Der ethnologische Salon



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Transkript:

Veranstalter Weltoffen seit 1862 Staatliches Museum für Völkerkunde München Konzept und Organisation Karin Sommer und Stefan Eisenhofer Der ethnologische Salon Maximilianstraße 42 80538 München Telefon 089 210 136 100 www. voelkerkundemuseum-muenchen.de Öffentliche Verkehrsmittel: U4, U5: Lehel, S-Bahn: Isartor, Tram 17, 19: Maxmonument Eine Veranstaltungsreihe im Staatlichen Museum für Völkerkunde 2013 Eintritt: 5 /3 Ermäßigter Eintritt für Mitglieder des Freundeskreises www.design-goettlich.de

Freitag, 25.1.2013, 19 Uhr Georg Zoche Welt Macht Geld Der Krieg der Währungen und die Schulden der Welt Freitag, 22.2.2013, 19 Uhr Marianne Bechhaus-Gerst Wir hatten nicht gedacht, dass die Deutschen so eine Art haben". AfrikanerInnen in Deutschland zwischen 1880 und 1945 Freitag-Abend im Völkerkunde-Museum: Ethno-logisch! Freitag, 22.3.2013, 19 Uhr Luci Obi/ Ni Ni Yin-Pleyer Burma Remixed Pop, Rock, Punk und 37 Nats Populärkultur in Myanmar Freitag, 26.4.2013, 19 Uhr Natalie Göltenboth Voodoo auf der Biennale Religiöse Kunstproduktion in einer globalisierten Welt Sommer-Pause Freitag, 27.9.2013, 19 Uhr Maximiliane Saalfrank Das Türkenmariandl und andere bavaroturkische Finessen. Lebensbilder und Geschichte(n) aus 500 Jahren Freitag, 25.10.2013, 19 Uhr Dieter Klein Hoch der Äquator! Nieder mit den Polen! Das Paradies des Kokos-Apostels August Engelhardt in der Südsee Freitag, 29.11.2013, 19 Uhr Reinhard Kapfer Die zufällige und notwendige Beziehung von Science Fiction und Ethnologie: Ursula K. Le Guin Der genaue Ablauf des Abends mit Details zum Rahmenprogramm ist der Tagespresse zu entnehmen oder im Internet abrufbar unter www.voelkerkundemuseum-muenchen.de Eine Institution ist mittlerweile der Ethnologische Salon in München als Treffpunkt für all diejenigen, die sich für andere Kulturen und Zeiten interessieren. An (fast) jedem letzten Freitag im Monat werden im Foyer des Völkerkundemuseums inszenierte Lesungen zu unterschiedlichen ethnologischen Themen geboten. Überraschungsgäste, Filme oder andere spannende Beiträge ergänzen die Abende. Anschließend ist in einem offenen Forum Zeit für anregende Gespräche. Für Speis und Trank sorgt max2, das Café im Völkerkundemuseum. Der Ethnologische Salon geht nun schon in sein elftes Jahr und unser treues Publikum ist uns vertrauensvoll bei vielen Expeditionen in wenig bekannte Gefilde gefolgt. Auch 2013 widmen wir uns wieder kulturellen Phänomenen, die außergewöhnliche Einsichten in vermeintlich Alltägliches eröffnen und somit hoffentlich für "Aha-Erlebnisse" sorgen. Die Themen führen uns von Bayern über Afrika und Myanmar bis in die Südsee und in utopische Welten. Karin Sommer und Stefan Eisenhofer, die beiden Initiatoren und Organisatoren des Ethnologischen Salons, werden Sie wie immer moderierend durch die Abende begleiten. Dr. Christine Stelzig, Direktorin

