1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 lex-art-webkat.de IMPRESSUM Titelabb.: Dörfliche Landschaft von Peter Ahrens Konzeption der Publikationsreihe und Autor: Axel-Alexander Ziese et al. Alle Texte und Abbildungen dieser Publikation sind urheberrechtlich geschützt für Künstler, Autor und Herausgeber 2010 ISSN 2191-0626
Surreale Landschaft mit Buddha Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm, 2010 Peter Ahrens findet erst relativ spät zur Malerei. Als Autodidakt setzt er sich mit verschiedenen Techniken und Stilrichtungen auseinander, wobei es besonders die Expressionisten sind, die ihn beim Finden seiner eigenen stilistischen Handschrift beeinflussen. Dabei legt er sich jedoch nicht auf eine bestimmte Stilrichtung fest. Das Spektrum seiner Bilder reicht von der gegenständlich naturalistischen Malerei bis hin zur expressiv-informellen Ausdrucksweise. Er selbst sagt dazu: Ich genieße es, immer wieder Neues zu erproben und dabei die ganze Palette stilistischer Vielfalt zu nutzen.
Romantischer Winkel (Hexentreppe), Acryl / Leinwand, 60 x 50 cm, 2009 Aus dem Nebel der Erinnerung, Acryl / Leinwand, 60 x 50 cm, 2010 Oft setzt er sich mit der Landschaft seiner mitteldeutschen Heimat und dem Harz auseinander, versucht in der Reduktion das Typische und Hauptsächliche herauszuarbeiten. Es wird nicht Realität als solche gespiegelt, Form und Farbe sind ein sinnbildlicher Verweis auf spezifische Gefühlswerte; Stimmungen, Erlebnisse, Erfahrungen fließen in das Bild ein. Es geht um das innere Erleben. Durch das Malen versuche ich, die Trennung zwischen sichtbarer Realität und verborgener Wirklichkeit aufzuheben.
Harzexpress, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm, 2007
Oben: Gedeckter Tisch im Freien, Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm, 2009 Oben links: Der vergessene Stuhl, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm, 2009 Links: Landschaft mit Hasen, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm, 2009
Gefallener Engel III, Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm, 2007 Selbstverwirklichung, Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm, 2007
Oben: Vertrautheit, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm, 2008 Rechts: Zentaur oder gemarterte Kreatur, Acryl/Lwd., 80 x 60 cm, 2008 Neben den Landschaftsbildern beschäftigt sich Ahrens vor allem mit der Darstellung des Menschen in der Bewegung. Der menschliche Körper wird stark vereinfacht, typisiert, auf das Wesentliche reduziert. Durch die Betonung von Farbe und Linie versucht er, die perspektivische Illusion zurückzudrängen. Die fragmentierten Formen durchdringen einander, sind nicht immer eindeutig zuzuordnen. Die Linien grenzen meist keine Farbflächen ab, sie durchlaufen diese häufig, wodurch der Eindruck der Bewegung, der Dynamik verstärkt wird. In diesen Bildern wird also der Mensch nicht mehr in seiner Individualität erfasst, er wird zum Symbol für das Leben schlechthin.
Links und rechts: o.t. ( surreal) I/II, Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm, 2009
Figurative Komposition IX / XIII / XV, Pastellkreide, 65 x 50 cm 2004 / 2009 Auch surreale Elemente verwendet Ahrens in seinen Bildern. In einer Phase der Introspektion, der Selbstbeobachtung, entstehen alptraumhafte Bilder, realer als die Realität. Diese Schaffensphase ist zweifelsohne stark beeinflusst durch subjektive Erfahrungen im privaten Bereich, aber auch durch das Erleben gesellschaftlicher Prozesse. Bei den gegenstandslosen Bildern des Künstlers war die Erkenntnis wichtig, dass die ganze Breite der menschlichen Empfindungswelt in der Palette der Farben eingebunden ist. Damit wird die Farbe in diesen Bildern zum konkreten Gestaltungswert. Trotzdem sind die wenigsten seiner Bilder völlig abstrakt; in unterschiedlichem Ausmaß sind geomorphe bzw. vegetabile Formen erkennbar. Die dynamischen Strukturen und Vernetzungsformen sollen ihren Ausgangspunkt in der Natur nicht verleugnen, wenn es sich auch um erdachte Formen handelt, in denen Natureindruck und subjektive Empfindungen eine Synthese eingehen.
Links: Reise des Peter Pan, Acryl / Lwd., 60 x 50 cm, 2010; rechts: Hurra ich kann fliegen! oder Der Schneider von Ulm, Acryl / Lwd., 60 x 50 cm, 2010 * 1945 in Thale. Studium am Institut für Lehrerbildung Quedlinburg und an der Pädagogischen Hochschule Potsdam. Nach einem Zusatzstudium promovierte er 1981 zum Dr. phil. und ging dann für fünf Jahre ins Ausland. Hier war er vor allem an den Ökonomischen Hochschulen Prag und Bratislava als Dozent tätig. Nach seiner Rückkehr arbeitete Ahrens am Institut für Lehrerbildung Quedlinburg und nach der Wiedervereinigung Deutschlands an der BBS Halberstadt. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er als freischaffender Künstler. Der direkte Weg zur Lexikondokumentation: www.lex-art.de/lex-art.de/sicher/a/html/ahrens peter.html