Analyse der Stickstoffbilanzen ausgewählter Betriebe und Schlussfolgerungen für einen effizienten N-Einsatz. Referat 71, Franziska Heinitz

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Transkript:

Analyse der Stickstoffbilanzen ausgewählter Betriebe und Schlussfolgerungen für einen effizienten N-Einsatz Referat 71, Franziska Heinitz

Gliederung Hintergrund WRRL & Vorstellung des Projektes Analyse des N-Managements von Praxisbetrieben Grundlagen der Nährstoffbilanzierung mit BEFU & REPRO Ergebnisse der Nährstoffbilanzierung ausgewählter sächsischer Betriebe (IST-Zustand) Betriebliche Optimierung des N-Managements auf Grundlage von REPRO am Beispiel von 2 Betrieben Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 2

Chemischer Zustand Grundwasserkörper: Parameter Nitrat 24 % der sächsischen Grundwasserkörper sind aufgrund ihres Nitratgehaltes in einem schlechten chemischen Zustand nach WRRL 3

Quellenbezogene N-Emissionen in sächsische Gewässer Relative Anteile von Stickstoffeinträgen (Emission) aus diffusen Quellen und Punktquellen im Freistaat Sachsen Quelle: Atlas der Nährstoffeinträge in sächsische Gewässer, Zeitraum 2005, LfULG 2009 4

Analyse des N-Managements von Praxisbetrieben in Sachsen Projektinhalt HINTERGRUND WRRL guter Zustand von Grundund Oberflächenwasserkörper HAUPTZIEL Reduktion diffuser N-Einträge aus der landwirtschaftlichen Nutzung ANSATZ Verminderung von grundwasserbelastenden N-Bilanzüberschüssen VORGEHEN Auswahl von Praxisbetrieben (n=16) Analyse des Stickstoffmanagements Bilanzzeitraum: 3 Erntejahre Flächen- & Hoftorbilanzen nach BEFU Anwendung des Modells REPRO Institut für nachhaltige Landbewirtschaftung Darstellung betrieblicher Optimierungspotenziale mit REPRO 5

Analyse des N-Managements von Praxisbetrieben in Sachsen Optimierung mit REPRO Wie kann die Bewirtschaftung in Hinblick auf den N-Saldo und eine verringerte NO 3 -Konzentration im Sickerwasser optimiert werden? Ermittlung des IST-Zustands [Grundlage Betriebsdaten 2006-2008] Analyse und Bewertung der Indikatoren N-Saldo und Nitratbelastung Vergleich IST-Zustand mit Soll-Werten Ableiten geeigneter Maßnahmen Entwicklung von Szenarien [Grundlage Betriebsdaten 2006-2008] 6

Nährstoffbilanzierung mit BEFU Schema Flächenbilanz nach DüV [Umsetzung der DüV, 2007] 7

Nährstoffbilanzierung Bewertung nach Düngeverordnung Grenzwerte zur Einhaltung der guten fachlichen Praxis: Betrieblicher N-Überschuss [kg/ha] Zielwerte Dreijahresmittel nach DüVO 6 (2) 2006 2007 90 2008 80 2009 70 2010 60 2011 8

Das Modell REPRO Landwirtschaftsbetriebes als vernetztes System Zufuhr Futter, Stroh Abfuhr Konserv.verluste Tiere Sonnenenergie Struktur, Intensität, Verfahren Struktur, Intensität, Verfahren Marktprodukte Menschl. AK Stallverluste Saatgut Rotteverluste N 2 -Fixierung Stoff- und Energiebilanz Futter- und Nährstoffbilanz Organ. Dünger direkte Energie PSM Standortbedingungen Maschinen Immissionen NH 3 -Verluste Mineraldünger Denitrifikation Organ. Dünger Humus- und Nährstoffbilanz Auswaschung Quelle: REPRO 9

REPRO Flächenbezogener N-Bilanzsaldo N-Saldo = N-Einsatz - N-Entzug - Δ N org N-Immission Saatgut Betriebsfläche, Schlag N org -Vorrat** N 2 -Fixierung N-Entzug* Mineraldünger N-Saldo N-Verluste Organ. Dünger * N-Entzug der geernteten Haupt- und Nebenprodukte ** Veränderung der Boden-N-Vorräte (Netto-Mineralisation/-Immobilisation) Quelle: REPRO 10

