die deutschen, die zwangsarbeiter und der krieg



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Transkript:

A / 1 die deutschen, die zwangsarbeiter und der krieg Eine internationale Wanderausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, initiiert und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland

A / 3 ein deutscher uniformierter, vermutlich ein ss-angehöriger, schikaniert nach dem einmarsch der deutschen wehrmacht in Polen im herbst 1939 einen Juden. Das Foto ist einer Bildfolge in der Ausstellung entnommen (Szene 2/2/2), die zeigt, wie Juden vielerorts nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht zu erniedrigenden, meist sinnlosen Arbeiten gezwungen wurden. Die deutschen Soldaten misshandelten ihre Opfer mit Schlägen und rasierten orthodoxen Juden die Bärte ab. Häufig beteiligten sich auch deutschstämmige Nachbarn an den Schikanen. (Foto: Stadtarchiv Nürnberg)

A / 5 die deutschen, die zwangsarbeiter und der krieg Eine internationale Wanderausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, initiiert und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Die Ausstellung [...] versucht erstmals die Gesamtheit auch dieses Kapitels der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus in ihrer ganzen erschütternden Breite zu beleuchten. Das ist eindrucksvoll! [...] Ich möchte meinen Dank aussprechen: Dafür, dass diese Ausstellung mit so viel Sorgfalt zusammengestellt wurde, und dafür, dass die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora diese Ausstellung so umfassend unterstützt haben. Endlich angemessen mit der historischen Erinnerung und Aufarbeitung der unterschiedlichen Arten der Zwangsarbeit umzugehen, war die große Herausforderung Sie haben sie gemeistert. Davon bin ich überzeugt. In Verantwortung vor den Opfern und in Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. christian wulff bundespräsident der bundesrepublik deutschland zur Eröffnung der Ausstellung am 27. September 2010 im Jüdischen Museum Berlin

zwangsarbeiterinnen aus der sowjetunion bei der Ankunft im durchgangslager berlin-wilhelmshagen, dezember 1942. Seit dem Frühjahr dieses Jahres kamen Tag für Tag Tausende deportierte Männer, Frauen und Kinder mit Zügen in solchen Lagern an. Sie mussten sich zunächst einer Desinfektion unterziehen. Mitarbeiter der Arbeitsämter registrierten sie anschließend und stellten Arbeitskarten und -bücher aus. Schließlich wurden sie den Firmen zugeteilt, die Arbeitskräfte beantragt hatten. Ehemalige Zwangsarbeiter beschreiben in ihren Erinnerungen diese Situation als einen Sklavenmarkt. (Foto: Deutsches Historisches Museum, Berlin)

Die Ausstellung das thema Mehr als 20 Millionen Menschen aus ganz Europa mussten während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit im Deutschen Reich oder in den besetzten Ländern leisten. Das nationalsozialistische Deutschland hatte den Krieg lange geplant und vorbereitet. Sein Ziel war die Unterwerfung und Ausbeutung Europas. Dafür wurden die besetzten Gebiete ausgeplündert und Millionen Männer, Frauen und Kinder in das Deutsche Reich verschleppt. Überall wurden Zwangsarbeiter eingesetzt in Rüstungsbetrieben ebenso wie auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Privathaushalten. Jeder Deutsche ist ihnen begegnet ob als Wehrmachtssoldat in den besetzten Gebieten oder als Bäuerin in Thüringen. Der nationalsozialistische Rassismus prägte das Verhältnis zu den Zwangsarbeitern. Gleichwohl gab es Handlungsspielräume. Ob Zwangsarbeiter erniedrigt und misshandelt wurden oder ob sie einem Rest von Menschlichkeit begegneten, hing auch vom Verhalten des Einzelnen ab. Eine Auseinandersetzung mit der Zwangsarbeit blieb in den ersten Nachkriegsjahrzehnten aus. Entschädigungsforderungen fanden kaum Gehör. Seit den 1970er Jahren begannen Bürgerinitiativen, die Geschichte in Deutschland in Erinnerung zu rufen. Aber erst 55 Jahre nach Kriegsende waren Bundesregierung und deutsche Unternehmen zur Anerkennung des Unrechts bereit. Zwischen 2001 und 2007 organisierte die eigens dafür gegründete Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) zusammen mit sieben internationalen Partnerorganisationen individuelle Zahlungen an 1,66 Millionen ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Auch in deren Heimatländern sind die Auszahlungen als Würdigung ihrer Lebenswege wahrgenommen worden. Heute werden ehemalige Zwangsarbeiter häufig als Zeitzeugen angefragt, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Ihnen gilt größter Dank. Sie haben die Entstehung der Ausstellung freundschaftlich begleitet und ihre Erfahrungen eingebracht. In den Gesprächen mit ihnen wurde immer wieder deutlich, wie wichtig es ist, die transnationale Erfahrung der nationalsozialistischen Zwangsarbeit zu einem lebendigen Kern eines europäischen Gedächtnisses zu machen. Aus gutem Grund ist die Ausstellung deshalb als internationale Wanderausstellung konzipiert worden.

