10 Fort Schritte Da geht noch was! Die Energiewende gelingt nur gemeinsam mit ihnen. Schließlich sind die privaten Verbraucher eine bedeutende Kundengruppe der EnBW. Doch wie zufrieden sind sie mit den Leistungen ihres Konzerns? Ein Stimmungsbild.
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12 Fort Schritte Brigitte Strecker, 54, Bautechnikerin Seit der Liberalisierung des Energiemarkts darf ich mir den Stromanbieter zwar aussuchen. Aber für mich steht fest: Ich bleibe Kundin der EnBW. Die Preise sind akzeptabel und ich habe keine Lust, Probleme zu bekommen, weil ich mich auf einen unbekannten Anbieter aus dem Internet eingelassen habe. Als ich im Nordseeurlaub die vielen Windräder gesehen habe, wurde mir zum ersten Mal klar, was für ein Riesenprojekt die Energiewende ist. Dass die EnBW diesen Weg mitgeht, halte ich für richtig. Als Kunde erwarte ich saubere Energie von meinem Stromanbieter. Christian Bubeck, 20, Studierender Olaya de la Rosa, 27, Projektleiterin Um Energie zu sparen, braucht man detaillierte Information. Warum lässt sich die Änderung des Verbrauchs nur jährlich und nicht monatlich erfassen? Dann wüsste ich sofort, wie viel Strom ich spare, wenn ich im Urlaub war oder Elektrogeräte seltener benutze.
Fort Schritte Da geht noch was! 13 Der Ausstieg aus der Kernkraft und der Ausbau erneuerbarer Energien waren überfällig. Die EnBW setzt die Energiewende vorbildlich um und das unterstütze ich. Probleme habe ich hingegen mit der Stromrechnung. Die liest sich wie ein Beipack zettel meiner Medikamente. Ingrid Müller, 72, Rentnerin Die EnBW muss uns Privatkunden mehr intelligente Technik bieten. Ich will Heizung und Elektro geräte über mein Smartphone bedienen können, wenn ich unterwegs bin. Den Zählerstand würde ich gern elektronisch ablesen lassen. Technisch ist das längst machbar. Robert Gehring, 40, Medienmanager Ich freue mich, dass die EnBW trotz des Wandels auf dem Energiemarkt auch künftig fest in meiner Region verankert sein wird. Bei Fragen zur Stromrechnung muss ich mich nicht am Telefon rumärgern, sondern gehe einfach in den EnBW Shop. Hasani Ekrem, 45, Bankangestellter
14 Fort Schritte Viele Verbraucher unterstützen die Energiewende. Interview mit Ingmar Streese Tut die EnBW genug, um die Energiewende umzusetzen? Ingmar Streese Leiter des Geschäfts bereichs Verbraucherpolitik, Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Quelle: vzbv / Gerd Baumbach Ja, seit rund zwei Jahren. Besser wäre es allerdings gewesen, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien viel früher zu beginnen. Das Zögern hatte immerhin einen Vorteil: Es führte dazu, dass sich zunächst Privatleute in dem Bereich engagiert haben. Wir schätzen, dass hierzulande die Hälfte aller Anlagen für erneuerbare Energien im Besitz von Bürgern oder Energiegenossenschaften ist. Dadurch wird die Energiewende von einem großen Teil der Bevölkerung mitgetragen ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Das lag auch an der großzügigen gesetzlichen Förderung. Ist das Interesse heute geringer? Wir sehen trotz gekürzter Zuschüsse nach wie vor Interesse bei Verbrauchern, Energie aus erneuerbaren Quellen selbst zu erzeugen. Vor allem dann, wenn der Strom nicht nur eingespeist, sondern vor allem selbst verbraucht wird. Für die EnBW ist das ein interessantes Betätigungsfeld. Eine Solaranlage muss zum Beispiel regelmäßig gewartet werden. Solche Leistungen können nur erfahrene Dienstleister erbringen.
Fort Schritte Da geht noch was! 15 Energie soll nachhaltig erzeugt werden und trotzdem bezahlbar bleiben. Ist die Enttäuschung für Privatkunden vorprogrammiert? Nein, wir wissen, dass ein Großteil der Verbraucher die Energiewende unterstützt. Sie sind bereit, höhere Preise in Kauf zu nehmen, unter der Voraussetzung, dass Kosten gerecht verteilt werden. Einige Anbieter, darunter die EnBW, haben ihre Preise gesenkt. Das bewerten wir positiv. Dennoch glauben wir, dass es noch immer Spielraum nach unten gibt. Die EnBW bietet intelligente Technik an, damit Energie zu Hause effizienter genutzt werden kann. Wie groß sind die Vorteile für den Verbraucher? Ich will nicht bestreiten, dass es Potenzial für smarte Technologien im Haushalt gibt. Ich frage mich aber, ob es für Privatkunden bislang so viel bringt, die Waschmaschine nachts laufen zu lassen oder den Herd mit Smartphone zu bedienen. Zumal die Technik noch teuer ist besonders, wenn Daten zuverlässig geschützt bleiben sollen. Für Firmen hingegen sollte sich der Einsatz intelligenter Technik bereits rechnen. Nicht nur große, auch kleine und mittlere Unternehmen können davon profitieren. Was haben Verbraucher vom Ausbau der Stromnetze? Privatkunden profitieren von einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur. Sie ist Voraussetzung für den erfolgreichen Verlauf der Energiewende, um den Offshore-Strom in die südlichen Bundesländer zu transportieren. Ein intelligenter Ausbau der Netze ist daher im Sinne der Versorgungssicherheit unerlässlich. Die Netzbetreiber sollten sich aber immer fragen, welchen Umfang der Ausbau haben muss. Seine Kosten fließen in den Strompreis mit ein. Vielen Dank für das Gespräch. Wer schwärmt für Windkraft? Eine Internetplattform der EnBW ermöglicht es Privatleuten, am Ausbau der erneuerbaren Energien Geld zu verdienen. Im Rahmen eines Pilotversuchs konnten sie sich im vergangenen Jahr an den 17 bereits betriebenen Festland-Windparks der EnBW beteiligen und damit vom wirtschaftlichen Erfolg der Anlagen profitieren. Nach dem Vorbild des Crowdfunding (Schwarmfinanzierung) konnten Bürger die Geldanlage auf der EnBW-Website zeichnen. Die Gesamthöhe der bereits eingegangenen Beträge war in Echtzeit abrufbar. Die Mindestanlage pro Person betrug 1.000 Euro und ging rauf bis 10.000 Euro bei einer Laufzeit von sieben Jahren und 2,5 Prozent Zinsen. Innerhalb weniger Tage war das Gesamtvolumen des Darlehens von zwei Millionen Euro erreicht. Nun sind weitere Projekte in Planung. Mehr dazu auf www.enbw.com/buergerbeteiligung