Mein Auslandssemester in Halmstad, Schweden Sommersemester 2013



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Transkript:

Mein Auslandssemester in Halmstad, Schweden Sommersemester 2013 Dieser nachfolgende Bericht soll Einblicke und Högskolan i Halmstad in Schweden geben. Erlebnisse während meines Auslandssemester an der Vorbereitung Als Vorbereitung auf das Auslandssemester stellt sich natürlich immer die Frage: Wohin soll ich gehen? In meinem Fall hat sich diese Frage jedoch in dieser Form nie gestellt, da mir schon seit längerem bewusst war, wenn ich ein Auslandssemester mache, dann nur in Schweden. Schon seit meiner Kindheit war ich aus diversen Gründen schon immer von diesem Land fasziniert gewesen, sei es wegen der Landschaft oder der Art und Weise seiner Bewohner. Während meiner Schulzeit hatte ich es immer bedauert, dass ich in meiner Oberstufenzeit kein Jahr im Ausland verbracht hatte, sodass ein Auslandssemester innerhalb des Erasmusprogrammes mir jetzt die perfekte Gelegenheit bot dies nachzuholen. Ich habe mich für Halmstad entschieden, da mein Fachbereich (FB 7) nur drei Partneruniversitäten in Schweden besitzt. Neben Halmstad sind das Skövde (liegt zwischen dem Vänern und dem Vättern mit ca. 20000 Einwohnern) und Lulea (kurz vorm Polarkreis). Auch wenn Halmstad keine Weltstadt ist, war sie mir von den drei Optionen ohne großes Zögern sofort die sympathetische. Zumal es mit ca. 620 km von Bremen aus auch am nächsten ist. Was man unbedingt beachten muss, ist, dass schwedische Universitäten einen anderen Rhythmus haben als Deutsche. Das Wintersemester beginnt Ende August und geht bis Weihnachten. Und das Sommersemester hat geht von Mitte Januar bis Anfang Juni. Durch diese Regelung schaffen es die Schweden, die wenigen Sommermonate die sie haben voll auszunutzen. Für deutsche Studenten bedeutet das allerdings in der Regel, dass man entweder die Klausuren hier verpasst oder nur eine sehr, sehr kurze Vorbereitungszeit nach seiner Rückkehr hat. Die wichtigsten Informationen findet man auf der Homepage der Uni www.hh.se.alle relevanten Faktoren wie Kurslisten oder auch entsprechende Fristen findet man ohne große Probleme. Formalitäten Nach einer Aufenthaltszeit von 3 Monaten sollte man eigentlich zu Steuerwerk gehen um eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Ich persönlich habe dieses jedoch nicht gemacht und eigentlich keiner meiner Kommilitonen war dort. Für ein Auslandssemester für 6 Monate ist es also nicht unbedingt Notwendig, für 12 Monate hätte ich es wohl schon gemacht. Das eigentlich viel wichtigere ist die schwedische Personennummer. Ohne Personennummer geht so gut wie gar nichts. Außer an einer Bank kann man in Halmstad ohne Personennummer zum Beispiel kein Konto eröffnen. Eine Personennummer kann man aber nur beim Steuerwerk beantragen, wenn man nachweisen kann, dass man für LÄNGER als 12 Monate in Schweden bleibt und einen entsprechenden Sprachtest besteht. Ein sehr kompliziertes Prinzip mit dem Ergebnis, das kein Erasmusstudent der nur ein Jahr in Halmstad bleibt eine Personennummer haben wird. Eine weitere wichtige Vorbereitung ist die Frage nach dem Geld vor Ort. Um für den Zeitraum bis man ein schwedisches Bankkonto hat auch kostenlos Bargeld zu bekommen, hatte ich mir als Vorbereitung ein Onlinekonto eröffnet. Banken wie comdirect bieten per Kreditkarte weltweit kostenlose Geldabholung. Das hat so gut funktioniert, dass ich darauf verzichtet habe mir ein schwedisches Konto zuzulegen. Allgemeine Informationen Die Lage der Hochschule in Halmstad ist sehr zentral. Der einfachste Weg von der eigenen Unterkunft dorthin zu gelangen ist definitiv das Fahrrad. Auch wenn überall in Halmstad Busse fahren ist von jedem Wohnheim möglich mit dem Rad in unter 10 Minuten die Uni zu erreichen.