Betriebe N-Management Charakterisierung Standort Betrieb Bodenart AZ Enstehung Ø NS (mm) Ø T ( C) D-1 Sl - ls 53 Diluvial 512 c) 10,1 c) D-2 ls 36 Diluvial 600 b) 10,0 b) D-3 ls - Sl 46 Diluvial 512 c) 10,1 c) D-4 ls - Sl 36 Diluvial 600 b) 10,0 b) D-5 ls 37 Diluvial 600 b) 10,0 b) Lö-1 L 57 Löss 693 a) 8,4 a) Lö-2 sl 61 Löss 667 a) 8,9 a) Lö-3* L 73 Löss 643 a) 8,1 a) Lö-4* L - sl 58 Löss 643 a) 8,1 a) * ohne Tierhaltung a) 1961-1990 b) 06/2002 bis 12/2009 c) 04/1994 bis 12/2009 11

Betriebe N-Management Charakterisierung Standort LN AL GL Getreide GV/ha LN Gülle [ha] [% LN] [% AL] [%] D-1 > 2000 94 6 64 0,4 62 D-2 > 1000 81 20 65 0,4 0 D-3 > 2000 88 12 57 0,3 64 D-4 > 1000 74 26 50 1,3 94 D-5 < 1000 97 3 64 1,1 100 Lö-1 < 1000 88 12 60 0,4 90 Lö-2 < 1000 89 11 66 0,1 0 Lö-3* < 1000 100 0 67 - - Lö-4* > 1000 100 0 57 - - * ohne Tierhaltung 12

Ergebnisse Vergleich REPRO & BEFU [kg N/ha] 150 125 N-Saldo Betrieb Drei-Jahresmittel BEFU N-Immission REPRO 100 108 75 50 25 76 93 38 63 46 72 94 53 89 54 36 73 40 51 0 D-1 D-2 D-3 D-4 D-5 Lö-1 Lö-3* Lö-4* 17 13 (*ohne Tierhaltung)

Ergebnisse REPRO Vergleich N-Saldo und Tierbestand Drei-Jahresmittel Betrieb N-Saldo [kg N/ha] 120 100 80 60 40 R 2 = 0,62 20 0,00 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 Tierbestand [GV/ha] 14

Ergebnisse REPRO Vergleich N-Verwertung und Tierbestand Drei-Jahresmittel Betrieb N-Verwertung [%] 100 80 60 40 R 2 = 0,58 20 0,00 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 Tierbestand [GV/ha] 15

Ergebnisse REPRO Vergleich N-Saldo Fruchtarten N-Saldo auf Grundlage Einzelschlagbilanzen N-Saldo [kg/ha] 150 120 90 60 30 131 121 112 94 89 86 73 72 41 27 0 WRa (n=249) ZR (n=34) SM (n=176) Triticale (n=61) WRo (n=176) KM (n=46) WW (n=340) WG (n=256) GL (n=874) SGB (n=51) 16

Ergebnisse REPRO Vergleich N-Saldo Fruchtarten N-Saldo auf Grundlage Einzelschlagbilanzen (2006-2009) Jahr WRa ZR SM GL Anzahl (N) 249 34 176 340 Nährstoffentzug ges. 136 251 132 129 Nährstoffentzug HP 102 115 132 129 Nährstoffentzug NP 34 136 0 0 Nährstoffzufuhr ges. 267 278 228 170 N-Immission 20 20 20 20 Symb. N-Zufuhr 0 0 0 31 Org. Düngung ges. 67 183 146 70 Stroh-/ Gründüngung 34 147 2 0 Wirtschaftsdünger 34 35 144 70 Mineraldünger 180 75 60 47 Änderung Boden-N-Vorrat 0-94 -16 0 Nährstoffsaldo 131 121 112 41 17

REPRO N-Flüsse im Boden Mineraldünger Immission Organischer Dünger Gülle Stallmist Jauche Kompost Stroh Gründüngung Leguminosen Ernte-Wurzelrückstände Mineralischer-N-Pool Organischer-N-Pool Humus-N-Pool Ammoniakverluste Denitrifikationsverluste Nitratverluste N-Entzug Quelle: REPRO 18

Ergebnisse REPRO N-Verluste Nitrataustrag [kg NO3-N/ha] Ammoniak [kg N/ha] Denitrifikation [kg N/ha] N-Verluste [kg/ha] 80 60 40 20 0 71 61 55 57 46 40 Drei-Jahresmittel Betrieb 42 34 30 20 16 16 13 15 15 14 15 14 15 13 7 6 7 9 6 5 4 D-1 D-2 D-3 D-4 D-5 Lö-1 Lö-2 Lö-3* Lö-4* Betrieb 19 (*ohne Tierhaltung)

Ergebnisse REPRO N-Saldo und NO 3 -Konzentration im Sickerwasser N-Saldo [kg/ha] 120 100 80 60 350 300 250 200 150 NO 3 -Konz. [mg/l] Drei-Jahresmittel Betrieb N-Saldo NO 3 -Konz. 40 20 0 D-1 D-2 D-3 D-4 D-5 Lö-1 Lö-2 Lö-3* Lö-4* 100 50 0 Betrieb Aus Sicht der Wasserwirtschaft ist die Nitratkonzentration im Sickerwasser der entscheidende Parameter 20 (*ohne Tierhaltung)

Ergebnisse REPRO NO 3 -Auswaschung N-Saldo [kg/ha] 120 100 80 60 40 350 300 250 200 150 100 NO 3 -Konz. [mg/l] 250 200 150 100 Sickerwasser [mm/a] Drei-Jahresmittel Betrieb N-Saldo NO 3 -Konz. Sickerwasser 20 0 D-1 D-2 D-3 D-4 D-5 Lö-1 Lö-2 Lö-3* Lö-4* 50 0 Betrieb 50 0 geringe Sickerwassermengen 21 (*ohne Tierhaltung)

Optimierung mit REPRO 2 Betriebsbeispiele Betrieb D-1 Betrieb D-2 Agrarregion Riesaer-Torgauer Elbtal Sächsisches Heidegebiet Bodenart Sl - ls ls AZ 53 36 Niederschlag [mm] 2006 406 490 2007 583 776 2008 538 683 LN [ha] > 2000 > 1000 GL [% LN] 6,1 19,5 Tierbestand [GV/ha LN] 0,4 0,4 Flüssigmist [%] 62 0 Winterweizen [dt/ha] 55 45 Wintergerste [dt/ha] 68 48 Winterraps [dt/ha] 30 26 Silomais [dt/ha] 302 340 22

Optimierung mit REPRO Betrieblicher N-Saldo D-1 und D-2 [kg N/ha] Jahr 2006 2007 2008 2006-2008 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 Nährstoffentzug ges. 111,5 95,7 137,2 106,2 150,0 112,1 132,9 104,7 Nährstoffentzug HP 87,3 81,8 107,0 90,7 120,1 94,7 104,8 89,1 Nährstoffentzug NP 24,3 14,0 30,2 15,5 29,9 17,5 28,1 15,7 Nährstoffzufuhr ges. 225,8 154,5 228,3 153,7 220,8 174,3 224,9 160,9 N-Immission 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 Nährstoffzufuhr Saatgut 2,0 1,2 1,5 1,0 1,9 1,1 1,8 1,1 Symb. N-Zufuhr 1,7 4,9 2,1 5,0 2,1 5,3 2,0 5,1 Org. Düngung ges. 51,5 42,4 55,7 42,6 50,4 45,8 52,6 43,6 Stroh-/ Gründüngung 21,8 7,6 29,4 7,7 27,4 944,0 26,2 8,2 Stalldung 14,4 24,3 11,1 22,3 6,4 19,7 10,6 22,1 Gülle 11,8 0 12,0 0 13,5 0 12,4 0 Jauche 0 1,2 0 0,5 0 1,2 0 1,0 Sonstige org. Dünger 3,5 9,3 3,2 12,2 3,2 15,5 3,3 12,4 Mineraldünger 150,6 86,0 148,9 85,0 146,4 102,2 148,6 91,1 Änderung Boden-N-Vorrat 1,3-3,9-1,4-7,8-3,1-7,6-1,1-6,5 Nährstoffsaldo 113,0 62,7 92,5 55,2 74,0 69,8 93,1 62,6 23

Optimierung mit REPRO N-Verluste D-1 und D-2 Jahr 2006 2007 2008 2006-2008 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 Ammoniakverluste (kg N/ha) 8 6 7 6 6 6 7 6 - Stalldung (kg N/ha) 1,0 1,9 0,6 1,5 0 1,1 0,6 1,5 - Gülle (kg N/ha) 2,6 0 1,6 0 1,9 0 2,0 0 - Jauche (kg N/ha) 0 0,3 0 0,2 0 0,3 0 0,3 - Sonstige organische Dünger (kg N/ha) 0,7 1,8 0,7 2,5 0,7 2,4 0,7 2,3 - mineralische Dünger (kg N/ha) 3,8 2,2 3,7 2,1 3,7 2,5 3,7 2,3 Denitrifikationsverluste (kg N/ha) 16 13 17 13 16 14 16 13 Sickerwasserrate (mm/a) 73 107 253 274 160 250 162 211 Austauschhäufigkeit (%/a) 52 99 147 250 101 226 100 192 Nitrataustrag (kg NO 3 -N/ha) 59 44 102 45 51 48 71 46 Nitratkonzentration Sickerwasser (mg NO 3 /l) 356 183 179 73 141 86 193 97 24

Optimierung mit REPRO N-Verluste D-1 und D-2 Jahr 2006 2007 2008 2006-2008 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 D-1 D-2 Ammoniakverluste (kg N/ha) 8 6 7 6 6 6 7 6 tolerierbarer N-Saldo für eine Nitratkonzentration im Sickerwasser von 50 mg/l: - Stalldung (kg N/ha) 1,0 1,9 0,6 1,5 0 1,1 0,6 1,5 - Gülle (kg N/ha) 2,6 0 1,6 0 1,9 0 2,0 0 - Jauche (kg N/ha) 0 0,3 0 0,2 0 0,3 0 0,3 - Sonstige organische Dünger (kg N/ha) 0,7 1,8 0,7 2,5 0,7 2,4 0,7 2,3 - mineralische Dünger (kg N/ha) 3,8 2,2 3,7 2,1 3,7 2,5 3,7 2,3 D-1: 51 kg N/ha D-2: 43 kg N/ha Denitrifikationsverluste (kg N/ha) 16 13 17 13 16 14 16 13 Sickerwasserrate (mm/a) 73 107 253 274 160 250 162 211 Austauschhäufigkeit (%/a) 52 99 147 250 101 226 100 192 Nitrataustrag (kg NO 3 -N/ha) 59 44 102 45 51 48 71 46 Nitratkonzentration Sickerwasser (mg NO 3 /l) 356 183 179 73 141 86 193 97 25

Optimierung mit REPRO Betriebsszenario [2006 bis 2008] 1. Betriebsszenario Erweiterung des Zwischenfruchtanbaus: Senf zu allen Sommerfrüchten IST Szenario 1 D-1 < 5 % Anbau Zwischenfrüchte auf 25 % AL D-2 0 % Anbau Zwischenfrüchte auf 15 % AL 26

Optimierung mit REPRO Betriebsszenario [2006 bis 2008] 1. Betriebsszenario Reduktion des mineralischen Stickstoffaufwandes [kg N/ha] IST D-1 D-2 Silomais* 255 200 Wintergerste 145 120 Winterraps 205 165 Winterroggen 120 105 Winterweizen 170 135 Szenario 1 (Differenz zu IST) D-1 D-2-15 -5-25 -25-40 -20 0-15 -45-30 *organischer und mineralischer Stickstoff 27

Optimierung mit REPRO Optimierungsansätze 2. Zielorientiertes Szenario Erhöhung der Stickstoffentzüge Silomais als Zweitfrucht nach Futterroggen höhere Flächenerträge ermöglichen auf etwa der Hälfte der Maisfläche einen Austausch mit Ackergras Strohernte Sicherung der Humusversorgung Ackergras als Untersaat zu Winterweizen und Wintergerste 28

Optimierung mit REPRO Zielorientiertes Szenario [2006 bis 2008] Auswirkungen der Änderungen in der Anbaustruktur Betrieb D-1 Betrieb D-2 Mais + Futterroggen [% AL] 10,8 6,8 Ackergras [% AL] 9,4 8,7 Änderung zu IST [% AL] -6,6-7,6 Untersaat Ackergras [% AL] 47,8 24,0 Erntemenge Stroh [t] 4226 3826 Änderung zu IST [t] +2361 +693 N-Entzug AL [kg/ha] 147,4 113,3 Änderung zu IST [kg/ha] +14,4 +8,8 29

Optimierung mit REPRO Ergebnisse D-1 [2006 bis 2008] N-Saldo NO 3 -Konz. Sickerwasser [kg N/ha] 120 100 80 60 40 20 113 83 66 92 65 52 74 52 36 [mg NO3/l] 400 350 300 250 200 150 100 50 356 283 221 179 116 105 IST Szenario 1 Szenario 2 141 96 73 0 2006 2007 2008 0 2006 2007 2008 30

Optimierung mit REPRO Ergebnisse D-1 [2006 bis 2008] Übersicht zu den Wirkungen nitratreduzierender Maßnahmen (Drei-Jahresmittel Betrieb) Parameter IST Szenario 1 Szenario 2 N-Saldo [kg N/ha] 93 66 51 Differenz zu IST [%] -29-45 Nitrataustrag [kg NO 3 -N/ha] 71 49 41 Nitratkonz. Sickerwasser [mg NO 3 /l] 193 134 112 Differenz zu IST [%] -30-42 Humussaldo [kg C/ha AL] -12 12 23 P-Saldo [kg P/ha] -6-6 -8 31

Optimierung mit REPRO Ergebnisse D-2 [2006 bis 2008] [kg N/ha] 80 60 40 20 N-Saldo 63 44 34 70 55 54 50 43 46 [mg NO3/l] 200 150 100 50 NO 3 -Konz. Sickerwasser 183 113 94 IST Szenario 1 Szenario 2 86 73 61 60 53 50 0 2006 2007 2008 0 2006 2007 2008 32

Optimierung mit REPRO Ergebnisse D-2 [2006 bis 2008] Übersicht zu den Wirkungen nitratreduzierender Maßnahmen (Drei-Jahresmittel Betrieb) Parameter IST Szenario 1 Szenario 2 N-Saldo [kg N/ha] 63 49 41 Differenz zu IST [%] -22-35 Nitrataustrag [kg NO 3 -N/ha] 46 33 28 Nitratkonz. Sickerwasser [mg NO 3 /l] 97 69 59 Differenz zu IST [%] -28-39 Humussaldo [kg C/ha AL] -87-75 0 P-Saldo [kg P/ha] -8-8 -9 K-Saldo [kg K/ha] -19-19 -31 33

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (1) N-Bilanzierung als Erfolgskontrolle des Düngemitteleinsatzes N-Saldo = Summe potentieller umweltgefährdender N-Verbindungen Beurteilung der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit eines Landnutzungssystems N-Saldo von 60 kg/ha nach DüV kein Garant für niedrige Nitratkonzentrationen im Sickerwasser 34

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (2) Zwischenfruchtanbau und reduzierten N-Einsatz führt in Szenarien zu deutlich geringeren N-Salden und einem Rückgang der potentiellen Nitratauswaschung durch Steigerung der N-Entzüge ließ sich bei Betrieb D-2 der Zielwert von 50 mg NO 3 /l annähernd erreichen geringe Sickerwassermengen begrenzen Reduktionspotential bei Betrieb D-1 erhebliches Potential zur Belastungsminderung 35

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! 36 26.02.2010 2. März 2010 Franziska Heinitz Heinitz