ZITIEREN VON LITERATUR (Stand: 25.7.2013) LABOR FÜR LEBENSMITTEL-MIKROBIOLOGIE U. BIOTECHNOLOGIE der Hochschule Trier PROF. DR. RER. NAT. BERNHARD MÖLLER Hochschule Trier - Schneidershof - D-54293 Trier
- 2 - Inhaltsverzeichnis A Zitieren von Literatur 3 A.1 Zitieren im Text 4 A.1.1 Angabe der Autoren oder sonstige Quellenhinweise 4 A.1.2 Wörtliches Zitieren 4 A.1.3 Gesetze und Verordnungen 4 A.1.4 Patente 5 A.1.5 Persönliche Mitteilungen 5 A.2 Literaturverzeichnis 6 A.2.1 Bücher 6 A.2.2 Einzelne Kapitel aus Büchern 6 A.2.3 Zeitschriftenartikel 6 A.2.4 Verordnungen und Gesetzen 7 A.2.5 Patente 7 A.2.6 Angabe einer nicht zugänglichen Veröffentlichung nach einer anderen Quelle 7 A.2.7 Internetquellen 7 A.2.7.1.1 Persistent Identifier 8 A.2.8 Persönliche Mitteilungen 8 A.2.9 Anordnung der Autoren im Literaturverzeichnis 9 B Literatur 10
- 3 - A Zitieren von Literatur Korrektes Zitieren ist Voraussetzung dafür, daß der Leser einer wissenschaftlichen Arbeit Quellen prüfen und tiefer in Sachverhalte eindringen kann. Für alle von Ihnen nicht selbst erarbeiteten Ergebnisse und Schlußfolgerungen sind die Quellen anzugeben, ansonsten plagiieren Sie. Allerdings gehen im Laufe langer Zeitläufe manche Ergebnisse und Schlußfolgerungen in das allgemeine kulturelle Gedächtnis über, dann entfällt die Quellenangabe; so wird beispielsweise heutzutage niemand für das Ergebnis der Addition von 1 +1 = 2 (1) eine Quelle angeben, Gleiches gilt für die in dieser Einleitung gegebenen Informationen. Sollten Sie im Zweifel sein, ob eine bestimmte Information bereits in das allgemeine kulturelle Gedächtnis übergegangen ist, so beantworten Sie diese Frage mit Nein und zitieren Sie korrekt. Im wissenschaftlichen Schrifttum wird unter "Zitieren" sowohl wörtliches als auch indirektes Zitieren verstanden. Dabei gibt es nicht eine allgemeingültige richtige Zitierweise, sondern es gibt deren mehrere, jedoch ist allen Systemen gemeinsam, daß sie ein Rückverfolgen der Informationen erlauben. Korrektes Zitieren führt alle dazu erforderlichen Angaben an, unabhängig davon, welches System benutzt wird, allerdings sind Anordnung und Darstellung der einzelnen Elemente in verschiedenen Systemen unterschiedlich. Noch ein kurzer Hinweis dazu, woraus zitiert werden kann: Eine ganz bestimmte Information ist möglicherweise in einer Vielzahl verschiedener Quellen zu finden, dies können Lehrbücher, Firmenschriften, Fachartikel, Zeitungsartikel, Reviews sein. Sie sollten wissenschaftliche Werke als Quellenangabe nutzen (und selbstverständlich die angegebenen Quellen auch tatsächlich lesen). Grundsätzlich sollte man den Erstveröffentlicher für eine bestimmte Information angeben (und ihm damit die Ehre für seine Forschungsarbeit erweisen). Handelt es sich um seit langem bekannte und nicht mehr umstrittene Sachverhalte, z. B. Koch sches Plattengußverfahren, können Sie, nach meiner persönlichen Ansicht, durchaus auch Lehrbücher zitieren. Sind die Informationen allerdings neueren Datums (und dies bedeutet in der Wissenschaft mindestens die vergangenen 10-15 Jahre), so sollten Sie Originalarbeiten, in der Regel Fachartikel, als Quellen heranziehen. Ich mache darauf aufmerksam, daß andere Professoren durchaus anderer Ansicht sind und Lehrbücher ungern als Quellenangabe sehen. Je bedeutsamer allerdings Informationen für den Kern ihrer eigenen experimentellen Arbeit sind, desto unabdingbarer ist es, Originalquellen zu nutzen, unabhängig vom Veröffentlichungsdatum! Firmenschriften und Werbeveröffentlichungen sind in der Regel als Quellenangaben in wissenschaftlichen Arbeiten nicht geeignet. Die hier beschriebene Zitierweise orientiert sich an der sogenannten "Harvard Zitation" (ANGLIA RUSKIN UNIVERSITY LIBRARAY 2012), ein in den Naturwissenschaften oft benutztes System. Nach diesem System müssen Sie unterscheiden zwischen der Angabe von Autoren oder anderen Quellen im Text und einem separaten Literaturverzeichnis, welches das Auffinden einzelner Quellen erlaubt. Dies hat den Vorteil, daß die genauen Informationen zu einer Quelle nur einmal aufzuführen sind (eben im Literaturverzeichnis), auch wenn diese Quelle im Text mehrmals erwähnt wird.