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM NOVEMBER Staatliches Museum für Völkerkunde Foyer Freitag, 29. November 2013, 19.00 Uhr Reinhard Kapfer Ursula K. LeGuin. Science Fiction und Ethnologie Die zufällige und notwendige Beziehung von Science Fiction und Ethnologie: Ursula K. Le Guin. Ausführungen von Reinhard Kapfer Lesung aus den Werken Le Guins mit Karin Sommer Mein Leben zwischen den Geschlechtern (Orchids: My Intersex Adventure, 2010). Ausschnitte eines Films von Phoebe Hart Was verbindet Science Fiction mit Ethnologie? Dass Science Fiction, als Fiktion, als Literatur, fremde Welten erfindet? Dass Ethnologie als Wissenschaft fremde Welten findet, sie erforscht, sie beschreibt? Ursula K. Le Guin hat großartige Science Fiction geschrieben, großartig für SF-Leser ebenso wie für Ethnologen. Das K. im Namen der 1929 geborenen Schriftstellerin steht für Kroeber; der amerikanische Kulturanthropologe und Boas-Schüler Alfred Kroeber war ihr Vater. Ihr geht es darum, sagt sie, die Imagination, die Vorstellungskraft zu erweitern. Kann das die Ethnologie auch wollen? Reinhard Kapfer, Ethnologe und Leser, versucht sich und Ihnen einen Reim zu machen auf diese Begegnung von Science Fiction und Ethnologie. Ein Abend über unendliche Sternenwelten und die menschliche Vorstellungskraft.

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM OKTOBER Staatliches Museum für Völkerkunde Foyer Freitag, 25. Oktober 2013, 19.00 Uhr Dieter Klein Hoch der Äquator! Nieder mit den Polen! Das Leben des Kokosapostels August Engelhardt in der Südsee Der Kokos-Apostel Anmerkungen über August Engelhardt mit historischen Bildern von Dieter Klein Lesung aus Eine sorgenfreie Zukunft sowie aus Für Sonne, Tropen und Kokosnuss (beide A. Engelhardt), Imperium ( Christian Kracht) und Das Paradies des August Engelhardt (Marc Buhl) mit Karin Sommer und Toni Jessen Kabakon heute Auf den Spuren von Engelhardt 2013 Reisebericht mit kommentierten Filmausschnitten von Marc Thümmler August Engelhardt verließ im Jahre 1902 Deutschland, um in der damaligen Südseekolonie Deutsch-Neuguinea auf dem Eiland Kabakon ein Leben als Aussteiger, Nudist und Veganer zu führen. Die Sonne und Kokosnüsse erklärte er zur alleinigen Lebensgrundlage des Menschen. Als Stifter des Sonnenordens wollte er ein Weltreich von Sonnenanbetern und Kokosessern gründen. An seinen radikalen Ideen gescheitert, geriet der selbsternannte Kokosapostel mit seinem Tode 1919 schnell in Vergessenheit. Erst in jüngerer Zeit begann sich die Forschung mit diesem Sonderling zu beschäftigen. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Engelhardt vor allem durch Christian Krachts 2012 erschienenen Roman Imperium. Dieter Klein stieß Ende des vorigen Jahrhunderts auf die erste Spur August Engelhardts. Seitdem lässt ihn die Historie dieses frühen Hippies nicht mehr los. Zwei Forschungsaufenthalte auf der Südseeinsel Kabakon verliehen seinen Forschungen eine solide empirische Basis. Ein Abend über Anspruch und Wirklichkeit eines konsequenten Aussteigers und Visionärs, über ein Südseeparadies mit seinen Licht- und Schattenseiten.