Falls man die Möglichkeit hat sollte man drüber nachzudenken sein eigenes Fahrrad mitzunehmen, sofern man mit einem Auto mit Fahrradträger anreist. Da die Fahrradhändler wissen das für Studenten das Fahrrad das wichtigste Transportmittel ist, sind die Preise für vergleichbar schlechte und alte Räder relativ hoch. Zwischen 65 und 100 sollte man rechnen. Ich hatte das Glück, das meine Eltern sich bereit erklärt hatten mir mit ihrem VW Bus hinzufahren. Da ich selbst im Vorfeld von dieser Problematik gelesen hatte, hab ich einfach mein eigenes Fahrrad mitgenommen. Abgesehen wenn man nach Tylösand zum Strand fahren will, wird man kaum den Bus innerhalb der Stadt nutzen. Foto : Tylösand Wenn man nicht die Optionen hat selbst mit dem Auto anzureisen kann man entweder natürlich mit dem Flugzeug anreisen, landet dann aber entweder in Kopenhagen oder Göteborg und muss noch 2 Stunden Zug fahren, oder man kann alternativ auch per Bus fahren. Über Ostern bin ich selbst einmal mit dem Bus wieder hin und zurück für 125 gefahren. Dafür findet man kaum Flüge, zumal man noch 30 pro Strecke für die Bahn rechnen muss. Zeitlich ist Fliegen jedoch schneller, sodass jeder selbst entscheiden sollte ob er lieber mehr zahlt oder länger fährt. Wenn man in Halmstad ankommt, ruft man beim Pick-up Service an, sodass man selbst und sein Gepäck vom Bahnhof aus zur Unterkunft gebracht werden, wo man auch die Schlüssel bekommt. Das hat wirklich gut geklappt nach allem was ich so gehört habe. Die Hochschule ist relativ klein trotz der ca. 10000 Studenten. Die Lehrräume sind meistens eher wie Klassenzimmer eingerichtet. Die allerdings sehr modern eingerichtet sind. Der größte Hörsaal hat ca. 100 Sitze. Auf dem gesamten Campus kann man über seinen Account kostenloses Wlan nutzen. Paradoxerweise hat es für meinen Laptop ohne Probleme geklappt, bei meinem Handy war ein Verbindungsaufbau nicht möglich. Da ich jedoch noch mobiles Internet hatte, hab ich darauf verzichtet der Sache einmal nachzugehen.

Foto: Uni Halmstad Die Vorlesungen haben wie auch in Deutschland ein akademisches Viertel mit dem Unterschied, dass es dann bis Punkt und nicht viertel vor geht. Innerhalb dieser 105 Minuten hat man dann meistens eine 5 Minuten Pause. Mehr als eine Veranstaltung am Tag hatte ich selten. Daher habe ich auch darauf verzichtet in der Uni zu Mittag zu essen. Es gibt keine richtige Mensa sondern nur eine Art Kantine (keine schlechten Gerichte, durchschnittliche Preise). Aber wenn man entweder vormittags Uni hatte konnte man danach einfach ins Wohnheim fahren und sich da was kochen oder wenn man beispielsweise um 13:15 eine Vorlesung hatte konnte man dementsprechend vorher Mittag essen. Für den Fall das man doch Vor-und Nachmittags eine Veranstaltung haben sollte, kann man sich alternativ etwas mitbringen und in den unzähligen Mikrowellen warmmachen oder in den am Rand des Campus gelegenen ICA Großmarkt gehen und sich etwas kaufen. Des Weiteren hat die Uni einen relativ großen Sportbereich sodass sich sehr viele Studenten Mitgliedschaften für das Fitnesscenter oder andere Kursangebote zugelegt hatten. Klausuren in Halmstad haben wenig mit denen zu tun wie man Sie in Deutschland, viel mehr sieht es so aus wie es in amerikanischen Highschool- und Collegefilmen gezeigt wird. Studenten unterschiedlichster Kurse schreiben in extra Prüfungsraumen gemeinsam. Jeder natürlich seine eigene Klausur. In Sachen Zeitlimit sind die Prüfungen fast schon ein Witz. Anders als die ein oder zweistündigen Klausuren wie man sie hier zu Lande kennt, sind dort ganze 5 Stunden angesetzt, ohne dass der Umfang der Klausur den einer Deutschen übersteigen würde. Akademisches Leben Direkt am ersten Tag wurde eine Infoveranstaltung für alle neuen Erasmusstudenten des Fachbereichs abgehalten. Abgesehen dass man sowohl den zuständigen Mitarbeiter des International Office und die neuen Kommilitonen trifft, ist diese jedoch wenig informativ. Da man, sofern man nicht mindestens ein Schwedisch-Niveau von B2 hat nicht auf Schwedisch studieren darf, sind daher alle zu wählenden Kurse auf Englisch. Das Angebot der Kurse sollte man jedoch schon vor

