Rettungshundewesen. Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 1. Standardeinsatzkonzepte für den Rettungshundeeinsatz

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Transkript:

Führungskräfteausbildung Standardeinsatzkonzepte für den Rettungshundeeinsatz Folie 1 Landesverband Hessen e.v. Rettungshundewesen DRK Quellennachweis: Schriften des DRK und Wikipedia Einsatzschwerpunkte der Suchhunde Flächensuche Trümmersuche Lawinensuche Wasserrettung Mantrailing Leichensuche Wasserortung Folie 3 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 1

Flächensuche Bei der Flächensuche muss das Team im unwegsamen Gelände oder in großen Waldflächen auch nach vermissten Personen suchen und für diese medizinische Hilfe in die Wege leiten. Die Hunde werden dabei so ausgebildet, dass sie ein Gelände auf menschliche Witterung hin durchstöbern. Von den Hunden müssen dabei Personen angezeigt werden, die sitzen, kauern, liegen oder laufen. Der Hund hat dabei drei Anzeigemöglichkeiten in der Fläche: Beim Verbellen bellt der Rettungshund so lange bei der gefundenen Person, bis sein Führer bei ihm ist; Beim Bringseln nimmt der Hund an der gefundenen Person ein so genanntes Bringsel auf, läuft zu seinem Hundeführer zurück und führt diesen zu der Person; Beim Freiverweisen hat der Hund kein Bringsel, sondern führt seinen Hundeführer durch Pendeln zwischen Opfer und Hundeführer an. Folie 4 Flächensuche Typische Einsätze sind beispielsweise die Suche nach vermissten Kindern oder verwirrten älteren Personen. Rettungshundestaffeln werden jedoch in der Regel nicht bei einem vermuteten Verbrechen (z.b. Suche nach einem Mordopfer) eingesetzt. Folie 5 Trümmersuche Die Arbeit als Trümmersuchhund (auch Trümmerhund) zählt zu den schwierigsten Formen der Rettungshundearbeit; der Trümmersuchhund muss die menschliche Witterung aus einer Vielzahl anderer Gerüche herausfiltern und Opfer auffinden, die unter meterdicken Trümmerschichten begraben sein können; der Hund zeigt seinen Fund dann durch Verbellen oder Scharren an. Um Fehler zu vermeiden wird die Suche wenn möglich mit einem zweiten Hund wiederholt. Einsätze in ausländischen Katastrophengebieten erfordern eine außerordentlich hohe Disziplin und Belastbarkeit von Hund und Führer; viele ausgezeichnete Rettungshundeteams eignen sich nicht für diese Arbeit. Typische Einsätze finden beispielsweise statt nach Gasexplosionen oder in Erdbebenkrisengebieten. Folie 6 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 2

Lawinensuche Nach dem Abgang von Lawinen verschüttete Personen können durch Lawinensuchhundeteams unter dem Schnee gesucht werden. Trotz des technischen Fortschrittes durch Geräte sind Lawinenhunde manchmal die einzige und (dann) auch die beste Möglichkeit Verschüttete schnellstmöglich zu orten. Deshalb absolvieren Lawinenhundeteams mancherorts in den Wintermonaten täglich Bereitschaftsdienste, damit im Ernstfall immer 1-2 Teams umgehend auf den Lawinenkegel geflogen werden können. Diese Art der Sucharbeit ist für Hund und Führer sehr aufwändig und belastend. Da er als einer der Ersten am Einsatzort eintrifft, muss der Hundeführer über umfangreiche Kenntnisse in Abklärung, Gefahreneinschätzung und Einsatzabläufen verfügen. Der Hund darf sich nicht von anderen Hunden, Sondierketten, Suchteams und anderen störenden Einflüssen ablenken lassen. Lawinensuchhundeteams sind in Deutschland nicht in Rettungshundestaffeln organisiert, sondern gehören meist der Bergwacht an und haben sich spezialisiert. Folie 7 Wasserrettung Bei der Wasserrettung werden häufig so genannte Wasserhunde, wie Landseer eingesetzt, aber auch viele andere Rassen sind geeignet. Die Hunde schwimmen dabei in einem speziellen Geschirr zum Opfer und bieten ihre Hilfe an, das Opfer kann sich dann am Geschirr festhalten und sich ziehen lassen. Ist das Opfer bewusstlos, fasst der Hund den Arm oder die Hand der Person und zieht sie an Land. Eine weitere Variation kann das Heranbringen eines Rettungsschwimmers sein, der die Person erstversorgt und sich dann, zusammen, vom Hund ans Ufer bringen lässt. Das setzt aber voraus, dass das Team vor Ort ist, wodurch das Einsatzspektrum eingeschränkt ist. Folie 8 Mantrailing Das Mantrailing ist ein Spezialgebiet des Rettungshundewesens. Im Gegensatz zum Fährtensuchhund, folgt der Hund nicht Bodenverletzungen, sondern dem Individualgeruch eines bestimmten Menschen. Die Suche beginnt an dem letzten vermuteten Aufenthaltsort der Person, bevor diese verschwand. Dem Mantrailer wird an dieser sogenannten Abgangsstelle ein Geruchsgegenstand angeboten (z. B. von der vermissten Person getragene Wäsche). Daraufhin verfolgt der Mantrailer die Spur, egal ob in der Großstadt oder auf dem Land. Mantrailing wird zurzeit in Deutschland zunehmend populär, jedoch gibt es in Deutschland kaum erfahrene Ausbilder und es werden erst wenige Hunde im Ernstfall eingesetzt. Folie 9 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 3

