Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,

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Foto: Wald und Holz NRW Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, wir freuen uns über trockenes und kaltes Wetter, das uns die Holzernte erleichtert. Und wir hoffen, dass es auch über den Jahreswechsel frostig und windstill bleibt. Mit Schrecken werden sich viele von Ihnen an den Januar 2007 erinnern. Vor zehn Jahren fegte Kyrill über unser Land hinweg und beraubte viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer ihrer gesamten forstlichen Existenz. Der Orkan hat bei aller Zerstörung auch die Erkenntnis gebracht, dass der Klimawandel reale Gefahren mit sich bringt, auf die wir zum Schutz Die Änderung des Bundeswaldgesetzes ist auf der Zielgeraden. Bundesregierung und Bundesrat haben beschlossen, dass künftig die Forstdienstleistungen bis zur Registrierung und Bereitstellung des Rohholzes öffentlichen Interessen dienen und damit nicht zur Holzvermarktung zählen. Die Gesetzesänderung soll noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten und damit für Klarheit und Verlässlichkeit in der Diskussion um die Zukunft der forstlichen Zusammenschlüsse und unsere Beförsterung sorgen. Mit dieser Weihnachtsausgabe unseres Waldblatt NRW möchte ich Ihnen eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit wünschen. Einen guten Rutsch in das Jahr 2017, in dem wir uns besonders mit dem Baum des Jahres der Fichte beschäftigen werden und mit den Menschen, die unsere Wälder in NRW pflegen und erhalten. unserer Wälder reagieren müssen. Am 10. Januar 2017 werden wir auf einer Pressekonferenz darüber sprechen, Ihr Andreas Wiebe was wir zehn Jahre nach Kyrill gemeinsam mit dem Waldbesitz bereits erreicht haben und welche Aufgaben noch vor uns liegen. Der Orkan hat auch gezeigt, dass sich die Folgen von Katastrophen besser bewältigen lassen, wenn Solidarität konsequent vor Eigennutz gestellt wird. Eine Botschaft, die gut in die Weihnachtszeit passt, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Herausforderungen der nächsten Jahre mit einer unabhängigen Einheitsforstverwaltung und einem gut organisierten, starken und engagierten Waldbesitz gemeinsam meistern werden. Gute Nachrichten bietet derzeit die Politik. Inhalt WET - Waldentwicklungstypen für NRW... 2 Internes Monitoring in der PEFC-Zertifizierung... 4 Neues Programm berechnet Klimaschutzleistungen des Waldes... 6 Förderung aktuell... 8 Eichen-Boom hält unvermindert an... 10 Waldzustandsbericht 2016... 1 1 Aus Ihrem Regionalforstamt... 12 Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Oberes Sauerland, Poststraße 7, 57392 Schmallenberg E-Mail: Oberes-Sauerland@wald-und-holz.nrw.de, Telefon: 02972 / 9702-0

WET - Waldentwicklungstypen für NRW Waldbau für eine ungewisse Zukunft Forstleute müssen heute Entscheidungen für die Entwicklung gesunder und stabiler Wälder im nächsten Jahrhundert treffen. Für diese Aufgabe müsste man Hellseher sein, denn niemand kann heute zuverlässig vorhersagen, unter welchen klimatischen Bedingungen unsere Wälder in fernen Jahrzehnten wachsen müssen. Sicher ist nur: Es wird anders, wahrscheinlich stürmischer, wahrscheinlich wärmer. Wir brauchen also ein Waldbaukonzept, das sowohl die gegenwärtigen örtlichen Wuchsbedingungen, als auch die ungewisse Zukunft berücksichtigt. Der Orkan Kyrill hat uns in NRW gezeigt, dass eine Risikominimierung durch die Stabilisierung der Waldbestände besondere Priorität haben muss. Mehrschichtige Mischbestände aus Laub- und Nadelbäumen stehen im Fokus. Das Konzept Klimaplastische Wälder auch bekannt unter dem Projektbegriff Wald2050.NRW verfolgt daher eine flexible Waldbaustrategie, die verschiedene Klimaoptionen berücksichtigt. Das Projekt Wald2050.NRW Ein Kernelement des neuen Waldbaukonzepts ist die Definition und Zusammenstellung verschiedener Waldentwicklungstypen für NRW. Für jeden Entwicklungstyp werden waldbauliche Ziele hergeleitet, die das jeweilige Standortpotential (Wärmehaushalt, Nährstoffversorgung, Wasserversorgung) und den aktuell aufstockenden Bestand (Baumartenzusammensetzung, Struktur, Bestandesentwicklung) berücksichtigen. Um das Projekt Wald2050.NRW kümmern sich gemeinsam Experten aus dem NRW Umweltministerium, Wald und Holz NRW, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW und Vertreter und Vertreterinnen des privaten und kommunalen Waldbesitzes. Manfred Kebbel und Heiner Heile vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit als Projektkernteam mit zahlreichen Experten an der Definition forstlicher Waldentwicklungstypen und den damit verbundenen waldbaulichen Handlungsempfehlungen. In einem weiteren Schritt sollen die Waldentwicklungstypen in digitalen Karten dargestellt werden. Das Projekt Wald2050.NRW will Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in NRW helfen, die richtigen waldbaulichen Entscheidungen zu treffen, um ihre Waldbestände fit für den Klimawandel zu machen. Alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in NRW können damit gemäß ihrer betrieblichen Zielsetzung aktiv den Klimaschutz mitgestalten. Zu Besuch bei den Nachbarn An Konzepten für klimastabile Wälder wird auch in anderen Bundesländern gearbeitet. Einer Einladung aus Gießen folgend, konnte das Projektkernteam aus NRW an einem internen Waldbautraining der hessischen Forstkollegen teilnehmen. Stefan Nowack vom Landesbetrieb Hessen-Forst kann bereits auf eine mehrjährige Erfahrung mit dem hessischen Waldbaukonzept und dessen Umsetzung in die Praxis zurückgreifen. Projektleiter Manfred Kebbel (1.v.r., Wald und Holz NRW) während der Diskussion Eine naturnahe Wirtschaftsweise gewährleistet dabei in Hessen die Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Seite 2