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM SEPTEMBER Staatliches Museum für Völkerkunde Foyer Freitag, 27. September 2013, 19.00 Uhr Maximiliane Saalfrank Das Türkenmariandl und andere bavaroturkische Finessen Lebensbilder und Geschichten aus 500 Jahren Das Türkenmariandl und der Django: Lebensläufe aus vier Jahrhunderten Anmerkungen von Maximiliane Saalfrank Über welsche Hauben, Kioske und den Heckemeck Türkisches im bayerischen Alltag Türkisch für Fortgeschrittene - Musikalische und filmische Zwischenrufe von Franz Himpsl Moderation: Karin Sommer und Stefan Eisenhofer Was verbindet einen niederbayerischen Kabarettisten aus Hengersberg, eine Regensburger Professorin und einen weltbekannten Bayern-Kicker mit einer oberbayerischen Bürgermeistertochter oder den Gründer des ersten deutschen Kaffeehauses in Würzburg? Sie alle sind Teil einer mehr als 300-jährigen Geschichte türkisch-bayerischer Beziehungen. So kamen beispielsweise in der Zeit der Türkenkriege mit den Truppen Max Emanuels sog. Beutetürken und türkinnen samt ihrer Familien nach Bayern, quasi als lebendige, exotische Souvenirs. Tausende von Bayern wissen bis heute nicht, dass sie einst türkische Vorfahren hatten oder dass sie typisch türkisch-bayerische Familiennamen tragen. Seit 1961 gibt es ein Abkommen zwischen Deutschland und der Türkei über die Arbeitsmigration, mittlerweile sind Münchner mit türkischen Wurzeln mit Abstand die größte Nationalitätengruppe in unserer Stadt. Die Journalistin Maximiliane Saalfrank hat sich intensiv mit diesem unbekannten Kapitel unserer Geschichte beschäftigt und wird überraschende Zusammenhänge aufdecken. Fachkundige Unterstützung bekommt sie vom Vollblutmusiker Franz Himpsl, Oberhaupt der Unterbiberger Hofmusik, deren neueste CD nicht umsonst Bavaturka heißt. Er ist seit einigen Jahren süchtig nach türkischer Kultur, Sprache und Musik, was sich in höchst spannenden Schulund Musikprojekten niederschlägt. Ein Abend über Kipferln, Strudel und Kaffee oder warum der Türkische Honig gar keiner ist

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM APRIL Staatliches Museum für Völkerkunde München Freitag, 26. April 2013, 19 Uhr Natalie Göltenboth Voodoo auf der Biennale - Religiöse Kunstproduktion in einer globalisierten Welt Lesung von Die Masken (August Macke) und Texten aus der Ausstellung Maitre du Désordre (Meister der Unordnung) mit Karin Sommer und Stefan Eisenhofer Wenn ich Kunst mache, arbeite ich wie ein Priester Kunstmärkte in Kuba, schamanische Videokunst in Kirgistan und Voodoo-Art in Haiti als Katastrophen- Management: Überlegungen von Natalie Göltenboth Atis Rezistance Ein Film über eine Künstlergruppe aus Port au Prince von Leah Gordon Auf der Biennale von Venedig erhielt Haiti 2011 erstmals einen eigenen Pavillon mit explosiver Ghetto-Kunst, produziert auf den vom Erdbeben verwüsteten Schuttplätzen und aufgeladen mit dem Esprit des Voodoo. In den eleganten Räumen westlicher Galerien laufen in Endlosschleifen Filme kirgisischer Videokünstler über schamanische Seancen und die sakralen Objekte von afrokubanischen Religionen tingeln in Ausstellungsbetrieben rund um den Globus. Ist es die Faszination am Exotischen oder an gelebter Religiosität, die diesen Erfolg im westlichen Kunstbetrieb erklärt? Wie verstehen sich Menschen, die sich religiösen und künstlerischen Kriterien verpflichtet fühlen, mit welchen Kunstbegriffen lässt sich ihr Schaffen beschreiben? Natalie Göltenboth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie der LMU München, freie Autorin und Redakteurin. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit künstlerischen Positionen in aller Welt und den Verbindungen der Kunstschaffenden zu religiösen Vorstellungswelten. Verschiedene Forschungsprojekte führten sie in die Karibik, nach Kuba und Süditalien. Ein Abend über schamanische Rituale in schicken Galerieräumen und die Gestaltung kreativer Gegenwelten unter prekären Bedingungen.