Langjährige recherchen Die Ausstellung präsentiert einzigartiges und bislang weitgehend unbekanntes Material. Die gezeigten Dokumente, Bildüberlieferungen und Fallgeschichten sind das Ergebnis langjähriger akribischer Recherchen in Archiven in Europa, den USA und Israel. Das Ausstellungsteam aus sieben Historikerinnen und Historikern konnte auf ausgewiesene Fachkompetenz in der Erforschung der NS-Zwangsarbeit wie der NS-Geschichte insgesamt, auf eine breite Kenntnis der internationalen Archivlandschaft sowie auf langjährige Erfahrungen in der Ausstellungsarbeit zurückgreifen. Die Gesamtleitung des Projektes lag bei Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Professor für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Erarbeitung der Ausstellung wissenschaftlich begleitet hat das Kuratorium der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Ihm gehören international renommierte Historiker und Museumsfachleute an. wegweisende gestaltung Auf Grundlage der außerordentlich engmaschigen Überlieferung sind in der Ausstellung historische Ereignisse und Schicksale im Detail rekonstruiert. Sie werden in verdichteten Szenen dokumentiert, die es den Besuchern ermöglichen, die Geschichte anhand der originalen Zeugnisse nachzuvollziehen. In der Zusammenschau der einzelnen repräsentativen Fallbeispiele ergibt sich ein Gesamtbild der NS- Zwangsarbeit, das deren Charakter sowohl als Massenphänomen wie auch als Gesellschaftsverbrechen deutlich macht. Die Ausstellungsgestaltung wurde gemeinsam mit der international erfahrenen und renommierten Agentur gewerk design aus Berlin entwickelt und realisiert. Zum Einsatz kommen neueste Materialien und Präsentationstechniken. So sind in die Ausstellungsbauten beispielsweise 39 Video- und 32 Hörstationen integriert.

gliederung Der Ausstellung gewöhnung. gewalt und Ausgrenzung vor dem krieg (1933 1939) Zu Beginn werden insbesondere die rassistisch-ideologischen Wurzeln der nationalsozialistischen Zwangsarbeit offen gelegt. Einerseits adelte Arbeit angeblich die Mitglieder der selbsternannten Herrenrasse, andererseits war Arbeit aber ein Mittel zur Entwürdigung und Ausgrenzung von Menschen, die von den Nationalsozialisten als minderwertig bezeichnet wurden. Zwangsarbeit war so von Anfang an ein zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Gesellschaftsordnung und damit weit mehr als eine Begleiterscheinung des Krieges. szenen: Tag der nationalen Arbeit / Arbeit adelt / Ein Schülerwettbewerb / Demütigung politischer Gegner / Gewalt und Ausgrenzung / Öffentlicher Druck auf die Volksgenossen / Roth judenfrei / Die Emslandlager / Arbeit als Demütigung / Novemberpogrom 1938 / Geschlossener Arbeitseinsatz für Juden / Verfolgung der Sinti und Roma / Propaganda für den Krieg