berechtigten Erwartungen der Gesellschaft. Das Ziel ist ein gemischter, strukturreicher Dauerwald, der in besonderem Maße geeignet ist, diese vielfältigen Ansprüche unter dem Blickwinkel des Klimawandels zu erfüllen. Diese Zielsetzung besteht in gleichem Maße für die Wälder in NRW. Revierleiterin Birgit Wetzel aus dem hessischen Forstamt Weilrod hat in Teilen ihres Revieres bereits dauerwaldartige Strukturen herausgepflegt und aus einem ehemaligen Fichtenbestand mit Buchen-Voranbau und Fichtennaturverjüngung, unter Ergänzung von Douglasie und den Lichtbaumarten Birke, Kiefer und Eiche aus natürlicher Sukzession, einen strukturreichen, stabilen Mischbestand geformt. An einem solchen Waldbild konnten sich die Entwicklungsempfehlungen der novellierten Hessischen Waldbaufibel auf ihre Praxistauglichkeit messen lassen. Dabei wurden die dringende Notwendigkeit eines adäquaten Rückegassensystems und Sicherheitsaspekte bei der Bestandespflege vor dem Hintergrund der augenscheinlichen Bestandesdichte diskutiert. Das beeindruckende Bestandesbild spricht für sich. Revierleiterin Birgit Wetzel (2. v. l.), Gastgeber Stefan Nowack (4. v. l., Hessen-Forst, Leiter Abt. II), Projektleiter Manfred Kebbel (1. v. l., Wald und Holz NRW) und die Riege der Hess. Waldbautrainer neben Daniel Zimmermann, Bereichsleiter Produktion des Hessischen Forstamts Weilrod, 1. v. r.) Am Ende der Exkursion konnte das Projektkernteam aus NRW viele Anregungen und Ideen für die Erarbeitung eines neuen Waldbaukonzeptes und dessen praktische Umsetzung in NRW mitnehmen und von den Erfahrungen der hessischen Forstkollegen profitieren. Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch werden auch in der Zukunft kontinuierlich fortgesetzt. Heiner Heile Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald Klimaplastische Wälder 2050 NRW Strukturreicher Dauerwald im hessischen Forstamt Weilrod Seite 3

Internes Monitoring in der PEFC-Zertifizierung tritt in Kraft Forstleute setzen sich für praxistaugliche Lösung ein Zertifikate haben nach wie vor einen hohen Stellenwert als Nachhaltigkeits-Weiser in der Waldbewirtschaftung. Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können Sie aber nicht nur ein Aushängeschild in den Diskussionen um einen verantwortungsvollen Umgang mit den heimischen Wäldern sein, sondern auch betrieblichen Mehrwert erzeugen. Wichtig für PEFC-zertifizierte Betriebe in NRW: Ab 2017 gibt es Neuerungen im Bereich des Audit. In jedem Bundesland gibt es regionale PEFC-Arbeitsgruppen, die jeweils alle landesspezifischen Angelegenheiten, beispielsweise die Erstellung des Regionalen Waldberichtes, Audits, Beschwerdeverfahren und Schulungen abwickeln. Zu den Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe in NRW gehören neben Vertretern des Waldbesitzes, der Berufs-, Interessen- und Naturschutzverbände, auch Forstleute von Wald und Holz NRW. Wir verfolgen das Ziel, unser forstfachliches Wissen und die jahrzehntelangen Erfahrungen aus der Betreuung privater und kommunaler Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in die Arbeitsgruppe einzubringen. Damit helfen wir, praxistaugliche Antworten auf aktuelle Herausforderungen der Zertifizierung zu finden. Zusätzliches Vertrauen durch mehr Qualität Weltweit müssen Zertifizierungsstandards kontinuierlich weiterentwickelt werden, um mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen Schritt zu halten. Dies gilt auch für PEFC. Um dem aktuellen Anspruch von PEFC-International gerecht zu werden, hat die NRW-Arbeitsgruppe das Interne Monitoring entwickelt. Das darin ganz aktuell enthaltene interne Audit soll die Zertifizierung qualitativ weiter entwickeln. Außerdem soll es den beteiligten Waldbesitz bei der Erfüllung der anspruchsvollen Standards unterstützen. Wie das interne Audit funktioniert Bisher gab es für Waldbesitzende nur die Prüfung des kompletten PEFC-Anforderungskatalogs durch einen externen Auditor. Wenn hier Abweichungen von den Standards festgestellt werden, sind bei Hauptabweichungen Sanktionen die Folge. Das interne Audit will für die gravierenden Themen vorbeugend Lösungen anbieten. Das interne Audit findet, genau wie das externe Audit, jährlich auf 10 % der zertifizierten Waldfläche statt. Dabei wird jede Waldbesitzart ihrem Anteil an der zertifizierten Waldfläche entsprechend berücksichtigt. Einzelne Themen werden mit regionalem Schwerpunkt ausgewählt. Durchgeführt wird das interne Audit von der Regionalbeauftragten von PEFC-NRW, Frau Pauls. Im Fokus stehen in der Region in vorangegangenen externen Audits bekannte und wiederkehrende Problemthemen. Die Themen, die im internen Audit behandelt werden, legt ebenfalls die PEFC-NRW-Arbeitsgruppe jährlich fest. Für 2017 stehen die drei Themen Arbeitsschutz/Unfallverhütung, Mitgliederverwaltung sowie Wildverbiss/ Schälschäden im Vordergrund. Moderne Waldbewirtschaftung setzt auf hohe Arbeitsqualität und schonenden Umgang mit den Ressourcen unserer Wälder. (Foto: Wald und Holz NRW) Seite 4