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM MÄRZ Staatliches Museum für Völkerkunde München Freitag, 22. März 2013, 19 Uhr Lucia Obi & Ni Ni Yin-Pleyer Burma Remixed Pop, Rock, Punk und 37 Nats. Populärkultur in Myanmar Whatever is that noise? Ansichten zur Musik in Burmese Days (George Orwell), Backstage Boyfriend (Mya Than Tint) und Smile as they Bow (Nu Nu Yi). Eine Lesung mit Karin Sommer und Stefan Eisenhofer Girl, we need a Reload. Anmerkungen zur populären Musik Myanmars von Lucia Obi und Ni Ni Yin-Pleyer Yangon Calling. Punk in Myanmar. Ausschnitte aus einem Dokumentarfilm von Alexander Dluzak und Carsten Piefke (2012) Bei Myanmar denkt man an fromme Mönche, alte Pagoden und eine im Gestern stehen gebliebenen Gesellschaft. Doch mit der Öffnung des Landes trat eine überraschend vielfältige Musikszene zutage. Traditionelle Hsaing Waing Ensembles, Marionetten-, Straßentheater und opulente Feste zu Ehren der Nat-Gottheiten stehen heute globalen Trends wie Rock, HipHop, Punk und sexy Girlbands gegenüber. Mit Musikbeispielen, Video-Clips, Bildern, Filmausschnitten und aus der Sicht von kolonialen sowie zeitgenössischen Autorinnen und Autoren aus Myanmar wird die Geschichte der populären Musik des Landes erzählt. Lucia Obi ist Sinologin und Ethnologin. Sie arbeitet an der Bayerischen Staatsbibliothek und der Internationalen Jugendbibliothek in München und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Kulturen in den Grenzgebieten Chinas zu Südostasien. Ni Ni Yin-Pleyer studierte Agrarwirtschaft und Touristik in Yangon und arbeitet in München als Dolmetscherin, Übersetzerin und Sprachdozentin. Sie beschäftigte sich intensiv mit der Literatur, Kunst und Kultur Myanmars, vor allem mit dem traditionellen Marionettentheater. Ein Abend über ein Myanmar fast ohne Mönche, Pagoden und Aung San Suu Kyi.

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM FEBRUAR Staatliches Museum für Völkerkunde München Freitag, 22. Februar 2013, 19 Uhr Marianne Bechthaus-Gerst Wir hatten nicht gedacht, dass die Deutschen so eine Art haben Afrikanerinnen in Deutschland zwischen 1880 und 1945 Wegen Krankheit entfallen

DER ETHNOLOGISCHE SALON IM JANUAR Staatliches Museum für Völkerkunde Foyer Freitag, 25. Januar 2013, 19.00 Uhr Georg Zoche Welt Macht Geld Der Krieg der Währungen und die Schulden der Welt Musikalische Einstimmung mit Liedern über Geld mit dem Münchner Gewerkschaftschor Quergesang / Roter Wecker Vom Kamikaze-Kapitalismus zur anarchistischen Anthropologie (David Graeber) - Einführende Impressionen von Karin Sommer Falsches Geld - Ungewöhnliche Gedanken von Georg Zoche, Mitbegründer der Vereinten Transnationalen Republiken, Maschinenbauer und Philosoph "Mit Charme und Dollars Ein Kapitalist macht Beute. Ausschnitte aus einem Film (2008) von Carmen Butta Könnte Geld ganz anders sein? Wie wäre es, wenn wir es heute neu erfinden dürften? Warum ist unser Geld so wie es ist? Auf welche Weise wurde der US-Dollar zur Weltleitwährung? Was waren die Währungs-Pläne Nazi-Deutschlands? Worin bestand der britische Plan einer Weltwährung und warum konnte er sich auf der Währungskonferenz von 1944 nicht durchsetzen? Wie hängen Kriege, Krisen, und Schulden zusammen? Wer zahlt für die Kriege der Welt? Eignet sich unser Geld besser zur Finanzierung von Kriegen als zur Finanzierung humanitärer, sozialer oder ökologischer Ziele? Georg Zoche, geboren 1968, studierte Maschinenbau und Philosophie. In der Folge entwickelte er nicht nur einen preisgekrönten turbogeladenen 2-Takt-Diesel-Flugmotor, sondern gewann auch den UNESCO-Essaywettwerb»Global Governance«. 2001 fungierte er als Mitbegründer der "Vereinten Transnationale Republiken", der weltweit rund sechstausend Bürgerinnen und Bürger aus über hundert Ländern beigetreten sind. Zeitweise Exotica-DJ im Münchner Atomic Café, veröffentlichte er 2009 sein erstes Buch WELT MACHT GELD im Münchner Blumenbar-Verlag. Ein Abend über die Macht der Währungen und die Ohnmacht der Bürger