der Bewerbung herausgefunden haben um zu wissen, ob die Gastuniversität oder Gasthochschule auch die Kurse anbietet die man für sein Studium gebrauchen kann. Zu den Kursen ist zu sagen, dass anders als in Deutschland, das Semester und somit auch die Kurse aufgeteilt werden. Anstatt vier Kursen die von Januar bis Juni gehen, hatte ich beispielsweise zwei die bis Ostern stattfanden und zwei die von Ostern bis Juni stattfanden. Einerseits bietet dieses Prinzip den Vorteil sich mehr auf die aktuellen Fächer zu konzentrieren aber anderseits ist die Zeit die Materie komplett verinnerlicht zu haben und ausreichend Literatur zu lesen sehr knapp. Unterkunft Bei der Suche nach einer Unterkunft findet man auf der Uniwebsite direkt den Link zu Karen - die die Wohnheime betreuen und leiten. Das wohl beste Wohnheim das dort zu Auswahl steht ist definitiv Krusbäret in dem ich glücklicherweise das Einzelzimmer meiner Wahl bekommen habe. Die Zimmer dort sind ca. 21qm groß und haben ein kleines separates Badezimmer. Die Gemeinschaftsküche teilt man sich mit etwa 10-14 anderen. Manchmal kann es also passieren, dass das Abendessen dann noch 30 Minuten länger warten muss. Das wohl größere Problem war das für 120 Zimmer nur 2 Waschmaschinen zur Verfügung standen, sodass man seinen Waschzeitraum immer schon ungefähr eine Woche vorher buchen musste. Was auf jeden Fall negativ anzumerken ist: es gibt kein kostenloses Internet! Jedes Zimmer hat zwar einen Anschluss doch den muss man bei Telia freischalten, sodass man dafür jeden Monat knapp 30 nur für Internet zahlen müsste. Meistens haben sich entweder mehrere Zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Zugang gekauft, oder wie in meinem Fall, wenn aus irgendwelchen Gründen jemand einen freigeschalteten Anschluss hat ohne dafür zu bezahlen, wird ein Router einfach in dessen Raum gestellt damit die anderen auch Internet haben. Man sollte sich auf jeden Fall einen Router mitnehmen, wenn man einen zu Hause herum liegen hat. Die Miete eines Monats beträgt knapp 3600 Kronen, was fast 400 sind. Für ein Wohnheim eine Menge Geld, aber für eine kurze Zeit zu akzeptieren. Neben Einzelzimmer gibt es ca. die gleiche Menge an Doppelzimmer (wobei diese dann nicht größer sind sondern nur ein zusätzliches Bett und Schreibtisch im Zimmer steht). Bezahlen kann man in deren Büro mit Kreditkarte. Alternativ geht auch per Überweisung, aber nur von einem schwedischen Konto aus. Da keine europäische Bankverbindung angegeben wird. Die andere sehr beliebte Unterkunft war das privat vermietete Strandparken, eine Ferienhüttensiedlung direkt am Östrastrand, die außerhalb der Saison an Studenten vermietet werden. Dort teilt man sich zu 4 eine Hütte. Die Zimmer sind relativ klein, nur 9 qm, dafür muss man sich die Küche nur mit vier Personen teilen, das Bad allerdings auch. Im Sommer wenn das Wetter schön ist, ist Strandparken ohne Wenn und Aber die bessere Location, da man viel Zeit draußen verbringen kann. Im Winter hingegen ist es eher trostlos durch das eingeschränkte Platzangebot. Preislich ist Strandparken soweit ich das richtig in Erinnerung habe ca. 1000 Kronen günstiger im Monat und dafür hat man sogar kostenloses Internet inklusive.