Nutzen für den Waldbesitz Neben dem erfolgreichen Audit, bieten sich für Waldbesitzende auch interne Vorteile. Das interne Audit ist nicht einfach nur eine weitere Kontrolle. Es soll vielmehr dazu beitragen, den Qualitätsstandard der Waldbewirtschaftung weiter zu steigern und als Beratungsinstrument dienen. Egal ob die Arbeitssicherheit im Wald gefördert, der Wildbestand auf ein waldverträgliches Maß angepasst oder die Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren gestärkt wird. Auf lange Sicht lohnt sich die Mühe auch für das betriebliche Ergebnis. Hinzu kommt eine bessere Außendarstellung der heimischen Forstwirtschaft ein wichtiger gesellschaftlicher Aspekt in Zeiten einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit. Oft genug hängt die öffentliche Wahrnehmung von der Waldbewirtschaftung eines einzelnen Betriebes ab. Ein mehr an Qualität bringt schlussendlich einen Zugewinn an Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit ist im 21. Jahrhundert die Basis der Nachhaltigkeit, die viele Menschen suchen. Für uns selbstverständlich Die hohen Standards der Zertifizierungssysteme gehören für unsere Försterinnen und Förster zum Alltag. Waldbesitzende, die durch Wald und Holz NRW betreut werden, können sich soweit gewünscht auf eine zertifizierungskonforme Beratung durch Ihren Förster oder Ihre Försterin verlassen. Welche Maßnahmen schließlich auf Ihren Flächen umgesetzt werden, entscheiden Sie als Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer natürlich selber. Waldarbeit gehört zu den gefährlichsten Arbeiten in Deutschland. Die Arbeitssicherheit steht daher im Fokus des internen Audits 2017. (Foto: Wald und Holz NRW) Seite 5

Neues Programm berechnet Klimaschutzleistungen des Waldes Kommunen übernehmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele. Hierzu werden bereits in etwa Kommunen in NRW entsprechende Konzepte zur Reduktion der klimaschädlichen CO 2 -Emissionen vorbereitet oder bereits umgesetzt. Wald, Forstwirtschaft und Holzverwendung leisten sowohl auf nationaler Ebene als auch im Rahmen internationaler Klimaabkommen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Allerdings gab es bisher keine Möglichkeit, diese Klimaschutzleistungen auf lokaler Ebene exakt zu berechnen. Mit dem als Projekt im Waldklimafonds entwickelten Softwaretool BEKLIFUH ist das jetzt möglich. BEKLIFUH steht für Bewertung der Klimaschutzleistungen der Forst- und Holzwirtschaft auf lokaler Ebene. Mit BEKLIFUH können anhand von individuellen Nutzungsszenarien auch die zukünftigen Klimaschutzeffekte des Waldes, wie z.b. durch Baumartenwechsel und veränderte Bewirtschaftungsmethoden oder eine alternative Holzverwendung berechnet und bewertet werden. Aktuell betragen die Klimaschutzleistungen der deutschen Forst- und Holzwirtschaft rund 127 Mio. t CO 2 pro Jahr, das entspricht rund 14 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Im industriell geprägten Nordrhein-Westfalen sind es rund 6 %. In den Betrieben der Forst- und Holzwirtschaft wird das klimapositive Wirtschaften sowohl bei der nachhaltigen und multifunktionalen Bewirtschaftung der Wälder als auch bei der ressourceneffizienten Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, z.b. zu Bauprodukten oder Holzwerkstoffen für die Möbelproduktion, in vorbildlicher Weise umgesetzt. Dies wird durch den im Dezember 2015 verabschiedeten Klimaschutzplan NRW und den unmittelbar vor der Klimakonferenz von Marrakesch im November dieses Jahres beschlossenen Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung anerkannt. Das Softwaretool BEKLIFUH wurde am 24. November 2016 im Rahmen einer projektbegleitenden Abschlussveranstaltung im Malkasten Düsseldorf privaten und kommunalen Waldbesitzern, den Forstverwaltungen der Länder, Hochschulen und Ministerien sowie den Akteuren im kommunalen Klimaschutz und den Umweltverbänden vorgestellt. Zu der Veranstaltung konnten die Projektpartner rund 100 Teilnehmer begrüßen. (Foto: PK Media - Wald und Holz NRW) Seite 6