radikalisierung. zwangsarbeit im besetzten europa (ab 1939) Was in den Jahren 1933 bis 1939 in Deutschland propagiert, teils rechtlich kodifiziert und mit breiter gesellschaftlicher Teilhabe in die Praxis umgesetzt worden war, bildete den Ausgangspunkt für die nachfolgende Radikalisierung der Zwangsarbeit im besetzten Europa, bis hin zu ihrer Verzahnung mit der NS-Vernichtungspolitik. Weite Teile Europas wurden im Zweiten Weltkrieg vom nationalsozialistischen Deutschland unterworfen. Die Besatzer betrachteten die Arbeitskraft der einheimischen Bevölkerung als Kriegsbeute. szenen: Reichsgau Wartheland: Arbeitsämter organisieren die Zwangsarbeit / Minsk: Deutsche Firmen im besetzten Osteuropa / Sowjetische Kriegsgefangene: Hungertod statt Arbeitseinsatz / Norwegen: Radikalisierung am Polarkreis / Atlantikwall: Großbauten durch Zwangsarbeit / Soldaten schikanieren Juden / Ghetto Litzmannstadt (Łódź): Verlorener Kampf ums Überleben / Zwangsarbeit an der Durchgangsstraße IV / IG Auschwitz: Zwangsarbeit neben dem Vernichtungslager / Mord an den europäischen Sinti und Roma / Frankreich: Anwerbung von Freiwilligen / Warschau: Achtung Razzia! / Fahrt doch selbst nach Deutschland! / Transport

Massenphänomen. zwangsarbeit im deutschen reich (1942 1945) Mit dem Scheitern der deutschen Blitzkriegstrategie in der Sowjetunion wurde der Arbeitskräftemangel im Deutschen Reich immer drängender. Daher deportierten die Deutschen seit 1942 mehr und mehr ausländische Zwangsarbeiter ins Reich. Gegen Ende des Krieges stellten sie fast die Hälfte der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, ein Drittel in der Rüstungsindustrie und im Bauwesen sowie ein Viertel im Bergbau. Aber auch in privaten Haushalten und im Handwerk gehörten Zwangsarbeiter zum Alltag. Etwa 2,5 Millionen Menschen, vor allem sowjetische Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus allen Teilen Europas, haben die Zwangsarbeit im Deutschen Reich nicht überlebt. szenen: Hierarchie und Regelwerk / Ankunft / Selektion in einem Kriegsgefangenenlager / Allein im Deutschen Reich / Arbeit auf dem Feld / Verbotener Umgang / Eine Baustelle im Hochgebirge / Das REIMAHG- Werk / München-Allach: Arbeit bei BMW / München: Der Kosmos der Lager in einer deutschen Großstadt / Hunger / Bordelle für Ausländer / Totale Überwachung / Arbeitserziehungslager (AEL) / Terror durch Hinrichtungen / Flucht / Protest und Sabotage / Politischer Widerstand / Kinder und Jugendliche als letzte Reserve / Schwangerschaften und Geburten / Todesurteil dauerhaft arbeitsunfähig / Mittelbau-Dora: Zwangsarbeit im Rüstungs-KZ / Vom Verbündeten zum Zwangsarbeiter / Massaker

A / 13 befreiung. Aufarbeitung und Folgen der zwangsarbeit Der letzte Abschnitt behandelt die unmittelbaren Folgen der Befreiung, Ansätze der juristischen Ahndung und Aufarbeitung und schließlich den langen Weg vom Leugnen und Beschweigen hin zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung und Anerkennung der Zwangsarbeit als Verbrechen. Das letzte Wort haben ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Sie berichten am Ende der Ausstellung in Videointerviews über ihr Schicksal. szenen: Befreiung 1945 / Wege zurück / Displaced Persons / Verbrechen gegen die Menschlichkeit / Keine Verantwortung der Wirtschaft? / Vertagung der Entschädigung / Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht / Deutsche Bürokratie / Soziale Not in der Heimat / Kampf um Anerkennung / Streit um Erinnerung / Bekenntnis zur Verantwortung / Verdrängung / Verschwundene Tote / Neue Generation Neue Sicht / Gerechtigkeit / Zeitzeugen berichten