- 4 - A.1 Zitieren im Text A.1.1 Angabe der Autoren oder sonstige Quellenhinweise Nach dieser Vorschrift sind im Text Autoren (Nachnamen) und Jahr der Veröffentlichung zu nennen. Bei einem bzw. zwei Autoren werden alle Autorennamen aufgeführt, wobei zwei Autoren durch u. verbunden werden. Wird eine Veröffentlichung von mehr als zwei Autoren verantwortet, so wird nur der Name des Ersten sowie der Zusatz "et al." (et alii/et alia/et alium - und andere) genannt. Die Autoren werden in Großbuchstaben geschrieben. Unter Umständen kann auch eine Seitenzahl bzw. Seitenzahlen angegeben werden, dies empfiehlt sich insbesondere bei Büchern, sodaß es dem Leser erspart bleibt, mehrere hundert Seiten nach einer Textstelle zu durchsuchen, nicht aber bei kurzen Zeitschriftenartikeln. Man kann den Namen des Autors bzw. die Namen der Autoren als Teil eines Satzes aufführen. Wird der Name so im Text erwähnt, so wird nur die Jahreszahl der Veröffentlichung in Klammern angegeben, z. B.:... SNYDER (1986)...... KRIEG u. HOLT (1986)...... ANDERSCH et al. (1994)... Werden die Namen der Autoren nicht als Teil des laufenden Textes erwähnt, so werden die Nachnamen und das Veröffentlichungsjahr in Klammern gesetzt aufgeführt., z. B.:... (SNYDER 1986)...... (KRIEG u. HOLT 1986)...... (ANDERSCH et al. 1994)...... (ABRAHAM et al. 1941)...... (CAMPBELL 1997, 451 )... [, Seite 451] Wenn Sie aus dem Praktikumsscriptum zitieren, ist in gleicher Weise vorzugehen... MÖLLER (1996)... oder... (MÖLLER 1996)... A.1.2 Wörtliches Zitieren Wie oben angegeben, jedoch werden wörtliche Zitate zusätzlich in Anführungszeichen gesetzt, Auslassungen werden durch "..." markiert. A.1.3 Gesetze und Verordnungen Für Gesetze und Verordnungen gibt es offizielle Abkürzungen, die zu verwenden sind. So wird das Infektionsschutzgesetz mit IfSG abgekürzt und diese Abkürzung wird auch im Text verwendet; (EG Nr. 2073/2005) bezeichnet die Verordnung (EG) Nummer 2073/2005 der Kommission vom 15. November 2005 über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel. Im Literaturverzeichnis kann man auch das entsprechende Jahr der Veröffentlichung des Gesetzes bzw. der Neufassung auf die man sich bezieht, angeben, das Infektionsschutzgesetz wurde im Jahre 2000 veröffentlicht, erforderliche Angaben s.a.2.3.
- 5 - A.1.4 Patente Im Text wird die Patentnummer angegeben.... (EP 1 183 020 B1)... A.1.5 Persönliche Mitteilungen Manche Informationen sind nicht in Büchern, Zeitschriften, Internet usw. veröffentlicht, sondern werden beispielsweise in Unterredungen oder (elektrischen) Briefen mitgeteilt. In solchen Fällen werden im Text Name und Jahr mit dem Zusatz "pers. Mitteilung" (im Englischen: "pers. comm.") angegeben.... (TENHUMBERG 2011, pers. Mitteilung)...