Im Rahmen der Podiumsdiskussion berichteten die am Projekt beteiligten Testbetriebe über Ihre Erfahrungen mit dem Softwaretool BEKLIFUH und die Perspektiven für dessen weitere Nutzung, von links nach rechts: Roland Schockemöhle (Wald und Holz NRW), Dr. Eberhard Piest (Gräflich von Spee sche Forstbetriebe), Beate Schmies (WDR), Nicole Schmalfuß (Städt. Forstamt Freiburg) und Dr. Marcus Knauf (Knauf Consulting). (Foto: PK Media - Wald und Holz NRW) Im Rahmen des Klimaabkommens von Paris nehmen Wälder eine Schlüsselrolle im Klimawandel ein. Gleichzeitig wird im Abkommen die positive Klimawirkung von Wäldern, nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Holznutzung genannt. Waldverluste durch ungeregelte Nutzung, insbesondere in den Tropen, verstärken die weltweiten Treibhausgaseffekte. Die heimischen Wälder und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft leisten dagegen einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas. Dies erfolgt zum einen durch die Speicherung des klimaschädlichen CO 2 im Wald, im Boden und in Holzprodukten, zum anderen auch durch die Verwendung von Holz als Ersatz für energieintensive Bau- und Werkstoffe sowie fossile Energieträger. (Foto: PK Media - Wald und Holz NRW) zur Waldbewirtschaftung und Holznutzung zu simulieren. Anhand dieser Szenarien werden die Klimaschutzeffekte errechnet, die das Gesamtsystem Wald-Holz durch CO 2 - Speicherung und Substitution erzielt. Die Ergebnisse können dann vor Ort als sichere und fachlich fundierte Beiträge in kommunale und regionale Klimaschutzkonzepte eingebracht werden. Mit Unterstützung durch den Waldklimafonds des Bundes wurde das Softwaretool BEKLIFUH von den Projektpartnern Universität Hamburg / Zentrum Holzwirtschaft, Knauf Consulting, Deutscher Städte- und Gemeindebund sowie Wald und Holz NRW entwickelt. BEKLIFUH ermöglicht es Forstbetrieben über wissenschaftlich fundierte Waldwachstums- und Holzverwendungsmodelle Szenarien Das Softwaretool BEKLIFUH kann ab Januar 2017 über das Webportal von Wald und Holz NRW durch alle Waldbesitzer kostenlos genutzt werden. Martin Schwarz Wald und Holz NRW Fachbereich Holzwirtschaft, Forschung, Klimaschutz Seite 7

Förderung aktuell: Aufwertung von Kyrillflächen durch Kalkung und Kulturpflege - Sonderregelung Eschentriebsterben Das Land NRW, der Bund und die EU fördern jedes Jahr den Erhalt und die Entwicklung stabiler, leistungsfähiger Wälder. Grundlage für den Privatwald in NRW ist aktuell die Förderrichtlinie für forstliche Maßnahmen im Privatwald vom 20.07.2015. In der Richtlinie sind die zahlreichen Fördermöglichkeiten fünf Kategorien zugeordnet. Naturnahe Waldbewirtschaftung Naturschutzmaßnahmen im Wald Erstaufforstungen Forstwirtschaftlicher Wegebau Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse Bodenlebewesen gefördert. Eine daraus resultierende, bessere Versorgung der Waldbäume steigert deren Vitalität und damit die Stabilität der Waldbestände. Aufgrund der Gemeinwohlleistungen vitaler Wälder werden die Kalkungen mit bis zu 90 % gefördert. Damit bleibt der Eigenanteil regelmäßig unter 25 /ha, zzgl. MwSt. Zur individuellen Beurteilung der Kalkungsnotwendigkeit sind im Vorfeld Bodenanalysen der Flächen zu erstellen. Gerade im kleinteiligen Privatwald sind Kompensationskalkungen nur im Zusammenschluss vieler Waldbesitzenden sinnvoll. Gesunder Boden Gesunder Wald Intakte Böden sind die Grundvoraussetzung für vitale, klimastabile Wälder und sichern einen Großteil der Trinkwasserversorgung in NRW. Die Säureeinträge über Luftschadstoffe und der Biomasseentzug vergangener Jahrhunderte (Streunutzung) sind auch heute vielerorts noch ein Problem. Viele der großen Kyrillflächen Südwestfalens leiden unter einer zusätzlichen Störung des Nährstoffhaushalts. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass Kompensationskalkungen geschädigte und gefährdete Böden vitalisieren können. Die Säuren im Boden werden abgepuffert, Stoffkreisläufe werden angekurbelt und die Vielfalt der Der Spacer ist eine Alternative, die sich zum Freischneiden von Sturmschadensflächen eignet. (Foto: Wald und Holz NRW) Eine andere Herausforderung die Kyrill hinterlassen hat sind die großen Kulturflächen im Sauerland. In der Förder-periode 2014-2020 wurde daher auch die Jungbestandspflege für geförderte, aber auch nicht geförderte Kulturen aufgenommen. Bis zu 440 /ha können Waldbesitzende einmalig für Freischneidearbeiten beantragen. Ziel der Pflegemaßnahme muss allerdings sein, die geförderten bzw. förderfähigen Baumarten freizustellen. Der nächste Stichtag in der Förderung ist der 15. März. Waldkalkung ist keine Düngung, sondern soll lediglich gestörte Bodenverhältnisse verbessern. (Foto: Robert Jansen Wald und Holz NRW) Wichtig: Geförderte Maßnahmen dürfen erst nach Genehmigung der Förderung begonnen werden. In begründeten Fällen kann jedoch ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn beantragt werden. Seite 8

Detaillierte Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter www.wald-und-holz.nrw.de/foerderung. Sprechen Sie Ihre Försterinnen und Förster vor Ort direkt an und lassen sich zu Ihren Fördermöglichkeiten beraten! Eschentriebsterben - neue Fördermöglichkeit geschaffen Das Eschentriebsterben schreitet weiter voran. Um betroffene Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu unterstützen, hat das NRW-Umweltministerium eine Sonderregelung in der Förderrichtlinie getroffen. Bisher war der Umbau von Eschenbeständen nicht förderfähig, da Eschen als standortheimisch und in der Regel standortgerecht gelten. Ab sofort können sich Waldbesitzende den Umbau von Eschenbeständen, die aufgrund des Eschentriebsterbens abgängig sind, fördern lassen. Denn die Pilzerkrankung zwingt dort Waldbesitzende zu einem Baumartenwechsel im Folgebestand. Damit werden erkrankte Eschenbestände ähnlich wie Waldbestände mit nicht standortgerechter Bestockung bewertet. Wichtig: Die Erkrankung der Bestände ist zu dokumentieren und schriftlich in den Förderantrag auf zu nehmen. Die Ausnahmeregelung gilt nur für Eschenbestände, die vor 2009 begründet wurden. Weitere Informationen Freischneiden mit dem Spacer auf www.wald-und-holz.nrw.de/spacer Seite 9