Leichensuche Auch dieses Fachgebiet ist keine originäre Rettungshundearbeit (Rettung = Wiederherstellen und Stabilisieren der vitalen Funktionen eines Lebewesens). Leichensuche soll im Allgemeinen eine rein forensische Tätigkeit sein. Das heißt, die Leichensuche dient ausschließlich der Aufklärung von Straftaten. Dieses ist aber nicht richtig. Alle Angehörigen eines Opfers haben das Recht, es auch zu beerdigen und das Recht sich verabschieden zu können. Auch bei Suiziden, bei denen der Einsatz von Rettungshunden vermutlich zu spät käme (um zu retten), ist der Einsatz von Leichensuchhunden sicherlich sinnvoll. Des Weiteren dient die Leichensuche auch dem Gesundheitsschutz in Katastrophengebieten, da sich mit jeder nicht gefundenen Leiche die Seuchengefahr erhöht. Leichensuche in Deutschland wird nur von der Polizei und sehr wenigen Privaten betrieben. Folie 10 Wasserortung Taucher und Rettungskräfte stehen bei einem Ertrunkenenfall immer wieder vor den gleichen Schwierigkeiten: mit relativ wenigen zur Verfügung stehenden Kräften muss ein Gebiet abgesucht werden, das wenn überhaupt meist nur sehr vage von Augenzeugen beschrieben werden kann. Zudem steht ihnen für die Arbeit unter Wasser hierfür nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung. Die Wasserortung (Wassersuche) ist eine Form der Leichensuche und gehört somit nicht direkt zur Rettungshundearbeit. Wasserortungshunde suchen schwimmend oder vom Boot aus nach menschlichem Geruch, der aus dem Wasser aufsteigt. Dabei sind bereits Ortungstiefen von 50 und mehr Metern beschrieben worden. Es liegt in der Natur der Sache, dass Wasserortungsteams nicht in den ersten Minuten nach einem Unfall eingesetzt werden können (Alarm- und Anrückzeit), deshalb wird meistens nur tot gefunden. Für die Angehörigen des Opfers ist es jedoch besser Gewissheit zu haben und sich verabschieden zu können, als ein Leben lang im Ungewissen zu sein. Folie 11 Einsatzschwerpunkte im LV Hessen Flächensuche Trümmersuche Lawinensuche Wasserrettung Mantrailing ( im Aufbau ) Leichensuche Wasserortung ( Versuchsweise ) Folie 12 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 4

Gemeinsam Die Rettungshundearbeit ist in einer eigenen Prüfungs- und Prüferordnung definiert: Gemeinsame Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshunde-Teams (Trümmer-/ Flächensuche) gemäß DIN 13050 Folgende Organisationen haben sich verpflichtet nach dieser Ordnung auszubilden und zu prüfen. Arbeiter-Samariter-Bund Deutsches Rotes Kreuz Johanniter-Unfall-Hilfe Malteser Hilfsdienst Folie 13 Gliederung Die Rettungshundestaffeln in Hessen sind in der Gemeinschaft Bereitschaften angesiedelt und sind ein Teil des Fachdienstes Sanitätsdienst. In manchen Landesverbänden gelten sie als eigenständiger Fachdienst. Sie werden im Verein von den Kreisverbänden oder Ortsvereinen finanziell getragen. Als Bestandteil der Bereitschaften gilt die Ordnung der Bereitschaften und die Satzung der DRK Gliederungen. Folie 14 Anforderungen an den Rettungshundeführer Hoher Zeitaufwand: Der Rettungshundeführer muss viel Freizeit und Engagement einbringen Allein die Ausbildung und das regelmäßige Training können bis zu 12 Stunden pro Woche in Anspruch nehmen Körperliche und geistige Voraussetzungen: Der Rettungshundeführer muss sowohl körperlich als auch geistig fit und leistungsbereit sein und die im DRK übliche gesundheitliche Untersuchung mit dem Ergebnis voll Einsatzfähig bestehen. Alter: Voraussetzung für die Teilnahme an Einsätzen eines Rettungshundezuges ist die grundsätzlich die Volljährigkeit, also die Vollendung des 18. Lebensjahrs Folie 15 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 5

