Erfahrungsbericht über mein GATEWAY Studium in Kauhava, Finnland im WS 2009/10 von Anika Kraska, Abteilung IV Wirtschaft im Studiengang Betriebswirtschaftslehre
Partnerhochschule und Fachbereich Seinäjoki University of Applied Sciences ist eine multidisziplinäre Einrichtung der höheren Bildung und ein effizienter Akteur im Bildung, Forschung & Entwicklung in der Region in West-Finnland. Die Zahl der Vollzeit-Studenten ist 4700, Lehrpersonal 220 und sonstigen Bediensteten 200. Die Seinäjoki FH verfügt über 20 Bachelor-und 7 Master- Studiengänge. Drei Studiengänge sind vollständig in englischer Sprache gehalten (BBA, Pflege-und Master-Abschluss in International Business Management). Studienprogramm an der Partnerhochschule Es gibt viele verschiedene Standorte der Seinäjoki University of Applied Sciences. Ich habe an dem Standort Kauhava (ca. 500 Studenten) in dem NBD-Programm studiert. Die Business School bietet ein 30 ECTS-Punkte-Programm in "Nordic Business Dimensions '. Das Programm heißt NBD und es besteht aus Vorträgen von Experten, die teilweise selber betriebswirtschaftlich im Baltikum tätig sind. Das Studienprogramm behandelt eine Vielzahl von relevanten Themen wie Cross-Cultural Communication, Europäische Integration, Unternehmertum und Netzwerke. Die Studenten haben die Wahl nur ein Modul zu wählen oder auch beide zu machen. Die Module sind einmal mit Schwerpunkt Marketing und der andere ist mit Schwerpunkt Industrial Management. Anbei ist der Plan der Module, die zu wählen sind. Das NBD Programm ist nur in den Wintersemestern absolvierbar.
In unserem Studiensemester waren wir ca. 30 Austauschstudenten aus den verschiedensten Ländern (Bulgarien, Frankreich, Indien, Deutschland, Russland). Ich hatte keine großen Probleme mit den Sprachkenntnissen klarzukommen. Manchmal hat man ein paar Schwierigkeiten mit Fachbegriffen aber eigentlich habe ich immer den Inhalt verstanden. Es werden auch viele Gruppenarbeiten in den Kursen getätigt und daher gibt es immer Leute aus dem Team die die Sprache Englisch besser beherrschen und so gleicht sich das aus. Die Arbeitszeit neben den Vorlesungen war teilweise schon sehr stressig. Wir hatten gleichzeitig sehr viele
Hausarbeiten zu schreiben und abzuliefern und so wusste man manchmal nicht, wo einem der Kopf stand. Aber es ist alles machbar und ich habe es als gute Erfahrung für mich verbucht. Die Ausstattungen der Hochschule sind mit 2 PC-Räumen relativ gut und die Vorlesungsräume sind alle mit Beamer und PC ausgestattet. Reisevorbereitung Ich bin nach Kauhava mit dem Flugzeug und Zug angereist. Die relativ günstige Verbindung von Ryanair Bremen nach Tampere ist optimal. Von Tampere aus kann man dann mit dem Zug direkt nach Kauhava fahren (mehr Informationen unter www.vr.fi). Die Anreise ist nicht so lang wie mit der Fähre und auch nicht so beschwerlich. Ich habe vor meinem Aufenthalt in Finnland eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Die Krankenkassenkarte ist aber auch sehr bekannt dort. Grundsätzlich heißt es aber trotzdem immer: Erst bezahlen und man bekommt dann später das Geld von der Krankenkasse in Deutschland erstattet. Zimmer-/Wohnungssuche Die Zimmerreservierung ist sehr einfach. Man kann seine gewünschten Angaben auf der Internetseite www.tuppiroska.fi machen und dort ein Zimmer buchen. Die Kosten sind von 200-250 Euro pro Monat an Miete. Ich habe in Haus G gewohnt und wir haben uns ein Apartment zu zweit geteilt. Die Apartments sind groß genug und wir hatten bei uns noch eine Sauna mit drin. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die Häuser stehen
auch sehr nah beieinander und so hat man ganz viele Studenten auch als Nachbarn. Die Lebenshaltungskosten sind schon höher als in Deutschland, da die Preise höher sind. Das macht sich auch in den Kosten bemerkbar. Ich habe so ca. 600 Euro im Monat zur Verfügung gehabt und bin damit immer ganz gut ausgekommen. Kulturelles Die Finnen sind im Großen und Ganzen sehr freundliche Leute und immer stets hilfsbereit, wenn man sie um Hilfe bittet. Allerdings muss man sagen, dass die Finnen auch ein sehr kühles Volk sind und sogar im Gegensatz zu uns Deutschen sehr unterkühlt wirken. Manchmal muss man die Finnen richtig zu Spaß und Offenheit zwingen. Hat man ihnen aber erklärt wie es bei uns normal ist sind auch diese Hürden aus dem Weg geräumt. Bewertung des Studienaufenthalts Für mich war das Semester in Finnland eine wunderschöne Zeit und ich möchte die ganzen Erfahrungen und Eindrücke niemals missen. Ich habe Freundschaften geschlossen, die ewig halten werden und auch mein Verhalten Fremden gegenüber habe ich viel gelernt und natürlich habe ich mich in der englischen Sprache auch verbessert. Ich würde jedem Empfehlen ein Semester im Ausland zu studieren und diese Möglichkeit auf jeden Fall zu nutzen. Ich werde auf jeden Fall bald wieder nach Finnland fahren und meine Bekannten besuchen und es wird nicht mein letztes Mal sein.