Foto: Östra Stranden mit Eisschollen In beiden Fällen wird man mit coolen Leuten aus den verschiedensten Ländern zusammen wohnen. An den Partys am Wochenende versuchen die Bewohner von Krusbäret und die aus Strandparken dann immer sich gegenseitig zu übertreffen, weshalb an fast jedem Wochenende eine Party in Strandparken und eine in Krusbäret war. Ich kann nur empfehlen vorzugsweise in eine dieser beiden Unterkünfte zu gehen. Zum Thema Nachtleben will ich hier noch erwähnen, dass jeder Club der Stadt um 3 Uhr nachts schließt. Ein Umstand an den ich mich auch nach einem halben Jahr noch nicht gewöhnt hatte. Auch die Preise in Pubs und Clubs sind sehr hoch, was an den allgemein hohen Alkoholpreisen in Schweden liegt. Alles über 3,5% kann nicht mehr in Supermärkten sondern nur noch zu hohen Preisen in staatlichen Spezialläden, den sogenannten Systembolagets gekauft werden. Da ich durch frühere Schwedenreisen bereits davon wusste, habe ich versucht dieses Problem zu umgehen indem ich so viel wie möglich am Anfang mit aus Deutschland mitgenommen hatte. Sonstiges An dieser Stelle will ich noch einmal auf die Sprache eingehen. Als Voraussetzung für ein Auslandssemester wird ein Englischnachweis auf dem Level von B2 gefordert. Man könnte hierdurch denken, dass es sich um eine Regel der Gastuniversität handelt, aber meine Erfahrungen haben eindeutig gezeigt, dass es mehr eine Vorgabe der Uni Bremen ist. Speziell Studenten aus dem Süden Europas wie Spanier, Franzosen, Italiener und Türken sind, wenn sie noch nicht lange im Ausland sind, sehr schlecht zu verstehen. Zum einen liegt das an ihrem Dialekt bzw. Akzent, des anderen aber auch an mangelndem Sprachgefühl und fehlenden Vokabeln. Ich bin mir bei manch einem nicht sicher ob er oder sie überhaupt ein Sprachniveau von A2 gehabt haben. Das hat mich schon ein wenig verwundert. Dies führt dazu, dass man mehr mit Leuten auf dem gleichen Sprachniveau unternimmt. In meinem Fall waren das dann Engländer und Holländer. Ein weiterer Punkt auf den man achten sollte ist das man nicht zu viel Zeit mit anderen Deutschen verbringt, um sein Englisch zu verbessern. Ich konnte beobachten das speziell die Leute mit schlechten Englisch sehr

viel Zeit ausschließlich mit anderen Studierenden des gleichen Landes verbracht haben, wodurch sich die eben erklärte Problematik noch verstärkt, da sie ihr schlechtes Englisch nicht verbessern. Besondere Erlebnisse Wer einmal in Schweden ist, sollte die Gelegenheit nutzen, möglichst viel zu sehen. Daher werden immer Fahrten nach Lappland organisiert oder ein Partycruise nach Stockholm. Durch Halmstads gute Lage hat man die Chance sich wunderschöne Städte wie Oslo, Göteborg und Kopenhagen anzusehen. Und auch sonst wird einem in Halmstad nicht langweilig wenn man nur mit den richtigen Leuten zu verschiedenen Events geht. In meinem Fall war es unter anderem der Eurovision Songkontest in Malmö zu dem wir gefahren sind, das Valborgfest in Lund am 1. Mai und ein Outdoor-Festival in Kopenhagen Fazit Ich kann jedem nur empfehlen ein Semester innerhalb des Erasmusprogramms im Ausland zu studieren. Man trifft so viele tolle Menschen aus ganz Europa, Asien, Südamerika usw. Es entstehen wirklich Freundschaften fürs Leben und man hat wirklich eine Zeit die man nie mehr vergessen will und wird. Das einzige was ich bedauere ist das ich mein Schwedisch nicht in den Maßen verbessern konnte, wie ich es mir gewünscht hatte.