technische DAten Die Ausstellung benötigt eine Präsentationsfläche von mindestens 800 m 2. Ihr Aufbau an den einzelnen Standorten erfordert eine intensive Vorplanung mit den Kuratoren und Gestaltern. Angepasst an die maßgeblichen Landessprachen wird die Ausstellung an jedem Standort zweisprachig zu sehen sein; austauschbare Schriftelemente sorgen für eine angemessene Flexibilität. Moderne Medien machen es zudem möglich, jeweils eine spezifische Auswahl an Ereignissen zu präsentieren, die für den jeweiligen Standort von besonderer Bedeutung sind. Flächenbedarf: Ausstellungsfläche: mind. 800 m 2 (zzgl. Lagerfläche für Transportverpackung = 100 m 2 ) raumhöhe: mind. 4 Meter lichte Raumhöhe bodenlast: mind. 2,5 KN / m 2 Räume ohne Tageslicht bzw. mit Verdunklungsmöglichkeit elektrische Anlagen: benötigte spannung: 110 240 V Anschlussart: Schuko gesamtlast: ca. 15 KW verteilt auf 35 Stromkreise à 16 A Absicherung (träge) bauten: Stahlunterkonstruktion aus verschraubten Stahlrahmen mit vorgehängten Blenden aus MDF Holzplatten. Einzelvitrinen und Sonderbauten aus Stahlrahmen und MDF Holzplatten. Alle Bauten entsprechen der Brandklasse B1 (schwer entflammbar). 120 Module (1,08 m breit x 2,7 3,15 m hoch x 0,5 m tief) 93 Pulte zur Befestigung an den Modulen 12 Großvitrinen

transportvolumen: 6 Sattelschlepper + 1 x 7,5 t LKW Stellfläche für LKW: ca. 30 x 5 m + Rangierfläche je Sattelschlepper Ladewege, Zugänglichkeit: ebenerdig bzw. mit Lastfahrstuhl 1000 kg dauer Auf- / Abbau: Aufbau: mindestens zwei Wochen (= 14 Arbeitstage) Abbau: mindestens eine Woche (= 7 Arbeitstage) Medienstationen: 71 Medienstationen sind in die bauten integriert: 39 Videostationen bestehend aus Medienplayer, Screen und Netzteil (10 x 32 / 8 x 23 / 4 x 19 / 16 x 12 ) 32 Hörstationen bestehend aus Audioplayer, Hörkelch, Tastaturfeld, Netzteil Alle Medien sind plug and play, d.h. Ein- und Ausschalten über Stromanschluss kosten: Der Leihnehmer trägt die Kosten für den Transport, Aufund Abbau sowie ein Architektenhonorar zur Einrichtung der Ausstellung und die damit verbundenen Reisekosten. Eine Ausleihgebühr wird nicht erhoben.

Bisherige Stationen Jüdisches Museum Berlin Links: Bundespräsident Christian Wulff, Schirmherr der Ausstellung (oben), und Marian Turski, Historiker, Journalist, ehemaliger Zwangsarbeiter und Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald (unten) während ihrer Eröffnungsreden am 27. September 2010 im Jüdischen Museum Berlin. Mitte: Kuratorenführung durch die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. (im Vordergrund v.r.n.l.): Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Bundespräsident Christian Wulff, Schirmherr der Ausstellung, Dr. Martin Salm, Vorstandsvorsitzender der Stiftung EVZ, W. Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin, Dr. Michael Jansen, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung EVZ und Günter Saathoff, Mitglied des Vorstands der Stiftung EVZ. An ihrem ersten Präsentationsort, dem Jüdischen Museum Berlin, wurde die Ausstellung am 27. September 2010 von Bundespräsident Christian Wulff und dem namhaften polnischen Historiker, Journalisten, ehemaligen Zwangsarbeiter und Überlebenden der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, Marian Turski eröffnet. Unter den etwa 600 Gästen befanden sich weitere ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Weißrussland und der Ukraine. Das von der Stiftung EVZ zusammen mit Kooperationspartnern gestaltete und realisierte umfangreiche Begleitprogramm darunter auch eine internationale wissenschaftliche Tagung wurde ebenso breit wahrgenommen, wie die vielfältigen pädagogische Angebote. Im Jüdischen Museum Berlin war die Ausstellung bis zum 30. Januar 2011 zu sehen. Mit einer Gesamtbesucherzahl von 40.000 gehört sie zu den sehr erfolgreichen Wechselausstellungen des Jüdischen Museums und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

