb. Geschulte Mitarbeiter können frühzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Fachkräfte überwachen und überprüfen regelmäßig Produktionsanlagen sowie Einrichtungen zur Lagerung von Roh-, Zwischen- und Endprodukten. Außerdem entwickeln die Unternehmen am Standort stetig ihre Sicherheitskultur weiter, indem sie ihr Sicherheitsmanagementsystem überprüfen und verbessern. Verantwortungsvolle Kooperation Im Industriepark Wolfgang sind alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um einen Störfall zu verhindern. Diese sind in den Sicherheitsberichten dokumentiert und werden von der zuständigen Behörde überwacht. Für alle Betriebe im Industriepark existieren Alarm- und Gefahrenabwehrpläne. In Zusammenarbeit mit den Notfall- und Rettungsdiensten sind entspre- 10

chend der Störfall-Verordnung für den Industriepark Wolfgang alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, die zur Bekämpfung von Störfällen und deren Begrenzung notwendig sind. Wesentliche Teile der Notfallorganisation sind Bereitschaftsdienste sowie die speziell ausgebildete und ausgerüstete Werkfeuerwehr des Industrieparks. Beide sind rund um die Uhr einsatzbereit. Zur Zentralen Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises besteht eine fest eingerichtete Verbindung per Telefon und Funk. Darüber hinaus erfolgen gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz sowie der Störfallverordnung regelmäßig Prüfungen in den Produktionsanlagen durch das Regierungspräsidium Darmstadt. Ausführlichere Informationen zur Vor-Ort-Besichtigung können direkt beim Regierungspräsidium Darmstadt (www.rp-darmstadt.hessen.de) angefragt werden. Der Überwachungsplan für Hessen und Informationen nach Maßgabe des Umweltinformationsgesetzes können über die Internetseite des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz abgerufen bzw. angefragt werden(www.umweltministerium.hessen.de). Der Alarm- und Gefahrenabwehrplan (AGAP) des Industrieparks Wolfgang ist Bestandteil der Sicherheitsorganisation. Der AGAP gilt auch für alle Ereignisse, die möglicherweise Auswirkungen über die Standortgrenzen hinaus haben. Er ist mit dem Regierungspräsidium Darmstadt Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt, dem Brandschutzamt Hanau, der Polizei Großauheim, der Zentralen Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises und dem Gefahrenabwehrzentrum als untere Katastrophenschutzbehörde abgestimmt. 11

Stoffe und ihre Gefährdungsmerkmale Im Industriepark Wolfgang werden eine Reihe von Stoffen und Zubereitungen verwendet, die in der Störfall-Verordnung genannt sind. Der Einsatz erfolgt nach den in Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien festgelegten strengen Sicherheitsvorkehrungen. Im Folgenden sind Beispiele für die häufig verwendeten Stoffe und die Kennzeichnung genannt. Verschiedene Gefahreneigenschaften können den in der rechten Spalte aufgeführten Stoffen einzeln oder kombiniert zugeordnet sein. Gefahrenpiktogramme Piktogamme Gefahreneigenschaften Stoffe (Beispiele) Flamme Extrem entzündbares Gas Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar Flüssigkeit und Dampf entzündbar Acrolein Cyanwasserstoff Ethylenoxid Heptan Methanol n-butanol Schwefelwasserstoff Wasserstoff Flamme über einem Kreis Kann Brand verursachen oder verstärken Oxidationsmittel Chlor gasförmiger Sauerstoff verflüssigter Sauerstoff Gasflasche Enthält Gas unter Druck kann bei Erwärmung explodieren Enthält tiefkaltes Gas kann Kälteverbrennungen oder Verletzungen verursachen Ammoniak Chlor Chlorwasserstoff Schwefelwasserstoff gasförmiger Sauerstoff verflüssigter Sauerstoff Wasserstoff Ätzwirkung Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden Verursacht schwere Augenschäden Acrolein Ammoniak Chlorwasserstoff Epichlorhydrin Hydrazin n-butanol 12

Gefahrenpiktogramme Piktogramme Gefahreneigenschaften Stoffe (Beispiele) Totenkopf mit gekreuzten Knochen Giftig bei Verschlucken Lebensgefahr bei Hautkontakt Giftig bei Hautkontakt Lebensgefahr bei Einatmen Giftig bei Einatmen Acetoncyanhydrin Acrolein Ammoniak Chlor Chlorwasserstoff Cyanwasserstoff Epichlorhydrin Ethylenoxid Hydrazin Methanol Schwefelwasserstoff Ausrufezeichen Kann allergische Hautreaktionen auslösen Gesundheitsschädlich bei Verschlucken Verursacht Hautreizungen Verursacht schwere Augenreizung Kann die Atemwege reizen Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen Chlor Ethylenoxid Epichlorhydrin Hydrazin Heptan (das Symbol entfällt für obige Stoffe, da es durch vorherige Symbole bereits abgedeckt ist) Butanol Gesundheitsgefahr Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein Kann Krebs erzeugen Schädigt die Organe Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition Heptan Hydrazin Methanol Nickeloxid Umwelt Sehr giftig für Wasserorganismen Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung Acrolein Chlor Cyanwasserstoff Heptan Hydrazin Schwefelwasserstoff 13

