Building Information Modeling 2. Thüringer BIM Kongress am Messe Erfurt

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Transkript:

Building Information Modeling 2. Thüringer BIM Kongress am 09.04.2018 Messe Erfurt. DigiWertBau Überblick Einblick Erkenntnisse Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt, Prof. Yvonne Brandenburger 09.04.2018

Projektziele: Gemeinsame digitale Wertschöpfung Zentraler Datenpool Stärkung der Thüringer Bauwirtschaft Technische Innovation Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau DigiWertBau Frei zugängliche Informationsplattform Hintergründe, Daten und Fakten 1 Planung Natives Architekturdatenmodell Erstellung Fachmodell Gebäudetechnik 2 Ausführung Vergleich von Kalkulationssoftware für Rohbau Fachmodell Gebäudetechnik für die Phase der Arbeitsvorbereitung 3 Kollaboration Zuteilung von Bearbeitungsrechten bei der Kollaboration am Gesamtmodell, welches die verschiedenen Fachmodelle enthält

Projektstruktur: Studentische BIM-Botschafter o Modellierung, o Softwarebedarf o Softwarevergleich o Evaluation erfolgskritische Faktoren BIM Dispatcher o Unternehmerseite o fachliche Ansprechpartner o Transport des BIM Wissens ins Unternehmen für zukünftige reelle Bauprojekte Hochbau: Gästehaus Ausbildungszentrum BIW Tiefbau: Erschließung Wohngebiet Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau DigiWertBau Hintergründe, Daten und Fakten Modellprojekt studentische Botschafter Gruppe Hochbau Gästehaus Ausbildungszentrum BIW Gruppe Tiefbau Erschließung Wohngebiet 3 (+ 2) 3 BIM-Dispatcher 3 3

Überblick in 6 Akten Akt 1: Akt 2: Akt 3: Akt 4: Akt 5: Akt 6: Potentiale Kapazitäten Kosten Kollaboration Transfer Schluss

Akt 1: Potentiale BIM-Methode erfordert absolut sauberes Arbeiten am 3D-Modell entlang enger Konventionen, sonst unbrauchbares Modell Überaus vielfältige Spezial-Software sind bewährte Standard-Hilfsmittel von Planern und Ausführenden Digital erfasste Datenmengen suggerieren fachlich durchdachte Arbeitsergebnisse Gute Resultate sind stets das Ergebnis von abgewogenen Annahmen und Entscheidungen, keine Automatik. Beispiel: Terminpläne Pro Ein durchgängiges objektorientiertes nd- Datenmodell verringert dysfunktionale Schnittstellen Einheitliche Datenaustauschformate (IFC, BCF) erleichtern die Integration der Fachplaner und Beteiligten BCF (BIM Collaboration Format) dient als digitales Post It Planungsfehler lassen sich deutlich und früher im Prozess reduzieren Kontra

Akt 2: Kapazitäten BIM/digitales Bauen und Computerspiele sind zwei vollkommen unterschiedliche Welten Am Bau sind die Auftragsbücher voll und ist im rauen Umfeld weder Zeit noch Platz für solche Spielereien Die wachsende Flut von Vorschriften verkompliziert die Prozesse; BIM wird dagegen nicht anstehen können. Es gibt kaum Leute, die Ahnung von BIM haben. Die guten Köpfe werden für die eigentliche Planungsarbeit gebraucht. Pro BIM lockt talentierte junge Menschen in baubezogene Berufe, da diese gern mit neuen Medien arbeiten Digitale Arbeitsmittel bringen automatisch den neuesten technischen Standard an die Front Etliche Arbeitsprozesse können schlanker organisiert werden, schaffen somit freie Kapazität Das Arbeiten mit BIM geht nach Einarbeitung deutlich schneller und einfacher von der Hand Kontra