A / 17 Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges 1941 1945 in Moskau Mit Grußworten von Präsident Dmitri Medwedew und Bundespräsident Christian Wulff wurde die Ausstellung zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 2011 im Moskauer Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges eröffnet. Zum ersten Mal überhaupt war damit an einem Jahrestag des deutschen Überfalls in Russland eine zeithistorische Ausstellung aus Deutschland zu sehen. Am Vortag der Eröffnung fand ein Treffen mit Mitgliedern russischer Opferverbände und Veteranenorganisationen statt, bei dem die Initiatoren und Autoren der Ausstellung deren wesentliche Ziele und Inhalte erläuterten. Im Begleitprogramm zur Ausstellung realisierte die russische Menschenrechtsorganisation Memorial in Kooperation mit der Stiftung EVZ Expertengespräche zum Thema Zwangsarbeit sowie Fortbildungsseminare für Pädagogen, Lehramtsstudenten und NGO-Mitarbeiter. Zudem fand am Deutschen Historischen Institut in Moskau eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel: Zwangsarbeit für das Reich 1941 1945. Praxis und Erinnerung in deutschen und russischen Perspektiven statt. Rechts oben: Eröffnungsveranstaltung im Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau. (v.l.n.r.): Wladimir I. Zabarowskij, Direktor des Museums, Andrej J. Busygin, Stellvertretender Kulturminister der Russischen Föderation, Ulrich Brandenburg, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau, Dr. Martin Salm, Vorstandsvorsitzender der Stiftung EVZ und Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Rechts unten: Ehemalige Zwangsarbeiterinnen während der Eröffnungsveranstaltung im Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau.

internationale reaktionen Von besuchern Jetzt endlich die Aufarbeitung. Als Tochter einer jüdischen Überlebenden (Auschwitz-Monowitz) aus Saloniki berührt mich das alles sehr. A great historical collection a reminder to humanity of the essence of understanding and love [ ]. Eine hervorragende Ausstellung. Eindrucksvoll in ihrer Sachlichkeit und umso erschreckender. Thank you for a clearly structured, powerful and very helpful exhibition. The primary source material is VERY well selected and presented and the crimes around forced labour are thereby undesirable. An amazing exhibition. So much information to get through. We would have loved to have had much longer here. Thank you for a memorable and moving experience. An absolutely superb exhibition and a great tribute to the memory of all those who were forced to work in Germany. They should never be forgotten. Thank you for organizing this exhibit. I learned so much from it so much I did not realize had to be learned. As a teacher, I will now bring this knowledge to my students. Als Tochter eines ehemaligen polnischen Zwangsarbeiters in der Landwirtschaft freue ich mich ganz besonders, dass diese Ausstellung sich diesem Thema so umfänglich, interessant und berührend widmet.