Eichen-Boom hält unvermindert an Waldbesitzende sollten Chance nutzen Auch in der Saison 2016/2017 ist die Nachfrage nach Eichenstammholz ungebrochen. Die Preise stiegen erneut um gegenüber dem Vorjahr. Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bietet sich damit die Pflege der Eichenbestände in der aktuellen Holzeinschlagssaison an. Alle Schneideholz-Qualitäten sind problemlos am Markt absetzbar. Bei C-Qualitäten für die Erzeugung von Landhausdielen und Bauholz, insbesondere Fachwerk, kann die Mengennachfrage der Sägeindustrie sogar nicht erfüllt werden. Astrein! Die besten Stämme des Landes werden auf den Meistgebotsterminen von Wald und Holz NRW angeboten. Die Bereitstellung ist aufwendiger als bei Massensortimenten, der erzielbare Verkaufserlös rechtfertigt aber den Aufwand. (Foto: Wald und Holz NRW) Die sehr begehrten, besseren Starkholz-Qualitäten sollten unbedingt auf den vier landesweiten Meistgebotsterminen angeboten werden. Diese finden im Frühjahr 2017 statt. Eine Übersicht der Meistgebotstermine finden Sie auf unserer Internetseite unter www.wald-und-holz.nrw.de/meistgebotstermine Gefragter Rohstoff: Eichenstämme in C-Holz Qualität, hier auf dem Lagerplatz eines Sägewerks (Foto: Sägewerk Hagedorn). Eichen-Landhausdielen gehören zu den ältesten Formen der Holzböden. Als unbehandelte Variante oder kerngeräuchert, gedämpft, weiß-geölt oder thermisch behandelt liegen sie als Bodenbelag voll im Trend. Dieses ökologische, einzigartige Produkt ist wegen seiner natürlichen Eigenschaften nicht mit dem Laminat vergleichbar. Es hat eine einzigartige Textur und hohe Qualität. Eiche ist das klassische Material für Möbel in Deutschland. Hierzulande wird Eichenholz vorwiegend zu Massivholzmöbeln verarbeitet. Seine Haltbarkeit macht Eichenholz außerdem zu einem beliebten Holz in der Baubranche. Als Balken im Fachwerkbau kann Eichenholz mehrere hundert Jahre überdauern. Die Landeswaldinventur bestätigt: Mit hohen Eichenvorräten passt der Aufbau unserer heimischen Wälder gut zu der Nachfrage der Sägeindustrie. Nutzen Sie die gute Marktsituation, um notwendige Pflegemaßnahmen in Ihren Eichenbeständen vorzunehmen. Nutzungspotentiale entdecken Die Aushaltung der Eiche gestaltet sich sehr differenziert. Gerade das Eichenwertholz erfordert einen genauen, prüfenden Blick. Kleinste Qualitätsmerkmale, wie die Größe, Anzahl und Lage von Astnarben, bestimmen maßgeblich die späteren Verwendungsmöglichkeiten. Auch die Sortierung von Losen, in denen mehrere Stämme gebündelt angeboten werden, erfordert Fachwissen und ein hohes Maß an Sorgfalt. Ist die Qualitätsdifferenz der einzelnen Stämme zu hoch, werden die guten Qualitäten nur unzureichend in Wert gesetzt. Weitere Informationen zu der Qualitätssortierung stehen in den Unterlagen der Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel, kurz RVR. Diese finden Sie auf unserer Internetseite www.wald-und-holz.nrw.de/sortierung. Sprechen Sie gerne Ihre Försterin oder Ihren Förster vor Ort an! Ihr zuständiges Forstamt finden Sie hier. www.wald-und-holz.nrw.de/ueber-uns/einrichtungen/ regionalforstaemter/ Seite 10

Waldzustandsbericht 2016: Eschentriebsterben weiter auf dem Vormarsch Der Zustand der Wälder in NRW hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert. 29 % aller Bäume in NRW weisen eine deutliche Verlichtung der Kronenbelaubung auf, während bei 43 % bereits eine schwache Kronenverlichtung festgestellt wurde. Eschentriebsterben (Foto: Lutz Falkenried, Wald und Holz NRW) Sorgenkind bleibt die Esche. Deren Erkrankung, das Eschentriebsterben, hat sich zunehmend ausgebreitet (Grafik: Wald und Holz NRW) Wegen eines erneuten Mastjahres fällt der Belaubungszustand der Buche in diesem Jahr schlechter aus als 2015. Die deutlichen Schäden haben sich auf % verdoppelt. Hingegen setzt sich der positive Trend der Eichen fort. Der Anteil an Eichen ohne Kronenverlichtung stieg von 19 auf 30 %. Auch die Kiefer erholt sich seit 2013 stetig. Die deutlichen Schäden sind bei ihr im Vergleich zum letzten Jahr um 3 % auf 13 % gesunken. Auch wenn nur wenige Kiefern eine völlig gesunde Krone aufweisen, bleibt sie die Baumart mit den geringsten Verlichtungswerten. Die Fichte hat sich kaum verändert. Auffällig war eine mittlere Intensität bei der Zapfenbildung. und den Bestand stark beeinträchtigt. Eine aktive Bekämpfung des pilzbedingten Triebsterbens ist im Wald nicht möglich. Waldbesitzenden wird geraten, in selektiven Sanitärhieben, stark befallene Eschen zu entnehmen und auf Eschen-Naturverjüngung zu setzen. Zusätzlich wollen Experten von Wald und Holz NRW ab dem nächsten Jahr gezielt Eschen vermehren, die eine gewisse Resistenz gegen den Pilz aufweisen. Dafür suchen Sie in vom Eschentriebsterben befallenen Beständen gesunde oder nur wenig beeinträchtigte Einzelbäume. Private und Kommunale Waldbesitzer können den heimischen Eschen helfen, indem sie bereits Ausschau nach solchen Exemplaren halten. Eine detaillierte Information wird es 2017 vom Team des Waldschutzmanagement geben. Im Hinblick auf den Waldzustand unter dem Einfluss des Klimawandels betonte Andreas Wiebe: Bei der Gestaltung klimaplastischer Wälder setzen wir auch auf nicht heimische Baumarten, wie die Douglasie oder die Roteiche. Die haben sich als sehr widerstandsfähig erwiesen und passen gut nach NRW. Seite 11

Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, sehr geehrte Interessierte, wie rasend doch die Zeit vergeht Kyrill ist schon wieder 10 Jahre her. Kyrill hat die Menschen in unserer Region sehr nachdenklich gemacht. Wie geht es mit meinem Betrieb weiter, wenn ein großer Teil meiner Waldsparkasse umgefallen ist? Wie sichere ich als Sägewerk meine Holzversorgung, wenn für die nächsten 40 Jahre jedes Jahr 100.000 Festmeteraus der Region fehlen? Wie kann ich meinen Wald leistungsfähig erhalten und gleichzeitig Hans von der Goltz (Foto: Forstamt Oberes Sauerland) stabiler machen, damit mir so etwas wie bei Kyrill möglichst kein zweites Mal passiert? Ist es richtig, immer nur an sich allein zu denken, oder braucht man vielleicht doch irgendwann einmal auch andere Menschen als Partner zur Krisenbewältigung? Weihnachten erinnert uns daran, dass es weitergeht, dass man mit Mut und Zuversicht ein klein wenig sein eigenes Lebensumfeld gestalten sollte, anstatt zu resignieren. Bei mir im Büro hängt seit vielen Jahren mein Leitspruch: Diejenigen, die immer sagen: Das geht nicht! sollen denen Platz machen, die es gerade versuchen. Lassen Sie uns, die uns gemeinsam betreffenden Herausforderungen mutig und lösungsorientiert auch gemeinsam anpacken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen als der Waldpartner an Ihrer Seite ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und zufriedenes neues Jahr. Herzliche Grüße Ihr Hans von der Goltz Leiter des Regionalforstamtes Oberes Sauerland Am 17.01.2017 wollen wir uns in der Stadthalle Schmallenberg noch einmal an die unterschiedlichsten Facetten von Kyrill erinnern. Ich würde mich freuen, wenn ich Sie am 10. Jahrestag von Kyrill in der Stadthalle begrüßen darf. Seite 12

10 Jahre nach Kyrill Am 17./18.01.2007 vernichtete der Orkan Kyrill in wenigen Stunden viele Wälder und wichtige Teile betrieblicher Existenzen. Die Arbeit von Waldbesitzer- und Förstergenerationen lag am Boden. Ein emotionales und organisatorisches Chaos galt es in den Griff zu bekommen. Genau 10 Jahre später werden wir insbesondere für die Waldeigentümer an einem besonderen Abend gemeinsam mit Zeitzeugen auf diese Naturkatastrophe zurückblicken. Was hat uns der Sturm genommen und was hat er uns gebracht? Betroffene erzählen von Angst und Verzweiflung, aber auch von Mut und Tatkraft und von einer Aufbruchsstimmung einer neuen Gemeinschaft hier bei uns im ländlichen Raum. Das Forstamt Oberes Sauerland lädt Sie herzlich ein zu einem informativen, emotionalen, aber auch unterhaltsamen Abend am Plakat 10 Jahre Kyrill und emotional in positive Zukunftsperspektiven Karten können Sie kaufen: Sparkasse, Volksbank, Gästeinformation in Schmallenberg oder online: www.event-active.de/shop/ Während der Veranstaltung werden ein kleines Essen und Getränke angeboten. Durch den Abend führt der Wetterexperte, Naturjournalist und WDR-Moderator Jürgen Vogt. Er wird mit 16 Zeitzeugen von Waldbesitzern, Unternehmern, Behörden, Sägewerken, Touristikern, Forstbetriebsgemeinschaften, Landfrauen u. a. m. auf diese Naturkatastrophe zurückblicken. Das Improvisationstheater Springmaus aus Bonn wird Erinnerungen und Erlebnisse der Menschen aufnehmen umwandeln. Für Musik sorgt die bekannte Sauerländer Band ACOUSTICA. Vor der Halle können Sie noch einmal das schwere Wegebaugerät, die Harvester und Kranrückezüge, die Holz-LKW und Einsatzfahrzeuge der Hilfskräfte aus der Nähe anschauen, die mitgeholfen haben, das Chaos zu bewältigen. Ich freue mich sehr, wenn Sie mit uns zusammen an diesem Abend die Erinnerungen an Kyrill auffrischen, vor allem sich aber auch an unseren Mut und unsere gemeinsame Tatkraft erinnern lassen würden. Hans von der Goltz Seite 13