Was tun, wenn doch etwas passiert? Sollte es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen dennoch zu einem Störfall kommen, so ist neben einem Brand oder einer Explosion auch die Freisetzung gefährlicher Stoffe möglich. Dies kann zur Gefährdung von Menschen, Tieren und Sachen auch außerhalb des Industrieparks führen. Je nach Störfall und beteiligten Stoffen können Luft, Boden oder Wasser belastet werden. Bei einem Ereignis greift die Werkfeuerwehr des Industrieparks sofort ein. Sie informiert bei schwerwiegenden Ereignissen oder einem Ereignis, bei dem eine Auswirkung außerhalb des Standorts nicht auszuschließen ist, das Regierungspräsidium Darmstadt Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt. Die öffentlichen Einsatzkräfte wie Polizei oder Feuerwehr informieren Sie, unsere Nachbarn. Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise. Sie erkennen die Gefahr durch sichtbare Zeichen wie Rauch oder Feuer. die Wahrnehmung eines ungewöhnlichen Geruchs. Reaktionen des Körpers wie Übelkeit, Reizung der Augen bzw. der Atemwege. So verhalten Sie sich richtig: Beachten Sie die Sicherheitshinweise. Bewahren Sie Ruhe. Rufen Sie Kinder ins Haus. Benachrichtigen Sie Nachbarn und Passanten durch Zuruf. Helfen Sie insbesondere älteren und behinderten Menschen. Suchen Sie geschlossene Räume auf. Diese schützen am wirkungsvollsten vor möglichen Gasen und drohenden Explosionen. Schließen Sie sämtliche Türen und Fenster und halten Sie sich nach Möglichkeit nicht direkt an diesen auf. Stellen Sie Belüftung und Klimaanlage ab auch im Auto. Schalten Sie anschließend Radio und Fernseher an und informieren Sie sich in den regionalen Radio oder Fernsehprogrammen. Befolgen Sie die Anweisungen der Rettungsdienste bzw. der Feuerwehr. 14

Worauf Sie in der Folgezeit achten sollten: Vermeiden Sie wegen möglicher Explosionsgefahr jedes offene Feuer. Gehen Sie bei ungewohnten Gerüchen in ein oberes Stockwerk. Grund: Gase sind oft schwerer als Luft und bleiben am Boden. Halten Sie bei Geruchswahrnehmungen feuchte Tücher locker vor Mund und Nase. Gesundheitsschädliche Stoffe können so zumindest teilweise zurückgehalten werden. Das sollten Sie auf keinen Fall tun: Verlassen Sie nicht unaufgefordert das Haus. Unternehmen Sie nichts auf eigene Faust. Sie gefährden sich damit nur selbst. Flüchten Sie nicht zu Fuß oder mit dem Auto. Die Verkehrswege werden von den Einsatzfahrzeugen benötigt. Sobald die Gefahr vorüber ist, werden Sie durch die Feuerwehr und die Polizei sowie über die Radiosender informiert. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an die Standortleitung des Industrieparks Wolfgang oder die Leitung der Abteilung Umwelt & Behörden (Adresse siehe Seite 16). 15

Die wichtigsten Sicherheitshinweise Alarmierung Sirenensignal: 1 Minute auf und abschwellender Ton Probealarm/Entwarnung: 1 Minute Dauerton Rundfunkgeräte einschalten: 1 Minute Heulton Lautsprecheransagen von Polizei oder Feuerwehr Richtiges Verhalten In geschlossene Räume gehen Kinder ins Haus rufen Nachbarn verständigen Passanten vorübergehend aufnehmen Kinder nicht aus Schule/Kindergarten abholen Türen und Fenster schließen Klima- und Lüftungsanlagen abschalten auch im Auto Nicht rauchen, keine Funken erzeugen. Radio und Fernsehen einschalten: hr1 (94,4 Mhz) hr3 (89,3 Mhz) Radio FFH (105,9 Mhz) Radio Primavera (90,8 Mhz) hr-fernsehprogramm Nicht telefonieren Greifen Sie nur im äußersten Notfall zum Telefon Verwenden Sie dann den bekannten Notruf Beachten Sie die Weisungen der Einsatzkräfte Nur in wirklich dringenden Fällen über die Notrufnummer 112 Hilfe anfordern Telefonverbindungen zu Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten freilassen

Die wichtigsten Sicherheitshinweise Entwarnung Durch Sirenensignal (Dauerton) Durch Lautsprecheransagen von Polizei oder Feuerwehr Durch Ansage in Radio und Fernsehen Verlassen Sie das Haus erst nach der Entwarnung! Bürgertelefon des Industrieparks Wolfgang telefon +49 6181 596464 Bürgertelefon des Main-Kinzig-Kreises (nur im Ereignisfall geschaltet) telefon +49 6051 8510000 www.industriepark-wolfgang.de www.evonik.com

Beteiligte Gesellschaften: Evonik Industries AG und Tochtergesellschaften Umicore AG & Co. KG Ferro GmbH INDUSTRIEPARKWOLFGANG Rodenbacher Chaussee 4 63457 Hanau telefon +49 6181 59-04 telefax +49 6181 59-3030 www.industriepark-wolfgang.de Februar 2017 3.500