Untersuchung der Schlafqualität bei Elektrosensiblen Anwohnern von Basisstationen unter häuslichen Bedingungen

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Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin German Sleep Society

aeeg Christian Uebler

Transkript:

Electrosensitives PROtected Sleep Untersuchung der Schlafqualität bei Elektrosensiblen Anwohnern von Basisstationen unter häuslichen Bedingungen N. Leitgeb

42% länger als 5 Jahre 30% der Erwachsenen gelegentlich 10% häufig 46% in Allgemein- Arztpraxen mit Alter zunehmende Häufigkeit und Schwere

zunehmende Anzahl assoziiert Schlafprobleme mit Mobilfunk- Basisstationen Besteht eine kausale Beziehung zu EMF? Wenn ja, welche Felder: GSM? UKW / TV? HF insgesamt? Ist Elektrosensibilität das Problem?

Wie groß ist das Problem? Querschnittsstudie? Wie viele reagieren auf eine GSM- Immission? Untersuchung eines randomisierten Samples. Existiert das Problem? Feldstudie! Gibt es überhaupt eine Reaktion auf EMF- Immissionen? Untersuchung der kritischesten Einzelfälle.

zu Hause in vertrauter Umgebung statt in ungewohntem Schlaflabor Protektion statt Provokation größere Akzeptanz reale Expositionsverhältnisse statt näherungsweise Simulation Symptomreduktion statt Symptomverstärkung keine Sättigungserscheinung keine Crossover- Artefakte mehr untersuchbare Nächte Polysomnographie

Feldstudie doppelblind- crossover Schlafstudie randomisierte Bedingungen 12 Nächte 1 Eingewöhnungsnacht, Kontrollnächte, Schirmnächte Polysomnographie kontinuierliche RF Messung (80MHz - 3GHz, frequenzselektiv)

Stand: über 350 Interessenten vollständig untersuchte Probanden: 3 Pilotstudie Österreich 21 Österreich- Studie Bericht bis Ende 2005 12 BfS-Studie(bis Jahresende) 36 insgesamt (zusätzlich: 7 vorzeitige Abbrüche) 13 Männer, 23 Frauen geplant: 20 im Rahmen der BfS- Studie (insgesamt)

Gesamtimmission klein ( < 4%) 45 40 Gesamtimmission GI [ vom GW] - ungeschirmt 35 30 25 20 15 10 5 UKW TV GSM GSM/DECT UMTS 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Proband ID

UKW dominiert 6.00 5.00 Im m ission GSM [ vom GW ] 4.00 3.00 2.00 1.00 0.00 0.00 5.00 10.00 15.00 20.00 25.00 30.00 Imm ission UKW [ vom GW ]

Uplinkanteil nicht immer vernachlässigbar! (bis 68%) 100% 90% 80% 70% GSM Up-/Downlink 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 0.00 0.50 1.00 1.50 2.00 2.50 3.00 3.50 4.00 Immission GSM [ vom GW]

Gesundheitsstatus Anamnesefragebogen Abendstatus Befindlichkeitsfragebogen Elektrosensitivität Reaktionszeit Langzeit- Biosignalerfassung (SOMNOscreenC) von EEC EOG ECG Morgenstatus Schlaffragebogen (PQI) Elektrosensitivität Reaktionszeit

Rekrutierungsverfahren Selbst- Anmeldung nach Medieninformation Gewichtung nach Störungsgrad und Überzeugung Auswahl der schwerwiegendsten Fälle Wahrnehmbarkeitsschwelle-Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung-Diagramm Elektrosensibilitätsdiagramm, Männer, Wahrnehmbarkeitsschwelle-Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung-Diagramm Elektrosensibilitätsdiagramm, Frauen, Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung SG G N K SK Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung SG G N K SK SE SE E N WE UE Wahrnehmbarkeitsschwelle SE E N WE UE Wahrnehmbarkeitsschwelle 9 Männer 15 Frauen

Wahrnehmbarkeitsschwelle-Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung-Diagramm Wahrnehmbarkeitsschwellenstreuung SG G N K SK 5 9 9 1 SE E N WE UE Wahrnehmbarkeitsschwelle Obwohl kein Auswahlkriterium: Probanden überwiegend erhöht elektrosensitiv

HF- Immission klein (< 4%) variierend (σ bis 20%) UKW dominierend Uplink nicht vernachlässigbar Probanden Compliance (überwiegend) sehr gut überwiegend erhöht elektrosensitiv EEG- Auswertung Software- Auswertung fehleranfällig (zeitweise) EKG- Einstreuungen möglich (gelegentlich) Nachtauswertungen zu wiederholen Elektrodenablösung zu schlechte Signalqualität Unwohlsein/ Erkrankung private Gründe