Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 19. Jan. 2011 VII C 35 Tel (030) 9025-1231 Herr Schwipps intern 925-1231 AG Bauen und Verkehr barrierefrei Protokoll der Sitzung Verkehr am Dienstag, 14. Dezember 2010, 15.00 17.00 Uhr Ort: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Württembergische Straße 6, 10702 Berlin TOP 0: Begrüßung / Protokoll Herr Walk begrüßt die Teilnehmer. Er erläutert, dass wie bereits mehrmals in der AG einvernehmlich besprochen wurde der Kreis der Sitzungsteilnehmer nicht ausgeweitet soll, um beschluss- und arbeitsfähig zu bleiben. So werden vereinbarungsgemäß die Bezirksbehindertenbeauftragten durch das BA Mitte mit vertreten. Zum letzten Protokoll merkt Frau Königstorfer an, dass die angekündigte Anlage (Präsentation Flexity) fehlte. Antwort: Diese Anlage (pdf-datei) wird aufgrund ihrer Größe auf der Website der AG Barrierefrei bei SenStadt eingestellt, siehe http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/ag_bauverkehr.shtml. Frau Königstorfer ergänzt, dass bei der Flexity-Begehung von der AG vorgetragen wurde, dass der vordere Einstieg beschwerlich sei und eine zusätzliche Haltestange vorgeschlagen wurde. Zu den zu beschaffenden Fahrscheinautomaten für die Züge regt Frau Königstorfer an, dass die AG bei der Ausschreibung beteiligt wird. Frau Albrecht antwortet, dass Musterautomaten der AG vorgestellt werden sollen, dies hat sich aber zunächst noch verzögert. Der ABSV hat ein zusätzliches Schreiben zur Flexity- und Sprinter-Besichtigung verfasst, dieses wird diesem Protokoll als Anlage 4 beigefügt. TOP 1: Aktuelle Viertelstunde Herr Friedrich regt an, dass an Omnibus- und Tram-Haltestellen in Wartehallen Sitze für Menschen mit Behinderungen gesondert markiert werden sollen, ähnlich wie es in Fahrzeugen der Fall ist. Herr Walk befürchtet, dass es ein Durchsetzungsproblem gäbe. Es gibt nur sehr wenige Plätze in Wartehallen, zudem wäre die Überwachung und Durchsetzung wegen der Vielzahl von Haltestellen sehr schwierig. Frau Enders trägt vor, dass im letzten Monat wieder eine Vielzahl von defekten Aufzügen, vor allen Dingen an S-Bahnhöfen, zu konstatieren war. Antwort: Es ist nach wie vor des Ziel der Verkehrsunternehmen, eine 100-prozentige Verfügbarkeit zu erreichen, hierfür wurde ein gesondertes Störmanagement eingerichtet. Zurzeit bereitet aber neben Witterungsproblemen vor allem der Vandalismus große Probleme. Frau Reinecke (LfB) gibt Beschwerden wieder, wonach Behindertenparkplätze von Nichtberechtigten zugestellt werden, und fordert stärkere Überwachung und bessere Kennzeichnung. Herr Walk antwortet, dass die Notwendigweit der Freihaltung von Behindertenparkplätzen ein gesellschaftliches Problem sei, dass in den letzten Jahren eine hohe Akzeptanz erreicht habe. Dennoch sei es immer wieder erforderlich dies auch zu überwachen. Diese Aufgabe falle in erster Linie den Ordnungsämtern aber auch der Verkehrsüberwachung der Polizei zu. Zur Gestaltung erklärt Frau Stude, dass seitens Abt. VI gemäß DIN 18040, die noch einzuführen ist, die Gestaltung überprüft wird. F:\7c3\Barrierefreiheit\Bau-Verkehrs-AG\Protokolle\2010\Protokoll v 14 Dez 10.doc