Fichtenstarkholz: Wir produzieren mit diesem Sortiment am Markt vorbei. Das Rothaargebirge ist ein Fichtenland. Damit hat uns die Landeswaldinventur nicht überrascht. Im Regionalforstamt Oberes Sauerland mit 62.922 ha liegt der Fichtenanteil bei % der Baumarten und 70% des Gesamtvorrates. In den 120 bis 160-Jährigen Beständen ist ein Vorrat von Millionen Festmeter ausgewiesen, eine Differenzierung zwischen Nadel- und Laubholz hat nicht stattgefunden. Der Laubholzanteil im Starkholzbereich ist allerdings wesentlich höher als der Nadelholzanteil. Die Folge sind weiter anwachsende Nadelstarkholzvorräte (BHD von über 50 cm) und ein Verschieben der Preisrelation zu Ungunsten dieses traditionellen Zielsortimentes. Das Vermarktungsproblem hat seine Ursache u.a. in der Holzqualität. Technische Lösungen zum Einschnitt starker Stammhölzer gibt es genügend (Kreissäge/Bandsäge etc.). Von der Verarbeiterseite werden vor allem altersbedingte Strukturmerkmale, insbesondere innere Astigkeit und Risse, aber auch sekundäre Holzfehler, wie Fäule, herangeführt. Mit steigenden Rundholzdimensionen steigt das Risiko, dass Schäden im Stamminneren auftreten, die von außen nicht erkannt worden sind. Fichtenstarkholz hat seine Bedeutung verloren. Neue Techniken in der Holzverarbeitung zur Herstellung von Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz und Keilverzinkung haben das starke Sortiment abgelöst. Hier reicht eine mittlere Stärke, um dem Markt dienen zu können. Von der Fichte wissen wir, dass das Windwurf- und Waldschadensrisiko mit der Baumhöhe und dem Alter steigt. Fichtenbestand (Foto: FD Cramer, Regionalforstamt Oberes Sauerland) In den nicht von Kyrill betroffenen Bereichen stellt man fest, dass die Fichtenbestände älter werden, die Stammdimension stärker und die Umtriebszeiten in der Forsteinrichtung bei 120 Jahren angesetzt sind. Grund dafür ist der Altholzüberhang. Der Vorrat ist hoch, das Betriebsrisiko ebenso, die Nutzung des starken Holzes eher zufällig. Meistens wird das von der Sägeindustrie nachgefragte schwächere Sortimentgehauen. Die stärkeren Stämme gewinnen weiter an Dimension, die Sturmanfälligkeit wird weiter erhöht. Gerade abholzige Bäume mit breiten Kronen und starren Ästen (Kammfichten) bieten dem Sturm eine große Angriffsfläche. Da wir in Zukunft wohl mit häufigeren und stärkeren Stürmen rechnen müssen, liegt es auf der Hand, über die Produktionszeit der Fichte neu nachzudenken. Eine Verkürzung der Umtriebszeiten ist eine Möglichkeit der Risikominimierung auch auf Standorten, die der Fichte im Klimawandel noch zusagen werden. Modellrechnungen belegen, dass Umtriebszeiten von Jahren den höchsten durchschnitt-lich, jährlichen Überschuss im Kahlschlagverfahren und künstlicher Verjüngung aufweisen würden. Umtriebszeiten von 100 Jahren mit Naturverjüngung sind der -Jährigen gleichwertig. Der Schwerpunkt der Holznachfrage hat sich aus produktions- und aus verwendungstechnischen Gründen in Richtung schwächeres und mittelstarkes Fichtenstammholz verschoben. Seite 14

Welche Handlungsempfehlungen folgen daraus? Im Fichtenaltholz mit mehr oder weniger hohen Starkholz anteilen erfolgt ein gezielter Hieb auf die stärksten Stämme, als geführte Zielstärkennutzung. Die Eingriffsstärke hängt von der Stabilität und der Lage des Bestandes ab. In geschützten Lagen kann man mutiger drangehen als auf exponierten Standorten. Allerdings ist die Entnahme der vorherrschenden und stärksten Stämme auf mehrere Eingriffe zu lenken. Schirmschlagartige Auflichtungen sind zu vermeiden. Die Nutzung im Jahrzehnt muss über dem laufenden Zuwachs liegen, um weiteren Vorratsaufbau zu vermeiden. Das anfallende Produkt ist der im Käuferkreis unbeliebte starke Stamm. Hinzu kommen geringwertige Stämme, bei eventuellem Hieb auf schlechte Qualitäten (alte Schlagschäden etc.). Das baumfallende Langholz wird deutlich weniger nachgefragt und stößt bei den meisten Abnehmern auf Widerstand oder Ablehnung. Will man das vermeiden, kann der Weg nur über die Sortierung in marktfähige Sortimente führen. Mit dieser einfachen Methode einer Sortierung in die richtigen Sortimente können Altbestände haubar gemacht werden. Holzrahmenkaufverträge zu den einzelnen Sortimenten sind da, es fehlt vielfach nur die Bereitschaft zur Lieferung. Früh mit der Zielstärkenutzung beginnen. Dass die Sturmanfälligkeit ab einer Mittelhöhe von 25 m ansteigt, ist in Forstkreisen bekannt. Die heutigen 50 bis 70-Jährigen Fichtenbestände sind durch hochdurchforstungsartige Eingriffe zumeist stabil. Diese Erlauben mit zunächst geringen Zielstärkeanteilen einen gestreckten Nutzungs-, Verjüngungs- und Umbauzeitraum von mehreren Jahrzehnten. Die einzelstammweise Abnutzung, anfangs noch mit einer Vorratspflege kombiniert, kann in der Stärkeklasse 3 beginnen. Der Preis für Sägeholz ist ab der Klasse 2b bis 3b (4) identisch und das Sortiment heiß begehrt. Die Zielstärkennutzung sollte zweimal im Jahrzehnt mit Nutzungen in oder knapp über dem laufenden Zuwachs erfolgen. Mit vorschreitender Zielstärkennutzung, der BHD-Bereich wird bestandsweise immer angepasst, etabliert sich oftmals Fichtennaturverjüngung, die in den Folgebestand integriert werden kann. Die gewünschten Mischbaumarten können dann unter Beachtung der Lichtansprüche eingebracht werden. Die Bewirtschaftung der Fichte im Hochsauerland wird mit dem Klimawandel eine anspruchsvolle Aufgabe werden. Holzpolter (Foto: FD Cramer, Regionalforstamt Oberes Sauerland) Von dem gesund geschnittenen Stamm wird ein Starkholzabschnitt der Klassen 4 bis 6 in 5,10m Länge abgetrennt. Der Rest des Stammes ist dann ein gängiges Langholzsortiment, das je nach Stammdurchmesser dem jeweils nachfragenden Käuferkreis angeboten wird. Auf die Einnahmen der Fichte wird der Waldbesitzer langfristig nicht verzichten können. Er kann die Einnahmen nachhaltig sichern, wenn Bestandsstabilität und Risikominimierung konsequent durchgeführt werden. Sturmfest wird die Fichte dadurch aber nicht. Forstdirektor Cramer Seite 15