Ausbildung der Rettungshundeführer Abgeschlossene allgemeine und fachliche Helfergrundausbildung der Bereitschaften Erfolgreich abgeschlossene Sanitätsausbildung Gesetzliche Grundlagen (Sonder- und Wegerechte, Jagdgesetze, Tierschutzgesetze, Hundeverordnungen und Schweigepflicht Erste Hilfe am Hund Kynologie (Impfungen, Aufzucht, Sozialisierung, Wesen des Hundes, Ernährung und Gesundheit, Lernverhalten Orientierung und Kartenarbeit / GPS Verhalten beim Transport Transportsicherung des Hundes (Kraftfahrzeuge, Luftfahrzeuge), Abseilsicherung Hund / Mensch Unfallverhütung, Sicherheit im Einsatz BOS-Sprechfunkberechtigung Folie 16 Anforderungen an den Rettungshund Alter: Der Hund sollte bei Ausbildungsbeginn idealerweise 6-12 Monate alt sein. Prüfungen dürfen nur im Alter zwischen sechzehn Monaten und 7 Jahren durchgeführt werden. Wesen: Erwartet wird vom Hund die so genannte Wesensfestigkeit; das Tier darf keine Aggression oder extreme Ängstlichkeit gegen Menschen oder Tiere zeigen und soll temperamentvoll, lernfreudig und gut motivierbar sein. Körperliche Voraussetzungen: Der Hund sollte eine mittlere Größe und ein nicht zu hohes Körpergewicht aufweisen. Hunderassen: Den typischen Rettungshund gibt es nicht. Geeignet sind grundsätzlich alle leistungswilligen und leistungsstarken, aufgeschlossenen und nicht zu schweren Hunde, wenn sie körperliche Gesundheit, Gewandtheit, Nervenstärke, Lernfreude sowie Freundlichkeit gegenüber Menschen und Artgenossen mitbringen. Am häufigsten werden Gebrauchshunderassen eingesetzt. Folie 17 Anforderungen der Prüfung Trümmer: Fachfragentest Gehorsamsprüfung Gewandtheitsprüfung (Geräte) Trümmersuchprüfung Fläche: Fachfragentest Verweisprüfung Gehorsamsprüfung Flächensuchprüfung Folie 18 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 6

Einsatzwerte DRK Auf Grund des gut ausgeprägten Geruchssinnes des Hundes ist es möglich, mit relativ wenig Personal (=Rettungshundeteams) ein relativ großes Gebiet in ausreichend kurzer Zeit abzusuchen. Die Flächensuchanforderung bei der Prüfung zur Auffindung von 2 Personen beträgt: 30.000 qm in 20 Min. Die Trümmersuchanforderung bei der Prüfung zur Auffindung von bis zu 6 Personen beträgt: 800 2000 qm in 20 Min. Diese Werte können im Einsatz unter Umständen erheblich variieren. Dies hängt insbesondere von der Witterung, der Beschaffenheit des Geländes und der physischen Situation des Hundes ab. Die Einsatzfähigkeit und hier insbesondere die Länge der Suche eines einzelnen Teams, wird vom Hundeführer entschieden. Er hat die volle Verantwortung für sich und seinen Partner; den Hund. Viele Teams bedeutet nicht besser sondern schneller Folie 19 Einsatzwerte DRK Die Rettungshundestaffeln werden in der Regel von Polizeibehörden über die Zentrale Leitstelle des Kreises alarmiert. Die Ausrückzeit, was die ehrenamtliche Tätigkeit nun mal bedingt, hängt von der Tageszeit ab. Von der Alarmierung bis zum Eintreffen der Rettungshundestaffel am Einsatzort, können bis zu drei Stunden vergehen. Oftmals muss der Hundeführer nach verlassen des Arbeitsplatzes noch nach Hause um seinen Partner zu holen. Die Einsätze der einzelnen Teams werden größtenteils, unter Wahrung der StVO, mit privaten Kraftfahrzeugen durchgeführt. Dies hat zur Folge, dass am Einsatzort die Rettungshundeteams evtl. nicht zur gleichen Zeit eintreffen. Ein Rettungshunde-Teamfahrzeug, welches Gerätschaften und / oder Einsatzmittel mit sich führt, wird in der Regel mit alarmiert. Vorrang hat aber in jedem Falle das Team. Es gibt innerhalb des DRK keine Norm oder verbandsinterne Anweisungen wie das Teamfahrzeug auszustatten ist. Eine Rettungshundestaffel besteht aus mindestens 5 Rettungshundeteams Folie 20 Einsatzablauf Nach Eintreffen des Teams wird sich der Hundeführer, bei größeren Lagen der Staffelleiter bei der Einsatzleitung melden. Insbesondere sind Antworten auf folgende Fragen für die Hundeführer wichtig: Was ist passiert Seit wann vermisst Statur Name Alter besondere Merkmale m oder w Größe Kleidung Funkkanal Bekanntgabe der Verweisart Welches Suchgebiet Krankheiten Medikamente Waffen? Gefahren im Suchgebiet Förster verständigt Bereits jemand im Suchgebiet? Einweisung der Helfer Haarfarbe Haarlänge Frage nach Bild Suizid gefährdet Frage nach Helfer Viele Teams bedeutet nicht besser sondern schneller! Folie 21 Führungskräftequalifizierung DRK LV Hessen e.v. 7