2 Herr Dr. Schneider (LfB) weist im Zusammenhang mit der Einführung der DIN 18040 auf die UN-Behindertenrechtskonvention hin. Frau Stude sagt zu, diese Thematik in einer der nächsten Bau-AGs vertieft zu behandeln. TOP 2: Bericht der DB AG über die 2010 umgesetzten Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung der Verkehrssysteme S-Bahn und Regionalbahn und Ausblick auf 2011 Herr Puls trägt die Maßnahmen 2010 und 2011 vor. Die Kurzfassung ist in der Anlage 1 beigefügt. In den Jahren 2010 bis 2013 werden im Land Berlin neun Aufzüge installiert. Von besonderem Interesse dabei war der Wunsch nach einem weiteren Aufzug am S-Bahnhof Nikolassee zum Ortskern Nikolassee. Auch am Bahnhof Wannsee wird ein weiterer Aufzug zur Dreilindenseite für notwendig gehalten. Frau Lehmann informiert, dass in einem Pilotprojekt am 23.12.2010 die Vormeldung für Reisewünsche bei Regiozügen angeboten wird. TOP 3: Bericht der BVG über die 2010 umgesetzten Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung der Verkehrssysteme Omnibus, Straßenbahn und U-Bahn und Ausblick auf 2011 Frau Albrecht trägt die Maßnahmen 2010 und 2011 vor, eine Kurzfassung ist in der Anlage 2 beigefügt. TOP 4: Neue Fahrscheinautomaten der S-Bahn Berlin GmbH Die Herren Hubert (S-Bahn GmbH, Abteilungsleiter Vertriebskanäle) und Hoge (Projekt NFA) geben einen Überblick über die gerade eingeführten Fahrscheinautomaten an S-Bahnhöfen. Die Kurzfassung ist in der Anlage 3 beigefügt. Die Muster wurden mit DB Station&Service und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales abgestimmt. So ist seit Anfang Dezember 2010 ein sogenanntes Vier-Ecken-Menü in Betrieb, dort wird auch in Brailleschrift die Bedienungsführung angeboten, bei aktivierter Bedienung erfolgt auch akustische Ansage. Frau Jeschek: Für Störmeldungen ist der Automatenleitstand von 7 bis 18 Uhr besetzt. Info- Säulen stehen auf allen S-Bahnhöfen, die keine Aufsicht haben. Die Aufschaltung der Informationen erfolgen zur benachbarten Aufsicht oder zum Info-Manager. TOP 5: Verschiedenes Die nächste Sitzung der AG Bauen und Verkehr barrierefrei wird am Dienstag, dem 8. Feb. 2011, von 15.00 17.00 Uhr, im Dienstgebäude Württembergische Straße 6, wiederum im Raum 1101 (Achtung, Raumänderung / 11. Etage) stattfinden. Schwipps
Anlage 1
lfd. Nr. Bhf. 1 2 3 4 5 6 7 Strausberg Nord Strausberg Stadt Betriebsbahnhof Schöneweide Zehlendorf Oberspree Grünbergallee Rahnsdorf 16 17 18 19 20 21 22 Poelchaustraße Friedrichsfelde Ost Raoul-Wallberg-Straße Mehrower Allee Rummelsburg Plänterwald Groß Kreutz lfd. Nr. 1 2 3 4 5 6 7 Bhf. Köpenick Friedrichagen Gehrenseestraße Storkower Straße Buch Blankenburg Schöneberg 8 Wilhelmsruh 23 Kirchmöser 8 Schönberg (Meckl) 9 10 11 Frohnau Wittenau Hermsdorf 24 25 26 Wusterwitz Eichwalde Lichterfelde West 9 10 11 Friedenau Feuerbachstraße Zeuthen 12 Röntgental 27 Yorckstraße 13 Lehnitz 28 Sundgauer Straße 14 Schönfließ 29 Rathaus Steglitz 15 Wartenberg 30 Fürstenberg (Havel)
