Seite 1 Hallen Hallenbauwerke haben den Zweck, große Räume möglichst stützenfrei zu umschließen. Auf die Gebäudehülle wirken in der Regel nur Schnee- und Windlasten. Wegen der großen Bauhöhen und Spannweiten sowie kurzer Montagezeiten werden Hallen in den meisten Fällen aus vorgefertigten Elementen gebaut. Neben dem Stahl- und Holzbau ist der Beton- bei Hallen weit verbreitet. Das Tragwerk setzt sich im wesentlichen aus den Konstruktionselementen Dachplatten, Pfetten, Bindern, Stützen und Fundamenten zusammen. Hallensysteme
Aussteifung von Hallen Seite 2 Der horizontale Lastabtrag erfolgt für Belastung aus Wind und Schiefstellung. Bei Hallen können weiterhin horizontale Belastungen aus Kranbetrieb und durch den Anprall von Fahrzeugen entstehen. Die Aussteifung gegen Horizontallasten ist in Hallenlängs- und Hallenquerrichtung durch eingespannte Stützen, Verbände, Scheiben oder Rahmen (Zwei- oder Dreigelenkrahmen) sicherzustellen. Hierbei können die unterschiedlichen Aussteifungselemente auch kombiniert werden. Aussteifung durch eingespannte Stützen Aussteifung durch Verbände in Dachebene und Wandscheiben Aussteifung durch Dachund Wandscheiben
Fundamente Seite 3 Einzelfundamente lassen sich in Ortbeton oder als Fertigteil ausbilden. Für eingespannte Stützen haben sich Köcherfundamente bewährt. Nach dem Ausrichten der Stütze wird der Köcher mit Mörtel vergossen. Bei der Ausbildung in Ortbeton wird zwischen Köcher- und Blockfundamenten unterschieden. Bei angeformten Fundamenten wird das Fundament zusammen mit der biegesteif angeschlossenen Stütze im Fertigteilwerk hergestellt und zur Baustelle transportiert.
Frostschürzen Seite 4 Frostschürzen bilden den Übergang der Außenwände zum Baugrund. Sie haben gleichzeitig die Funktion, Frost unter der Bodenplatte zu verhindern. Die Einbindetiefe der Frostschürzen in den Baugrund sollte daher mindestens 80 cm betragen, um das Eindringen von Sickerwasser unter die Bodenplatte und damit Frostschäden zu vermeiden.
Stützen Seite 5 Der Standardquerschnitt von Fertigteilstützen aus Stahlbeton ist der Rechteckquerschnitt. In Einzelfällen können auch profilierte oder runde Stützen ausgeführt werden. Mit Konsolen können Lasten aus weiteren Bauteilen in die Stützen eingeleitet werden, z.b. aus horizontalen Riegeln oder Kranbahnen.
Randträger Seite 6 Randträger bilden bei der Anordnung von Pfetten das Endauflager für die Dachplatten. Gleichzeitig können Randträger als Attika ausgebildet werden oder als horizontaler Wandriegel der Außenwand verwendet werden. Randträger können auch zur Kopplung der Stützen bei der Aussteifung in Hallenlängsrichtung herangezogen werden.
Binder Seite 7 Bei Dachbindern handelt es sich um weitgespannte Träger, die die Dacheindeckungen tragen. Die Träger werden in der Regel als Satteldachbinder oder Parallelbinder ausgebildet. Für die Dachentwässerung ist ein Dachgefälle von 3 bis 5 % erforderlich. Dachbinder aus Stahlbeton werden bis zu einer Spannweite von 25 m hergestellt. Mit einer Vorspannung können Dachbinder mit Spannweiten von bis zu 40 m hergestellt werden.
Seite 8 Pfetten Dachpfetten sind schlanke Träger, die als Einfeldträger die Dachlasten auf die Binder abtragen. Sie werden erforderlich, wenn die Abstände zwischen den Bindern größer sind als die mögliche Stützweite der Dachplatten.
Dachkonstruktion Seite 9 Zur Herstellung der Dachdecke bei Hallen können Stahltrapezbleche, Porenbetonplatten, Spannbetonhohlplatten oder TT-Dachplatten verwendet werden. Die Durchbiegung der Dachplatten sollte höchstens I/300 betragen. Trapezbleche werden bis zu einer Stützweite von ca. 7,5 m verwendet. Üblicherweise werden durchlaufende Bleche über zwei Felder verlegt. Porenbetonplatten werden in der Regel bis zu einer Stützweite von 6 m verwendet. Neben der Lastabtragung können Porenbetonplatten auch als Wärmedämmung genutzt werden. Weitgespannte Spannbetonhohlplatten und TT-Dachplatten werden bei großen Abständen zwischen den Bindern verwendet. Hierbei sind Stützweiten bis zu 15 m möglich.
Außenwände Seite 10 Zur Herstellung der Außenwände bei Hallen werden in der Regel Kassettenwände, Porenbetonwandplatten oder Stahlbetonwandelemente verwendet. Neben der raumabschließenden Funktion tragen die Wandelemente die Windlasten in horizontaler Richtung auf die Stützen ab. Bei großen Stützenabständen, können zusätzliche Fassadenstützen oder horizontale Wandriegel angeordnet werden, um die Stützweite der Wandelemente zu verringern. Bei einer Aussteifung durch Wandscheiben sollten die Wände als Scheibe mit den Stützen schubfest verbunden werden. Bei Trapezblech-Kassettenwänden werden U-förmige Blechprofile horizontal vor den Stützen befestigt und mit vertikalen Stahltrapezblechen verkleidet. Die Wärmedämmung wird in den Kassetten angeordnet. Porenbetonplatten werden als Einfeldträger horizontal vor oder zwischen den Stützen angeordnet und leisten einen Beitrag zur Wärmedämmung. Beton-Fertigteilwände können aus Stahlbetonwandelementen mit oder ohne einer werksseitig eingebauten Wärmedämmung hergestellt werden.
Knoten Seite 11 Für die Auflagerung und den Anschluss der Bauteile finden je nach Verwendungszweck und Beanspruchung verschiedene Zwischenlagen Verwendung, z.b. Elastomerlager oder Elastomerstreifen. Es sollen die Auflagerkraft planmäßig übertragen werden und Bauteilverformungen, z.b. aus Durchbiegungen, sind auszugleichen. Quelle: Fachvereinigung Deutscher (www.fdb-fertigteilbau.de)