Gemeinsam für mehr Sicherheit bei der Waldarbeit Die Arbeiten im Wald und insbesondere die motormanuelle Holzernte sind ein gefährliches Unterfangen. Das belegen die Unfallstatistiken jedes Jahr aufs Neue. Wald und Holz NRW wirkt dem präventiv durch Sicherheitsbereisungen entgegen. In den letzten Jahren wurden alle Forstwirtrotten im landeseigenen Forstbetrieb durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit aufgesucht und ihre Arbeit unter Sicherheitsaspekten beurteilt. Seit Mitte 2016 richtet das Regionalforstamt Oberes Sauerland den Blick verstärkt auch auf die Arbeitssicherheit bei Unternehmen, die von den Förstern des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen im betreuten Privat- und Kommunalwald eingesetzt werden. Auch dabei wird das Forstamt durch einen Sicherheitsexperten des Landesbetriebs unterstützt, der stichprobenhaft Einschlagsunternehmer bei der Hauung aufsucht. Wozu das Ganze? Die Notwendigkeit von Arbeitsschutzbemühungen leitet sich aus einer Zunahme von schwerwiegenden Arbeitsunfällen bei der Waldarbeit in NRW ab. Die motormanuelle Holzernte wird von Fachleuten als gefährliche Arbeit eingestuft, weil Arbeitsunfälle bei dieser Tätigkeit im Vergleich mit anderen Branchen häufig und die Unfallauswirkungen schwerwiegend sind. Gemäß der Rechtsauffassung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), dem Unfallversicherungsträger der forstlichen Lohnunternehmer, trägt der Auftraggeber und somit der Waldbesitzer beim Unternehmereinsatz folgende Verantwortung: Qualifizierte Auswahl eines geeigneten Vertragspartners Organisation der Auftragsvergabe durch vertragliche Festlegungen zum sicherheitsgerechten Verhalten und hier insbesondere Regelungen zur Verkehrssicherung Ergänzende Sicherheitsüberwachung, die prüft, ob der Auftragnehmer die Aufsichtsführung über seine Mitarbeiter gerade im Hinblick auf Sicherheitsverhalten/-standards wahrnimmt Sicherheitsexperte Dirk Brodersen (links) im Gespräch mit Forstunternehmer Johannes Ebert aus Silbach (rechts) und seinem Team (Foto: Olaf Ikenmeyer, Regionalforstamt Oberes Sauerland) Seite 16

Der Auftragnehmer ist der sogenannte Primärverantwortliche und muss für die Sicherheit seiner Mitarbeiter aus der Fürsorgeverpflichtung heraus die Aufsicht führen. Der Auftraggeber hat die Pflicht zur ergänzenden Sicherheitsüberwachung. Aus den oben genannten Gründen müssen sich bei einem Unfall oder Schadensfall sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer wegen einer möglichen Verletzung ihrer Verantwortung rechtfertigen. Bedient sich der Waldbesitzer für den Einsatz und die Kontrolle der Unternehmer seines Försters von Wald und Holz NRW, weil der Förster aufgrund seiner Ausbildung eine fachkundige Person ist. Eingeschlichene Fehler werden identifiziert und allgemein das Bewusstsein im Hinblick auf Arbeitssicherheit im Unternehmen geschärft. Letztlich geht es um Menschen! Um das Unfallrisiko der an der Säge arbeitenden Forstwirtinnen und Forstwirte auf ein vertretbares Niveau zu reduzieren, müssen Waldbesitzer, Förster und Unternehmer gemeinsam im Sinne der Sache agieren. Schlussendlich geht es bei der Arbeitssicherheit um die körperliche Unversehrtheit und den Schutz von Menschenleben und dem damit verbundenen Wohl von ganzen Familien. Da lohnt es sich, schon mal etwas genauer hinzuschauen! Für die Förster sind die Sicherheitsbereisungen eine Unterstützung bei Ihrer Kontrollaufgabe. Sie bieten die Möglichkeit Wissen aufzufrischen die Abläufe im Wald aus einer etwas anderen Perspektive zu sehen. Auch der Unternehmer profitiert. Angefangen von der persönlichen Schutzausrüstung, über Absicherung des Hiebsorts, das fachgerechte Fällen von Bäumen bis zu den Vorkehrungen für den Notfall, kann der objektive Blick von außen auf sicherheitsrelevante Aspekte im Unternehmen Verbesserungspotentiale aufzeigen. Dirk Brodersen Fachkraft für Arbeitssicherheit Olaf Ikenmeyer Fachgebietsleiter Privat- und Kommunalwald An- und Abmeldungen für das Waldblatt senden Sie bitte formlos per E-Mail an Oberes-Sauerland@wald-und-holz.nrw.de Seite 17