Bernau-Friedenstal Röntgen tal Babels berg Teltow Stadt Zeuthen Eichwalde Wildau Mahlow
Anlage 2 Umgesetzte Maßnahmen der BVG zur barrierefreien Umgestaltung Inbetriebnahmen von Aufzügen im Jahr 2010: 1. Leopoldplatz 2. Friedrichsfelde 3. Theodor-Heuss-Platz 4. Turmstraße 5. Senefelderplatz 6. Gleisdreieck (nur Umsteigen U2/U1) 7. Kurfürstendamm (nur Umsteigen U1/U9) 8. Rehberge 9. Breitenbachplatz 10. Uhlandstraße 11. Otisstraße 12. Scharnweberstraße 13. Eberswalder Straße geplant für 20.12.2010 14. Britz-Süd geplant für Ende Dezember 2010 Inbetriebnahmen von Aufzügen im Jahr 2011: 1. Vinetastraße 2. Lichtenberg (sog. Aufzug 2 zu den Bussen bzw. Bahnhof Lichtenberg 3. Samariterstraße 4. Voltastraße 5. Kaiserin-Augusta-Straße 6. Strausberger Platz 7. Weberwiese 8. Magdalenenstraße 9. Gleisdreieck (Ausgang/Eingang Straßenland) 10. Kurfürstendamm (Ausgang/Eingang Straßenland) Blindenleitsysteme Einbau 2010: Turmstraße Gleisdreieck U2 (U1 folgt 2011) Kurfürstendamm U1 (U9 war bereits vorhanden) Eberswalder Straße Breitenbachplatz Kaiserin-Augusta-Straße Britz-Süd Endstand 2010: 105 BLS Blindenleitsysteme Einbau 2011: Rehberge Voltastraße Gleisdreieck U1 Vinetastraße BVG, Fr. Albrecht 17.12.2010
Anlage 3 Neubeschaffung von Fahrausweisautomaten für die S-Bahn Berlin GmbH Projekt: Regionaler FahrausweisAutomat (RFA) S-Bahn Berlin GmbH Vertriebsmanagement Deutsche Bahn AG 1 14.12.2010
Projektziele Die Neubeschaffung der Fahrausweisautomaten dient folgenden Zwecken Reaktion auf stetig steigende Nachfrage und weiterer Ausbau des Vertriebsweges Deutliche Verbesserung der Barrierefreiheit durch gezielte Maßnahmen Technische Weiterentwicklung und Erhöhung der Kundenzufriedenheit Konformität mit neuen Zulassungskriterien im bargeldlosen Zahlungsverkehr ab dem 01.01.2011 Zukunftstauglichkeit des Vertriebssystems und Einsatz bis zum Jahr 2020.
Rahmenbedingungen Beschaffung von 501 neuen Fahrausweisautomaten für die S-Bahn Berlin in den Jahren 2010 / 2011 Der Rollout begann im Mai 2010 und wird voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2011 abgeschlossen werden Die Beschaffung der Geräte erfolgt aus Rahmenverträgen der DB AG Die technische Entwicklung wurde bisher von verschiedenen Gremien (Behindertenverbänden...) aktiv begleitet Der Komplexität des umfangreichen VBB-Tarifs muss Rechnung getragen werden Aufstellungsbedingungen, Vandalismussicherheit (ggf. Zielkonflikte).
Verbesserung der Barrierefreiheit Maßnahmen: Erklärtes Projektziel ist es, im Rahmen der technischen und finanziellen Möglichkeiten eine Verbesserung der Barrierefreiheit und Kundenzufriedenheit zu erreichen. Intensive Zusammenarbeit mit dem Senat von Berlin, Behindertenverbänden, Interessengruppen, Kundenbeirat und verantwortlicher Stellen der DB AG Nutzungen von Erfahrungen und bereits entwickelten technischen Verbesserungen Aktive Weiterentwicklung technischer Lösungen in Zusammenarbeit mit der Industrie.
