Archaeopteryx lithographica Historisches und Anatomisches zum Urvogel des Jura schlechthin
Archaeopteryx ist der Urvogel schlechthin. hat eine bewegte Entdeckungsgeschichte hinter sich. wurde wiederholt mit Compsognathus verwechselt. wurde wiederholt und ohne ausreichende Beweise als Fälschung bezeichnet. war als Zwischenform der erste konkrete Hinweis auf die Richtigkeit der Evolutionstheorie Darwin s. weist eine Reihe von Merkmalen auf, die ihn als missing-link zwischen Vögel und Reptilien stellen. und wird vielleicht, so die Glaubwürdigkeit von Protoavis texensis ausreichend bewiesen werden kann, als Urvogel ausgedient haben.
Der zeitliche Rahmen Mesozoikum Jura Malm, 2 Tiefes Untertithon Fazies der Solnhofener Plattenkalke, die in einer Lagune abgelagert worden sind. Berühmt für ihre Feinheit und aus diesem Grund in Verwendung als Substrat für den Steindruck (Lithographie).
Paläogeographie Pangaea zerfällt N-Atlantik ist bereits geöffnet S-Atlantik im Entstehen Laurasia ist im Zerfallen Gondwana ist fast noch intakt
Europa im oberen Jura
Paläogeographie
Geologie: Schichtfolge
Steinbruch bei Solnhofen
Steinmetz-Arbeit
Einige Beispiele
und ein Krebs.
Die Exemplare Derzeit existieren 10 Funde von Urvögeln aus dem Sollnhofener Plattenkalk: Die Feder (B) Londoner Exemplar (C) Berliner Exemplar (D) Maxberg Exemplar (F) Haarlemer Exemplar (A) Eichstätter Exemplar (E) Solnhofener Exemplar (G) Solnhofener Aktienvereins Exemplar (H) Chicken Wing (ohne Abb.) Thermopolis Exemplar (ohne Abb.)
Karte der Funde
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 1 Gefunden: 1860 Ort: Gemeindesteinbruch Solnhofen Erstbeschreibung: Hermann v. Meyer, 1860 Die asymmetrisch, d.h. modern gebaute Feder Verwahrung: Akademie der Wissenschaften, München; Humboldt Museum, Berlin
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 2 Gefunden: 1861 Ort: Langenaltheimer Haardt bei Solnhofen Besitzer: Dr. Carl Häberlein Sehr vollständig erhalten Londoner Exemplar Verwahrung: London, Brit. Mus. Nat. Hist. Hier als Zeichnung wiedergegeben.
Archaeopteryx lithographica Das Londoner Exemplar in einer Fotografie Holotypus von Archaeopteryx lithographica Erstbeschreibung: Hermann v. Meyer, 1861 Heftig umstritten, v.a. im Lichte der 1859 publizierten Arbeit von Darwin: On the Origin of Species Von Andreas Wagner 1861 als Griphosaurus beschrieben. 1863 in einer Monographie von Owen beschrieben und als Archaeopteryx macrura bezeichnet.
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 3 Gefunden: 1877 Fundort: Blumenberg / Eichstätt Besitzer: Ernst Häberlein Verwahrung: Berlin, Humboldt Museum Berliner Exemplar Wurde erst 20 Jahre nach der Entdeckung von Wilhelm Dames eingehend bearbeitet und dabei als Archaeopteryx siemensii beschrieben.
Archaeopteryx lithographica Fundnummer: 4 Gefunden: 1956 Fundort: Langenaltheimer Haardt bei Solnhofen Maxberg Exemplar Schlecht erhalten, nur Torso und einige Federabdrücke Verwahrung: Privatsammlung Opitsch
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 5 Gefunden: Riedenburg Ort: 1855 Zunächst als Flugsaurier, Pterodactylus crassipes, beschrieben und erst 1970 von Ostrom als Archaeopteryx erkannt. Verwahrung: Teyler Museum Haarlemer Exemplar
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 6 Gefunden: 1951 Ort: Workerszell bei Eichstätt Erst 1973 von F.X. Mayr als Urvogel erkannt, bis dahin Compsognathus geführt. Eichstätter Exemplar Verwahrung: Eichstätt, Jura-Museum / Willibaldsburg
A. lithographica = Wellnhoferia grandis Fund-Nummer: 7 Gefunden: 1988 Ort:Privatsammlung Bgm. Müller Solnhofener Exemplar Auch dieses Exemplar ist als Compsognathus falsch bestimmt gewesen und wurde von Wellnhofer als Archaeopteryx erkannt und beschrieben. Neubearbeitung durch A. Elzanovsky (2001) Differenzen in Schwanzlänge, Beckenbau und Fußskelett
Archaeopteryx bavarica Fund-Nummer: 8 Gefunden: 1992 Fundort: Langenaltheimer Haardt bei Solnhofen Solnhofener Aktienvereins Exemplar 1993 von Peter Wellnhofer beschrieben und wegen einiger Unterschiede als eigene Art beschrieben: 10% kleiner als die übrigen Skelette aber dennoch adult Knöchernes Sternum Interdentale
Archaeopteryx lithographica Fund-Nummer: 9 Gefunden: 2004 Fundort: Alter Steinberg Chicken Wing Privatbesitz: Familien Ottmann & Steil (Solnhofen) Isolierte Arm Federn unter schrägem Licht sichtbar
Archaeopteryx sp. Fund-Nummer: 10 Gefunden: Dezember 2005 Fundort: Privatsammlung Pohl, durch Ankauf Aufbewahrungsort: Thermopolis- (Privat) Museum (Wyoming) Thermopolis Exemplar
Ein Detail Endphalanx des 3. Fingers des Urvogels mitsamt Hornscheide
Archaeopteryx sp.
Eine alte Rekonstruktion
und eine neue Rekonstruktion Rekonstruiert und zur Verfügung gestellt von Boban Filipovic.
weitere Rekonstruktionen
Ein Klassiker
Zum Verwechseln ähnlich ist das postcraniale Skelett von Archaeopteryx mit dem von Compsognathus. Compsognathus stammt aus dem O-Jura von Jachenhausen (Bayern).
Compsognathus
Compsognathus Skelettrekonstruktion von Compsognathus sp.
Compsognathus Rekonstruktion
Compsognathus Rekonstruktion
Anatomie Rekonstruktion der anatomischen Verhältnisse von Archaeopteryx lithographica nach Chatterjee. A Cranium B Cranium, Detail C Schultergürtel, lateral D Schultergürtel, medial E Schultergürtel, dorsal F Pelvis, dext.
Archaeopteryx versus Columba Der Urvogel im Vergleich mit einer rezenten Taube. Die Differenzen: Schädel Schultergürtel Hand und Handwurzel Sternum Becken Schwanz (Pygostyl)
Archaeopteryx vs. Protoavis Archaeopteryx lithographica zeigt im Gegensatz zum wesentlich älteren Protoavis eine ursprünglichere Anatomie hinsichtlich des Schädels (nicht echt avidiapsid) und des Schultergürtels (kein Foramen triosseum, Sternum klein und nicht gekielt).
Entwicklungsstufen
Vergleich Archaeopteryx - Protoavis
Vorlesungsvorschau Die Vögel der Kreide