A / 19 Aus den Medien Wer [ ] die Verstörung nicht scheut, kann sich im Jüdischen Museum die erste Zwangsarbeiter-Ausstellung ansehen, die in Deutschland je gezeigt wurde. Hier kann man sich nicht in Belanglosigkeiten flüchten. Unversehens steht man vor dem Abgrund des Menschen möglichen und muss die Demütigung aushalten, dass es dafür keine Erklärung gibt. Die Ausstellung nutzt alle technischen Möglichkeiten der modernen Museumspädagogik; geschickt werden Einzelschicksale mit Überblicksdarstellungen kombiniert. Neue Zürcher Zeitung Mithilfe von Dokumenten, Briefen, Protokollen, Zeitungsausschnitten und Namenslisten wird das ganze Ausmaß der NS- Zwangsarbeit schonungslos offengelegt. [...] Bis ins kleinste Detail demontiert die Ausstellung den Mythos, Zwangsarbeit sei eine Randerscheinung des Krieges gewesen, und wird damit ihrem Anspruch gerecht, weltweit erstmalig umfassend dieses dunkle Kapitel aufarbeiten zu wollen. Jüdische Allgemeine Die Ausstellung [...] verzichtet dankenswerterweise auf jedwede Knalleffekte und unangebrachte Inszenierungen. Sie lässt Dokumente sprechen, Zwangsarbeiter reden und sie zeigt immer wieder Fotos, Fotos, Fotos. [...] Das liegt wohl auch daran, dass Zwangsarbeit so öffentlich war. Doch die Bilder, in ihren historischen Kontext eingeordnet, wahren die Würde der Opfer. die tageszeitung The exhibition focuses on preserving the memories of the wrongs inflicted on forced laborers, also for future generations. [...] For the observer taking in the 60 case studies, there is one key question that resonates throughout: How would I have conducted myself? The Atlantic Times Ich habe von der Eröffnung der Ausstellung zufällig erfahren. Für mich ist dies ein bedeutsames Ereignis. In Russland ist das Kapitel der Geschichte, in dem es um das Leben von Sowjetbürgern in Konzentrationslagern geht und darum, was sie durchlitten haben und wie sie dabei ihrer Heimat die Treue hielten, praktisch unerforscht, sagt der 88-jährige Mark Tilewitsch, ehemaliger Häftling des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Moskowskije Nowosti Nachdenklich schaut Larissa Petrowna auf die Fotos, die das Leben der Zwangsarbeiter in Deutschland zeigen. Die heute 72 Jahre alte Rentnerin, die 1944 als Sechsjährige von den Nazis aus der weißrussischen Stadt Orscha nach Erfurt verschleppt wurde, erklärte im Gespräch mit Russland-Aktuell, sie empfinde es als angenehm, dass die Deutschen jetzt eine Ausstellung über Zwangsarbeiter zeigen. Damit wird Schuld abgetragen, meint die alte Dame und sagt das ganz ohne Groll. Russland-Aktuell Die Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit hatte bald nach 1939 eine europäische Dimension, deren Erschließung nach wie vor eine bedeutende Aufgabe darstellt. Die Ausstellung [...] leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Frankfurter Rundschau Museumsdidaktisch steht diese Dokumentation auf einem geradezu idealtypischen hohen Niveau: Die Themenkomplexe sind durch überdimensionierte Fotoreproduktionen mühelos zu identifizieren; fremdsprachige Originaldokumente werden durch dezent untergebrachte, aber ohne jeden Aufwand zugängliche Übersetzungen verständlich gemacht; vertiefende audio-visuelle Dokumentationen sind mittels leicht handhabbarer Technik abzuberufen. Neues Deutschland Zu den Stärken der Ausstellung gehört, dass sie der Versuchung zur Selbstbeweihräucherung der Gegenwart nicht nachgibt. Sie dokumentiert ausführlich den jahrzehntelangen Streit um die Anerkennung der Zwangsarbeit als Verbrechen und die Entschädigung der Zwangsarbeiter. Süddeutsche Zeitung