- 6 - A.2 Literaturverzeichnis A.2.1 Bücher Angegeben werden Autor(en) oder Herausgeber (Hrsg.; ed.; eds.) Nachname(n) + Initialen der Vornamen Veröffentlichungsjahr Titel des Buches ggf. Auflage Verlag Verlagsort LEHNINGER A. L., NELSON D. L., COX M. M. 1994 Prinzipien der Biochemie. 2. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin-Oxford STARR M. P., STOLP H., TRÜPER H.G., BALOWS A., SCHLEGEL H.G. (eds.) 1981 "The Prokaryotes". Vol. II, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York MÖLLER B. 1996 Mikrobiologisches Praktikum I, Fachhochschule Trier, Eigenverlag, Trier A.2.2 Einzelne Kapitel aus Büchern Wurden die einzelnen Kapitel eines Buches von verschiedenen Autoren verfaßt, so werden im Text die Autoren des entsprechenden Kapitels aufgeführt und im Literaturverzeichnis wird wie folgt vorgegangen: Autor(en) (Nachname(n) + Initialen der Vornamen) des Kapitels Veröffentlichungsjahr Titel des Kapitels Name des Herausgebers (Initialen + Nachname(n)) Titel des Buches ggf. Band ggf. Auflage Seitenzahlen Verlag Verlagsort GOTTSCHALK G., ANDREESEN J.R., HIPPE H. 1981 The genus Clostridium (Nonmedical aspects). In M.P. Starr, H. Stolp, H.G. Trüper, A. Balows, H.G. Schlegel (eds.) "The Prokaryotes". Vol. II, 1767-1803, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York A.2.3 Zeitschriftenartikel Autor(en) (Nachname(n) + Inititalen der Vornamen) Veröffentlichungsjahr Titel des Artikels Titel der Zeitschrift (Abkürzung verwenden) Band der Zeitschrift (fett geschrieben oder unterstrichen) Seitenzahlen ANDERSCH I., PIANKA S., FRITZE D., CLAUS D. 1994 Description of Bacillus laevolacticus (ex. Nakayama and Yanoshi 1967) sp. nov., nom. rev. Int. J. Syst. Bacteriol., 44, 659-664
- 7 - Die Titel von Zeitschriften werden abgekürzt, so steht "Int. J. Syst. Bacteriol." für "International Journal of Systematic Bacteriology". Bandnummern von Zeitschriften werden fett geschrieben. A.2.4 Verordnungen und Gesetzen Das Zitieren von Gesetzen und Verordnungen erfolgt nach folgendem Muster: IfSG 2000 Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 28. Juli 2011 (BGBl. I S. 1622) geändert worden ist" Stand: Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 28.7.2011 I 1622 [Stand dieses Beispiels: Jan. 2013] EG Nr. 2073/2005 Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15. November 2005 über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel 2005. [Stand dieses Beispiels: 2005] A.2.5 Patente Das Zitieren von Patenten erfolgt nach folgendem Muster: EP 1 183 020 B1 (3-Trihalomethylphenoxy)(4-Halophenyl) for the treatment of insulin resistance and type 2 diabetes, Anmeldetag: 2.6.2000 A.2.6 Angabe einer nicht zugänglichen Veröffentlichung nach einer anderen Quelle ABRAHAM E.P. et al. 1941, zitiert nach S. Mitsuhashi "Epidemiology of bacterial drug resistance. In "R-factor drug resistance plasmids", S. 3-24, S. Mitsuhashi (ed.), University Park Press, Baltimore - London - Tokyo (1977) (Im Text werden nur die Autoren des Originalpapiers genannt, in diesem Beispiel z. B.:... ABRAHAM et al. (1941)... Einem Leser, der in der Originalarbeit nachforschen möchte, erspart man allerdings Arbeit, wenn man bereits die kompletten Angaben der Originalliteratur nach folgendem Muster angibt: z.b. im Text "... EGAWA u. HIROTA 1962...", im Literaturverzeichnis: EGAWA R., HIROTA Y. 1962 Inhibition of fertility by multiple drug resistance factors in E. coli K-12. Japn. J. Genet. 37, 66-69, zit. nach E. Meynell, G. G. Meynell, N. Datta "Phylogenetic relationships of drug resistance factors and other transmissible bacterial plasmids. Bacteriol. Rev. 32, 55-83 (1968) A.2.7 Internetquellen Internetquellen haben den Nachteil, daß sie flüchtig sind und daher nicht besonders geeignet für eine Quellenangabe, daher sollten Internetquellen nach Möglichkeit vermieden werden. Läßt sich ein Zitieren von Internetquellen beim besten Willen nicht vermeiden, ist folgendermaßen vorzugehen: Im Text wird wie bei gedruckten Werken verfahren, z.b. OXOID 2008 Im Literaturverzeichnis wird die Internetadresse, Datum und Zeit des Aufrufs angegeben:
- 8 - EG Nr. 2073/2005 Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15. November 2005 über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel 2005 http://eurlex.europa.eu/lexuriserv/lexuriserv.do?uri=oj:l:2005:338:0001:0026:de:pdf, (gespeichert: 1.1.2008, 08:21) OXOID 2008 New Test to Detect Enterobacter sakazakii in Infant Formulas, Dry Dairy and Soy Ingredients. http://www.oxoid.com/uk/blue/press/press.asp?art=y&arch=y&pref=pr010503&c=uk& lang=en&yr=2003, (gespeichert: 8.1.2008, 12:23) Ferner wird eine Kopie der Internetseite auf der CD/DVD gespeichert, auf der Sie eine digitale Version Ihrer Arbeit abgeben, damit diese Quelle auch noch verfolgbar ist, wenn sie im Internet nicht mehr verfügbar sein sollte (Achten Sie darauf, keine Urheberrechte zu verletzen). A.2.7.1.1 Persistent Identifier Manche Internetdokumente werden durch Persistent Identifier bezeichnet. Dies können z.b. sein: URN Uniform Resource Name DOI Digital Object Identifier PURL Persistent URL. Mit einem Persistent Identifier wird jedem Dokument eine eindeutige, unveränderliche Adresse, mit welcher das Dokument unabhängig von seinem Ablageort identifiziert werden kann (SAWATZKI 2013). Allerdings ist es wichtig zu wissen, daß bei einer solchen Kennung zwar die Zugänglichkeit über längere Zeit erhalten bleibt, der Inhalt sich allerdings ändern kann, weshalb es auch hier sinnvoll ist, den Abruf zu datieren (BLEUEL 2001), z. B.: BRZUSZKIEWICZ E., THÜRMER A., SCHULDES J., LEIMBACH A., LIESEGANG H., MEYER F.-D., BOELTER J., PETERSEN H., GOTTSCHALK G., DANIEL R. 2011 Genome sequence analyses of two isolates from the recent Escherichia coli outbreak in Germany reveal the emergence of a new pathotype: Entero-Aggregative-Haemorrhagic Escherichia coli (EAHEC). Arch. Microbiol., DOI 10.1007/s00203-011-0725-6 (gespeichert: 20.7.2011; 9:17) A.2.8 Persönliche Mitteilungen Können für persönliche Mitteilungen schriftliche oder elektrische Belege (Gesprächsnotizen, E- Brief...) in irgendeiner Form nachgewiesen werden, sind diese zusammen mit der Information, welches Thema behandelt wurde, im Literaturverzeichnis aufzuführen; so kann die Betreff- Information als Titel der Information aufgeführt werden. Ferner empfiehlt es sich, da ansonsten dazu nicht, wie bei veröffentlichten Quellen, Informationen über die Position und Tätigkeit des Verfassers vorliegen, auch akademische Titel und Institutionen, an welcher der Verfasser beschäftigt ist, anzugeben, z.b.: TENHUMBERG J. 2011 Akkreditierung/Reakkreditierung., pers. Mitteilung: elektrischer Brief, versandt am 8.2.2011. Dokument einzusehen beim Verfasser dieser Arbeit
- 9 - A.2.9 Anordnung der Autoren im Literaturverzeichnis Die verschiedenen Literaturangaben werden im Literaturverzeichnis alphabetisch nach den Autorennamen angeordnet. Mehrere Zitate eines Autors werden chronologisch geordnet. Zuerst kommen hierbei Veröffentlichungen einer Person, dann diese Person mit einem Partner, dann mit mehreren Partnern. Zitieren Sie mehrere Veröffentlichungen eines Autor aus demselben Jahr, werden diese durch an die Jahreszahl angehängte Kleinbuchstaben unterschieden z.b.: SNYDER X. 1974a... SNYDER X. 1974b... SNYDER X. 1974c... SNYDER X. u. SCHMIDT Y. 1974a... SNYDER X. u. SCHMIDT Y. 1974b... SNYDER X. u. SCHMIDT Y. 1974c... SNYDER X., SCHMIDT Y., SCHNEIDER Z. 1974a... SNYDER X., SCHMIDT Y., SCHNEIDER Z. 1974b... SNYDER X., SCHMIDT Y., SCHNEIDER Z. 1974c... Auch im Text werden diese Kleinbuchstaben selbstverständlich benutzt.
- 10 - B Literatur ANGLIA RUSKIN UNIVERSITY LIBRARY 2012 Guide to the Harvard Style of Referencing. 4th ed. http://libweb.anglia.ac.uk/referencing/files/harvard_referencing_2012.pdf (gespeichert 11.7.2013; 20:21) BLEUEL J. 2001 zit. n. E. Sawatzki "Zitieren elektronischer Quellen", ULB Münster, http://lotse.uni-muenster.de/toolbox/00035270.pdf (gespeichert 22.6.2013; 13:14) SAWATZKI E. 2013 Zitieren elektronischer Quellen", ULB Münster, http://lotse.unimuenster.de/toolbox/00035270.pdf (gespeichert 22.6.2013; 13:14)