Ausgangslage Basis für die Neubeschaffung ist der Fahrausweisautomat RTA der Deutschen Bahn AG Bereits umgesetzte Verbesserungen: Das Display als zentrales Bedienelement ist niedrig angeordnet und zugleich leicht nach hinten gekippt. Die Leuchtintensität ist erhöht. Das Pin-Pad ist so angeordnet, dass sitzende oder kleine Personen es leichter bedienen und einsehen können. Kartenleser und Banknoteneinzug sind niedrig angeordnet. Optional besteht die Möglichkeit, eine Gegensprechanlage nachzurüsten. Die konkrete Realisierung wurde allerdings bisher von keinem Aufgabenträger unterstützt.
Der neue S-Bahn-Fahrausweisautomat aus Kundensicht: Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick Design entsprechend RTA Liniennetzplan im Display integriert Einführung 800 cd (Ausstattung serienmäßig) flächenkapazitives Touchsystem Optische Anzeige der nächsten Bedienschritte Akustische Ausgabe von Informationen Vorbereitung der Direktwahl über 4-Ecken-Menü Brailleschriften an den Bedienelementen Vorbereitung für zusätzliche Wechselrahmen Taschenablage Behindertengerechter Sockel wurde verworfen Bis Projektende (April 2011) bisherige Benutzerführung Deutsche Bahn AG 6
Neuerung im VBB-Bereich: 4-Ecken-Menü (ab 07.12.2010) Deutsche Bahn AG 7
Status Quo: Gegenwärtiger Rollout: 400 Fahrausweisautomaten im S-Bahn-Netz Rollout 2011: 100 Fahrausweisautomaten bis 03/2011 Erfahrungen: Bisher keine negativen Rückmeldungen Wertumfang Modifikation: ca. 350.000 EUR Gespräche mit BVG über Modifikationen und Verbesserung der Barrierefreiheit Gemeinsame Information der Zielgruppen notwendig. Deutsche Bahn AG 8
Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns auf einen konstruktiven Gedankenaustausch!
Anlage 4 Älteste Selbsthilfeorganisation der Blinden und Sehbehinderten 2. Dezember 2010 AG Bauen und Verkehr barrierefrei Protokoll der Sitzung Verkehr / 12.10.10 Ergänzungen ABSV Folgende von uns angesprochene Punkte fehlen in dem Protokoll vom 30.11.10: Flexity - Haltestangen: An der ersten Tür ist keine durchgehende Greifverbindung von der senkrechten Haltestange im Türbereich zur waagerechten Stange im Gang vorhanden. Beim Suchen der waagerechten Griffmöglichkeit entstehen Konflikte mit dort sitzenden Personen. Vorgeschlagen wurde, eine Leiste im Bodenbereich als Orientierungskante anzubringen. - Ansagen: Die von innen nach außen strahlende Ansage ist zu leise, insbesondere im zweiten Türbereich ist sie nicht verständlich, da der zuständige Lautsprecher nicht in Türnähe sondern im Gang zwischen erster und zweiter Tür angeordnet ist. Wir halten nach wie vor diese Lösung für nicht geeignet. Sprinter - Haltemöglichkeiten: Die Haltegriffe an den Sitzen sind für Sehbehinderte nicht auffindbar, sie sollten kontrastreich gestaltet werden. - Erkennbarkeit: Durch die großflächige Werbung ist der Bus nicht nur für Sehbehinderte nicht als BVG-Fahrzeug erkennbar. Wir fordern, dass bei diesem Fahrzeugtyp auf Werbung verzichtet wird. Wir bitten um Korrektur des Protokolls und Berücksichtigung der Punkte. Geschäftsstelle ABSV Auerbacher Straße 7 14193 Berlin Telefon: 030 / 895 88-0 Fax: 030 / 895 88 99 E-Mail: info@absv.de www.absv.de Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kto 318 74 00 Mitglied im DBSV Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.v.