AngeBote für leihnehmer begleitband Der Begleitband dokumentiert die Ausstellung in ihren wesentlichen Zügen und präsentiert zahlreiche bislang unbekannte historische Fotos und Dokumente. Ergänzende systematisierende wissenschaftliche Beiträge namhafter Autoren bieten einen vertiefenden Einblick in die Forschung zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit. Derzeit steht der Begleitband in einer deutschen, englischen und russischen Version zum Verkauf durch den Leihnehmer zur Verfügung. Übersetzungen in weitere Sprachen verbunden mit inhaltlichen Ergänzungen sind möglich. Auf Wunsch werden die fertig übersetzten und gestalteten Druckdaten digital zur Verfügung gestellt. Der Band im Format 20,5 x 27,5 cm hat einen Gesamtumfang von ca. 260 Seiten (davon ¾ Präsentation der Ausstellung, ¼ systematisierende wissenschaftliche Beiträge) und verfügt über ca. 190 Abbildungen. Broschiert, mit Fadenheftung, hat er einen Verkaufspreis von 19,80 Euro. Pädagogische begleitmaterialien Mit Hilfe der pädagogischen Materialien zur Ausstellung können spezielle Gruppenprogramme realisiert werden. Deren Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit den Handlungsspielräumen von Personen, die in sehr unterschiedlichen historischen Situationen aufeinander trafen. Die Biografien der zwölf Arbeitsblätter verknüpfen nicht nur die einzelnen Szenen der Ausstellung, sondern präsentieren die Bandbreite der Verfolgung ebenso wie die lange Geschichte der verweigerten Anerkennung und Entschädigung von NS- Opfern nach 1945. Die derzeit auf Deutsch vorliegenden Begleitmaterialien können in weitere Sprachen übersetzt und inhaltlich ergänzt werden. Auf Wunsch werden dem Leihnehmer die fertigen Druckdaten digital zur Verfügung gestellt. begleitprogramm Die Stiftung EVZ bietet an, in Kooperation mit dem Leihnehmer Begleitveranstaltungen zu realisieren. Das Spektrum reicht von der Teilnahme von Zeitzeugen an der Eröffnung oder anderen Veranstaltungen über Lehrerfortbildungen und Schülerprojekte bis hin zu Kuratorenführungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen. website In Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Leihnehmer wird der aktuelle Präsentationsort mit seinen Begleitveranstaltungen zur Ausstellung auf der Website unter www. ausstellung-zwangsarbeit.org präsentiert. Für die Presse stehen weiterführende Informationen und zahlreiche Fotografien zum Download zur Verfügung. Plakate, Faltblätter, einladungskarten Leihnehmer haben die Möglichkeit, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Ausstellung auf ein ganzes Set von Komponenten zurückzugreifen. Diese sind individuell auf den jeweiligen Präsentationsort anzupassen und miteinander kombinierbar. Alle Materialien werden unmittelbar aus den Inhalten und Dokumenten der Ausstellung heraus entwickelt. Neben dem eigens entwickelten Corporate Design stehen verschiedene Motive und Entwürfe für Plakate, Faltblätter und Einladungskarten zur Verfügung.

A / 21

Öffentliche intervention Neben dem klassischen Marketing wurden in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Anke Heelemann eigene Aktionsformen für den öffentlichen Raum entwickelt. Sie versuchen, die Menschen, die Zwangsarbeit leisten mussten, im heutigen Alltag sichtbar werden zu lassen. In Berlin beispielsweise wurden auf Großflächen in der U-Bahn historische Fotografien plakatiert, auf denen Zwangsarbeiter selbst ihre eigene Situation beschreiben: Sie sind Sklaven des 20. Jahrhunderts oder jene, die sie nicht kriegen werden Weihnachten 1944. In U-Bahnwaggons wurden einige der zahllosen Bestimmungen plakatiert, die den Umgang mit Zwangsarbeitern im Dritten Reich regeln und ihre Mobilität einschränken sollten. Sie machen deutlich, welchem rassistischen Regime die Zwangsarbeiter unterworfen waren. Weiterhin wurden in Berlin Postkarten mit Verweis auf die Ausstellung verteilt. Sie zeigen zensierte Karten, die Zwangsarbeiter an ihre sich sorgenden Angehörigen sandten. Auf die Rückseiten wurden spätere Erinnerungsberichte gedruckt, die beschreiben, unter welchen Bedingungen die Zwangsarbeiter im Deutschen Reich ihr Überleben meistern mussten.

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Kontakt: Internationale Wanderausstellung Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora 99427 Weimar-Buchenwald www.ausstellung-zwangsarbeit.org Koordinationstelle: Telefon: +49 (0) 3643 430 126 Fax: +49 (0) 3643 430 100 E-Mail: jschley@buchenwald.de Öffentlichkeitsarbeit: Telefon: +49 (0) 3643 430 156 Fax: +49 (0) 3643 430 100 E-Mail: pneumann@buchenwald.de Impressum Eine Informationsbroschüre der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft Konzeption und Redaktion: Rikola-Gunnar Lüttgenau, Philipp Neumann Gestaltung: werkraum media, Weimar Bildnachweis: Nikolaj Armjakov, Katharina Brand, Sebastian Dörken, Anke Heelemann, Jens Imig, Christoph Musiol, Svea Pietschmann, Jens-Christian Wagner Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Weimar, 2011 Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora