Bridgeseminar. Estricher Hof April Informativ Negativ. Kontra. Support Positiv Kompetitiv

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Transkript:

Bridgeseminar Estricher Hof April 2014 Optional Incredible Informativ Negativ Kontra Support Positiv Kompetitiv Kooperativ Responsiv Renegativ Die Reizung : 1 Passe 1 Passe 2 Passe 2 Passe 3 Passe 3 Passe 4 Passe X 1 1 unmögliches Strafkontra darauf der Gegner: "Aber Sie können doch nicht ihren Partner kontrieren!" Antwort: "Er ist nicht mehr mein Partner!" 1

K o n t r a Allgemeine Informationen und Regeln Wenn ein Spieler bei der Reizung an der Reihe ist, kann er wählen zwischen einem Gebot oder einer Ansage. Er kann passen oder er kann Kontra sagen, allerdings nur, wenn das letzte Gebot in der Reizung von einem Spieler der Gegenpartei abgegeben wurde. Der Partner darf nicht kontriert werden, auch wenn man es manchmal gern tun würde! Nach einem Kontra geht die Reizung ganz normal weiter. Folgt nach einem abgegebenen Kontra noch ein weiteres Gebot von einer der beiden Seiten, so verfällt das Kontra. Nur, wenn direkt im Anschluss an das Kontra dreimal gepasst wird, ist die Reizung beendet und der erreichte Kontrakt wird im Kontra gespielt. Wenn ein Endkontrakt kontriert wurde, erhöhen sich die Strafpunkte für Faller erheblich: Nichtgefahr Pass X I Gefahr Pass X -1 50 100 I 100 200-2 100 300 I 200 500-3 150 500 I 300 800-4 200 800 I 400 1100-5 250 1100 I 500 1400 Diese drastische Erhöhung der Strafpunkte verhindert, dass allzu euphorisch höher und höher gereizt wird und dadurch vernünftiges Spiel unmöglich wird. Wenn ein kontrierter Kontrakt am Ende doch erfüllt wird, so kann sich der Alleinspieler einen ordentlichen Bonus aufschreiben. Die Stichpunkte, die ein erfüllter Kontrakt einbringt, werden verdoppelt. Beispiel der Verdoppelung der Stichpunkte: Bei (Unterfarben): ohne Kontra 20 Punkte, dagegen mit Kontra 40 Punkte Bei (Oberfarben): ohne Kontra 30 Punkte, dagegen mit Kontra 60 Punkte Bei Sans Atout ohne Kontra 40 Punkte für den ersten Stich und mit Kontra 80 Punkte Dies hat Konsequenzen: Vollspielstufen werden früher erreicht. So bringt z.b. ein kontrierter und erfüllter Kontrakt von 2 2x60 = 120 Stichpunkte und somit das Recht auf Vollspielprämie, da die Stichsumme größer oder gleich 100 ist. Die kontrierte Partei erhält bei erfülltem Kontrakt zusätzlich eine Prämie von 50 Punkten ( Beleidigungsprämie ). Überstiche zählen je 100 Punkte in Nichtgefahr und 200 Punkte in Gefahr. 2

Arten von Kontras Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass es kaum sinnvoll ist, den Gegner auf niedriger Stufe zu kontrieren. Warum? Man hat selten allein so ein starkes Blatt, dass der Kontrakt auf einer niedrigen Stufe tatsächlich fällt. Auch wenn der Kontrakt fällt, ist es häufig günstiger, selbst zu spielen, da der Gegner nicht so oft fallen wird. Spielt man selbst, bekommt man höhere Prämien, bei Vollspielen auf eigner Achse kann das ganz extrem sein. Es besteht die Gefahr, dass der Gegner den Kontrakt erfüllen wird und somit zusätzlich eine Vollspielprämie geschenkt bekommt. Oft reizt der Gegner nicht mehr freiwillig eine Stufen höher, wenn man ihn frühzeitig mit einem Kontra davor warnt, dass es schlecht für ihn steht. Strafkontra Bei einem Strafkontra möchte der Kontrierende, dass sein Partner passt, damit der gegnerische Kontrakt im Kontra gespielt wird und die Gegner entsprechend bestraft werden. Dies ist der ursprüngliche Sinn des Kontras. Ein Kontra ist immer dann Strafkontra: wenn wir sicher 23 F haben, z.b. nach 2 über 1, wenn alle Farben geboten sind, wenn ein Gegner nach einer Sperreröffnung bietet, wenn der Partner geboten oder informativ kontriert hat, außer Negativkontra, aber Vorsicht, im Teamkampf gelten andere Regeln! Sinnvoll ist es, wenn eine Partnerschaft sich abspricht. Kontra nach 1SA Gegenreizung ist bei Forum D Strafkontra und verspricht ab 9F. Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 1 Pass 2 2 X 1 1 Pass 2 3 X 1 1 Strafkontra Wir haben sicher 23 F, besser der Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. 1 Strafkontra Der Eröffner könnte mit 3 Karo einladen oder selbst 3 kompetitiv bieten. 3 4 X 1 1 Strafkontra Nach Partners Sperreröffnung ist Kontra Strafkontra 1 2 3 Pass 4 Pass Pass 5 X 1 1 Strafkontra Die Gegner haben gegen unser Vollspiel verteidigt Weil aber Strafkontras auf niedriger Stufe selten abgegeben werden, haben pfiffige Spieler diesen Kontras einen anderen, konventionellen Sinn verliehen. Die meisten Kontras, die sich auf ein Gebot unterhalb eines Vollspiels beziehen, sind keine Strafkontras, sondern fordern den Partner auf, weiterzureizen. 3

Informationskontra ( Kontra in der 2. Hand ) ist ein Kontra in der Gegenreizung, normalerweise in der 2. Hand verspricht Eröffnungsstärke ( mindestens 12F ) zeigt Spielbereitschaft ( 3 oder 4 Karten ) in den drei nicht genannten Farben folglich kurz in der gereizten Farbe Ein besonderes Gewicht wird auf die nicht gereizte(n) Oberfarbe(n) gelegt - diese sollen nach Möglichkeit zu viert sein. Alle oben genannten Einschränkungen gelten nicht mehr, wenn Sie mehr als 18FL haben. Mit einer so starken Hand sollten Sie immer erst kontrieren und später Ihr Blatt näher beschreiben. Beispiel 1 KB54 5 KB54 AD54 Gegner eröffnet 1 und Sie reizen Kontra Sie haben 14F, eigentlich genug für eine Gegenreizung. Das Problem ist, dass Sie keine 5er Länge haben und somit keine Farbe reizen können. Deswegen sagen Sie Informationskontra. Sie bitten Ihren Partner, seine längste Farbe zu bieten (außer ). Mit einer 4441 Verteilung haben Sie das ideale Kontra, da Sie Ihren Partner in allen drei Farben mit 4 Karten unterstützen können. Aber auch mit einer 4243-Verteilung mit dem Double in der Gegnerfarbe ist das Kontra eine gute Wahl. Beispiel 2 KB54 5 KB54 AD54 Gegner eröffnet 1 und Sie müssen passen Auch in diesem Beispiel haben Sie 14F, jedoch kommt ein Informationskontra nicht in Frage, da Sie in der anderen Oberfarbe (Coeur) nicht spielbereit sind. Auch haben Sie keine Länge oder SA-Verteilung mit entsprechender Stärke. Sie müssen passen! Beispiel 3 KB54 West Nord Ost Süd A5 1 Passe 1 X KB85 752 Das schwache Informationskontra in vierter Position verspricht die beiden nicht gereizten Farben. Beispiel 4 AKB54 AD5 KB5 D5 Gegner eröffnet 1 und Sie reizen Kontra Sie haben 21FL und sind zu stark für eine sofortige 1 Zwischenreizung. Deswegen reizen Sie erst Kontra und nennen die Piks in der zweiten Bietrunde. Dies ist das sogenannte starke Informationskontra das Stärke-Kontra. 4

Antworten auf ein Informationskontra Gegner Partner Gegner Sie 1 Kontra Passe? Sie haben folgendes Blatt : B543 843 83 9832 Was passiert, wenn Sie jetzt passen? Nun, würden Sie jetzt passen, dann wird der Eröffner auch passen. Das Kontra bleibt stehen und der Gegner wird ggf. problemlos 7 oder mehr Stiche erzielen. Deswegen müssen Sie unbedingt reizen. Da Ihr Partner spielbereit ist in allen Farben außer, reizen Sie 1. Dies müssen Sie auch mit einem Punkt reizen. Ihr Partner hat Sie gezwungen zu reizen Sie müssen auch mit 0 Punkten antworten! Beispiel nach 1 Eröffnung der Gegner Kontra (Partner) Passe (Gegner) Haben Sie grundsätzlich 4 Möglichkeiten: 1. Farbgebot 2. SA-Gebot 3. Überruf 4. Strafpassen Neue Farbe auf der 1. Stufe (bis 7 F, eine Art Notgebot) 1 0 bis 7 F mindestens ein (3) 4er Karo 1 0 bis 7 F mindestens ein (3) 4er Coeur 1 0 bis 7 F mindestens ein (3) 4er Pik notfalls mit 3er Länge sparsam, nächst höhere Farbe SA Antworten (Positive Gebote mit Stopper in der Gegnerfarbe) 1SA 7F bis 10FL, relativ ausgeglichene Hand mit Treffstopper, ohne 4er Oberfarbe 2SA 11 bis 12FL, relativ ausgeglichene Hand, mit Treffstopper, ohne 4er Oberfarbe 3SA ab 13FL, relativ ausgeglichene Hand, mit Treffstopper, ohne 4er Oberfarbe 5

Neue Farbe im Sprung (8 bis 10 F + 4er Länge) 2 8 bis 10 F genau 4 Karten in Karo 2 8 bis 10 F genau 4 Karten in Coeur 2 8 bis 10 F genau 4 Karten in Pik Neue Farbe im Doppelsprung (8 bis 11 FL + mind. 5er Länge) 3 8 F bis 11 FL, 5er Karo 3 8 F bis 11 FL, 5er Coeur 3 8 F bis 11 FL, 5er Pik Sprung in Oberfarben Vollspiel (ab 12 FL + mind. 5er Länge) 4 ab 12 FL, min. 5er 4 ab 12 FL, min. 5er 4 / ab 9 F / 11 FL / 13FV min. 6er Der Überruf (starke Hand ab 11 FL, kein passendes Gebot) Der Partner soll in erster Linie seine 4er Oberfarbe nennen 2 Überruf, Interesse am Vollspiel, aber ohne ein klares Gebot Partner soll seine Hand genauer beschreiben Neulich im Club Ein Anfängerpaar spielt ACOL (4er-Farben, schwachen SA). Die Reizung: ging Pass - Pass - Pass - Pass. Während wir unsere schlechten Karten wegsteckten, hatten wir Gelegenheit, folgenden Disput zu verfolgen: "Hattest du keine 12 Punkte?" "Doch, ich hatte sogar 16, aber meine einzige 4er-Farbe war nicht bietbar: Pik 5432." "Ja, aber, warum sagst du denn dann nicht 'Kontra'?" "Das kann ich doch nur, wenn die Gegner schon gereizt haben!" "Ich meine doch kein Strafkontra, sondern Informationskontra!!!" Meiner Schwester würde sagen: Wenn sie mit der Bietbox gerasselt hat, kann man ihr nur vorwerfen, dass sie vor dem Passe nicht die Stoppkarte gezogen hat 6

Stärkekontra in 2. Hand Ihre Hand sieht so aus: AK9872 AD3 A65 5 19FL Ihr rechter Gegner eröffnet 1 und Sie sind dran. Was sollen sie reizen? Ihr Blatt ist zu stark für eine normale Zwischenreizung (1Pik zeigt 5er Pik und 9 18 FL) 2Pik / 3Pik / 4Pik wäre ein schwacher Sprung Lösung: Ab 19FL und einer eigenen Farbe oder SA Verteilung reizt man erst Kontra. Natürlich geht der Partner zuerst von einem Informationskontra aus. Darauf muss er antworten, wenn der Gegner vor ihm gepasst hat. Sie können also sicher sein, dass Sie noch einmal drankommen werden. Im zweiten Schritt reizen Sie dann Ihre Farbe. So weiß der Partner, dass Sie stark sind. Reizt der Kontrierende eine neue Farbe auf die Farbe seines Partners, so signalisiert er ein starkes Blatt ab 19 FL. Schritt 1: Informationskontra (Partner geht erst mal von 12 F aus) Schritt 2: Partner muss antworten (auch mit 0 F) Schritt 3: Der Kontrierende nennt seine eigene Farbe = Stärke-Kontra Genau so mit ausgeglichenen Händen : 1SA direkt = 15-18 FL Kontra und dann 1SA = 19-20 FL Kontra und dann 2SA = 21-22 FL Achtung! Der direkte Sprung in 2SA in der Gegenreizung ist eine Konvention und zeigt die beiden rangniedrigsten ungereizten Farben mindestens 5-5 (Unusual Notrump), meist kombiniert mit Michaels Cuebid. Mit gleichmäßiger Verteilung und stärker als 18 FL sagt man deshalb erst Kontra! 7

Beispiele: 1 Kontra Pass 2 * Pass 2 ** * mind. 3/4er, ab 0 FL ** mind. 5er, ab 19FL 1 Kontra Pass 1 * Pass 1SA** * 0-7 F ** 19-20 FL 1 Kontra Pass 1 * Pass 2SA** * 0-7 F ** 21-22 FL Beispiel: B1087 86 1063 A953 Reizung: 64 KD942 AB52 K2 9532 1053 97 B874 AKD AB7 KD84 D106 Ausspiel: 3 Ergebnis: 3SA +1 1 X Pass 1 Pass 2SA Pass 3SA Pass Pass Pass 8

Wiederbelebungskontra ( Kontra in vierter Hand ) Wiederbelebung ist ein Gebot oder Kontra des 4. Spielers, der nach zwei Passe mit seinem dritten Passe die Reizung beenden würde. Wiederbelebungkontra ist im Prinzip auch ein Informationskontra. Weil es aber in vierter Hand abgegeben wird, unterliegt es anderen Bedingungen als das direkte Kontra in zweiter Hand und verdient deshalb auch einen eigenen Namen. Beispiele: 1 P P? West kann die Reizung wiederbeleben Wiederbelebung in 4. Position 1 2 P P Nord kann die Reizung wiederbeleben? Wiederbelebung durch den Eröffner 1 P 2 P Ost kann die Reizung wiederbeleben P? Wiederbelebung in der 2. Bietrunde zum ersten Beispiel: 1 P P? Sie haben: K954 5 D8765 AB5 Überlegung: Der Eröffner hat meistens nicht mehr als 14F, sein Partner höchstens 5F und ich habe 10F. Das heißt, dass mein Partner wahrscheinlich 12F oder mehr hat. Mit jeder der folgenden Hände hätte der Partner passen müssen: A) B) C) 2 AB5 KB54 K543 K654 AKB542 AK54 B543 D2 B542 A4 4 Sie müssen in solchen Situationen beachten, dass Ihr Partner relativ stark sein kann. Er hat gepasst, weil er z.b. eine Coeurlänge hält oder kein sinnvolles Gebot finden konnte. Deshalb dürfen und sollten Sie auch mit viel weniger Punkten in die Reizung eingreifen. Ihr Partner kennt die Situation und wird entsprechend zurückhaltend reagieren. Selbst mit einer Coeurlänge wird er ein sinnvolles Gebot finden. Auf der Einer- oder Zweierstufe wird der Schaden nicht all zu groß werden. 1 P P? Passe : 0 7 F oder Coeur-Länge Kontra : ab 8 F mit Kürze in Coeur oder mit allen Händen ab 15 FL, außer 2SA 1 : 8 bis 14 FL, 5er Pik 2 : 8 bis 14 FL, 5er Treff 2 : 8 bis 14 FL, 5er Karo 1SA : 11 bis 14 FL gleichmäßige Verteilung 2SA : 18 bis 19 FL gleichmäßige Verteilung 2 : Überruf: beliebiger Zweifärber, Verlierer entsprechend Gefahrenlage 9

Das Negativkontra ( Kontra des Antwortenden ) Angenommen, Ihr Partner eröffnet 1 und Ihr rechter Gegner reizt 1. Sie halten: 95 A653 KB54 543 Ohne die 1 -Zwischenreizung hätten Sie problemlos 1 geantwortet. Durch die Gegenreizung fehlt dafür der Bietraum und 2 können Sie nicht bieten, weil dies eine Fünferlänge in und 11FL versprechen würde. Passe kommt mit 8F als Antwortender und 4 Karten in nicht in Frage, 1SA ohne Pikstopper ist ebenfalls nicht attraktiv. Um dieses Reizproblem zu lösen, gibt es die Vereinbarung, dass Kontra in dieser Situation kein Strafkontra ist. Es fordert im Gegenteil den Partner zu einem weiteren Gebot auf und verspricht genau 4 Karten in der anderen Oberfarbe und mindestens 7 FL. Hat Ihr Partner eine Oberfarbe eröffnet und der Gegner die andere Oberfarbe gereizt, verspricht das Negativkontra beide Unterfarben. Stärke, Höhe Die benötigte Punktzahl ist von der Stufe abhängig, auf die der Eröffner die angezeigte Farbe noch reizen kann. 1. Stufe ab 7 FL z.b.: 1 (1 ) X 2. Stufe ab 8 FL z.b.: 1 (2 ) X 3. Stufe ab 10 FL z.b.: 1 (3 ) X 4. Stufe ab 12 FL z.b.: 1 (4 ) X Unter Experten ist allgemein üblich, das Negativkontra in beliebiger Höhe zu spielen. Im Forum D sind folgende maximale Bietstufen festgelegt: nach Unterfarberöffnung bis 4, nach Oberfarberöffnung bis 4. Das negative Kontra ist in seiner Stärke unlimitiert. Wenn der 2. Gegner passt, ist der Eröffner aufgefordert, sein Blatt weiter zu beschreiben. Beispiele: Partner Gegner Sie 1 1 Kontra zeigt beide Oberfarben zu viert 1 1 Kontra zeigt 4er 1 1 Kontra zeigt 4er 1 1 Kontra zeigt 4er 1 1 Kontra zeigt 4er 1 2 Kontra zeigt eine Oberfarbe zu viert 1 2 Kontra zeigt 4er 1 2 Kontra zeigt 4er 1 2 Kontra zeigt beide Unterfarben 10

Nach 1-2 muss man auf die Wiedergebote des Eröffners reagieren können, deshalb sollte ein Negativkontra nach diesen Geboten mit schwachen Händen nur abgegeben werden, wenn beide Oberfarben vorhanden sind. Genau dann kann jedes schwache Wiedergebot gepasst werden. Beispiel 1: Partner Gegner Sie KD54 1 2 X = 8-10F, beide Oberfarben DB54 2 /2 /2 Passe Passe 54 983 Vierer Oberfarbe plus vierer Karo oder nur fünfer Pik ist auch möglich. Nennt der Eröffner die `falsche` Oberfarbe, kann entweder 3 Karo oder wie im Beispiel 2 Pik geboten werden. Beispiel 2: Partner Gegner Sie KB542 1 2 X = 8-10FL, 5er Pik K4 2 Passe 2 D95 843 Übung: Ihr Partner eröffnet 1, Ihr rechter Gegner reizt 1. Was ist Ihre Antwort? 1) 2) 3) 4) 5) 6) KB4 K54 DB5 984 B5 B5 DB5 B543 A54 A65 AKB64 AB964 KB54 KB54 B542 KD52 84 84 D86 AB B62 AB5 D973 D973 Lösung 1) 2) 3) 4) 5) 6) KB4 K54 DB5 984 B5 B5 DB5 B543 A54 A65 AKB64 AB964 KB54 KB54 B542 KD52 84 84 D86 AB B62 AB5 D973 D973 3SA X 1SA 2 2 X Nach der Eröffnung 1 des Partners und der Gegenreizung 2 verspreche ich mit dem Gebot von 2 nicht nur ein 5er Coeur, sondern auch 11 FL. Das Negativkontra zeigt evt. auch ein längeres Coeur ( 5+ ) mit 8 bis 10 FL! 11

Das Supportkontra ( Unterstützungskontra des Eröffner ) 1. Was ist ein Supportkontra? Ein Supportkontra ist ein konventionelles Kontra, das der Eröffner abgeben kann, um seinem Partner mitzuteilen, dass er genau eine 3-Karten-Unterstützung in dessen vorher gereizter Oberfarbe besitzt. Aber es kann leider nur dann ein Supportkontra abgegeben werden, wenn der Gegner zwischen gereizt hat. Um Verwechslungen mit anderen Kontras, z.b. Strafkontra. zu vermeiden, darf es nur angewendet werden, wenn es mit dem Partner abgesprochen ist. Dieses Kontra sagt nichts aus über die Stärke ( man weiß nach wie vor nur von den 12F für die Eröffnung ) und nur sehr wenig über die Verteilung: Jede beliebige Verteilung mit genau 3-Karten-Unterstützung in Partners Farbe ist noch möglich. Beispiel: Eröffner Gegner Partner Gegner 1 Passe 1 2 X 1 X = 3er Pik Übung Die Reizung geht: Sie Gegner Partner Gegner 1 Pass 1 1? Was reizen Sie mit folgenden Händen? 1) 2) 3) 4) 5) 6) A4 K5 B52 A98 AD2 D2 K32 B543 A4 54 A76 A7 54 K74 A2 KB2 72 K872 AB8642 AD72 AB8642 AB542 DB982 DB982 Antorten: 1. Kontra - zeigt 3er 2. 2, einfache Hebung 13-16FV 3. 2, Einfärber in ohne 3er 4. 1SA, Pikstopper, kein 3er 12 14FL 5. Kontra - 3er ist wichtiger als der Pikstopper 6. Passe, kein vernünftiges Gebot 12

Das Ausspielkontra ( Kontra auf ein künstliches Gebot ) Kontriert man ein künstliches Gebot der Gegner, so zeigt man eine starke Haltung in dieser Farbe und fordert den Partner dazu auf, diese Farbe auszuspielen, wenn er dazu kommt. Beispiele: Gegner Partner Gegner Sie 1SA Pass 2 (Stayman) Kontra = Ausspielkontra für 1SA Pass 2 (Transfer) Kontra = Ausspielkontra für Pass Pass 2 (Stark) Kontra = Ausspielkontra für 2 Pass 2 (Relais) Kontra = Ausspielkontra für 1 Pass 3 (Bergen) Kontra = Ausspielkontra für 1SA Pass 4 (Assfrage) Kontra = Ausspielkontra für 1 Pass 3 Pass 4SA Pass 5 (1 oder 4) Kontra = Ausspielkontra für Beispiel: AD4 KD4 AB542 42 8 109765 10986 B7 763 1098 Reizung: AKB53 KB32 A532 KD 987 1SA P 2 X! 2 P 3SA P P P D106 5 Sofortstiche mit Treff Ausspiel. Mit jedem anderen Ausspiel sind 3SA mit Überstichen erfüllbar. 13

Das Lightnerkontra ( Ausspielkontra gegen Schlemm ) Situation: Ihr Partner kontriert einen freiwillig gereizten Schlemm und Sie haben das 1. Ausspiel. Konvention: Ihr Partner teilt Ihnen durch sein Kontra mit, dass er einen Angriff in einer speziellen Farbe wünscht. Warum? Die Idee wurde 1929 durch Theodore Lightner populär gemacht und ist seitdem bekannt als Lightner Kontra. Er stellte fest: Wenn die Gegner einen Schlemm bieten, so erfüllen sie ihn meistens oder fallen nur einmal. Kontrieren bringt selten viele Punkte. Es führt dazu, dass die Gegner für 100 statt 50 oder für 200 statt 100 fallen. Andererseits erfüllen die Gegner den kontrierten Schlemm für 1090 oder 1660. Auf lange Sicht gesehen lohnt es nicht sonderlich, wenn Sie Schlemms kontrieren. Dies führte zu folgender Überlegung: dass ein Kontra genau dann sinnvoll ist, wenn der Kontrakt ohne das Kontra erfüllt wird mit dem Kontra aber geschlagen werden kann. Wenn der Spieler, der nicht selbst am Ausspiel ist, sehen kann, dass ein bestimmtes ungewöhnliches Ausspiel den Schlemm schlägt, soll er Kontra sagen und seinen Partner aufwecken. Ein Kontra auf einen freiwillig angesagten Schlemm der Gegner verlangt ein ungewöhnliches Ausspiel; im Farbspiel hat der Kontrierende wahrscheinlich Chicane und kann schnappen, meistens ist die vom Dummy zuerst gereizte Farbe gemeint! K10 D10 KB982 AKDB 95 8743 98752 B64 104 AD76 9762 83 ADB62 AK3 53 1054 Reizung: 1 P 2 P 2 P 3 P 3SA P 6SA X! P P P Süd ist Alleinspieler. Karo ist die erste vom Dummy gereizte Farbe. Ost ahnt mit Karo Ass-Dame, dass er bei Karo Ausspiel evt. mit seiner Gabel hinter dem König schnell zwei Stiche in dieser Farbe kassieren könnte. Normalerweise wird West ohne Kontra kaum das Ausspiel in der von Nord gereizten Farbe finden. 14

Ausspielkontra gegen 3SA Ein Kontra gegen freiwillig gereizte 3 SA fordert den Partner auf, eine bestimmte Farbe auszuspielen, wenn: die Gegner nur SA geboten haben, eine Oberfarbe, nur der Dummy eine Farbe geboten hat, die Farbe des Dummys, die Gegner mehrere Farben geboten haben, die erste Farbe des Dummys, nur der Partner eine Farbe gereizt hat, diese Farbe, beide Gegenspieler eine Farbe geboten haben, die Farbe des Partners. Beispiel Süd West Nord Ost 85 1 1 3 B1074 Passe 3SA Passe Passe A105 X B1093 Das Kontra verspricht wenigstens Double Figur in Partners Farbe Rekontra Sicherlich kann man sich vorstellen, dass ein Rekontra im eigentlichen Sinne mal zur Anwendung kommt. Ich eröffne mit 19 FL 1 und der Partner lädt mit 3 ein. Nach kurzer Überlegung, ob ich die Assfrage stellen soll, schließe ich doch mit 4 ab. Mein linker Gegner kontriert. Der Partner hat 4 Pikkarten versprochen, mit insgesamt 29 FV sollten 4 Pik auch gegen einen 4-0 Stand erfüllbar sein. Warum soll ich mich nicht mit einem Rekontra wehren. Vorrangig zeigt Rekontra nach Informationskontra der Gegner 10+F. Daraus folgt, dass Farbwechsel auf Zweierstufe auf 6-9 F begrenzt sind. Sehr viel häufiger wird das Rekontra jedoch als ein SOS-Rekontra eingesetzt. Beispiel 1 Süd West Nord Ost 852 1 2 Passe D10754 Passe X Passe Passe B10842 XX 1 1 SOS-Rekontra, spielbereit in den roten Farben Beispiel 2 Süd West Nord Ost AK64 1 X Passe Passe D1074 XX 1 B10 D63 1 SOS-Rekontra, Partner biete deine längste Farbe FS Bridgelehrer V01042014 15