Akt 3: Kosten Pro Hard- und Software ist teuer (Hardware, Vernetzung, Grafikkarte, Software, Schulung) Internetverbindungen vor Ort auf Baustellen sind meist lausig Der Bauherr vergütet den zusätzlichen Aufwand (in frühen Planungsphasen) nicht Behörden haben kein Haushalts-Budget, um ebenfalls bei BIM mitzuschwimmen Kontra Hardware-Kosten sind mäßig, Software ist langfristig einsetzbar. Programmwechsel und Software-Updates sind kein Weltenwechsel Software-Entwicklung arbeitet an erweiterten Cloud-Lösungen, ohne dass der Zugriff auf die kompletten Daten jederzeit notwendig ist Bereits kleine Beispiele mit closed BIM zeigen, dass ein Mehrwert in der Prozesskette durch BIM erreicht wird. Wir können veränderte Geschäftsmodelle entwickeln (Miete, Pay-on-demand), um auch die Gelegenheitsnutzer erfolgreich in den BIM-Prozess mit einzubeziehen

Akt 4: Kollaboration Mit dem BIM-Manager wird ohne Not ein neuer Spezialist mit Schlüsselfunktion eingeführt Informelle Treffen sind häufig ohne Ziel und sind für wirklich effektive Weiterbildung BIM-Praxisprojekte vollziehen nur die bisher analog abgearbeiteten Prozessschritte digital in der Theorie nach Die Konzentration auf die Software und deren Anwendungsprobleme (Anwender, Kompatibilitäten) lenkt von den eigentlichen Herausforderungen der Planung ab. Kontra Pro alle Planer und andere Beteiligte stehen am Anfang, damit ist der Zug nicht abgefahren, um vorne mitzuspielen Building Smart, Anwendertreffen, BIM Frühstück und andere informelle Formate unterstützen unternehmensübergreifend die Weiterbildung Mit dem Projekt DigiWertBau demonstrieren wir eine niederschwellige Einführungsstrategie für BIM in der Praxis Durch BIM-basiertes Arbeiten werden nicht nur Software- sondern auch Planungskenntnisse geschärft

Akt 5: Transfer keiner wendet BIM vollständig an. Es gibt noch kein Projekt mit durchgängig genutztem digitalen Gebäudemodell Die Behörden wollen Papier, Pilotprojekte sind nur potemkinsche Dörfer Es gibt keinen rechtlichen Rahmen für die verbindliche Vorgabe für BIM In Deutschland sind die Voraussetzungen für Datenschutz, Urheberrecht und Gewährleistung grundsätzlich anders, und sie sind schwieriger mit BIM in Einklang zu bringen Early adopters sind selten diejenigen, die schon mit der Methode Geld verdienen Kontra Pro Ab 2020 wird das Thema verpflichtend für Infrastrukturprojekte Auch im Hochbau gibt es 2 aktuelle Pilotprojekte Eine deutsche Roadmap für BIM im Hochbau ist in Arbeit Planungsbüros bringen ihr bereits vorhandenes Knowhow aus Projekten im Ausland ein Jetzt mit dem Thema zu starten, bedeutet Vorreiter zu sein und das eigene Unternehmen zukunftsfähig auszurichten

Akt 6: Ergebnis : Plattform Weiterbildung BIM Cluster Aktuelle Angebote und zukünftige Pläne & Ideen Aktuelle Angebote Stärkung der klein- und mittelständigen Unternehmen, die durch die vorherrschende Struktur ein guter Vorreiter sind es gibt ja nichts anderes BIM News, Buildling Smart, User Gruppen, Hochschulen als Ansprech- und Transferpartner Pläne & Ideen Best Practice in DigiWertBau und anderen Transferprojekten BIM-Botschafter als Technologieträger BIM Cluster Thüringen

Fazit Forschungsprojekte wie DigiWertBau helfen nicht nur den ausführenden Betrieben und Unternehmen sondern auch den zukünftigen Anwendern (Studenten in Grundund Weiterbildung), frühzeitig erforderliche Arbeitsmethoden zu erlernen, verstehen und auszuführen. Die Branche profitiert davon auf allen Ebenen, auch wenn die zu überwindende Schwelle sicher nicht immer einfach ist. Gibt es noch Fragen?